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Ratgeber private Krankenversicherung (PKV)
💡 Wichtige Infos auf einen Blick
- Die private Krankenversicherung (PKV) kann für bestimmte Personen eine sinnvolle Option sein.
- Beamte, höherverdienende Angestellte, Selbstständige und Studenten können sich in der PKV versichern.
- Der Beitrag ist nicht vom Einkommen, sondern von den gewählten Leistungen, dem Alter und dem Gesundheitszustand abhängig.
- In der PKV erhältst du die bestmögliche medizinische Versorgung (bei einem guten Tarif).
- Im Gegensatz zur GKV gibt es in der PKV keine kostenlose Familienversicherung.
- Beiträge sparen ist in der Regel das falsche Motiv für einen Wechsel in die PKV.
- So funktioniert die private Krankenversicherung
- Wer kann in die private Krankenversicherung wechseln?
- Vorteile private Krankenversicherung
- Nachteile private Krankenversicherung
- Insider-Wissen zur privaten Krankenversicherung
- GKV oder PKV – Was lohnt sich mehr?
- Unterschiede PKV und GKV
- PKV-Beitrag im Alter
- PKV: Basistarif und Standardtarif
- Gefährliches Halbwissen zur privaten Krankenversicherung
- Wo solltest du eine private Krankenversicherung abschließen?
- Häufig gestellte Fragen
Alle Infos zur privaten Krankenversicherung auch im Video
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Versicherungen mit Kopf - Bekannt aus
So funktioniert die private Krankenversicherung
Wie genau funktioniert überhaupt eine private Krankenversicherung (PKV) und wer kann sich privat krankenversichern?
In diesem Experten-Artikel werden dir alle grundlegenden Informationen vermittelt, welche du über die PKV wissen solltest. Nach dem Lesen des Artikels wirst du ein Grundverständnis zur privaten Krankenversicherung haben.
Leistungen in der privaten Krankenversicherung
Bei der privaten Krankenversicherung erhalten Versicherte genau die Leistungen, die vertraglich vereinbart sind (in der Regel auch im Ausland).
Es gibt also keine Regelversorgung wie bei den gesetzlichen Krankenkassen und der Beitrag wird auch nicht wie in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit einem prozentualen Anteil von deinem Einkommen errechnet.
Die Beiträge zur Versicherung sind aus diesem Grund von Kunde zu Kunde unterschiedlich. Je nachdem, welchen Umfang die gewünschten Leistungen haben, fallen die Beiträge höher oder niedriger aus.
Neben dem PKV Tarif musst du eine private Pflegepflichtversicherung abschließen.
Eine zusätzliche Krankentagegeldversicherung ist zwar keine Pflicht, sollte aber von jedem Angestellten und Selbstständigen abgeschlossen werden. Über das Krankentagegeld kann unter Umständen auch ein Kinderkrankengeld mitversichert werden.
Wenn man die Beiträge nicht mehr bezahlen kann, wird man in den sogenannten Notlagentarif ungestellt.
Gesundheitszustand und Alter spielen in der PKV eine große Rolle
Hinzu kommt, dass auch der Gesundheitszustand und das Alter des Versicherten Einfluss auf die Versicherungsprämie haben.
Aus diesem Grund ist die private Krankenversicherung besonders bei Menschen beliebt, die über ein gutes Einkommen verfügen, jung und gesund sind und dies durch entsprechende Leistungen, wie etwa umfangreiche Vorsorgemaßnahmen, bleiben wollen.
Wer kann in die private Krankenversicherung wechseln?
Beamte
Wenn du Beamter bist, hast du grundsätzlich die Wahl, ob du dich privat oder gesetzlich versichern möchtest. Dein Dienstherr leistet dazu eine Beihilfe zu den Krankheitskosten von mindestens 50%.
Beamte und andere Beihilfeberechtigte schließen daher in der Regel eine sogenannte Restkostenversicherung (inkl. Beihilfeergänzungstarif) bei einem privaten Krankenversicherer ab.
Wer auf Dauer verbeamtet ist und keine großen gesundheitlichen Probleme hat, sollte sich also privat versichern (aufgrund der in der Regel geringeren Kosten bei besseren Leistungen). Unabhängig von einer späteren Verbeamtung können sich auch angehende Lehrer während des Referendariats privat krankenversichern.
