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Eine Versicherungs-App lässt dich alle deine Versicherungen digital an einem Ort managen. Du kannst mit einer Versicherungs-App Versicherungen abschließen, einfacher kündigen und Verträge optimieren. Dazu hast du alle Unterlagen nicht mehr in zig verschiedenen Ordnern zuhause im Schrank, sondern übersichtlich und jederzeit griffbereit in deiner Versicherungs-App. Wie genau Versicherungs-Apps nun funktionieren und auf was du bei der Wahl deiner Versicherungs-App achten solltest, erfährst du in diesem Blogartikel.

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Inhaltsübersicht

Wie funktioniert eine Versicherungs-App?

Es ranken sich viele Mythen um Versicherungs-Apps, die bis dahin gehen, dass der Teufel höchstpersönlich deine Versicherungen managt, wenn du das so genannte Maklermandat unterzeichnet hast. Dazu gibt es dann auch noch jeden Monat 5 neue Kühlschränke. So viel zum „Versicherungs-App-Märchen“.

Alles läuft ab wie bisher – nur eben digital

Wenn du bei einem Versicherungsmakler eine Versicherung abgeschlossen hast, dann hast du in vielen Fällen hier auch das so genannte Maklermandat für diese Versicherung an den Versicherungsvermittler gegeben. Das bedeutet schlichtweg, dass der Versicherungsmakler in deinem Namen diverse Versicherungsvorgänge schneller und effektiver abwickeln kann und nicht jedes Mal bei einer Änderung eine neue Unterschrift von dir braucht. Und das gleiche Prinzip gilt dann auch für eine Versicherungs-App, über welche du ein Maklermandat hinterlegt hast. Nur wird nun eben alles digital. Und dadurch noch kundenfreundlicher.

Verbraucherfreundliche Vereinfachung von Prozessen

Und ob du es glaubst oder nicht: Dies stellt eine starke Vereinfachung von Prozessen für den Versicherungskunden dar.

  • Du willst einen Vertrag kündigen? Eine einfache Nachricht an deinen Versicherungsmakler reicht und er kann alles weitere für dich abwickeln.
  • Du bist umgezogen? Kurz die neue Adresse an den Versicherungsmakler geschickt, der dein Mandat hält und er kann die neue Adresse an alle Versicherer weiterleiten.
  • Du willst eine neue Versicherung abschließen? Eine kurze Info an deinen Versicherungsmakler reicht und er kann die betreffende Versicherung (nach Rücksprache) für dich abschließen, ohne dass du erneut zig Seiten unterschreiben musst.

Dies sind nur ein paar Beispiele, die zeigen, dass durch ein hinterlegtes Maklermandat bei deinem Versicherungsmakler für dich als Versicherungskunden vieles einfacher wird.

Eine Versicherungs-App macht’s digital

Nutzt du nun eine gute Versicherungs-App, dann werden die o.g. Prozesse auch über die Versicherungs-App abgewickelt. Nur reicht hier dann teilweise ein einfacher „Klick“ anstatt einer Nachricht an den Versicherungsmakler.

Alle Versicherungen digital an einem Ort

Der große Vorteil der Versicherungs-App liegt nun darin, dass du endlich alle Versicherungen gesammelt an einem Ort hast. Kein lästiges Suchen mehr nach der letzten Beitragsrechnung in fünf verschiedenen Ordnern, weil du mal wieder keine Lust hattest, die letzte Beitragsrechnung abzuheften oder diese versehentlich im Papierkorb gelandet ist.

Ordnung ist das halbe Leben

Künftig braucht es nur noch eine Anlaufstelle, um den Überblick über deine Versicherungen zu haben. Versicherungs-App geöffnet – wahlweise am Smartphone, Tablet oder Laptop – und schon siehst du deine Versicherungssituation auf einen Blick.

Maklermandat und Maklerauftrag

Wie gerade schon erwähnt, ist für die Funktion einer Versicherungs-App, ein Maklermandat bzw. auch ein Maklerauftrag notwendig. Die Betonung liegt ganz klar auf notwendig. Ohne diese rechtlichen Erlaubnisse des Kunden kann solch eine App schlichtweg nicht funktionieren.

