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Über den Autor
Bastian Kunkel
Geschäftsführer & Gründer
Alle Infos zur Berufsunfähigkeitsversicherung auch im Video
Inhaltsübersicht
- Warum ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll?
- Wie funktioniert eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
- Wer braucht überhaupt eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
- Gibt es nicht eine Erwerbsminderungsrente vom Staat?
- Welche Ursachen führen zu Berufsunfähigkeit?
- Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
- Worauf solltest du beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung achten?
- BU-Versicherungsvertrag: Welche Klauseln sind noch wichtig?
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Psychotherapie oder Vorerkrankungen – Was tun?
- Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung wechseln: Sinnvoll oder besser lassen?
- Wo solltest du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?
- Häufig gestellte Fragen
Warum ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll?
Wenn du deinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so ausüben kannst, um dir deinen Lebensunterhalt zu verdienen, zahlt dir eine Berufsunfähigkeitsversicherung eine monatliche Rente.
Wert der Arbeitskraft wird häufig unterschätzt
Das bedeutet: Wenn man seinen bis dahin erworbenen Lebensstandard halten möchte, braucht man eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die finanziell einspringt. Viele Menschen versichern ihr Auto Vollkasko. Bei einem Totalschaden, der etwa 30.000 Euro kostet, entstehen zweifelsohne hohe Kosten. Doch was ist mit einem „Totalschaden“ deiner Arbeitskraft? Hast du noch 40 Berufsjahre vor dir und verdienst 2.500 Euro netto, fehlen dir in Summe 1.200.000 Euro. Anders als der Schaden an deinem Auto kannst du diesen Ausfall nicht einfach wieder „reinarbeiten“. Der Wert der Arbeitskraft wird von den meisten unterschätzt.
Berufsunfähigkeit ist klar definiert
Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist es unwichtig, ob du theoretisch noch einen anderen Beruf ausüben könntest. Es ist auch irrelevant, ob ein Unfall, eine Krankheit oder ein mehr als altersbedingter Kräfteverfall zur Berufsunfähigkeit geführt haben.
Wenn du deine zuletzt ausgeübte Tätigkeit für voraussichtlich mindestens sechs Monate nur noch zu 50 Prozent ausüben kannst, ist der Leistungsfall erfüllt. Dann bist du berufsunfähig und deine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt dir die vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente zu 100 Prozent aus.
Ob du die Voraussetzung für die Zahlung der Berufsunfähigkeitsrente erfüllst, ergibt sich durch die Auswertung von Fragebögen des Versicherers und Diagnosen der Ärzte. Gehen wir also mal weiter ins Detail.
Wie funktioniert eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
„Sechs Monate krank“? Das bedeutet „berufsunfähig“
Viele denken, dass man mindestens sechs Monate krank sein muss, um berufsunfähig zu sein. Das ist nicht falsch, aber das Ganze ist ein wenig komplexer.
Wie immer versuchen wir für dich die Thematik so einfach wie möglich und ohne Versicherungsdeutsch zu erklären. Aber manchmal geht es nicht ohne. Deshalb kommt hier erstmal die juristisch korrekte Definition von Berufsunfähigkeit. Die findest du so (oder so ähnlich) in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen der Versicherer:
Berufsunfähig ist, wer in der Fähigkeit, seinen Beruf auszuüben, so wie er zuletzt in gesunden Tagen ausgestaltet war, aufgrund von Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall, für mindestens sechs Monate zu mindestens 50 Prozent eingeschränkt oder ein sinnvolles Arbeitsergebnis nicht mehr möglich ist.
Schauen wir uns im Folgenden also an, was das konkret bedeutet.
Versichert ist immer dein aktueller Beruf
Bei der Berufsunfähigkeit ist immer dein aktueller Beruf (also deine zuletzt ausgeübte Tätigkeit) versichert.