💡 Einige Beamte erhalten die Beihilfe erst nach der Ausbildung oder sogar erst im Ruhestand. Vorher bekommen sie freie Heilfürsorge vom Staat.
Für diese Personen macht eine Anwartschaftsversicherung Sinn, um den Gesundheitszustand bzw. das Eintrittsalter einzufrieren, damit der spätere Wechsel in die PKV keine Probleme macht.
Du kannst auch als Beamter deine PKV wechseln, wenn du mit deinem aktuellen Versicherer unzufrieden bist. Wie unsere PKV-Beratung für Beamte abläuft, haben wir im verlinkten Artikel ausführlich erklärt.
Bei einem Wechsel von einer PKV zu einer anderen PKV können nur die Alterungsrückstellungen in Höhe des Basistarifs übertragen werden. Das Ganze nennt sich Übertragungswert.
Angestellte
Bist du Angestellter, muss dein Bruttoeinkommen oberhalb der sogenannten Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) liegen, damit du zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung und der privaten Krankenversicherung wählen kannst.
2025 liegt diese Grenze bei 73.800 Euro jährlich (2024: 69.300 Euro), das entspricht einem durchschnittlichen Monatsverdienst von 6.150 Euro (2024: 5.775 Euro).
Dazu zählen auch regelmäßige Zahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, nicht jedoch Sonderzahlungen wie zum Beispiel Gewinnausschüttungen.
Über diese Grenze musst du mindestens ein Jahr verdienen.
Die frühere Regelung, dass sich Angestellte erst nach 3 Jahren Verdienst oberhalb der JAEG privat versichern dürfen, besteht nicht mehr.
Angestellte, welche sich in der PKV versichern, bekommen wie in der GKV einen Arbeitgeberzuschuss, welcher auf die Hälfte des GKV-Höchstbeitrags begrenzt ist (2025: 471,32 Euro). Damit dieser korrekt ausgezahlt wird, musst du deinem Arbeitgeber eine Arbeitgeberbescheinigung von deinem PKV-Versicherer vorlegen.
Sollte man einen Minijob annehmen, gibt es einige Besonderheiten zu beachten.
Selbstständige
Wenn du zur Berufsgruppe der Selbstständigen gehörst, kannst du ebenfalls wählen, ob du dich privat oder freiwillig gesetzlich versichern möchtest.
Als Selbstständiger kannst du dich immer privat krankenversichern, unabhängig davon, wie viel du verdienst – du musst es aber nicht.
Eine Ausnahme von dieser Regel bilden Freiberufler, die einer künstlerischen oder publizistischen Tätigkeit nachgehen. Hier unterliegst du unter Umständen der Versicherungspflicht in der Künstlersozialkasse (KSK).
Studenten
Unter anderem zu Beginn deines Studiums kannst du dich als Student für eine private Krankenversicherung entscheiden, bist dann aber für die Dauer der Hochschulausbildung an diese Entscheidung gebunden. Es gibt hierfür spezielle Studententarife, die günstiger als Normaltarife sind, da keine Alterungsrückstellungen gebildet werden.
Wenn du dann zum ersten Mal eine hauptberufliche Tätigkeit aufnimmst, kannst du zurück zu einer gesetzlichen Krankenkasse wechseln (bei einem Verdienst unterhalb der JAEG).
Sinnvoll ist die private Krankenversicherung vor allem für Studenten, die Kinder von Beamten sind, da sie 80% Beihilfe erhalten.
Egal, um welche Berufsgruppe es geht, für Ausländer gelten die gleichen Regeln wie für Deutsche.
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Vorteile private Krankenversicherung
Die Vorteile der privaten Krankenversicherung liegen eigentlich auf der Hand.
Eine deutlich bessere medizinische Versorgung als in der gesetzlichen Krankenversicherung, sowie eine bevorzugte, sprich schnellere Behandlung und die Möglichkeit Medikamente oder Therapien bezahlt zu bekommen, die im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen erst gar nicht vorkommen.
