Wenn Du herausfinden willst, ob eine private Unfallversicherung sinnvoll für dich und deine Familie ist, stößt du im Internet oft auf sehr einseitige Meinungen in die eine oder andere Richtung. Damit du dieses Thema für dich ein für alle Mal klären kannst, wollen wir dir in diesem Experten-Artikel alle Informationen zur Verfügung stellen, die dafür nötig sind, damit du eine rationale Entscheidung für dich treffen kannst, weil wie so oft gilt: Es gibt auch hier keine allgemeingültige richtige Entscheidung für jedermann.
Du bist auf der Suche nach einer kostenlosen & unverbindlichen Beratung?
Auch im Video: Unfallversicherung sinnvoll?
Inhaltsübersicht
- Wie funktioniert die private Unfallversicherung?
- Was leistet eine private Unfallversicherung?
- Wann leistet eine private Unfallversicherung?
- Unterschied zur gesetzlichen Unfallversicherung
- Ist eine private Unfallversicherung sinnvoll?
- Wer braucht eine private Unfallversicherung?
- Welche Leistungen sollte eine private Unfallversicherung unbedingt beinhalten?
- Welche Zusatzleistungen sind überflüssig?
- Was besagt die Gliedertaxe?
- Häufig gestellte Fragen
Wie funktioniert die private Unfallversicherung?
Vom Grundsatz her ganz einfach: Wenn du durch einen Unfall eine anhaltende Beeinträchtigung deines Körpers oder Geistes erleidest (Invalidität), dann erhältst du vom Versicherer je nach Tarif einen einmaligen Geldbetrag und/oder eine Unfallrente ausbezahlt. Dies kann direkt nach einem schweren Unfall helfen, die damit einhergehenden Veränderungen zu finanzieren, beispielsweise den dann notwendigen Umbau deines Hauses oder Fahrzeugs. Pauschal kann man sagen, dass du deine neue Lebenssituation damit finanzieren kannst. Kompliziert wird das Thema dadurch, dass es auf dem Markt unzählige Tarife gibt, die sich teilweise massivst unterscheiden. Dieser Artikel soll dir dabei helfen zu verstehen, worauf du bei einer privaten Unfallversicherung unbedingt achten solltest.
Der Unfallbegriff
Wichtig ist hierbei die Definition des Unfallbegriffs. Diese ist super einfach zu merken. Und zwar mit der Eselsbrücke “PAUKE”. PAUKE steht für: Plötzlich von Außen Unfreiwillig auf den Körper wirkendes Ereignis mit Gesundheitsschädigung. Dies ist tatsächlich die offizielle Definition des Unfallbegriffs. Hier trennt sich bereits das erste Mal die Spreu vom Weizen. Viele Versicherer gehen hier nämlich im Sinne des Kunden noch einen Schritt weiter und erweitern den Unfallbegriff. Das heißt konkret, dass zusätzliche Leistungen abgedeckt sind. Darauf gehen wir im weiteren Verlauf noch genauer ein.
„Ein Unfall liegt vor, wenn der Versicherte durch ein plötzlich von außen auf seinen Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet.“
Definition des Unfallbegriffs durch Versicherer
Was leistet eine private Unfallversicherung?
Im Falle einer unfallbedingten Invalidität erhältst du eine vereinbarte Leistung vom Versicherer. Der Versicherungsschutz gilt dabei weltweit und rund um die Uhr. Die Leistungen unterscheiden sich dabei von Tarif zu Tarif. Wir empfehlen dir als eines der wichtigsten Kriterien eine hohe Unfallsumme (Grundinvalidität) von mindestens 100.000 Euro. Je nach Grad der Invalidität erhältst du dann einen Betrag ausgezahlt. Der Grad der Invalidität wird anhand der Gliedertaxe festgelegt. Diese bestimmt wie viel Prozent der vereinbarten Grundinvalidität du erhältst. Wie diese genau funktioniert erklären wir gleich noch einmal genauer. Wichtig zu verstehen ist an diesem Punkt, dass du bei 20%-iger Invalidität 20% der Grundsumme ausgezahlt bekommst, bei 60%-iger Invalidität 60% der Grundsumme usw.
Passende Progression wählen
Dringend zu empfehlen ist auch eine Progression von mindestens 225% – 350% der Leistung bei erhöhtem Invaliditätsgrad. Übersetzt heißt das, dass du umso mehr Leistung erhältst, je schwerwiegender die Invalidität ausfällt. Wenn du zu 100% invalide bist, erhältst Du dann beispielsweise 350% der vereinbarten Summe, also 350.000 Euro. Dies ist sinnvoll, da der Bedarf umso größer ist, je schwerer der Unfall und dessen Folgen sind.