In diesem Punkt kommt es oft zu Missverständnissen, darum ein Beispiel:
Nehmen wir an, du hast deine Berufsunfähigkeitsversicherung als Büroangestellter abgeschlossen, bist aber heute als Landschaftsgärtner tätig. Wenn du nun aufgrund von Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall für mindestens sechs Monate zu mindestens 50 Prozent nicht mehr als Landschaftsgärtner arbeiten kannst, bist du berufsunfähig.
Das heißt: Es ist egal, welchen Beruf du zu der Zeit ausgeübt hast, als du die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hast – es ist immer deine zuletzt ausgeübte Tätigkeit vor dem Eintreten der Berufsunfähigkeit versichert.
Was bedeuten Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechender Kräfteverfall genau?
Eigentlich ist bei der BU-Versicherung so ziemlich alles versichert, was irgendwie zu einer gesundheitlichen Einschränkung führen kann. Wir haben ein paar Beispiele für dich, damit es greifbarer wird.
Krankheiten, die häufig zu Berufsunfähigkeit führen
- Nervenkrankheiten (psychische Erkrankungen)
- Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates
- Krebs und andere bösartige Geschwülste
- Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems
Mögliche Körperverletzungen
- Unfälle jeglicher Art, zum Beispiel mit dem Auto oder beim Sport
Mehr als altersentsprechender Kräfteverfall
Diese Formulierung ist eine Art zusätzlicher „Sicherheitspuffer“ für dich als Versicherten, wenn eine Berufsunfähigkeit nicht eindeutig auf eine Krankheit oder Körperverletzung zurückzuführen ist. Auch eine Kombination aus den genannten drei Kategorien ist möglich.
Du merkst also, dass eine Berufsunfähigkeit super individuell ist und es hier zig Möglichkeiten und Variationen gibt, wie diese entstehen kann.
Einschränkung der Arbeitsfähigkeit von mindestens 50 Prozent
Kommen wir nun zu einer weiteren Voraussetzung für die Auszahlung der Berufsunfähigkeitsrente: nämlich zu den 50 Prozent, zu welchen du deinen Beruf mindestens nicht mehr ausführen kannst.
Diese Zahl musst du sowohl quantitativ (Zeitaufwand für einzelne Tätigkeiten) als auch qualitativ (Ergebnis deiner Arbeit) betrachten.
Zeitaufwand für einzelne Tätigkeiten
Beim Zeitaufwand geht es darum, wie viel Zeit du für einzelne Tätigkeiten aufbringen musst – auch wie lange du zum Beispiel im Stehen arbeitest oder im Sitzen. Diesem Zeitaufwand werden dann die vorliegenden gesundheitlichen Einschränkungen gegenübergestellt. Kommt dabei heraus, dass du deine Tätigkeiten zu mehr als 50 Prozent der Zeit nicht mehr ausüben kannst, dann ist der quantitative Aspekt der obigen Definition erfüllt.
Ergebnis deiner Arbeit
Was den qualitativen Aspekt angeht, ist das Ganze etwas komplizierter. Relevant ist nun nicht mehr der Zeitaufwand für einzelne Tätigkeiten, sondern das Ergebnis deiner Arbeit. So kann es sein, dass du 85 Prozent deiner Tätigkeiten noch ausführen kannst. Was aber nichts nützt, wenn die restlichen 15 Prozent, die du nicht mehr ausführen kannst, für dein Arbeitsergebnis so relevant sind, dass du es ohne sie nicht erreichen kannst.
Die Berufsunfähigkeit muss voraussichtlich mindestens sechs Monate bestehen
Zu guter Letzt sind wir wieder beim eingangs erwähnten Gerücht „Sechs Monate krank bedeutet berufsunfähig“. Das stimmt insofern, als dass du gegenüber dem Versicherer beweisen musst, dass die vorliegende Einschränkung deiner beruflichen Tätigkeit für mindestens sechs Monate anhält.
Diesen Prognosezeitraum zu erfüllen, ist gar nicht mal so einfach. Denn ein Arzt wird sich in der Regel nicht so weit aus dem Fenster lehnen und dir das Ganze einfach bestätigen. Oft kann er eine Prognose dieser Art gar nicht stellen. Aber das Problem lässt sich lösen.
