Private Krankenversicherung Kosten

In diesem Experten-Artikel erklären wir die Kosten einer privaten Krankenversicherung. Dabei gehen wir u.a. auf die Zusammensetzung der Kosten, die Einflussfaktoren auf den Beitrag, konkrete Kostenbeispiele und Möglichkeiten die Kosten zu reduzieren ein.

Wichtige Infos auf einen Blick

  • Die Kosten einer privaten Krankenversicherung (PKV) hängen insbesondere von (Eintritts-)Alter, Gesundheitszustand, den Leistungen des Tarifs und dem Selbstbehalt ab.
  • Je nach deinem persönlichen Status (Angestellter, Selbstständiger, Beamter oder Student) fallen unterschiedlich hohe Kosten für deine private Krankenversicherung an.
  • Bei einem Wechsel in die PKV sollte immer die familiäre Situation betrachtet werden, da die Mitversicherung von Ehepartner/in und Kindern die Kosten der PKV (stark) erhöht. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gibt es nämlich keine kostenlose Familienversicherung.
  • Sowohl in der GKV als auch in der PKV sind in der Zukunft Beitragssteigerungen zu erwarten. Das nur in der PKV die Kosten (stark) steigen, stimmt nicht. Seit 2014 sind die Beiträge in der GKV sogar stärker als in der PKV gestiegen.
  • Geld sparen ist nicht das richtige Motiv für einen Wechsel in die private Krankenversicherung.

Alle Infos zu den Kosten einer privaten Krankenversicherung auch im Video

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Wie setzen sich die Kosten zur privaten Krankenversicherung zusammen?

In der privaten Krankenversicherung (PKV) orientiert sich der Beitrag im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht am Einkommen, sondern u.a. an den gewünschten Leistungen und am individuellen Gesundheitszustand. Jedes Mitglied ist individuell (Äquivalenzprinzip). In der GKV bekommt jedes Mitglied unabhängig von Beitrag, Alter und Gesundheitszustand die gleichen Leistungen. In anderen Worten: Jedes Mitglied ist gleich (Solidaritätsprinzip).

Auf die Einflussfaktoren auf den Beitrag wollen wir jedoch erst im nächsten Abschnitt näher eingehen. Beginnen wollen wir mit der Kostenzusammensetzung, welche etwas komplexer als in der GKV ist.

Vorsorgezuschlag

Der Monatsbeitrag (MOB), welchen du als Kunde in der PKV zahlst, ist das Äquivalent zum Zahlbeitrag in der GKV. Der MOB setzt sich grundsätzlich aus dem Normalbeitrag (NOB) und einem gesetzlich vorgeschriebenen Vorsorgezuschlag von 10% zusammen.

Der Vorsorgezuschlag wird seit dem Jahr 2000 ab dem 21. bis zum 60. Lebensjahr gezahlt und dient ab dem 65. Lebensjahr dazu, die PKV Beiträge im Alter zu stabilisieren. Damit sich das angesparte Kapital vermehrt, wird der Vorsorgezuschlag verzinslich angelegt.

Alterungsrückstellungen

Neben dem Vorsorgezuschlag enthält ein PKV Tarif ein weiteres Instrument, um die Kosten im Alter zu stabilisieren – die sogenannten Alterungsrückstellungen. Hierbei gilt: Je jünger du bei Eintritt in die PKV bist, desto geringer sind die Alterungsrückstellungen und folglich auch der MOB.  Das ist nur logisch, weil die Alterungsrückstellungen bei einem 25-jährigen über einen längeren Zeitraum erhoben werden können als bei einem 35-jährigen.

Alterungsrückstellungen und Vorsorgezuschlag führen dazu, dass im Durchschnitt in jungen Jahren mehr Beiträge gezahlt als Leistungen in Anspruch genommen werden. Das Ganze kehrt sich dann mit zunehmendem Alter um, sodass der Beitrag relativ konstant bleiben kann.

Normalbeitrag

In Bezug auf den Vorsorgezuschlag haben wir bereits den Normalbeitrag erwähnt. Dieser ist wichtig, weil auf den NOB ein möglicher prozentualer Risikozuschlag aufgrund von Vorerkrankungen erhoben wird. Deutlicher wird das am folgenden Beispiel: Eine PKV hat den MOB 660 Euro (600 Euro NOB + 60 Euro Vorsorgezuschlag). Ein Risikozuschlag von z.B. 20% wird nun nicht auf den MOB in Höhe von 660 Euro, sondern auf den NOB in Höhe von 600 Euro erhoben. Mit 20% Risikozuschlag sind also nicht 792 Euro, sondern 780 Euro zu zahlen.