Hohe Grundsumme ist wichtiger als hohe Progression
Hier wird oft der Fehler gemacht, eine kleine Grundsumme mit einer 1000%-igen Progression zu wählen. Beispielsweise 20.000 Euro. Dies drückt den Betrag stark nach unten, was aber daran liegt, dass die meisten Fälle sich auf eine “kleine” Invalidität von unter 20% belaufen. Gerade in diesem Fall nützt dir die Progression überhaupt nichts. Damit du auch dann eine ordentliche Summe erhältst, solltest du beim Abschluss einer privaten Unfallversicherung auf diese Punkte achten.
Wann leistet eine private Unfallversicherung?
Grundsätzlich dann, wenn du eine unfallbedingte Invalidität erleidest. Der Auszahlungszeitpunkt hängt dann von mehreren Faktoren ab. Im Allgemeinen muss die Voraussetzung erfüllt sein, dass du unfallbedingt eine dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigung davon trägst. Da es mit der Feststellung des endgültigen Invaliditätsgrades oft mehrere Monate dauert, kann es Sinn ergeben, einen Zusatzbaustein einzubauen. Dieser dient dazu, dass du sofort eine vereinbarte Leistung erhältst, worauf wir gleich noch einmal detaillierter eingehen werden.
Gibt es auch Leistungen bei Berufsunfähigkeit?
Nein! Eine private Unfallversicherung ersetzt auf gar keinen Fall eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Und auch nicht umgekehrt. Das wird schnell klar, wenn man sich vergegenwärtigt, wozu diese Absicherungen eigentlich gedacht sind. Eine Unfallversicherung ist dazu da, dass du nach einem schweren Unfall eine hohe Geldsumme ausgezahlt bekommst, damit du dich auf die neue Lebenssituation einstellen kannst. Falls du beispielsweise dein Haus umbauen lassen musst. Die Berufsunfähigkeitsversicherung (Video: Brauchst du eine BU) sichert dein geregeltes monatliches Einkommen ab, falls du deinen Beruf zu mehr als 50% nicht mehr ausüben kannst. Wichtig zu wissen ist dabei, dass 9 von 10 Berufsunfähigkeiten gar nicht durch einen Unfall ausgelöst werden, sondern krankheitsbedingt (z.B. durch psychische Erkrankungen) sind. Dies deckt die Unfallversicherung nicht ab. Genauso, wie die Berufsunfähigkeitsversicherung keinen hohen Einmalbetrag absichert. Man kann also guten Gewissens sagen, dass die Unfallversicherung eine gute Ergänzung, aber auf keinen Fall ein Ersatz für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist.
Jetzt werden einige sagen: “Ja, aber man kann doch auch eine Unfallrente mit hineinnehmen, dann hat man doch auch eine Einkommensabsicherung.”. Richtig, aber nur im Falle eines Unfalls. Nicht wenn die Ursache eine Krankheit ist. Man kann diesen Baustein also dazu nehmen, das ist aber definitiv kein Muss.
Das Thema Unfallversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung haben wir nochmal ausführlich im verlinkten Artikel oder im folgenden Video behandelt.
Unterschiede zur gesetzlichen Unfallversicherung
Gesetzliche Unfallversicherung
Jeder Arbeitnehmer ist per Gesetz über seinen Arbeitgeber gesetzlich unfallversichert. Die gute Nachricht: Den Beitrag zahlt dein Arbeitgeber komplett. Träger sind dabei die dazugehörigen Berufsgenossenschaften. Abgesichert sind hierbei Berufsunfälle, Wegeunfälle und Berufskrankheiten. Als Wegeunfälle gelten Unfälle auf dem direkten Weg zur Arbeit. Wenn du diesen Weg durch Umwege aus private Gründen ergänzt, erlischt der Schutz abgesehen von wenigen Ausnahmen. Das heißt der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung gilt nur in einem Ausschnitt deines Lebens. Zudem leistet diese erst ab einer Minderung der Erwerbsfähigkeit von mindestens 20%. Das heißt, wenn Du nur zu 15% erwerbsgemindert bist, zahlt die gesetzliche Unfallversicherung nicht.