Keine Nachteile für den Kunden – nur Vorteile

Entgegen vieler anderer – nicht wirklich sachkundiger – Stimmen hat der Versicherungskunde durch ein erteiltes Maklermandat keinerlei Nachteile. Wirklich keine. Es ergeben sich nur Vorteile, von welchen ich oben bereits einige aufgezählt habe.

Versicherungs-App ohne Maklermandat ist wie ein Auto ohne Räder

Oft wird nach einer Versicherungs-App ohne Maklermandat verlangt. Dies liegt aber meiner Meinung nach nur daran, dass eben nicht verstanden wurde, wie ein Maklermandat funktioniert.

Nehmen wir mal an, du bekommst eine Versicherungs-App ohne Maklermandat. Dann wird die App folgendes können:

  • Anzeige deiner Versicherungen zum Zeitpunkt X (wenn überhaupt)

Das war’s. Mehr ist nicht drin. Kein Update von Unterlagen, kein Abschluss neuer Versicherungen oder Kündigungen von bestehenden Versicherungen über die App. Dies alles geht rechtlich nicht, wenn das Maklermandat nicht hinterlegt ist.

Änderungen immer nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden

Und um es nun nochmal zu verdeutlichen: Nur wenn der Versicherungskunde ausdrücklich eine Änderung seiner Versicherungen etc. wünscht, wird der Versicherungsmakler (bzw. die Versicherungs-App und der Versicherungsmakler dahinter) auch aktiv – sonst nicht.

Niemand darf deine Versicherungen einfach so ändern. Das geht nicht. Steht auch in den AGB z.B. des Maklermandats, welche scheinbar noch nicht so viele der Kritiker gelesen haben.

Somit bleibt zusammengefasst folgendes Fazit zum Maklermandat: Gut, nicht böse. Nur Kundenvorteile, keine Nachteile. Absolut nötig für die Vereinfachung von Prozessen. Ohne dieses ist eine Versicherungs-App komplett sinnlos.

Welche Funktionen sollte eine gute Versicherungs-App haben?

Bevor du dich für eine Versicherungs-App entscheidest, solltest du dir Gedanken darüber machen, was eine gute Versicherungs-App überhaupt leisten soll.

Nur ein schickes Front-End reicht nicht

Viele Versicherungs-Apps haben eine nette Optik, aber wenn man sich dann mal die Prozesse dahinter anschaut, dann ist das alles andere als digital und optimiert. Dies gilt leider auch für einige Apps von Insuretechs.

Insuretech oder etablierter Player in der Versicherungswelt

Einige der Marktteilnehmer, die eine Versicherungs-App anbieten, sind erst seit kurzem am Markt. Das ist grundsätzlich auch nicht schlimm. Allerdings wird hier oft unterschätzt, welche „Maschinerie“ man hinter einer Versicherungs-App braucht.

Auf die Prozesse hinter der App kommt es an

Eine optisch ansprechende App zu programmieren, ist nicht das Problem. Vielmehr müssen die Prozesse dahinter laufen. Wie ist die App an die Versicherer angebunden? Welche Plattform wird hierbei genutzt? Liegt die Kompetenz hier bei einem etablierten Player oder bei einem blutigen Anfänger? Hast du einen konkreten Ansprechpartner/Anlaufstelle bei Problemen? All diese Punkte sind am Ende wirklich entscheidend.

Wichtige Funktionen einer Versicherungs-App

Schauen wir uns nun mal konkrete Funktionen an, die eine gute Versicherungs-App haben sollte:

  • Hinterlegen von allen Versicherungsverträgen, die du hast in der App
  • Bedarfsanalyse auf Grund deiner aktuellen Situation (hier werden dann entsprechende Versicherungen vorgeschlagen, die du haben solltest)
  • Änderung deiner Adresse bei Umzug in der App
  • Abschließen einzelner Versicherungen über die App (z.B. mittels hinterlegtem Vergleichsrechner)
  • Kündigungsservice über die App (beispielsweise eine einfache Nachricht über die Kontaktfunktion der App „Bitte Versicherung XY mit Versicherungsnummer Z zum nächstmöglichen Zeitpunkt kündigen“
  • Schaden melden über die App sollte möglich sein
  • eigene Community von allen App-Nutzern zum Austauschen und als Anlaufstelle bei Fragen/Problemen oder Wünschen zur Weiterentwicklung und keine nervigen, wöchentlichen E-Mails
  • wichtige Versicherungs-News sollten über die App angezeigt werden
  • stetige Weiterentwicklung der Funktionen
  • App sollte kostenlos sein

Wie finanziert sich eine Versicherungs-App?