Private Krankenversicherung
Die bestmögliche medizinische Versorgung (ein guter Tarif vorausgesetzt).
Gesetzliche Krankenversicherung
Die medizinisch notwendige, aber ausreichende Versorgung (nicht die beste!).
In einem Bereich bietet die GKV jedoch bessere Leistungen als die PKV, wenn du diese nicht explizit mitversicherst, nämlich im Bereich Kur.
Unabhängig davon: Ist dir schon mal aufgefallen, dass gesetzlich Krankenversicherte irgendwie immer recht lange auf einen Facharzttermin warten müssen, privat Krankenversicherte übertrieben gesagt schon am nächsten Tag einen Termin bekommen? Warum ist das so?
Beim Arzt keine Fallpauschalen in der PKV
Weil es für gesetzlich Krankenversicherte sogenannte Fallpauschalen gibt. Das heißt, Krankheit X oder Unfall Y werden so oder so behandelt und dafür gibt es dann genau so viel Geld. Naja und wenn das Geld, welches dafür veranschlagt ist, aufgebraucht ist, dann macht der Arzt ein Minusgeschäft.
Bei Privatversicherten wird einfach das abgerechnet, was gebraucht wird – und gerne auch ein wenig mehr als notwendig.
Fallpauschalen im Krankenhaus
Im Gegensatz zum Arztbesuch werden die allgemeinen Krankenhausleistungen im Krankenhaus auch bei Privatversicherten über Fallpauschalen abgerechnet, zumindest in öffentlichen Krankenhäusern.
In Privatkliniken, zu denen Privatversicherte ebenfalls Zugang haben, werden die Leistungen hingegen nicht über Fallpauschalen abgerechnet.
Weitere PKV-Vorteile
Jetzt würde der ein oder andere weitere Dinge zu den Vorteilen der privaten Krankenversicherung zählen. So zum Beispiel Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus, Chefarztbehandlung, freie Krankenhauswahl, schnellere Facharzttermine, freie Arztwahl, Beitragsrückerstattung bei Nichteinreichung von Rechnungen oder bessere Leistungen für Zahnersatz (Zahnhöchstsätze beachten).
Wenn du auf mitversicherte Wahlleistungen im Krankenhaus verzichtest, wird in der Regel ein Ersatzkrankenhaustagegeld ausgezahlt.
Bestmögliche medizinische Versorgung
Das ist „nice to have“. Aber um diese Dinge geht es nicht bei einer privaten Krankenversicherung – DARUM GEHT ES SCHLICHTWEG NICHT!
ES GEHT DARUM, DASS DU, WENN ES BRENNT, DIE BESTMÖGLICHE MEDIZINISCHE VERSORGUNG BEKOMMST. PUNKT. AUS. ENDE.
Klar gibt es auch hier Ausnahmen, zum Beispiel der Vorteil in der privaten Krankenversicherung bei Selbstständigen, dass sie keine hohen Nachzahlungen in der Krankenversicherung bekommen, was der Fall wäre in der gesetzlichen Krankenversicherung, wenn sie mehr verdient haben als vorher angegeben.
Auch die Steuerersparnis durch die Vorauszahlung von Beiträgen ist hier zu nennen. Ausführliche Informationen zu den Steuern bei der privaten Krankenversicherung findest du im verlinkten Artikel.
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Nachteile private Krankenversicherung
Nicht ganz so klar sind meist die Nachteile der privaten Krankenversicherung. Beziehungsweise werden hier oft Punkte aufgeführt, die dann als Nachteil ausgelegt werden, weil man sich entweder nicht richtig informiert hat oder die Motivation, in die private Krankenversicherung zu wechseln, die falsche war – letzteres ist hier dann oft der Hauptgrund.
Eine gute PKV kostet gutes Geld
Das eine gute private Krankenversicherung auch Geld kostet, sollte eigentlich klar sein – Fiat oder Mercedes?
Nur wechseln eben viele in die private Krankenversicherung, weil sie denken, dass sie hier vor allem in jungen Jahren Beiträge sparen – und genau so wird eine private Krankenversicherung auch oft verkauft: „Hey, jetzt in die private Krankenversicherung wechseln, nur 130 Euro im Monat! Schau was du dir hier an Beiträgen sparst und trotzdem bessere Leistungen bekommst!“.