Auch Selbstständige können sich freiwillig gesetzlich unfallversichern, was aber nur bedingt sinnvoll ist, wie wir gleich sehen werden.
3 von 4 Unfällen passieren in der Freizeit und im Haushalt
Jährlich ereignen sich nach der PAUKE-Definition knapp 8,5 Millionen Unfälle in Deutschland. Die meisten davon gehen glimpflich aus. Wenn du dann aber zu denjenigen gehörst, bei denen es nicht glimpflich ausgeht, stehst du neben dem körperlichen Schaden höchstwahrscheinlich vor einem größerem finanziellen Problem. Wenn der Unfall dann, wie in 3 von 4 Unfällen, in der Freizeit passiert ist, zahlt die gesetzliche Unfallversicherung nicht. Genau dieses Risiko sichert die private Unfallversicherung auch ab.
Private Unfallversicherung
Die private Unfallversicherung ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine freiwillige Absicherung bei privaten Versicherungsgesellschaften. Der Schutz gilt dabei weltweit und rund um die Uhr. Das bedeutet, dass du dieses Risiko damit umfassend absichern kannst. Selbst wenn der Unfall während der Arbeitszeit passiert, zahlt die private Unfallversicherung noch zusätzlich zu der gesetzlichen. Hier kannst du im Gegenzug zur gesetzlichen Unfallversicherung noch die bereits angesprochene und wichtige Einmalzahlung vereinbaren, sprich die individuelle Grundsumme.
Grob heruntergebrochen besteht der Unterschied also darin, dass der Versicherungsschutz der gesetzlichen Unfallversicherung zeitlich auf die Berufstätigkeit beschränkt ist, während die private Unfallversicherung dir weltweit und rund um die Uhr Schutz bietet.
Ist eine private Unfallversicherung sinnvoll?
Ja, die private Unfallversicherung ist sinnvoll. Aber lohnt sie sich auch? Diese Frage kann man bei Versicherungen eigentlich kaum beantworten. Die Frage die du dir hier stattdessen stellen solltest lautet:
Kann ich mir den Worst Case finanziell leisten?
Falls Nein, frag dich: Ist der Preis für diese Absicherung für mich stemmbar und ist er mir persönlich das auch wert?
Fall Ja, frag dich: Will ich das in diesem Fall dann selbst bezahlen oder soll das dann nicht lieber eine Versicherungsgesellschaft machen? Die Absicherung kostet ja nicht wirklich viel.
Je nachdem wie du diese Frage beantwortest, wirst du wissen, ob es dir diese Absicherung wert ist.
Wer braucht eine private Unfallversicherung?
Jemand, der damit das Ziel verfolgt seine Arbeitskraft abzusichern, braucht sie dafür jedenfalls nicht. Dafür eignet sich nur eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Wenn du zu den Menschen gehörst, die nach einem Unfall mit bleibenden Schäden rückblickend verdammt froh sein würden, dass sie irgendwann einmal eine Unfallversicherung abgeschlossen haben, dann wäre Sie für dich persönlich sinnvoll.
Sinnvoll für sportlich Aktive, Viel-Reiser, PKW-Fahrer
Gerade wenn du sportlich aktiv bist, solltest du mehr als nur einmal über eine Unfallversicherung nachdenken. Bei vielen Versicherern gibt es da aber Ausschlüsse bezüglich Extremsportarten oder Motorsport. Wenn man das aber weiß, kann man beim Abschluss auch darauf achten, da es da von Versicherer zu Versicherer unterschiedliche Angebote gibt, die diese Risiken, gegebenenfalls auch gegen einen kleinen Aufschlag mitversichern. Dazu später mehr.
Auch für Kinder sehr sinnvoll
Auch für die Kleinsten unter uns kann eine Unfallversicherung sinnvoll sein. Diese gibt es oft auch als Zusatzbaustein bei einer guten Ausbildungsvorsorge. Gerade Kinder sind oft den ganzen Tag am Toben und dadurch erhöhten Risiken ausgesetzt. Mein Sohn hat als eine der ersten Versicherungen direkt eine Unfallversicherung für Kinder verpasst bekommen. Da geht es mir als Vater auch gleich besser, wenn wir draußen zusammen rumtoben.
Alle Infos zur Kinderunfallversicherung im Video
Rentner sind oft von Unfällen betroffen
Auch für Rentner gibt es entsprechende Tarife. Diese sind zwar nicht den ganzen Tag am herumtoben, dafür können Stürze oft schwerwiegende Schäden mit sich bringen. Das kann sinnvoll sein, wenn man seine Angehörigen in so einem Fall nicht finanziell belasten will oder überhaupt keine Angehörigen mehr hat, die das finanziell auffangen könnten.