Pflegepflichtversicherung

Neben dem eigentlich Krankenversicherungstarif gibt es auch in der PKV eine Pflegepflichtversicherung.

Krankentagegeldbaustein

Anders als in der GKV ist das Krankengeld bei Angestellten nicht automatisch enthalten, sondern muss separat gegen Beitrag versichert werden und nennt sich hier auch Krankentagegeld.

Beitragsentlastungstarif

Eine zusätzliche Option zur Beitragssenkung im Alter, welche es in der PKV, jedoch nicht in der GKV gibt, ist der sogenannte Beitragsentlastungstarif. Neben den verpflichtenden Instrumenten zur Stabilisierung des Beitrags – Vorsorgezuschlag und Alterungsrückstellungen, kann hiermit zusätzlich der Beitrag im Alter gesenkt werden. Mit einem Beitragsentlastungstarif zahlst du quasi während des Erwerbslebens einen höheren Beitrag, um als Rentner einen geringeren Beitrag zahlen zu müssen. Wie du siehst, besteht der PKV Beitrag aus mehr Komponenten als der GKV Beitrag.

Im Folgenden gehen wir darauf ein, welche spezifischen Faktoren die Kosten einer privaten Krankenversicherung beeinflussen.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten einer privaten Krankenversicherung?

(Eintritts-)Alter

Einer der 3 Einflussfaktoren auf die Kosten einer privaten Krankenversicherung ist das (Eintritts-)Alter. Hierbei gilt der Grundsatz: Je jünger du bei Eintritt in die PKV bist, desto günstiger ist der Beitrag.

So zahlt z.B. ein bei Eintritt 25-jähriger für die identischen Leistungen einen geringeren Beitrag als ein bei Eintritt 35-jähriger. Und von diesen günstigen Beiträgen profitiert der 25-jährige die gesamte Vertragslaufzeit. Aber auch nur, wenn er bei diesem Versicherer bleibt. Denn bei einem Wechsel des Versicherers werden die Alterungsrückstellungen nur bis zur Höhe des Basistarifs übertragen, sodass zum Teil einiges an Ersparnissen verloren geht.

Deshalb sollte die Auswahl des PKV-Versicherers gut überlegt sein, denn es handelt sich im Optimalfall um eine Vertragsbeziehung für das gesamte Leben. Wenn wir einen 25-jährigen mit einem 35-jährigen vergleichen, kommt der zweite Einflussfaktor auf die Kosten einer privaten Krankenversicherung ins Spiel – nämlich der Gesundheitszustand.

Gesundheitszustand

Ähnlich wie beim Alter gilt auch für den Gesundheitszustand: Je früher du in die PKV wechselst, desto gesünder bist du. Und je gesünder du bist, desto günstiger ist der Beitrag.

Anders als in der GKV muss die PKV nicht jeden Kunden aufnehmen (Ausnahmen: u.a. Beamtenöffnungsaktion, Kindernachversicherung). Aufgrund der Vertragsfreiheit kann dich ein privater Krankenversicherer aufgrund deiner Vorerkrankungen ablehnen bzw. dich nur einem Risikozuschlag oder Leistungsausschluss aufnehmen. In anderen Worten: Es gibt grundsätzlich keinen Kontrahierungszwang.

Ein Risikozuschlag oder Leistungsausschluss kann zwar mit der Zeit entfallen, wenn die Vorerkrankung nicht mehr besteht. Im schlechtesten Fall begleitet dich die Einschränkung jedoch bis an dein Lebensende.

Hierbei erhöht ein Leistungsausschluss zwar nicht direkt die Kosten der privaten Krankenversicherung, jedoch handelt es sich hierbei um eine indirekte Beitragssteigerung, da du für weniger Leistungen den gleichen Beitrag zahlst. Dies passiert auch häufig in der GKV und wird schnell vergessen, wenn mal wieder über die steigenden Beiträge in der PKV geschimpft wird. Denn die Leistungen der GKV haben über die Jahre bei sogar steigenden Beiträgen abgenommen.