Das ist allerdings ein Trugschluss, der später im Alter dann ordentlich zurück feuern wird, wenn du hier nicht clever vorgesorgt hast, was die meisten – sorry – einfach nicht gemacht haben und jetzt mit sehr hohen Beiträgen im Alter rechnen müssen und diese dann zu finanziellen Engpässen führen.
Auch Sparmöglichkeiten durch ein Primärarztprinzip sind in der Regel nicht zu empfehlen.
Kinder und Ehepartner/in in der privaten Krankenversicherung
Im Unterschied zur gesetzlichen Krankenversicherung kannst du Kinder und ggf. die Ehepartnerin bzw. den Ehepartner bei der privaten Krankenversicherung nicht kostenlos mitversichern. Auch gibt es keine Beitragsfreiheit während eines Mutterschafts- und Erziehungsurlaubs. Die Kosten der privaten Krankenversicherung mit Familie sind also in der Regel höher als in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Selbstbeteiligung in der PKV
Dazu hast du auch oft eine Selbstbeteiligung in der privaten Krankenversicherung, die vor allem wenn der Beitrag sehr niedrig ist, wohl sehr hoch sein wird.
Selbstbeteiligung bedeutet, dass du pro Jahr zum Beispiel 500 Euro selbst zahlen musst, bis du eine Erstattung vom Versicherer bekommst.
Wechsel von der PKV zurück in die GKV
Der Wechsel von der privaten Krankenversicherung zurück in die gesetzliche Krankenversicherung ist mit einigen Stolpersteinen verbunden. Je nachdem ob du Angestellter oder Selbstständiger bist, unterscheiden sich die Möglichkeiten, wie du wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln kannst. Ausführliche Informationen zu den Kündigungsmöglichkeiten der PKV findest du im verlinkten Artikel.
Ab dem vollendeten 55. Lebensjahr ist der Rückwechsel von der PKV in die GKV nur noch sehr schwer möglich.
Insider-Wissen zur privaten Krankenversicherung
Im Video bekommst du unser komplettes Insider-Wissen zur privaten Krankenversicherung (ich selbst habe bei einer der größten privaten Krankenversicherungen meine Ausbildung gemacht) mit all den vermeintlichen Kleinigkeiten, die aber entscheidend sind für einen guten PKV-Tarif. Knapp eine Stunde pures Wissen zur privaten Krankenversicherung.
Was sorgt für stabile Beiträge? Wie sorgt man clever vor, um sich die Beiträge auch im Alter leisten zu können? Und, und, und.
Im Video: Insider-Wissen zur privaten Krankenversicherung
Für diese Infos müsstest du sehr, sehr lange im Netz suchen, falls du sie überhaupt findest. Wenn das Thema private Krankenversicherung für dich relevant ist, dann solltest du dir unbedingt die Zeit nehmen, dieses Video anzuschauen.
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GKV oder PKV – Was lohnt sich mehr?
Eventuell stehst du gerade genau vor dieser Frage. Was lohnt sich für dich persönlich mehr? Die private Krankenversicherung oder doch eher die gesetzliche Krankenversicherung?
Im Video erkläre ich dir, wie du für dich die beste Entscheidung treffen kannst und auf welche Einflussgrößen du hier Rücksicht nehmen solltest.
Im verlinkten Artikel erklären wir, ab wann sich eine private Krankenversicherung lohnt.
Im Video: Private oder Gesetzliche Krankenversicherung: Was lohnt sich für Dich?
Unterschiede PKV und GKV
In diesem Abschnitt gehen wir noch auf ein paar Unterschiede zwischen PKV und GKV ein.
Abrechnung mit dem Arzt statt Abrechnung mit der Krankenversicherung
In der GKV ist die Abrechnung für dich als Kunden ziemlich simpel. Du gehst zum Arzt und gibst diesem deine Versichertenkarte. Dadurch wird im Hintergrund alles zwischen dem Arzt und der gesetzlichen Krankenkasse abgerechnet. Du musst dich um nichts weiter kümmern.