Welche Leistungen sollte eine private Unfallversicherung unbedingt beinhalten?
Wie bereits erwähnt sind eine hohe Grundsumme (Faustformel 3-5 Jahresgehälter, mindestens aber 100.000 Euro) und eine Progression von 225% – 350% zu empfehlen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Punkte, die wichtig, optional und unnötig sind. Auch eine Todesfallsumme ist sinnvoll, wohingegen die Unfallrente eher überflüssig ist, wenn man eine Berufsunfähigkeitsversicherung besitzt. Sollte man diese aus gesundheitlichen Gründen nicht bekommen, kann eine vereinbarte Unfallrente zumindest einen Teil des Risikos abdecken. Sie bieten allerdings keinen gleichwertigen Ersatz.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Punkte, die wichtig sind:
→ erweiterter Unfallbegriff: Dadurch leistet die Unfallversicherung auch bei Folgeschäden durch erhöhte Krafteinwirkung, falls bei einer Bewegung ohne Fremdeinwirkung ein Muskel oder eine Sehne reißt oder gezerrt werden sollten. Gerade für Sportler ein wichtiger Punkt.
→ Mitwirkungsanteil: Dieser sollte möglichst bei 100% liegen, mindestens aber bei 50%. Der Mitwirkungsanteil bedeutet, dass deine dir zustehende Leistung um den Teil gekürzt wird, wie eine Vorerkrankung zu diesem Unfall beigetragen hat. Wenn Du beispielsweise Rheuma hast und nach einem Unfall dein Knie nicht mehr bewegen kannst, ist der Unfall zwar der Auslöser, die Krankheit aber daran beteiligt. Je nach Mitwirkung wird die Leistung dann entsprechend gekürzt. Wenn Du einen Mitwirkungsanteil von 100% hast, wird die Leistung nur dann gekürzt, wenn der Unfall zu 100% auf die Vorerkrankung zurückzuführen ist.
Also: hoher Mitwirkungsanteil!
Alle Infos zum Mitwirkungsanteil auch im Video
→ kosmetische Operationen: Wenn in deinem Vertrag eine Summe für kosmetische Operationen vereinbart ist, dann erhältst du von der Versicherung Operationen bezahlt, die gesundheitlich zwar nicht zwingend erforderlich sind, aber dafür dienen dein äußeres Erscheinungsbild wieder zu verbessern.
→ Schlaganfall, Herzinfarkt, Bewusstseinsstörungen: Sehr gute Versicherer leisten auch dann, wenn ein Unfall überhaupt erst entstanden ist, weil einer der genannten Gründe einem Unfall vorausgegangen ist. Gerade bei älteren Verträgen ist dies ausgeschlossen.
→ Alkohol und Medikamente: Einige Versicherer leisten auch dann, wenn du bis zu einem bestimmten Pegel alkoholisiert warst. Diese Grenze variiert. Auch auf diesen Punkt kannst du achten, wenn du den Boden von Bier- oder Weingläsern ab und an näher erkundest.
→ Bergungskosten: Manchmal entstehen hohe Bergungskosten bei schweren Unfällen oder Unfällen an komplizierten Orten wie zum Beispiel in den Bergen oder im Urlaub an besonderen Orten. Auch hier bieten manche Versicherer eine Leistung.
→ Erstickung, Erfrieren, Ertrinken: Viele Versicherer schließen auch Schäden durch Erstickung, Erfrierungen und Ertrinken mit ein, obwohl es sich dabei per Definition um keinen Unfall handelt.
→ Todesfallschutz: Hier kannst Du eine Summe von z.B. 10.000 – 20.000 Euro mit hineinnehmen. Paradoxerweise aber nicht um deine Hinterbliebenen für den Todesfall abzusichern, dafür solltest du lieber eine Risikolebensversicherung abschließen. Diese zahlt nämlich bei (beinahe) jeder Todesursache. Manche Versicherer gewährleisten dadurch eine sofortige Auszahlung, wenn der Grad der Invalidität noch gar nicht feststeht.
→ Vergiftung und Infektionen: Auch dieser Punkt ist bei vielen Versicherern inbegriffen, was absichert, dass auch in Folge von Invalidität durch Folgen von Zeckenbissen oder ähnlichem gezahlt wird.
