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Betriebliche Krankenversicherung (bKV) – Der umfassende Ratgeber

Aktualisiert am 22. Januar 2025

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Versicherungen mit Kopf - Bekannt aus

Wie funktioniert die betriebliche Krankenversicherung?

Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ist eine Krankenzusatzversicherung in Form einer Gruppenversicherung.

Ähnlich wie die private Krankenzusatzversicherung soll die bKV die Leistungslücken der gesetzlichen Krankenversicherung schließen. Demnach ist die bKV auch primär für gesetzlich Krankenversicherte (auch freiwillig gesetzlich Krankenversicherte) und nicht für privat Krankenversicherte vorgesehen.

Betriebliche Krankenversicherung ist keine Pflicht

Im Gegensatz zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) besteht keine Pflicht für den Arbeitgeber. Das Angebot einer bKV ist bisher freiwillig.

Daher ist die Durchdringung der bKV bisher vergleichsweise gering. So profitierten 2024 2,32 Mio. Versicherte in 47.100 Betrieben von den Vorteilen einer bKV.

Wer zahlt die betriebliche Krankenversicherung?

Es wird zwischen der arbeitgeberfinanzierten Variante (= obligatorische bKV), der arbeitnehmerfinanzierten Variante (= fakultative bKV) und Mischformen unterschieden. Bei der arbeitnehmerfinanzierten Variante oder Mischformen wird selbstverständlich das Einverständnis des Mitarbeiters benötigt.

💡 Die oben genannten 2,32 Mio. Versicherten beziehen sich ausschließlich auf vollständig arbeitgeberfinanzierte Formen der bKV. So sollte die Gesamtzahl höher sein.

Organisation durch Arbeitgeber

Unabhängig von der Finanzierung wird die bKV vom Arbeitgeber organisiert. Dieser schließt einen Rahmenvertrag mit einem Versicherer ab und meldet seine Mitarbeiter bei der Versicherung an. Demnach ist der Arbeitgeber der Versicherungsnehmer und die Mitarbeiter sind die versicherten Personen in diesem Gruppenvertrag.

Das Kollektiv kann hierbei aus allen Mitarbeitern des Unternehmens oder nur einer speziellen Personengruppe (zum Beispiel Führungskräfte, leitende Angestellte) bestehen. Wichtig ist aber, dass niemand ausgeschlossen werden darf. Das heißt, wenn die bKV nur Führungskräften zusteht, muss auch jede Führungskraft die Möglichkeit der bKV erhalten. Ansonsten verstößt der Arbeitgeber gegen das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und hat dadurch ein großes Problem.

Voraussetzungen für die Teilnahme an der bKV

Trotzdem gibt es ein paar Voraussetzungen, damit ein Mitarbeiter an einer bKV teilnehmen kann. Er muss u.a. einen unbefristeten Arbeitsvertrag besitzen und sich nicht mehr in der Probezeit befinden. Des Weiteren ist die bKV für folgende Personengruppen nicht möglich:

Nach der Anmeldung erhält der Mitarbeiter den Versicherungsschein direkt von der Versicherung. Auch die Leistungsabwicklung findet direkt zwischen dem Mitarbeiter und der Versicherung statt. Der Arbeitgeber erhält demnach keine Informationen über den Gesundheitszustand seiner Mitarbeiter.

Gut für den Arbeitgeber ist, dass er mit der bKV nur einen geringen administrativen Aufwand hat. Nach dem Abschluss müssen lediglich die Mitarbeiter angemeldet werden.

Keine Gesundheitsprüfung bei der bKV

Eine Besonderheit der bKV ist, dass es in der Regel für die Mitarbeiter im Gegensatz zu einer privaten Krankenzusatzversicherung keine Gesundheitsprüfung gibt.

Grund hierfür ist, dass das Kollektiv das Risiko trägt. Damit der Gruppenvertrag mit der Versicherung überhaupt zustande kommt, muss der Arbeitgeber zum Beispiel mindestens 90% der Mitarbeiter bzw. einer bestimmten Gruppe bei der Versicherung anmelden. Gemäß dem Gesetz der großen Zahl finden sich in diesem Kollektiv dann gesunde und kranke Menschen, sodass die Versicherung das Risiko tragen kann. In anderen Worten führt der Kollektivvertrag zu einem geringeren Durchschnittsrisiko.

Bei einer individuellen Krankenzusatzversicherung ist es wahrscheinlicher, dass diese erst abgeschlossen wird, wenn die versicherte Person eine Erkrankung erwartet oder aber im Vorhinein plant Leistungen aus der Versicherung zu erhalten (zum Beispiel Zahnprophylaxe in der Zahnzusatzversicherung).

Kleines Kollektiv

Berechtigterweise hast du vielleicht den Einwand, dass es sich um ein ausreichend großes Kollektiv handeln muss, damit das Ganze aus Sicht des Versicherers funktioniert. Und damit hast du auch völlig recht.

Es ist jedoch trotzdem so, dass eine bKV auch von Unternehmen mit fünf Mitarbeitern (in der Regel sind fünf Mitarbeiter die Mindestanzahl) abgeschlossen werden kann, da hier dann mehrere Unternehmen (zum Beispiel der gleichen Branche) zu einem Kollektiv zusammengefasst werden.