In der PKV funktioniert die Abrechnung völlig anders, da der Arzt die Rechnung an dich und nicht an die private Krankenversicherung stellt. Du als Kunde musst die Rechnung selbst beim Arzt begleichen und bei deiner PKV einreichen, um die Erstattung zu erhalten. Das Ganze nennt sich Kostenerstattungsprinzip und gibt es auch in der GKV als Alternative zum standardmäßigen Sachleistungsprinzip.
Es gibt zwar auch bei vielen PKV-Versicherern eine Versichertenkarte, die sogenannte Card für Privatversicherte, diese dient jedoch hauptsächlich dazu, damit die Praxis bzw. das Krankenhaus die Versichertendaten auslesen kann. Eine Abrechnung über die Karte erfolgt nicht (Ausnahme bei stationären Behandlungen).
Wenn deine private Krankenversicherung die Rechnungen schnell erstattet, ist das Ganze kein Problem. Dann ist das Geld vor Ende des Zahlungsziels der Arztrechnung auf deinem Konto und du musst nicht in Vorkasse treten. Jede private Krankenversicherung hat mittlerweile eine App, mit der du die Rechnungen mit dem Smartphone einscannen kannst, damit der Prozess möglichst einfach und schnell abläuft.
Versichertenkarte bei stationären Behandlungen
Bei stationären Behandlungen gibt es auch in der PKV eine „richtige“ Versichertenkarte. Somit können diese Behandlungen analog der GKV direkt zwischen Krankenhaus und privater Krankenversicherung abgerechnet werden. Das ist super hilfreich, da stationäre Behandlungen häufig ziemlich teuer sind.
Vorleistung bei Medikamenten und Hilfsmitteln
Als Privatversicherter musst du bei Medikamenten und Hilfsmitteln stets in Vorleistung treten. Hier bezahlst du zum Beispiel die Medikamente direkt bei der Apotheke und reichst im Anschluss die Rechnung bei deiner PKV ein.
Vorteil des Abrechnungssystems in der PKV
Zusammenfassend ist das Abrechnungssystem der PKV im Gegensatz zur GKV für dich als Kunden etwas komplizierter. Moderne Scan-Apps und eine schnelle Bearbeitung der Versicherung machen das Ganze jedoch zu keinem großen Problem.
Nichtsdestotrotz solltest du stets im Hinterkopf behalten, dass du hin und wieder auch in Vorkasse treten musst.
Das PKV-System hat jedoch auch einen großen Vorteil, da du als Kunde stets sehen kannst, was der Arzt für Behandlungen abrechnet. Sollte hier etwas nicht stimmen, kannst du direkt eingreifen. Diese Möglichkeit hast du in der GKV nicht.
Im Video: Wechsel von GKV in PKV: Das ändert sich für Dich!
Antragsprüfung in der PKV
Bei Erfüllung der formalen Voraussetzungen kommt jeder in die GKV und kann auch ohne Probleme zu einer anderen GKV wechseln (Kontrahierungszwang). Der Gesundheitszustand spielt dabei keine Rolle.
Anders ist das bei der PKV. Hier schließt du einen Vertrag mit einem privaten Versicherer ab. Dieses Unternehmen führt eine Gesundheitsprüfung durch und kann deinen Antrag ablehnen, wenn dein Gesundheitszustand zu schlecht ist (zum Beispiel psychische Vorerkrankungen).
Neben der Ablehnung sind auch Risikozuschläge und Leistungsausschlüsse für gewisse Krankheiten möglich. Eine private Krankenversicherung ohne Gesundheitsprüfung gibt es bis auf wenige Ausnahmen nicht.
Bei Selbstständigen wird auch die wirtschaftliche Situation vom Versicherer geprüft. Auch hier kann es zu einer Ablehnung kommen, wenn der Versicherer nicht von der wirtschaftlichen Standfestigkeit überzeugt ist. Ganz unabhängig vom Gesundheitszustand.
PKV-Beitrag im Alter
Sehr oft wirst du gehört oder gelesen haben, dass man seine PKV-Beiträge im Alter bzw. als Rentner eh nicht mehr bezahlen kann. Dies wird immer mal wieder über sogenannte „Qualitätsmedien“ verbreitet.