→ Extremsport, Motorrad etc.: Extremsportarten und Motorradfahren sind bei den meisten Versicherern ausgeschlossen. Falls man in diese Gruppe hineinfällt und einem erhöhten Risiko unterliegt, sollte man die Tarife diesbezüglich vergleichen und gegebenenfalls dieses Risiko gegen einen Aufschlag einschließen.
Welche Zusatzleistungen sind überflüssig?
Wie bei fast jeder Versicherung gibt es auch hier Zusatzleistungen, die streng genommen nicht nötig sind und den Preis nur nach oben drücken. Diese sind höchstens “nice to have”.
Krankenhaustagegeld
Dadurch würdest du für jeden Tag den du unfallbedingt im Krankenhaus liegst je nach Vereinbarung beispielsweise 10 Euro am Tag erhalten. Diese 10 Euro werden im Fall der Fälle vermutlich nicht entscheidend sein. Diesen Mehrbeitrag kann man sich guten Gewissens sparen. Worüber man nachdenken kann ist eine separate Krankenhaustagegeldversicherung. Diese leistet nämlich bei allen stationären Krankenhausaufenthalten.
Verträge mit Beitragsrückgewähr
Wir Deutschen lieben diesen Begriff. Am liebsten würden wir das Produkt gleich fünfmal abschließen, wenn darin der Begriff “Beitragsrückgewähr“ drin steht. Wenn man diese Produkte wirklich mal durchrechnet, merkt man, dass das einfach kompletter Blödsinn ist und nur einer davon profitiert: Nämlich der Versicherer. Diesen Mehrbeitrag kannst du dir sparen und lieber sinnvoll investieren. Das Gleiche gilt unserer Meinung nach auch für die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Beitragsrückgewähr.
Dynamik ist nicht immer sinnvoll
Durch eine Dynamik steigt dein Beitrag jährlich um einen gewissen Prozentsatz. Dies ist bei manchen Versicherungen super sinnvoll, nicht aber bei der privaten Unfallversicherung. Du erhältst hier eine Einmalleistung und zudem sinkt der Bedarf mit steigendem Alter wohl eher.
Unfallrente
Wenn du bereits eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung hast, ist diese nicht zwingend notwendig. Solltest du einen Unfall mit Gesundheitsfolgen erleiden und berufsunfähig werden, zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung. Für den Fall, dass du zwar teilweise oder vollständig invalide, aber nicht berufsunfähig bist, kannst du ja immer noch normal weiterarbeiten und benötigst kein monatliches Einkommen aus der Versicherung. Solltest du keine BU-Absicherung wegen deines Gesundheitszustandes bekommen, kannst du mit der Unfallrente wenigstens einen Teil des Risiko absichern. Vergiss aber nicht, dass 90% der Berufsunfähigkeiten nicht auf einen Unfall, sondern auf anderweitige Krankheiten zurückzuführen sind.
Übergangsleistung
Falls nach sechs Monaten immer noch kein klares Ergebnis vorliegt, erhältst du nach 6 Monaten die vereinbarte Übergangsleistung. Hier ist es aber so, dass Du die vereinbarte Todesfallleistung gegebenenfalls sogar schon früher ausgezahlt bekommst, auch wenn noch kein klares Ergebnis vorliegt. Diesen Punkt deckt, auch wenn es etwas paradox klingt, die Todesfallsumme ab. Solltest du wirklich deinen Todesfall finanziell absichern wollen, dann schließe lieber eine Risikolebensversicherung ab, da diese auch bei nicht unfallbedingtem Tod zahlt.
Was besagt die Gliedertaxe?
Die Gliedertaxe besagt genau, wie stark du invalide bist, je nachdem welches Körperteil beeinträchtigt ist. Die Gliedertaxe unterscheidet sich von Versicherer zu Versicherer. Stell dir das wie einen Körper vor, an dem an jeder Gliedmaße eine Zahl steht. Steht am Knie eine 50 bedeutet das, dass du bei diesem Versicherer zu 50% invalide wärst, falls du vom Knie abwärts eine dauerhafte Invalidität davon trägst. Verlierst du beispielsweise die Funktionsfähigkeit eines Fingers, bist du bei dem einen Versicherer zu 2% invalide, bei einem anderen zu 5%. Hier ist es ratsam einen Versicherer zu wählen, bei dem die Zahlen an den Gliedmaßen vergleichsweise hoch sind, sprich Versicherer mit einer besonders guten Gliedertaxe.