Es kann jedoch vorkommen, dass kleine Unternehmen nicht das komplette Angebot einer Versicherung erhalten. Möglicherweise ist dann zum Beispiel nur eine Zahnzusatzversicherung möglich. Auch werden kleine Unternehmen im Gegensatz zu großen, kein speziell angefertigtes Angebot, sondern nur das Standardpaket erhalten.

Versicherung von Angehörigen

Auch dieser Punkt trägt zu einem größeren Kollektiv bei. So ist es bei der bKV üblich, dass sich auch Angehörige der Mitarbeiter, wie zum Beispiel Lebenspartner, Kinder und Eltern in diesem Gruppenvertrag versichern können. Im Unterschied zu den Mitarbeitern, verzichtet der Versicherer bei diesen Personengruppen in der Regel jedoch nicht auf die Gesundheitsprüfung.

Trotzdem ist es so, dass häufig nur vereinfachte Gesundheitsfragen gestellt werden. Der Umfang variiert hier auch nach der Personengruppe. So sind die Gesundheitsfragen für die Lebenspartner und Kinder weniger umfangreich als die Gesundheitsfragen für die Eltern.

In der Regel müssen die Kosten jedoch von den Angehörigen selbst getragen werden. Sie profitieren jedoch trotzdem von den günstigen Gruppenvertragskonditionen.

Das Ganze ist jedoch ziemlich individuell und variiert von Gruppenvertrag zu Gruppenvertrag.

Sachbezug – Steuerliche Behandlung

Eine betriebliche Krankenversicherung kann steuerlich als Barlohn oder als Sachlohn/Sachbezug behandelt werden.

Behandlung als Barlohn

Eine bKV wird als Barlohn behandelt, wenn der Arbeitnehmer einen Anspruch auf Erstattung oder Zahlung der Versicherungsbeiträge durch den Arbeitgeber hat. Bei dieser Variante wird ein Gehaltszuschuss gezahlt, mit welchem der Mitarbeiter selbst die Beiträge für eine normale private Krankenzusatzversicherung bezahlt. Hierbei ist der Mitarbeiter sowohl Versicherungsnehmer als auch versicherte Personen. Das ist jedoch nicht die Regel und im Vergleich zur Behandlung als Sachlohn nachteilig, da das Ganze voll versteuert werden muss.

Behandlung als Sachbezug

Wenn der Arbeitnehmer Anspruch auf die Versicherungsleistung hat und der Arbeitgeber die Beiträge zahlt, wird die bKV als Sachbezug bewertet. Das heißt, der Arbeitgeber schließt einen Rahmenvertrag mit dem Versicherer ab und zahlt an diesen die Versicherungsbeiträge. Der Mitarbeiter bekommt nicht mehr Gehalt ausgezahlt, sondern wird versicherte Person in diesem Gruppenvertrag (Arbeitgeber ist Versicherungsnehmer) und hat dadurch Anspruch auf die Versicherungsleistung.

Wie bereits geschrieben, handelt es sich hierbei um die Regel. Das Ganze hat den großen Vorteil, dass bis zu einer Grenze von 50 Euro im Monat (seit 2022, vorher 44 Euro) keine Steuern und Sozialabgaben gezahlt werden müssen.

💡 Es handelt sich um eine Steuerfreigrenze und nicht um einen Steuerfreibetrag, sodass das Ganze voll versteuert werden muss, wenn die 50 Euro überschritten werden. Das ist vor allen Dingen dann wichtig, wenn vom Arbeitgeber noch andere Sachbezüge (wie zum Beispiel Tankgutscheine, Geschenke) gewährt werden.

Betriebliche Krankenversicherung in der Lohnabrechnung

Durch eine bKV in Form eines Sachbezugs unter 50 Euro pro Monat ändert sich dein Nettogehalt nicht. In der Lohnabrechnung wird der Beitrag zur bKV deinem Gehalt zugerechnet und später 1 zu 1 wieder vom Netto abgezogen. Es müssen keine Steuern und Sozialabgaben gezahlt werden.

Besteuerung aus Sicht des Arbeitgebers

Auch der Arbeitgeber muss für die bKV bis zur Freigrenze von 50 Euro keine Steuern und Sozialabgaben zahlen. Sollte die Grenze jedoch überschritten werden, gibt es drei Modelle der Besteuerung (Barlohn bzw. individuelle Besteuerung, Nettolohnversteuerung, Pauschalversteuerung), welche darüber entscheiden, ob die Steuerlast primär beim Arbeitgeber oder Arbeitnehmer entsteht. Der Arbeitgeber entscheidet, welches Modell der Versteuerung angewendet wird.

Unabhängig vom gewählten Modell und der Freigrenze, kann der Arbeitgeber alle Kosten der bKV als Betriebsausgaben steuerlich absetzen.

Betriebliche Krankenversicherung Leistungen

Die Leistungen der betrieblichen Krankenversicherung können mit den Leistungen einer privaten Krankenzusatzversicherung verglichen werden. Es gibt Tarife für die folgenden Bereiche: