Als Studentin oder Student startest du gewissermaßen deine berufliche Laufbahn. Daher kannst du auch selbst entscheiden, ob du dich gesetzlich oder privat krankenversicherst. Auch die kostenlose Familienversicherung über deine Eltern ist im Studium weiterhin möglich, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. In vielen Fällen ist aber auch eine private Krankenversicherung für Studenten sinnvoll, denn sie bietet dir maximale Flexibilität bei der Auswahl der einzelnen Leistungen.

Wichtige Infos auf einen Blick

  • Studierende können sich zu Beginn ihres Studiums zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung entscheiden.
  • Auch die kostenlose Familienversicherung kommt für Studenten in Frage – aber grundsätzlich nur bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres und nur dann, wenn du ein monatliches Einkommen maximal auf Minijob-Niveau erzielst.
  • In der privaten Krankenversicherung für Studenten gibt es – anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung – keinen prozentualen Einheitsbeitrag. Deine Prämie richtet sich immer nach den Faktoren „Alter“ und „Gesundheitszustand“, wobei viele Versicherer besonders günstige Studententarife anbieten.
  • Möchtest du dich erst später privat krankenversichern, kann es auch als Studentin oder Student Sinn machen, bereits heute einen Optionstarif abzuschließen, welcher deinen aktuellen Gesundheitszustand „konserviert“.

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Wann kannst du dich als Student privat krankenversichern?

Grundsätzlich gilt auch für Studierende die allgemeine Krankenversicherungspflicht. Bereits bei der Einschreibung musst du daher der FH oder Uni nachweisen, dass ein entsprechender Schutz besteht. Dabei bist du erstmal in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherungspflichtig. Du kannst aber innerhalb der ersten drei Monate auf Antrag in die private Krankenversicherung für Studenten wechseln oder aber in der privaten Krankenversicherung bleiben, wenn du dort bereits vor dem Studium versichert warst.

Krankenversicherungsstatus ist während des gesamten Studiums bindend

Dabei gilt allgemein: Der Status, für den du dich zu Beginn des Studiums entscheidest, bleibt gewissermaßen „fix“, bis dein Studium beendet oder abgebrochen wurde. Du kannst deine Entscheidung also nur in wenigen Ausnahmefällen rückgängig machen, solange du studierst.

Ausgangslage ist immer dein Versicherungsstatus vor dem Studium:

  • Familienversicherung über die Eltern
  • eigenständige gesetzliche Krankenversicherung
  • bestehende private Krankenversicherung

Schauen wir uns dazu einmal an, was es im Hinblick auf die private Krankenversicherung für Studenten zu beachten gibt.

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Familienversicherung über die Eltern

Sind deine Eltern in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert oder trifft dies zumindest auf die Hauptverdienerin oder den Hauptverdiener zu, kannst du auch im Studium die kostenlose Familienversicherung nutzen. Du bist dann ebenfalls gesetzlich krankenversichert, zahlst aber keine eigenen Beiträge.

In der Familienversicherung kannst du grundsätzlich maximal bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres bleiben (Ausnahmen gelten u.a. bei einem freiwilligen Wehrdienst oder einem anerkannten Freiwilligendienst). Außerdem darf dein Einkommen eine bestimmte Höchstgrenze nicht überschreiten. Im Jahr 2024 liegt dieser Betrag bei 505 Euro bzw. 538 Euro bei Minijobs.

Kostenlose Familienversicherung im Studium ist sinnvoll

In den meisten Fällen macht es Sinn, so lange wie möglich die kostenlose Familienversicherung zu nutzen. Denn die private Krankenversicherung für Studenten ist im Gegensatz dazu nicht kostenlos und in der Regel haben Studenten nicht viel Geld.

Mehrere Wechselmöglichkeiten

Dennoch hast du als familienversicherter Student die Möglichkeit, dich zu Beginn des Studiums von der GKV-Pflicht befreien zu lassen und dich für die PKV zu entscheiden. Das Ganze ist unabhängig davon, ob deine Eltern in der PKV versichert sind oder nicht.

Solltest du dich zu Beginn des Studiums für die kostenlose Familienversicherung entscheiden, hast du bei Wegfall dieser die nächste Möglichkeit, in die PKV zu wechseln. Ein Wechsel macht dann schon mehr Sinn, da die GKV ab diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht mehr kostenlos ist. Im Durchschnitt liegen die Kosten bei 129,27 Euro für die Krankenversicherung und Pflegeversicherung.