Fakt ist aber, dass dies nur der Fall ist, wenn du gewisse wichtige Punkte beim Wechsel in die PKV ignorierst, schlechte Tarife wählst und gewisse Maßnahmen während der Laufzeit missachtest. Hier sind beispielsweise der Abschluss eines Beitragsentlastungstarifs oder die Quersubventionierung über eine Rürup Rente zu nennen.
Zudem gibt es mit Alterungsrückstellungen und Vorsorgezuschlag bereits zwei verpflichtende Instrumente, um die PKV-Beiträge im Alter zu stabilisieren.
Im Video erkläre ich dir, wie deine private Krankenversicherung im Alter garantiert bezahlbar bleibt.
Im Video: PKV im Alter
Ein Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung ist möglich und der pauschale Spruch „einmal private, immer private“ ist – wie vieles andere, was in diesem Zusammenhang an Meinungen in Medienberichten zur PKV geäußert wird – nicht korrekt.
Bastian Kunkel, Finanzfachwirt (FH), Betriebswirt und Gründer von Versicherungen mit Kopf
PKV: Basistarif und Standardtarif
Basistarif PKV
Der Basistarif ist eine Alternative für alle Privatversicherten, welche sich einen normalen Tarif nicht mehr leisten können. Die Leistungen ähneln denen der gesetzlichen Krankenversicherung und auch der Beitrag darf maximal dem Höchstbeitrag der GKV entsprechen.
Jede private Krankenversicherung muss den Basistarif anbieten und für nach dem 01.01.2009 eingetretene Versicherte gibt es keine Voraussetzungen für den Wechsel. Für vor dem 01.01.2009 eingetretene Versicherte gibt es folgende Voraussetzungen:
- Du bist mindestens 55 Jahre alt oder
- du beziehst eine gesetzliche Rente oder
- du kannst den Versicherungsbeitrag nachweislich nicht mehr aufbringen.
Unter gewissen Voraussetzungen kannst du innerhalb von 2 Jahren ohne erneute Gesundheitsprüfung vom Basistarif wieder in deinen vorherigen Tarif wechseln.
Standardtarif PKV
Genau wie der Basistarif, ist der Standardtarif ein Tarif, welchen jede private Krankenversicherung anbieten muss. Der Standardtarif ist ebenfalls ein Tarif mit Basisleistungen, welcher eine günstige Option ist, falls alle anderen Tarife zu teuer sind. Der Beitrag ist wie beim Basistarif auf den Höchstbeitrag der GKV begrenzt.
Im Unterschied zum Basistarif können nur Personen, welche vor dem 01.01.2009 in die private Krankenversicherung eingetreten sind, in den Standardtarif wechseln. Des Weiteren gibt es noch folgende Voraussetzungen für den Wechsel in den Standardtarif:
- Du bist mindestens 65 Jahre alt oder,
- du bist mindestens 55 Jahre alt und dein Einkommen liegt unter der besonderen Jahresarbeitsentgeltgrenze (2025: 66.150 Euro) oder,
- du beziehst die gesetzliche Alters- oder Erwerbsminderungsrente und dein Einkommen liegt unter der besonderen Jahresarbeitsentgeltgrenze.
- Und: Du musst noch in einem Bisex-Tarif (Tarif, welcher nach Geschlecht unterscheidet) versichert sein. Falls du in der Zwischenzeit in einen Unisex-Tarif (keine Unterscheidung nach Geschlecht) gewechselt bist, dann kannst du nicht mehr in den Standardtarif wechseln.
Im Vergleich zum Basistarif ist der Standardtarif häufig die günstigere Lösung, steht jedoch auch deutlich weniger Menschen zur Verfügung.
Sowohl für den Standardtarif, als auch für den Basistarif gilt, dass du vorab prüfen solltest, ob nicht doch ein Wechsel in einen anderen günstigeren normalen Tarif möglich ist.
Gefährliches Halbwissen zur PKV
Andauernd hört man die tollsten Weisheiten zur privaten Krankenversicherung. Vorzugsweise am wöchentlichen Stammtisch oder in Talkshows im TV.