Insbesondere bei Vorerkrankungen macht es daher Sinn, sich mit Hilfe von einer sogenannten Risikovoranfrage Angebote bei mehreren Versicherern einzuholen. Denn es ist durchaus möglich, dass dir ein Versicherer bei einer gewissen Vorerkrankungen nur ein Angebot mit 20% Risikozuschlag macht und ein anderer Versicherer dich bei der gleichen Vorerkrankung ohne Erschwerung annimmt.

Leistungen

Der dritte entscheidende Kostenfaktor sind die Leistungen deines PKV Tarifs. Wo in der GKV die Leistungen gesetzlich festgelegt sind, kannst du in der PKV wählen, ob du Basis-, Mittelklasse- oder Premiumleistungen möchtest. Grundsätzlich gilt: Je höherwertiger die Leistungen, desto teurer der Tarif.

Zum Beispiel kannst du einen Premiumtarif mit Chefarztbehandlungen und 1-Bett-Zimmer im Krankenhaus oder einen Basistarif ohne Chefarztbehandlung und mit Unterbringung im Mehrbettzimmer wählen. Im Zahnbereich kannst du z.B. zwischen 70% und 100% Leistung für Zahnersatz wählen. Und im ambulanten Bereich enthalten Top-Tarife ein Facharztprinzip, wodurch du direkt zum Facharzt gehen kannst. Bei Basistarifen ist häufig ein Primärarztprinzip (auch Hausarztprinzip genannt) vereinbart, wodurch du für eine Kostenerstattung von 100% zunächst zum Hausarzt gehen musst, welchen dich dann ggf. an einen Facharzt überweist. Solltest du direkt zum Facharzt gehen, wird z.B. nur 80% der Rechnung erstattet.

Das sind selbstverständlich nur einige beispielhafte Leistungsunterschiede.

Leistungsunterschiede in Krankentagegeld und Beitragsentlastungstarif

Beim Krankentagegeld und Beitragsentlastungstarif handelt es sich freiwillige Zusatzbausteine. Für Angestellte und Selbstständige ist jedoch insbesondere ein Krankentagegeld unverzichtbar. Beamte und Studenten hingegen brauchen kein Krankentagegeld.

Wir wollen hier jedoch auf den genauen Nutzen nicht genauer eingehen, sondern nur deutlich machen, dass bessere Leistungen auch einen höheren Beitrag zur Folge haben. So ist für die identische Person ein Krankentagegeld in Höhe von 100 Euro teurer als ein Krankentagegeld in Höhe von 150 Euro. Gleiches gilt für den Beitragsentlastungstarif. Eine Entlastung ab 65 Jahren ist teurer als eine Entlastung ab 67 Jahren bzw. eine Entlastung in Höhe von 200 Euro ist günstiger als eine Entlastung von 300 Euro zum gleichen Zeitpunkt.

Keine Leistungsunterschiede in der Pflegepflichtversicherung

In der Pflegepflichtversicherung gibt es keine Leistungsunterschiede, weshalb hier der Einflussfaktor Leistungen wegfällt.

Selbstbehalt

Ein Instrument, um die Kosten einer PKV zu senken, ist der sogenannte Selbstbehalt (auch Selbstbeteiligung genannt). Ein Selbstbehalt bedeutet, dass du zunächst eine Summe X pro Jahr (z.B. 500 oder 1000 Euro) aus eigener Tasche zahlen musst, bis der Versicherer leistet.

Selbstverständlich bedeutet die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung nicht, dass du trotz Krankheit nicht zum Arzt gehst, weil du die Kosten selbst zahlen musst. Ein höherer Selbstbehalt ist vor allen Dingen für junge und gesunde Menschen interessant, welche selten zum Arzt gehen. Wenn du sowieso häufig zum Arzt gehst, macht eine Selbstbeteiligung nur wenig Sinn, weil es sich im Prinzip nur um eine Verschiebung der Kosten handelt. Ein Selbstbehalt von z.B. 1200 Euro wird in etwa vom monatlichen Beitrag abgezogen. So musst du z.B. nicht mehr 400 Euro, sondern nur noch 300 Euro pro Monat zahlen.

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Wie viel kostet eine private Krankenversicherung?