Die dritte Wechselmöglichkeit in die PKV besteht zum Ende des Semesters, in dem das 30. Lebensjahr vollendet wird. Denn zu diesem Zeitpunkt fällt man aus der günstigeren studentischen Krankenversicherung. Der Beitrag hängt jetzt vom Einkommen ab, liegt aber bei im Durchschnitt mindestens 232,13 Euro (inkl. Pflegeversicherung).

Gesundheitszustand ist in jungen Jahren am besten

Wenn wir die Kosten außen vor lassen, ist ein früher Wechsel in die PKV sinnvoll, da der Gesundheitszustand dann in der Regel am besten ist. Denn anders als in der GKV gibt es in der PKV keinen Kontrahierungszwang, weshalb bei Beantragung einer privaten Krankenversicherung eine Gesundheitsprüfung notwendig ist, die im schlechtesten Fall eine Ablehnung zur Folge haben kann.

Eigenständige gesetzliche Krankenversicherung

Wenn du vor Beginn des Studiums bereits gesetzlich krankenversicherungspflichtig gewesen bist, kannst du auch während deines Studentenlebens entsprechend versichert bleiben. Gleichzeitig besteht aber auch hier dein Wahlrecht, in die private Krankenversicherung zu wechseln.

Solltest du unter 25 Jahre alt sein, kannst du unter Beachtung der Einkommensgrenzen auch wieder in die kostenlose Familienversicherung wechseln. Das wäre z.B. der Fall, wenn du nach dem Abitur eine Ausbildung absolviert hast, welche eine GKV-Pflicht zur Folge hatte und anschließend ein Studium beginnst.

Wenn du bei Beginn des Studiums älter als 25 Jahre bist, kannst du zunächst die studentische Krankenversicherung nutzen und auch erst bei Wegfall dieser in die private Krankenversicherung wechseln.

Bestehende private Krankenversicherung

Sind die Eltern privat krankenversichert – ein häufiger Fall vor allem bei Beamten – so trifft dies auch auf die Kinder zu. Du wirst mit der Immatrikulation zwar erstmal gesetzlich versicherungspflichtig, kannst dich aber auf Antrag wieder von der Versicherungspflicht befreien lassen. Im Ergebnis bleibt dann alles beim Alten.

Zu beachten ist aber ebenfalls die 25-Jahre-Grenze. Gerade Kinder von Beamten profitieren auch während des Studiums noch von der Beihilfe des Dienstherrn. Diese fällt aber mit dem Kindergeld und damit in aller Regel ebenfalls bei Erreichen des 25. Lebensjahres weg. Hier kann deine private Krankenversicherung gewissermaßen über Nacht sehr viel teurer werden.

Wenn du auch im Studium in der PKV bleibst, kann es schwer werden, später in die gesetzliche Krankenversicherung einzutreten. In der Regel funktioniert das nur, wenn du einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit als Angestellte oder Angestellter nachgehst. Wirst du hingegen Beamter oder machst dich selbstständig, bleibst du versicherungsfrei und damit auch privat krankenversichert.

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Vorteile der privaten Krankenversicherung für Studenten

Die private Krankenversicherung für Studenten ist eine PKV wie jede andere auch. Damit profitierst du auch von den Leistungen und Vorteilen, die private Versicherungsunternehmen im Vergleich zum gesetzlichen Sozialsystem zusätzlich zu bieten haben.

In erster Linie bestimmst du selbst über den Umfang der versicherten Leistungen. Gesetzliche Einschränkungen gibt es nur wenige und ist der Vertrag mit dem Versicherer erstmal geschlossen, stehen dir die vereinbarten Bestandteile der Versicherung zu. Gesetzliche Änderungen, die nur gesetzlich Versicherte betreffen, können dir mehr oder weniger egal sein.