Eine Frage, die absolut legitim ist und doch von vielen Anbietern versucht wird, ein wenig im AGB-Dschungel zu verstecken. Was ich allerdings überhaupt nicht verstehe. Nachfolgend also die 100% transparente Darstellung, wie sich Versicherungs-Apps finanzieren und warum diese deshalb kostenlos für dich sind.

Jährliche Betreuungsvergütungen für den Versicherungsmakler

Sobald du einem Versicherungsmakler ein Maklermandat erteilt hast, erhält dieser ab dem kommenden Jahr eine kleine jährliche Betreuungsvergütung pro Versicherung, für die der Versicherungsmakler das Mandat hält. Damit wird der Zeitaufwand für deine Betreuung abgegolten. So einfach ist das.

Ob mit oder ohne Maklermandat – dein Versicherungsbeitrag ändert sich nicht

Ja, du hast richtig gelesen. Ob mit oder ohne Maklermandat. Dein Versicherungsbeitrag bleibt, wie er ist.

Dazu mal zwei Beispiele:

  1. Du hast eine Versicherung bei deinem Versicherungsmakler vor Ort abgeschlossen: Nun erhält dieser jedes Jahr eine Betreuungsvergütung des Versicherers.
  2. Du hast eine Versicherung im Internet z.B. bei Check24 abgeschlossen: Nun erhält Check24 jedes Jahr eine Betreuungsvergütung des Versicherers.

Moment mal. Aber hier wurde in den Beispielen gar kein Maklermandat geschlossen. Sehr gut aufgepasst.

Dies ist auch nicht nötig. Es bekommt immer derjenige die Betreuungsvergütung, bei wem du die Versicherung abgeschlossen hast. Mit einem Maklermandat, über z.B. eine Versicherungs-App, „wandert“ diese dann aber zum neuen Versicherungsmakler. Ab sofort erhält dann dieser die Betreuungsvergütung, bis du wieder jemand anderem ein Maklermandat erteilst.

Wann solltest du keine Versicherungs-App nutzen?

Eins ist klar: Wenn du absolut keinen Überblick über deine Versicherungen hast und endlich mal Aufräumen möchtest sowie einen zentralen Ansprechpartner über eine digitale Plattform haben möchtest: Dann registriere dich bei einer Versicherungs-App wie z.B. Clark. Eine bessere Möglichkeit gibt es hier nicht.

Zufrieden mit deinem Berater? Bitte bei keiner Versicherungs-App anmelden.

Wenn du aber auf der anderen Seite bereits einen super Betreuer für deine Versicherungen hast, mit dem du mega zufrieden bist, dann solltest du dich nicht bei einer Versicherungs-App registrieren. Der Grund dürfte relativ offensichtlich sein, ich möchte diesen aber nochmal genau erklären.

Wir haben gelernt, dass du beim Registrieren bei einer Versicherungs-App und anschließendem Hinterlegen deiner bestehenden Versicherungen ein Maklermandat erteilst.

Und eben dieses wird dann deinem bisherigen Berater entzogen. Somit hat dieser keinen Zugriff mehr auf deine Versicherungen und kann dich nicht mehr so betreuen, wie du es gewohnt bist.

Oftmals ist beiden Parteien gar nicht klar, dass eine Versicherungs-App im Spiel ist. Plötzlich bekommt der bisherige Versicherungsvermittler ein Schreiben, dass sein Kunde nun von jemand anderem betreut wird. Daraufhin ruft der Vermittler den Kunden an und fragt, warum er denn von jemand anderem betreut werden möchte. Darauf antwortet der Kunde, dass das nicht stimmt. Er habe keinen anderen Betreuer.

Vielen ist eben nicht klar, was im Hintergrund beim Anmelden bei einer Versicherungs-App passiert und welche Auswirkungen dies mit sich zieht.

Falls du noch mehr über Versicherungs-Apps erfahren möchtest, kannst du dir gerne unseren Blogartikel „5 Unwahrheiten über Versicherungs-Apps“ durchlesen.