Wahrscheinlich denkst du dir nun: Endlich wird meine Frage: „Wie viel kostet eine private Krankenversicherung?“ beantwortet. Pustekuchen. Wie du dir nach dem Lesen der vorherigen Abschnitte vielleicht denken kannst, kann diese Frage nicht pauschal beantwortet werden. Zu individuell sind die einzelnen Einflussfaktoren. Damit du dir aber trotzdem einen ersten Eindruck verschaffen kannst, wollen wir die Frage trotzdem grob beantworten.

Zunächst einmal kommt es auf deinen persönlichen Status an. Also ob du Angestellter, Selbstständiger, Beamter oder Student bist. Als Vergleichswert für Angestellte und Selbstständige soll der Höchstbeitrag in der GKV gelten. Dieser beträgt bei einem Angestellten mit Kind und einem Zusatzbeitrag von 1,7% inkl. Pflegepflichtversicherung (3,4%) 499,39 Euro (50% von 998,78 Euro). Selbstständige mit Kind müssen demnach mit Krankentagegeld maximal 998,78 Euro zahlen.

Die PKV Vergleichsperson ist 30 Jahre alt, gesund und beantragt neben der Krankenversicherung auch ein Krankentagegeld ab dem 43. Tag in Höhe von 100 Euro und die Pflegepflichtversicherung.

PKV Kosten als Angestellter

Bei Angestellten werden wie in der GKV auch in der PKV 50% der Kosten vom Arbeitgeber getragen. Der maximale Arbeitgeberzuschuss für den PKV Tarif ohne Pflegeversicherung ist auf die Hälfte des GKV Höchstbeitrags gedeckelt (2024: 421,76 Euro). Der Teil des Arbeitnehmers beträgt für einen Mittelklasse-Tarif ca. 250-350 Euro pro Monat.

PKV Kosten als Selbstständiger

Selbstständige müssen, wie in der GKV die gesamten Kosten selbst zahlen, weshalb bei einem Mittelklasse-Tarif ca. 500-700 Euro pro Monat anfallen. Bei einem höherwertigeren Krankentagegeld (z.B. bereits ab dem 15. oder 22. Tag) können die Kosten noch etwas höher ausfallen. Leistungsschwächere Tarife gibt es bereits für 300-400 Euro pro Monat.

PKV Kosten als Beamter

Bei Beamten gibt es die Besonderheit, dass ein Teil der Krankheitskosten vom Dienstherrn übernommen wird – die sogenannte Beihilfe. Deshalb müssen Beamte nur die verbliebenen Kosten bei einer privaten Krankenversicherung absichern, weshalb die Tarife für Beamte häufig auch Restkostenversicherung genannt wird.

Bei einer Beihilfe von 50% und einer PKV Absicherung von 50% werden inkl. Beihilfeergänzungstarif ca. 250-300 Euro pro Monat fällig. Wie bereits erwähnt, brauchen Beamte kein Krankentagegeld, da der Dienstherr auch im Krankheitsfall die Zahlung übernimmt. Auch eine Selbstbeteiligung ist bei Beamtentarifen in der Regel nicht vorgesehen. Im Vergleich dazu zahlen Beamtenanwärter einen deutlich geringeren Beitrag von ca. 100-150 Euro pro Monat.

PKV Kosten als Student

Bei Studenten bewegt sich der Beitrag auf dem Level der Beamtenanwärter, wobei hier eher mit 150 Euro statt 100 Euro gerechnet werden sollte.

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Kosten private Krankenversicherung mit Familie

Einer der größten Unterschiede zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung ist, dass es in der PKV im Gegensatz zur GKV keine kostenlose Familienversicherung für Ehepartner/in und Kinder gibt.

Dieser Fakt sollte bei Wechsel in die PKV unbedingt beachtet werden, da sowohl für Ehepartner/in als auch Kinder unter Umständen ein separater Beitrag anfällt. Bei Kindern von Angestellten und Selbstständigen liegen die Kosten bei ca. 100 Euro pro Monat. Kinder mit Beihilfeanspruch zahlen nur ca. 40 Euro pro Monat.

Individuelle Situation ist entscheidend für PKV Kosten

Hier gilt es, die individuelle Situation bei Abschluss, aber auch die Lebenssituation in der Zukunft genau zu betrachten. Wenn z.B. die Partnerin auch arbeitet und pflichtversichert ist, bleibt sie in der GKV. Die Kinder können dann bei ihr kostenlos mitversichert werden. Anders sieht es bei Verheirateten aus. Hier entscheidet das Einkommen darüber, bei wem die Kinder versichert werden müssen.