Besondere Leistungen der privaten Krankenversicherung für Studierende sind beispielsweise:

  • Übernahme von Zahnleistungen: Private Krankenversicherer erstatten Zahnbehandlungen regelmäßig auch dann, wenn du dich für hochwertigen Zahnersatz entscheidest. Entsprechendes gilt für professionelle Zahnreinigungen.
  • Erweiterte Gebührenübernahme: Gute Krankenversicherer übernehmen Arzthonorare auch dann, wenn sie über die Höchstsätze der Gebührenordnungen hinausgehen. Das ist wichtig, denn manche Spezialisten rechnen nicht nach den normalen Gebührensätzen ab, sondern schließen mit ihren Patienten eine Honorarvereinbarung.
  • Offener Hilfsmittelkatalog: Kommt ein heute noch unbekanntes Hilfsmittel auf den Markt (beispielsweise ein Rollstuhl oder eine Sehhilfe), übernimmt der Versicherer die Kosten dafür, auch wenn sie nicht explizit im Vertrag stehen.

Was kostet eine private Krankenversicherung für Studenten?

Eine eindeutige Aussage über die Kosten einer privaten Krankenversicherung für Studenten kann nicht getroffen werden, da der Beitrag von diversen Faktoren wie Eintrittsalter, Gesundheitszustand und Leistungen des Tarifs abhängt.

Um trotzdem eine Zahl zu nennen. Ein gesunder Student in seinen jungen 20ern kann für einen guten Tarif mit Kosten von ca. 150 Euro pro Monat rechnen. Beamtenkinder zahlen einen deutlich geringeren Beitrag, da auch im Studium (in der Regel bis zum 25. Lebensjahr) aufgrund der Beihilfe von 80%, nur 20% privat abgesichert werden müssen.

Die im Vergleich z.B. zu einem Angestellten oder Selbstständigen günstigen Beiträge liegen insbesondere an zwei Faktoren. Einerseits gibt es für Studenten spezielle Ausbildungstarife, andererseits werden in der privaten Krankenversicherung für Studenten in der Regel keine Altersrückstellungen gebildet.

Optionstarif für Studenten

Oftmals macht es aufgrund der Beitragsfreiheit Sinn, im Studium in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben. In einigen Studiengängen ist jedoch nicht unwahrscheinlich, dass das Einkommen direkt nach dem Studium oder zumindest in den ersten Jahren der Anstellung die Jahresarbeitsentgeltgrenze übersteigt.

Regelmäßig kommt spätestens dann die Frage auf, ob ein Wechsel in die private Krankenversicherung sinnvoll ist. Nun ist es jedoch so, dass der Gesundheitszustand mit Ende 20 häufig schlechter als mit Anfang 20 bei Beginn des Studiums ist. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, bereits im Studium einen sogenannten Optionstarif abzuschließen.

Dabei handelt es sich um eine Anwartschaftsversicherung, welche dir ermöglicht, später in die private Krankenversicherung zu wechseln. Bei Beantragung des Optionstarifs wird dein Gesundheitszustand geprüft und „eingefroren“, sodass ein späterer Wechsel in die PKV auch bei neu hinzugekommenen Erkrankungen kein Problem ist. Ein Optionstarif kostet in der Regel meist unter 10 Euro pro Monat.

Wie geht es nach dem Studium mit der Krankenversicherung weiter?

Bis hier denkst du dir möglicherweise: „Schön und gut, aber was passiert nach dem Studium mit meiner Krankenversicherung?“. Auch diese Frage möchten wir dir natürlich beantworten, wobei es im Kern zwischen Versicherungspflicht und Versicherungsfreiheit zu unterscheiden gilt. In beiden Szenarien gehen wir davon aus, dass deine Entscheidung bei Immatrikulation auf die private Krankenversicherung für Studenten gefallen ist:

  • Versicherungspflicht: Bist du nach deinem Studium als Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig, kannst du die PKV nicht beibehalten. Du musst in die gesetzliche Krankenversicherung (zurück), wenn dein Jahreseinkommen unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze (2024: 69.300 Euro) liegt. Mit einer Anwartschaftsversicherung kannst du dir jedoch die Option sichern, später wieder ohne Probleme in die PKV zurückzuwechseln.
  • Versicherungsfreiheit: Bestimmte Personengruppen, insbesondere Beamte und hauptberuflich Selbstständige, sind versicherungsfrei. In diesem Fall bleibst du auch nach deinem Studium privat krankenversichert.

Beachte: Bist du während des Studiums in der privaten Krankenversicherung für Studenten versichert, bleibt dieser Status auch erhalten, wenn du nach dem Studium Bürgergeld beziehst. Die Agentur für Arbeit zahlt dir dann lediglich einen Beitragszuschuss.

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Über den Autor

Tobias Weßler
Chief Content Manager