Was hat es mit dem „fingierten Prognosezeitraum“ auf sich?
In der Praxis läuft es oft so: Warst du tatsächlich bereits sechs Monate berufsunfähig, geht der Versicherer davon aus, dass du wohl auch weiterhin berufsunfähig sein wirst. Das nennt sich dann „fingierter Prognosezeitraum“.
Das bedeutet für dich als Versicherten aber, dass du die ersten sechs Monate der Berufsunfähigkeit finanziell überbrücken können musst – zum Beispiel durch das Krankengeld der gesetzlichen Krankenkasse oder eine zusätzliche private Krankentagegeldversicherung.
Aber: Deine Berufsunfähigkeitsrente bekommst du rückwirkend ab dem 1. Tag der Berufsunfähigkeit ausgezahlt.
Damit ein Leistungsfall für dich ohne Komplikationen abläuft, ist die Auswahl des richtigen Versicherers mit einem sehr guten Tarif bzw. sehr guten Versicherungsbedingungen essenziell. Mehr dazu später.
Alle Infos zum Prognosezeitraum auch im Video
Wer braucht überhaupt eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine berechtigte Frage. Braucht man überhaupt eine Berufsunfähigkeitsversicherung? Als Student oder Beamter doch nicht? Oder in einem harmlosen Bürojob – warum solltest du da eine BU-Versicherung benötigen, wo dir doch dort gar nichts passieren kann?
Auch Bürojobber brauchen eine BU-Versicherung
Gerade Letzteres ist ein gefährlicher Irrglaube. Denn bei der Berufsunfähigkeitsversicherung geht es nicht darum, wie risikoreich bzw. gefährlich dein Job ist. Gerade in Berufen, in denen wir viel sitzen, werden viele berufsunfähig – wir sagen nur Burnout und „Rücken“.
BU-Versicherung für Hausfrauen
Und wie sieht es eigentlich bei Hausfrauen bzw. Hausmännern aus? Möglicherweise klingt es für dich auf den ersten Blick etwas sinnlos, sich als Hausfrau oder Hausmann gegen Berufsunfähigkeit zu versichern – denn hier wird ja kein Beruf ausgeübt. Allerdings sehen das viele Versicherungsgesellschaften anders, denn fällt die Person, die zuhause auf Eigenheim und Kinder aufpasst, wegen Krankheit oder Unfall länger aus, entstehen Mehrkosten. Dann muss schleunigst Ersatz in Form von Haushaltshilfen organisiert werden.
Nur den Hauptverdiener einer Familie abzusichern, ist daher in vielen Fällen zu kurz gedacht. Aus demselben Grund solltest du auch in einer Risikolebensversicherung immer an beide Elternteile denken. Denn eine Haushaltshilfe kostet schnell 20 Euro pro Stunde – und wenn du sie 20 Stunden pro Woche für „Haus und Hof“ benötigst, landest du bei 1.600 Euro Zusatzkosten pro Monat.
Weiter unten kannst du dir noch mal genauer die Ursachen für Berufsunfähigkeit anschauen. Dann wird schnell klar, warum eine BU-Versicherung so wichtig ist. Oder schau dir unsere Video genau zu diesem Thema an.
Dienstunfähig: Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte sinnvoll?
Tatsächlich brauchen auch Beamte eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Das gilt vor allem für die ersten Jahre, wenn es noch keinen bzw. nur einen geringen Ruhegehaltsanspruch gibt. Wichtig ist hier das Stichwort Dienstunfähigkeitsversicherung bzw. „echte Dienstunfähigkeitsklausel“.
Darüber bekommst du als Beamter (z.B. Soldat), der von seinem Dienstherrn als dienstunfähig eingestuft wird, schneller eine Leistung aus der Berufsunfähigkeitsversicherung mit Dienstunfähigkeitsklausel, als wenn du nur eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne entsprechende Klausel hast.