Wenn sich die Lebenssituation ändert und die Partnerin nicht mehr arbeitet, ändert sich auch der Versicherungsstatus. Dann müssen ggf. die Partnerin und auch die Kinder in der PKV versichert werden. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass du bei den Kosten für eine private Krankenversicherung auch die familiäre Situation bei Abschluss und mögliche Änderungen in der Zukunft im Blick haben solltest. Aber auch hier nochmal der Hinweis auf das richtige Motiv für einen Wechsel in die PKV, auf welches wir zum Abschluss des Artikels eingehen.

PKV Kosten durch Beitragsrückerstattung senken

Ein weiterer Punkt, welcher bei den Kosten einer privaten Krankenversicherung beachtet werden sollte, ist die sogenannte Beitragsrückerstattung (BRE). Diese ist in vielen PKV Tarifen enthalten, wobei zwischen einer garantierten (z.B. 2 Monatsbeiträge oder 15% vom Jahresbeitrag) und einer variablen (je nach wirtschaftlichem Erfolg des Versicherers) BRE unterschieden wird.

Rückerstattung bei Leistungsfreiheit

Bei Leistungsfreiheit innerhalb eines Jahres bekommst du z.B. 2 Monatsbeiträge vom Versicherer zurückerstattet. Neben der Leistungsfreiheit gibt es zwei weitere Voraussetzungen für die Zahlung der BRE. Einerseits muss der Tarif ungekündigt sein und andererseits darf kein Beitragsrückstand bestehen.

Für Angestellte gibt es die Besonderheit, dass du die BRE nicht mit dem Arbeitgeber teilen musst. Dieser zahlt zwar 50% der Beiträge, bekommt jedoch nichts von der BRE. Heißt konkret: Dein PKV Tarif kostet dich 250 Euro im Monat. Der Tarif kostet eigentlich 500 Euro. Die Hälfte zahlt jedoch der Arbeitgeber. Die BRE von 2x 500 Euro steht dir jedoch zu 100% zu, weshalb du bei Leistungsfreiheit 1.000 Euro von der Versicherung zurückbekommst.

Bei den meisten Versicherern gelten Vorsorgeuntersuchungen nicht als BRE schädlich. Das heißt, du kannst alle notwendigen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen und trotzdem die BRE von der Versicherung bekommen.

Steuern beachten

In der Einkommensteuererklärung kannst du die Beiträge zur PKV im Rahmen der anderen Vorsorgeaufwendungen als Sonderausgaben von der Steuer absetzen. Absetzbar ist jedoch nur der Teil, der dem Leistungsniveau der GKV entspricht (Basiskrankenversicherung). Das sind ca. 80% vom PKV Beitrag. Die genaue Höhe der absetzbaren Leistungen wird dir jedes Jahr automatisch vom PKV-Versicherer bescheinigt. Das Krankentagegeld zählt nicht dazu, kann aber unter Umständen zusätzlich von der Steuer abgesetzt werden.

Wenn du jedoch im Rahmen der BRE Geld von der Versicherung zurückbekommst, musst du diese Beiträge abziehen. Demnach sinkt auch eine mögliche Steuerrückerstattung. Wenn du also am Ende des Jahres vor der Entscheidung stehst, ob du wegen der BRE die bereits bezahlten Rechnungen bei der Versicherung einreichen sollst oder nicht, solltest du auch die möglichen Nachteile bei der Steuer beachten.

Gesundheitsbonus und Verhaltensbonus

Neben der Beitragsrückerstattung bieten manche Versicherer noch zusätzliche Möglichkeiten zur Reduzierung der Beiträge wie z.B. Gesundheitsbonus und Verhaltensbonus an.

Beim Gesundheitsbonus wird nochmal eine festgelegte Summe (z.B. 600 Euro) bei Leistungsfreiheit ausgezahlt, welche sich erhöht, wenn du 2 oder 3 Jahre keine Leistungen eingereicht hast.