Hier wird viel gelabert und oft wird die Meinung desjenigen, der am lautesten schreit, für wahr empfunden. Und genau dadurch entsteht eine Meinung zur privaten Krankenversicherung, die absolut nicht der Realität entspricht.
Hier an der Stelle auch nochmal ein fettes Danke an die ganzen Talkshows dieses Landes! Ihr leistet hier astreine Aufklärungsarbeit. Es geht praktisch nie um die Einschaltquoten, sondern nur um den Mehrwert für den Zuschauer. *Hust*
Die richtige Motivation für einen Wechsel in die PKV
Fakt ist, dass es nicht darum geht, was ist besser, gesetzliche Krankenversicherung oder private Krankenversicherung. Diese Diskussion ist eine andere.
Das größte Problem ist, dass viele Leute eine private Krankenversicherung abgeschlossen haben, diese das aber niemals hätten machen sollen! Punkt!
Weil die meisten davon es aus den falschen Motiven heraus gemacht haben! Und jetzt plötzlich bricht das ganze langsam zusammen und die Motive von damals („Ich spare Beiträge.“) sind auf einmal nicht mehr wirklich tragbar.
Fernseh- und Internetwerbung sind Haupttreiber für falsche Wechsel-Motivation
Weißt du, wie die meisten Leute in den letzten Jahren überhaupt auf die private Krankenversicherung gekommen sind?
Durch die Werbung, die man andauernd sieht durch u.a. Check24, Pop-Ups im Internet und E-Mail-Werbung.
Und überall steht fett darüber: „JETZT SPAREN UND IN DIE PKV WECHSELN!“.
Und genau das war und IST eben auch das Problem bzw. genau deshalb haben manche, die eine PKV abgeschlossen haben, heute ein Problem mit teuren Beiträgen!
Privat krankenversichern und Geld sparen funktioniert langfristig nicht
Das Paradoxe ist: Du holst dir quasi krankenversicherungstechnisch den Mercedes ins Haus, willst aber dabei Geld sparen? Das funktioniert nicht!
Im Video: Die 3 größten PKV-Lügen
Wo solltest du eine private Krankenversicherung abschließen?
Wenn du bis hierher gelesen hast bzw. alle Videos geschaut hast, dann hast du wahrscheinlich erkannt, dass die private Krankenversicherung ein extrem komplexes Versicherungsprodukt ist.
Eine passende private Krankenversicherung zu finden, geht leider nicht von hier auf jetzt mit wenigen Klicks im Internet. Dazu gibt es zu viele verschiedene Themenbereiche, die beleuchtet werden müssen, wie zum Beispiel dein Gesundheitszustand, deine Absicherungswünsche und deine langfristigen Pläne.
Es empfiehlt sich also auch hier, wie bei der Berufsunfähigkeitsversicherung, einen kompetenten Versicherungsmakler zu suchen, dem du vertraust und der so arbeitet, wie du dir das vorstellst.
Solltest du noch auf der Suche nach einer Beratung zur privaten Krankenversicherung mit einem Experten sein, dann kannst du gerne eine kostenlose & unverbindliche Online-Beratung bei uns buchen.
Wenn du bereits eine private Krankenversicherung hast, dir aber nicht sicher bist, ob dein Tarif wirklich gut ist bzw. du beim Abschluss alles richtig gemacht hast, dann kannst du dir gerne einen Termin zu unserem kostenlosen & unverbindlichen PKV-Check buchen.
Hier kannst du sicher sein, dass wir auf alle in diesem Artikel genannten Punkte eingehen werden.
Das einzige Motiv, das jemand haben sollte, um in die private Krankenversicherung zu wechseln, ist die bestmögliche medizinische Versorgung für sich (und die Familie). Alle anderen Motive – wie Krankenversicherungsbeiträge sparen – sind zu kurz gedacht und werden langfristig nicht bedient werden können.
Bastian Kunkel, Finanzfachwirt (FH), Betriebswirt und Gründer von Versicherungen mit Kopf
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Was Kunden über unsere Beratung sagen
Häufig gestellte Fragen
Es gibt nicht die eine beste private Krankenversicherung für jeden, da deine persönliche Lebenssituation, dein Bedarf und deine individuellen Voraussetzungen (u.a. Gesundheitszustand) berücksichtigt werden müssen.