Nicht alle BU-Versicherer bieten eine solche „echte Dienstunfähigkeitsklausel“ an. Deshalb ist es wichtig, in einem solchen Fall mit jemandem zu sprechen, der sich mit der Dienstunfähigkeitsversicherung bestens auskennt. Über unsere kostenlose & unverbindliche Online-Beratung kannst du dir ganz einfach einen Termin bei unserem Dienstunfähigkeitsversicherungs-Experten buchen.
Darum lohnt es sich, schon als Student eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen
Als Student bist du in der komfortablen Lage, dass du noch sehr jung bist und Versicherer dich zudem in eine extrem günstige Risikogruppe einstufen. Über die Laufzeit sind so mehrere Tausend Euro Ersparnis an Beiträgen drin, als wenn du erst viel später eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt. Zudem kannst du bei einigen Berufsunfähigkeitsversicherungen als Student schon bis zu 2.000 Euro BU-Rente absichern – komplett ohne Einkommensnachweis.
Der Antwort auf die Frage, ob sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung generell lohnt, haben wir uns im verlinkten Artikel angenähert.
Gibt es nicht eine Erwerbsminderungsrente vom Staat?
Bei Berufsunfähigkeit zahlt doch der Staat, oder? Wieso also eine separate Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen? Diese Denke herrscht (leider) immer noch in vielen Köpfen vor.
Die bittere Realität ist: Wenn du nach dem 1. Januar 1961 geboren wurdest, bekommst du vom Staat bei Berufsunfähigkeit genau 0 Euro. Also gar nichts.
Viele verwechseln die Berufsunfähigkeitsrente mit der staatlichen Erwerbsminderungsrente. Letztere ist tatsächlich eine Leistung vom Staat. Die gibt es aber nicht, wenn du berufsunfähig, sondern wenn du teilweise oder voll erwerbsgemindert bist. Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge, wie du gleich erfahren wirst.
Vorsicht: Nur in diesen Fällen zahlt der Staat Erwerbsminderungsrente
Die teilweise oder volle Erwerbsminderungsrente wird nur ausgezahlt, wenn diese (recht krassen) Voraussetzungen vorliegen:
- Du hast in den vergangenen 5 Jahren mindestens 36 Monate in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt und
- kannst nur noch 3 bis 6 Stunden in irgendeinem Beruf arbeiten (= teilweise Erwerbsminderungsrente) oder
- du kannst nur noch maximal 3 Stunden in irgendeinem Beruf arbeiten (= volle Erwerbsminderungsrente).
Wie hoch ist die Erwerbsminderungsrente?
Dies allein sollte eigentlich schon Grund genug sein, dich um eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu kümmern, wenn du deinen Lebensstandard absichern möchtest.
Hier aber trotzdem noch der Vollständigkeit halber die durchschnittliche Höhe der vollen Erwerbsminderungsrente: Die lag im Jahr 2021 z.B. für männliche Neurentner im Westen bei gerade einmal 972 Euro im Monat (nach Abzug von Kranken- und Pflegebeitrag, aber vor Steuern).
Du siehst also: Selbst wenn du die Erwerbsminderungsrente bekommen würdest, könntest du niemals davon leben – geschweige denn deinen bisherigen Lebensstandard halten.
Eine BU-Versicherung sichert deine Existenz – zu jedem Zeitpunkt
Da du dich für eine Berufsunfähigkeitsversicherung interessierst, gehen wir mal davon aus, dass du weder unglaublich reich bist noch ein derart hohes passives Einkommen hast, dass du deinen Beruf gar nicht mehr ausüben musst.
In diesem Fall ist eine private BU-Versicherung die einzige Möglichkeit, deinen erarbeiteten Lebensstandard bei Berufsunfähigkeit halten zu können.
Übrigens: Manche denken, sie könnten sich die Berufsunfähigkeitsversicherung sparen und stattdessen einfach jeden Monat Geld beiseitelegen oder in einen ETF-Sparplan stecken. Das ist im Fall einer Berufsunfähigkeit keine gute Idee. Warum? Weil erstmal mehrere Jahre vergangen sein müssen, bis eine Summe zusammenkommt, von der du leben kannst – und das meist nur für kurze Zeit. Ein kleines Rechenbeispiel dazu:
Wirst du mit 50 Jahren berufsunfähig und bist es auch bis zum Renteneintritt mit 67, müsstest du bei einem monatlichen Bedarf von gerade einmal 2.000 Euro insgesamt 408.000 Euro auf deinem Sparkonto haben.