Der Verhaltensbonus bezieht sich wie der Name schon sagt, auf dein persönliches Verhalten. Wenn du bestimmte Voraussetzungen wie z.B. einen normalen BMI und einen normalen Blutdruck erfüllst und gewisse Vorsorgeuntersuchungen wie z.B. Zahnvorsorge wahrnimmst, bekommst du eine weitere Bonuszahlung (z.B. 300 Euro). Im Gegensatz zum Gesundheitsbonus hängt der Verhaltensbonus nicht von der Leistungsfreiheit ab.

Auch im Video: Beitragsrückerstattung PKV

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Beitragssteigerungen PKV und GKV im Vergleich

In diesem Abschnitt wollen wir die Beitragssteigerungen der PKV und GKV in den letzten Jahren vergleichen. Wichtig zu verstehen ist, dass diese Vergangenheitsbetrachtung maximal ein Indiz für die zukünftige Entwicklung ist, jedoch keine feststehenden Tatsachen darstellt.

Krankheitskosten werden steigen

Fest steht: Durch den medizinischen Fortschritt und unsere steigende Lebenserwartung, werden die Krankheitskosten in der Zukunft steigen. Das gilt für die GKV und die PKV gleichermaßen.

Grundsätzlich haben wir bei der privaten Krankenversicherung jedoch das Problem, dass die Kosten z.B. alle 5 Jahre mit einem großen Sprung ansteigen. Das liegt u.a. an gesetzlichen Vorgaben. Wenn der Beitrag auf einmal um z.B. 100 Euro steigt, wird schnell vergessen, dass dieser in den letzten Jahren konstant geblieben ist. Der Groll auf die PKV ist groß.

In der GKV kommt es jedoch auch zu regelmäßigen Beitragssteigerungen, welche aufgrund einer größeren Häufigkeit jedoch nicht so deutlich ausfallen. Begünstigt wird das Ganze auch durch die Berechnungsgrundlage – dem Gehalt. Denn eine Steigerung fällt hier wahrscheinlich nicht so stark ins Gewicht, als wenn der böse Brief von der PKV kommt.

Beitragssteigerungen in der GKV

Doch wie steigt der Beitrag in der GKV konkret? Das geschieht u.a. durch eine Erhöhung des allgemeinen Beitragssatzes oder des Zusatzbeitrages. Letzterer wurde 2024 auf durchschnittlich 1,7% angehoben (2023: 1,6%). 

Die zweite Möglichkeit ist die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze (BBG). Diese ist z.B. von 49.500 Euro im Jahr 2015 auf 62.100 Euro im Jahr 2024 gestiegen und wird weiter regelmäßig steigen. Wenn du also aktuell über 62.100 Euro im Jahr verdienst und die BBG erhöht wird, zahlst du mehr Beitrag in der GKV. Im verlinkten Artikel kannst du die Entwicklung der BBG und des durchschnittlichen Beitragssatzes von 1970-2023 nachlesen. Übrigens: Der durchschnittliche Beitragssatz lag 1970 bei 8,2% bei einer BBG von 14.400 DM.

Die dritte Möglichkeit zur Beitragserhöhung ist eher eine indirekte Form. Seit Jahren werden die Leistungen in der GKV regelmäßig gekürzt. Wenn du also weniger Leistungen bekommst, jedoch den gleichen (oder einen höheren) Beitrag zahlt, ist das eine indirekte Beitragserhöhung. Das kann dir in der PKV nicht passieren, da die Leistungen vertraglich festgelegt sind und nicht geändert werden können.

Der PKV Verband zeigt in der folgenden Grafik, dass die Beitragsentwicklung zwischen PKV und GKV seit 2014 nahezu identisch verlaufen ist. Der Beitrag in der GKV ist mit 3,2% pro Jahr sogar stärker als der Beitrag in der PKV mit 2,8% pro Jahr gestiegen. Auch die bereits erwähnten unregelmäßigen Beitragssteigerungen in der PKV im Vergleich zu den gleichmäßigen Erhöhungen in der GKV können der Grafik entnommen werden.

beitragsentwicklung pkv gkv 2014 2024 600x400 - So viel kostet eine private Krankenversicherung | PKV Kosten

Quelle: https://www.pkv.de/wissen/beitraege/warum-die-beitraege-steigen/

Auswahl des richtigen PKV-Versicherers ist wichtig

Selbstverständlich handelt es sich bei der Beitragssteigerung in der PKV um Durchschnittswerte. Es kann durchaus bei Versicherern, welche in der Vergangenheit schlecht gewirtschaftet haben, zu größeren Beitragssteigerungen gekommen sein. Deshalb ist die Auswahl des richtigen Versicherers in der PKV-Beratung so wichtig.