Sie beschreibt den Schwellenbetrag, ab dem ein Arbeitnehmer in die private Krankenversicherung wechseln kann und wird auch Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) genannt. Normalerweise sind Arbeitnehmer verpflichtet sich in der gesetzlichen Krankenkasse zu versichern. Übersteigt das Bruttoeinkommen jedoch die Versicherungspflichtgrenze (im Jahr 2025 sind es 73.800 Euro im Jahr), so darf der Versicherte frei entscheiden, ob er die private oder die gesetzliche Krankenversicherung wählt.
Solltest du arbeitslos werden, während du privat krankenversichert bist, dann gibt es hier mehrere Szenarien, die eintreten könnten. In der Regel musst du bei Arbeitslosigkeit (Bezug von Arbeitslosengeld 1) zurück in die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung. Und zwar so lange, wie du Arbeitslosengeld 1 beziehst. Dabei ist es vollkommen egal, ob du davor angestellt oder selbstständig warst. Allerdings besteht eventuell die Möglichkeit, dass du dich von der gesetzlichen Versicherungspflicht befreien lassen kannst. Dies ist allerdings nur möglich, wenn du bereits in den letzten 5 Jahren vor dem Bezug von Arbeitslosengeld 1 komplett privat krankenversichert warst (§ 8 Abs. 1 Nr. 1a SGB V). Ist dies der Fall, kannst du dich bei Arbeitslosigkeit von der Versicherungspflicht befreien lassen und kannst weiter in der privaten Krankenversicherung bleiben. Wenn du befreit bist von der Versicherungspflicht, dann zahlt dir die Bundesagentur für Arbeit einen Zuschuss zu deiner privaten Krankenversicherung. Der Zuschuss beträgt so viel, wie deine Pflichtmitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung kosten würde. Bist du 55 Jahre oder älter, so ist eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung bei Arbeitslosigkeit nicht möglich. Hier gilt es dann zu prüfen, inwieweit du deine PKV innerhalb der Gesellschaft anpassen kannst, um Beiträge zu sparen (falls das notwendig sein sollte). Wurde die PKV vor dem 01.01.2009 abgeschlossen, so könnte zum Beispiel ein Wechsel in den Standardtarif oder Basistarif sinnvoll sein. Bist du nach dem 01.01.2009 in die PKV gewechselt, so kannst du hier in den Basistarif wechseln. Auch solltest du einen allgemeinen Tarifwechsel nach § 204 VVG innerhalb der Gesellschaft unbedingt prüfen, um Beiträge zu sparen, ohne dass Leistungen gekürzt werden müssen.
Die Versicherungspflicht in Deutschland gilt weiterhin, auch wenn du berufsunfähig sein solltest. Das bedeutet, dass du auch bei Berufsunfähigkeit weiter privat krankenversichert bleibst, wenn du vor der Berufsunfähigkeit privat krankenversichert warst. Somit zahlst du auch weiterhin den gleichen Beitrag für deine private Krankenversicherung bei Berufsunfähigkeit. Lediglich der Beitrag für das Krankentagegeld fällt weg. Es empfiehlt sich aber, diesen Baustein als Anwartschaft (mit reduziertem Beitrag) weiterlaufen zu lassen, damit man das Krankentagegeld nach der Berufsunfähigkeit wieder reaktivieren kann (ohne erneute Gesundheitsfragen).
Ja, dies ist grundsätzlich möglich. Allerdings kommt es ganz auf die Vorerkrankungen an. Deshalb empfiehlt sich eine Beratung beim Experten, um über verschiedene sogenannte Risikovoranfragen die Versicherbarkeit zu prüfen. So findest du auch eventuelle Leistungsausschlüsse oder Zuschläge heraus.
Nein, in der privaten Krankenversicherung gibt es keine kostenlose Familienversicherung. Jedes Familienmitglied hat einen eigenen Vertrag gegen Beitrag. Für Kinder gibt es zum Beispiel auch spezielle Tarife, die günstiger sind, als die Tarife von Erwachsenen.
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