Wie realistisch ist das wohl? Und eine Berufsunfähigkeit kann ja auch schon viel früher eintreten – schauen wir uns doch mal die Ursachen an.
Welche Ursachen führen zu Berufsunfähigkeit?
Viele denken, dass Unfälle der Hauptgrund für eine Berufsunfähigkeit sind – ein klassisches Beispiel ist der Dachdecker, der vom Hausdach fällt. Die Realität sieht aber anders aus.
Im Jahr 2023 waren die Hauptursachen psychische Erkrankungen, Zivilisationskrankheiten wie Krebs und Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates.
Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Natürlich willst du vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung über die Kosten Bescheid wissen. Manche Leute schauen beim Vergleich von Berufsunfähigkeitsversicherungen sogar ausschließlich auf den Preis. Ob der gewählte Anbieter auch wirklich gut ist und aus welchem Grund er so günstig ist, hinterfragen sie nicht.
Wir müssen dir bestimmt nicht sagen, dass es bei einer BU-Versicherung auf wesentlich mehr ankommt. Trotzdem sind die Kosten natürlich ein wichtiger Punkt. Darum schauen wir uns mal an, welche Faktoren die Höhe der monatlichen Beiträge beeinflussen.
Worauf solltest du beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung achten?
Du hast nun schon einiges über die Berufsunfähigkeitsversicherung erfahren. Wir haben für dich noch einmal zusammengefasst, worauf du bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung achten solltest, bevor du diese abschließt. Diese Punkte solltest du im Gespräch mit deinem Berater oder in unserer kostenlosen & unverbindlichen Online-Beratung mit unseren Experten auf jeden Fall klären. Eine umfassende BU Checkliste findest du im verlinkten Artikel.
Abschluss einer BU-Versicherung: Je früher, desto besser
Wie du schon weißt, ist dein Alter ein wesentlicher Faktor für die Höhe der Beiträge, also für die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Vor allem auf die lange Laufzeit bezogen, kannst du bei rechtzeitigem Abschluss so wohl mehrere Tausend Euro sparen.
Außerdem bist du in jungen Jahren wohl auch noch gesünder und fitter. Damit ist eine Annahme beim Versicherer ohne Ausschlüsse oder Risikozuschläge wahrscheinlicher. In vielen Fällen ist es sogar sinnvoll, wenn ihr als Eltern bereits eure Kinder gegen Berufsunfähigkeit absichert. Das ist zum Beispiel mit einer Schulunfähigkeitsversicherung möglich.
Versicherer berechnen den Beitrag nicht nach deinem tatsächlichen Geburtstag, sondern meist zum 1. Januar eines Jahres. Es kann also sinnvoller sein, eine Berufsunfähigkeitsversicherung noch im laufenden Jahr abzuschließen, als bis zum neuen Jahr zu warten.
Check24 oder Profi? Berufsunfähigkeitsversicherungs-Anbieter vergleichen und den richtigen Versicherer finden
Wir wissen: Den passenden Versicherer zu finden, ist gar nicht so leicht. Und das gilt auch für den richtigen Tarif. Klar kannst du auf eigene Faust einen Vergleich von Berufsunfähigkeitsversicherungen starten, etwa auf Check24.
Aber du hast ja schon gemerkt, dass es beim Abschluss einer BU-Versicherung viele Details zu beachten gibt. Darum ist es sinnvoll, sich von einem Profi beraten zu lassen. Dieser kostet dich im Vergleich zum Alleingang auf Check24 keinen Cent mehr. Die Beiträge sind absolut identisch mit denen eines „normalen“ Versicherungsmaklers, weshalb ein Online-Abschluss auf eigene Faust keinen Sinn macht.