Zusätzlich gibt die Grafik, wie bereits erwähnt keine Garantie dafür, dass die Entwicklung auch in der Zukunft identisch abläuft. Es lässt sich jedoch festhalten, dass das Schimpfen auf die teure PKV möglicherweise doch eher durch diverse Talkshow Auftritte von Leuten geprägt wurde, welche wegen dem falschen Motiv in die PKV gewechselt sind.

Kosten GKV seit 2002

Zum Abschluss wollen wir nochmal darstellen, wie sich der Höchstbeitrag in der GKV in den letzten 21 Jahren entwickelt hat. Die Steigerung von 2002 bis heute beträgt fast 80%. Allein von 2022 auf 2024 ist der Höchstbeitrag um fast 10% gestiegen.

2024 843,53 Euro
2023 807,98 Euro
2022 769,16 Euro
2012 592,88 Euro
2002 472,50 Euro

Auch im Video: Beitragssteigerungen PKV und GKV im Vergleich

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Wie werden die Kosten für Behandlungen in der PKV erstattet?

Zu den Kosten einer privaten Krankenversicherung gehört auch der Bereich Kostenerstattung.

Anders als in der GKV werden in der PKV die Kosten grundsätzlich nicht direkt zwischen Krankenkasse und Arzt abgerechnet. In der Regel musst du die Rechnung zunächst selbst beim Arzt bezahlen und dir im Anschluss das Geld von der Versicherung zurückholen.

Mit Hilfe von Rechnungs-Apps, welche die meisten privaten Krankenversicherer anbieten, kannst du die Rechnung direkt mit dem Smartphone zum Versicherer schicken. Somit ist es durchaus möglich, dass das Geld noch vor der Zahlungsfrist des Arztes bei dir auf dem Konto ist und du nicht in Vorkasse treten musst.

Im stationären Bereich ist es jedoch auch in der PKV üblich, dass direkt zwischen Krankenhaus und Versicherer abgerechnet wird. Somit musst du die häufig doch sehr hohen Krankenhausrechnungen nicht vorstrecken.

Geld sparen ist nicht das richtige Motiv für einen Wechsel in die PKV

Zum Abschluss des Artikels über die Kosten einer privaten Krankenversicherung wollen wir noch auf das richtige Motiv für den Wechsel in die PKV eingehen. Und dieses lautet NIEMALS „Geld sparen“.

Das heißt jedoch nicht, dass du durch einen Wechsel von der GKV in die PKV kein Geld sparst. Gerade in den ersten Jahren ist es mehr als wahrscheinlich, dass du bei einem Wechsel Geld sparst. Insbesondere dann, wenn du in der GKV den Höchstbeitrag zahlst.

Frühzeitig PKV Kosten im Alter senken

Auf lange Sicht wird diese Rechnung aber wahrscheinlich nicht aufgehen. Mit dem Alter werden auch die Kosten in der PKV steigen. Und möglicherweise sogar über den Höchstbeitrag in der GKV hinaus. Verlässlich kann dir das zwar niemand sagen, aber du solltest auf jeden Fall damit rechnen. Zum Glück gibt es einige sinnvolle Möglichkeiten, um bereits jetzt die PKV Kosten im Alter zu senken.

Bestmögliche medizinische Versorgung

Nun aber zum richtigen Grund für einen Wechsel in die private Krankenversicherung. Und dieser lautet einzig und allein: „Bestmögliche medizinische Versorgung für mich und meine Familie„. Es ist nun mal so, dass die PKV bessere Leistungen als die GKV bietet. Sei es mit einer Chefarztbehandlung im Krankenhaus oder mit besseren Leistungen für Zahnersatz. Selbstverständlich kannst du auch die GKV mit diversen Krankenzusatzversicherungen upgraden. Jedoch kostet jede weitere Zusatzversicherungen Geld. Und gewisse PKV Vorteile, wie die Behandlung bei einigen Spezialisten und eine schnellere Terminvergabe, wirst du auch mit einer Krankenzusatzversicherung nicht bekommen.

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Über den Autor

Tobias Weßler
Chief Content Manager