Dein BU-Versicherer sollte neben einem sehr guten Bedingungswerk (damit sind die Versicherungsklauseln gemeint) und schlüssigen AGB auch über eine sehr gute Finanzstärke verfügen. Rating-Agenturen wie Franke & Bornberg (FFF als beste Wertung) oder MORGEN & MORGEN (5 Sterne als beste Wertung) bewerten solche Bedingungswerke regelmäßig. Natürlich gibt es auch immer wieder Tests von Berufsunfähigkeitsversicherungen wie z.B. von Stiftung Warentest. Darauf solltest du deinen Versicherungsvermittler ansprechen, falls er das nicht von sich aus macht.
Neben diesen Kriterien spielt auch der Service des Versicherers und Versicherungsmaklers eine große Rolle. Sprich: Wie wirst du im Leistungsfall unterstützt? Schließt du zum Beispiel mit unserer Unterstützung eine Berufsunfähigkeitsversicherung ab, erhältst du bei Abschluss ein BU-Zertifikat, das dir eine kostenfreie anwaltliche Erstberatung im Leistungsfall garantiert.
Die Wahl der richtigen Berufsunfähigkeitsrenten-Höhe
Viel zu oft begegnen uns Verträge, in welchen eine viel zu niedrige BU-Rente abgesichert wurde. Verträge mit 500 Euro oder 750 Euro sind sinnlos, da die Höhe dieser Berufsunfähigkeitsrente noch unter der Grundsicherung liegt und auf diese angerechnet wird.
Verbraucherzentralen empfehlen ca. 80 Prozent des Nettoeinkommens als Berufsunfähigkeitsrente abzusichern. Solltest du also zum Beispiel 2.500 Euro netto monatlich verdienen, sollte deine Berufsunfähigkeitsrente ca. 2.000 Euro betragen.
Letztendlich musst du für dich individuell festlegen, wie viel Geld dir monatlich zur Verfügung stehen muss, wenn du deinen Lebensstandard bei Berufsunfähigkeit halten möchtest. Rechne dazu deine Ausgaben, laufenden Kosten, Versicherungsbeiträge, Altersvorsorge, Miete etc. zusammen. Vergiss nicht, dass du vielleicht weiterhin in den Urlaub fahren möchtest. Denn Berufsunfähigkeit bedeutet nicht zwangsläufig, dass du nichts mehr unternehmen kannst.
Achtung: Viele vergessen bei dieser Rechnung ihre Altersvorsorge. Wenn du als Angestellter berufsunfähig wirst, zahlst du nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Das bedeutet, dass dein Anspruch auf die gesetzliche Rente schrumpft, je länger du berufsunfähig bist. Und dies wiederum bedeutet, dass du in der Lage sein musst, deine private Altersvorsorge aufzustocken, wenn du berufsunfähig wirst.
Mach also nicht den Fehler, die Höhe deiner Berufsunfähigkeitsrente zu niedrig anzusetzen und betrachte sie auch nicht als „Notfallabsicherung“. Deine Berufsunfähigkeitsversicherung ist die Absicherung deiner Existenz, wie sie heute, hier und jetzt aussieht.
BU-Rente über 2.500 Euro
Nicht nur eine zu niedrige BU-Rente, sondern auch eine zu Hohe BU-Rente kann ein Problem werden. Zumindest dann, wenn du diese bei einem Versicherer absicherst. Viele Versicherer verlangen ab einer BU-Rente von über 2.500 Euro zusätzlich zu den normalen Gesundheitsfragen ein ärztliches Gesundheitszeugnis, welches deutlich umfangreicher ist (erweiterte Gesundheitsfragen, ärztliche Untersuchung, Blutbild).
Um dies zu verhindern, macht es in vielen Fällen Sinn, eine hohe BU-Rente auf zwei oder mehrere Berufsunfähigkeitsversicherungen bei verschiedenen Versichern aufzuteilen. Neben der Vermeidung des ärztlichen Zeugnisses bieten zwei BU-Versicherungen auch Vorteile in Bezug auf die Nachversicherungsgarantie, welche wir im verlinkten Artikel beschrieben haben.
Neben Menschen mit einem hohen Einkommen wie z.B. Ingenieure und Ärzte sind zwei oder mehrere Berufsunfähigkeitsversicherungen zum Teil auch für Selbstständige, Studenten und Beamtenanwärter interessant.
Vorsicht bei zu hohen Spannen zwischen Netto- und Bruttobeitrag
Bei Berufsunfähigkeitsversicherungen gibt es einen Nettobeitrag (das ist der Zahlbeitrag) und einen Bruttobeitrag (der Tarifbeitrag).
Das Ganze hat nichts mit Steuern oder dem Brutto und Netto zu tun, das wir von Lohnauszahlungen kennen. Vielmehr ist es so, dass der Versicherer erwirtschaftete Überschüsse mit dem Bruttobeitrag verrechnet und dadurch der niedrigere Nettobeitrag entsteht, den du als Versicherter wirklich zahlen musst.
Bei der Auswahl deiner Berufsunfähigkeitsversicherung solltest du darauf achten, dass die Spanne zwischen Netto- und Bruttobeitrag nicht zu hoch ist. Das könnte nämlich ein Zeichen dafür sein, dass der Anbieter eventuell etwas zu „optimistisch“ mit Überschüssen kalkuliert.
Falls der Bruttobeitrag dem Nettobeitrag entspricht, handelt es sich wahrscheinlich um eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Beitragsrückgewähr, welche wir jedoch nicht empfehlen.
BU-Versicherungsvertrag: Welche Klauseln sind noch wichtig?
Jetzt gehen wir in die Details. Denn neben den bereits erwähnten Punkten gibt es noch weitere spezielle Vertragsbausteine. Wir erklären dir, worauf du noch achten solltest, wenn du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt.
Anlassbezogene Nachversicherungsgarantien
- Heirat
- Geburt eines Kindes
- Hauskauf
- Abschluss des Studiums
- größere Gehaltserhöhung
- Scheidung
- Wechsel in Selbstständigkeit
Nicht-anlassbezogene Nachversicherungsgarantien
- Erhöhung der BU-Rente, zum Beispiel nach dem 6. und 10. Versicherungsjahr
Nachversicherungsgarantien, vor allem die nicht-anlassbezogenen, unterscheiden sich von Versicherer zu Versicherer. Hab dabei auch immer die Fristen im Blick, innerhalb derer du eine anlassbezogene Nachversicherungsgarantie nutzen kannst (meist innerhalb sechs Monaten nach Eintreten des Ereignisses). Oft gibt es für die BU-Rente auch Erhöhungsgrenzen.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Psychotherapie oder Vorerkrankungen – Was tun?
Ob Operationen, Knochenbrüche oder Krankheiten – bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung können Vorerkrankungen die Aufnahme tatsächlich erschweren oder sogar unmöglich machen.
Besonders gilt das für psychische Vorerkrankungen. Bei einer angeratenen oder laufenden Psychotherapie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, ist so gut wie unmöglich. Das zeigen leider unsere Erfahrungen mit der Berufsunfähigkeitsversicherung. Das gilt übrigens auch für andere laufende Behandlungen wie etwa Physiotherapie.
Liegt die psychotherapeutische Behandlung schon einige Zeit zurück, kann wie bei allen anderen Vorerkrankungen eine anonyme Risikovoranfrage helfen. Darüber lässt sich ermitteln, ob dich ein Versicherer aufnehmen würde oder nicht. Alternativ kann ggf. auch eine andere Form der Arbeitskraftabsicherung für dich sinnvoll sein. Darüber sprechen wir weiter unten.
Eine anonyme Risikovoranfrage stellen: So geht’s
Im Zweifel solltest du immer gemeinsam mit deinem Berater eine sogenannte anonyme Risikovoranfrage bei mehreren Gesellschaften stellen, um vorab die Versicherbarkeit zu prüfen.
Damit läufst du nicht Gefahr, eine offizielle Ablehnung zu erhalten, nur weil du „zum Test“ einen Antrag gestellt hast. Sowas kann nämlich böse enden, da die meisten Versicherer Ablehnungen zentral im Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft (HIS) speichern lassen, auf das alle Versicherer Zugriff haben.
Wenn du einmal abgelehnt wurdest, ist es nahezu unmöglich, bei einem anderen Versicherer eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu bekommen. Aus diesem Grund ist eine anonyme Risikovorabanfrage enorm wichtig, falls du nicht mehr topfit bist und eine Versicherbarkeit fraglich ist. Sprich uns in unserer kostenlosen & unverbindlichen Online-Beratung gerne darauf an.
Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen
Viele fragen sich, ob sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch ohne Gesundheitsfragen abschließen können. Das ist verständlich, aber nein, eine Berufsunfähigkeitsversicherung kannst du nur mit Gesundheitsfragen abschließen.
Manchmal kann man auch mit nur wenigen oder sehr einfachen Gesundheitsfragen eine Berufsunfähigkeitsversicherung über den Arbeitgeber abschließen. Davon raten wir allerdings ab, da die Leistungen meist limitiert sind und die Laufzeit oft nicht bis zum Alter von 67 Jahren geht. Zudem verlierst du einen möglichen Beitragsvorteil, wenn du den Arbeitgeber wechselst. Eine BU-Versicherung sollte immer möglichst unabhängig und frei von „anderen Parteien“ abgeschlossen werden. Gleiches gilt unserer Meinung nach auch für eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Rente.
Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung
Du hast es schon gelesen: Nicht jeder kann eine BU-Versicherung abschließen. Vielleicht sind die Beiträge für die Berufsgruppe zu hoch oder es bestehen bereits zu viele Vorerkrankungen.
In solchen Fällen ist es sinnvoll, sich mit einer Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung zu beschäftigen, um seine Existenz abzusichern. Neben einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist eine weitere Möglichkeit die Grundfähigkeitsversicherung. Was das ist, erfährst du im verlinkten Artikel zur Grundfähigkeitsversicherung oder in folgendem Video.
Alle möglichen Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung haben wir im verlinkten Artikel zusammengefasst. Die Unfallversicherung zählt übrigens nicht dazu. Warum die Unfallversicherung keine Berufsunfähigkeitsversicherung ersetzt – und auch nicht umgekehrt, haben wir ausführlich im verlinkten Artikel beschrieben.
Berufsunfähigkeitsversicherung wechseln: Sinnvoll oder besser lassen?
Vielleicht gehörst du zu denjenigen, die darüber nachdenken, ob sie ihre bestehende Berufsunfähigkeitsversicherung wechseln oder aber die Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen sollten. In welchen Fällen das eine oder das andere sinnvoll ist, erfährst du in den verlinkten Artikeln oder in den folgenden Videos.
Das Thema Berufswechsel haben wir im ausführlich im verlinkten Blogartikel behandelt.
Wo solltest du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?
Wenn du bis hierher gelesen hast, ist dir sicherlich klar, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung ein sehr komplexes Versicherungsprodukt ist.
Die passende Berufsunfähigkeitsversicherung über Check24 und Co. mit nur wenigen Klicks anzuschließen, ist daher keine gute Idee. Dazu gibt es zu viele Fallstricke – wie etwa die Gesundheitsfragen, die viele zu nachlässig beantworten, was dann dazu führen kann, dass der Versicherer am Ende (zu Recht) nicht zahlt bzw. den Vertrag aufgrund einer vorvertraglichen Anzeigepflichtsverletzung kündigt.
Es ist also sinnvoll, sich zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung einen kompetenten Versicherungsmakler zu suchen, dem du vertraust, und der so arbeitet, wie du dir das vorstellst.
Solltest du noch auf der Suche nach einem Experten sein, kannst du dir sehr gerne eine kostenlose & unverbindliche Online-Beratung bei uns buchen. Bei uns kannst du sicher sein, dass wir auf alle in diesem Artikel genannten Punkte eingehen werden.