Mit einer privaten Pflegezusatzversicherung kannst du die Leistungslücken der Pflegepflichtversicherung schließen. Erfahre in diesem umfangreichen Experten-Artikel, wie das Ganze funktioniert und welche konkreten Möglichkeiten es dafür gibt.

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Wichtige Infos auf einen Blick

  • Leistungslücken der Pflegepflichtversicherung können durch private Pflegezusatzversicherungen geschlossen werden.
  • Du hast die Möglichkeit eine Pflegetagegeldversicherung, eine Pflegerentenversicherung oder einen Pflege-Bahr abzuschließen.
  • In Zeiten von steigenden Pflegekosten und sinkenden Leistungen aus der Pflegepflichtversicherung wird eine private Pflegezusatzversicherung immer sinnvoller.

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Wie funktioniert die private Pflegezusatzversicherung?

Kurz und kompakt die wichtigsten Fakten auf einen Blick.

  • Um die Leistungslücken der Pflegepflichtversicherung zu schließen, bieten private Versicherer Pflegezusatzversicherungen an.
  • Der Abschluss dieser Krankenzusatzversicherungen ist selbstverständlich freiwillig.
  • Es spielt keine Rolle, ob du in der gesetzlichen oder privaten Pflegepflichtversicherung versichert bist.
  • Die Leistungen richten sich wie bei der Pflegepflichtversicherung nach den Pflegegraden.
  • Unterschieden wird zwischen der Pflegetagegeldversicherung, der Pflegerentenversicherung und dem Pflege-Bahr.

Pflegetagegeldversicherung

Leistungen

monatliche Rente

Der relevanteste Leistungsbestandteil einer Pflegetagegeldversicherung ist die monatliche lebenslange Rente, welche in der Regel als Tagessatz angegeben wird. Das heißt du schließt z.B. einen Tarif mit einem Tagessatz von 50 Euro ab. Das bedeutet, dass du eine monatliche Rente von 1.500 Euro erhältst.

Ähnlich wie bei der Pflegepflichtversicherung steigen die Leistungen entsprechend dem Pflegegrad. Das heißt, je höher der Pflegegrad, desto höher die Leistungen. Wenn wir beim o.g. Beispiel von 1.500 Euro bleiben, kann dies bedeuten, dass die Maximalsumme nur bei Pflegegrad 5 gezahlt wird. Bei geringeren Pflegegraden ist die Summe entsprechend niedriger. Das Ganze ist jedoch sehr individuell. Es gibt sogar Tarife, die auch schon z.B. bei Pflegegrad 2 die Maximalsumme auszahlen.

Auch gibt es Unterscheidungen je nach Art der Pflege. So werden z.B. bei ambulanter Pflege geringere Summen als bei stationärer Pflege ausgezahlt. Macht ja auch Sinn, da die Kosten bei der stationären Pflege in der Regel höher sind.

Einmalzahlung

Bei vielen Tarifen ist eine Einmalzahlung mit eingeschlossen bzw. kann hinzuversichert werden. Bei gewissen Pflegegraden wird dann zusätzlich zur monatlichen Rente eine Einmalzahlung ausgeschüttet, um z.B. Renovierungen am Haus vorzunehmen.

Beitragsfreiheit

Ein wichtiger Leistungsbestandteil einer Pflegetagegeldversicherung ist die Beitragsfreiheit. Das bedeutet, dass ab Erreichen eines bestimmten Pflegegrades keine Beiträge mehr zu zahlen sind. Dies ist je nach Tarif schon ab Pflegegrad 1 möglich.

Wartezeiten

Eine Pflegetagegeldversicherung beinhaltet in der Regel keine Wartezeiten.

Gesundheitsprüfung

Ja, es müssen Gesundheitsfragen beantwortet werden. Der Umfang variiert je nach Versicherer und Tarif.

Kosten

Die Kosten variieren je nach gewünschtem Leistungsumfang. Relevant ist v.a. die Höhe des Tagessatzes und die Abstufungen je Pflegegrad. Das heißt je höher der Tagessatz und je höher die prozentuale Auszahlung bei einem geringen Pflegegrad, desto höher der Beitrag.

Im Durchschnitt kannst du bei 50 Euro Tagessatz in Pflegestufe 5 mit Kosten von rund 40 Euro rechnen.

Pflegerentenversicherung

Wie bei der Pflegetagegeldversicherung ist die lebenslange monatliche Rente der Hauptleistungsbestandteil einer Pflegerentenversicherung. Das Thema Pflegerente haben wir bereits ausführlich im verlinkten Blogartikel erklärt.

Pflege-Bahr

Beim Pflege-Bahr handelt es sich um eine staatlich geförderte private Pflegezusatzversicherung, welche keine Gesundheitsprüfung beinhaltet. Ausführliche Informationen zum Pflege-Bahr findest du im verlinkten Artikel.

Unser Fazit

Respekt, wenn du es bis hierhin durchgehalten hast. Bereit für unser abschließendes Fazit?

Ist eine private Pflegezusatzversicherung überhaupt sinnvoll?

Es steht fest, dass große Leistungslücken in der gesetzlichen Pflegeversicherung vorhanden sind. Um diese Lücken zu schließen, machen private Pflegezusatzversicherungen auf jeden Fall Sinn.

Contra

Die Frage ist jedoch, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass du auch wirklich ein Pflegefall wirst. Die offiziellen Zahlen zeigen, dass die meisten Pflegefälle erst im hohen Alter auftreten. Bei den unter 60-jährigen waren 2019 nur ca. 1% der Menschen in Deutschland pflegebedürftig.

Als junger Mensch ist die Wahrscheinlichkeit ein Pflegefall zu werden also sehr gering. Von daher macht eine private Pflegezusatzversicherung zumindest für einen jungen Menschen auf den ersten Blick wenig Sinn. Auf den zweiten Blick gibt es jedoch auch Argumente für den Abschluss in jungen Jahren.

Pro

Auch wenn es unwahrscheinlich ist, kannst du niemals sagen, ob du nicht doch z.B. durch einen Unfall in jungen Jahren zu einem Pflegefall wirst.

Und selbst wenn dieser Worst Case nicht eintritt – und das hoffen wir natürlich alle – gilt bei einer private Pflegezusatzversicherung, je jünger du bei Abschluss bist, desto geringer ist der Beitrag. Zudem bist du jetzt wahrscheinlich noch gesund und die Frage ist eben, ob das mit 50 noch der Fall ist, sodass du überhaupt noch eine private Pflegezusatzversicherung abschließen kannst.

Schlussfolgerung

Wir möchten dir mit diesen Argumenten keine Angst machen, doch du solltest sie kennen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Zusammenfassend ist eine private Pflegezusatzversicherung für all diejenigen etwas, die ein Risiko für sich sehen und sich die Pflege wahrscheinlich nicht leisten können. Dann geht das Thema nämlich auch deine Kinder etwas an, denn diese müssen ggf. für die Kosten aufkommen, wenn du als Mutter oder Vater zum Pflegefall wirst.

Welche private Pflegezusatzversicherung solltest du abschließen?

Falls du eine private Pflegezusatzversicherung abschließen möchtest, stellt sich natürlich noch die Frage, welche denn genau.

Das kommt natürlich immer auf deine individuelle Situation an, doch mit einer Pflegetagegeldversicherung oder eine Pflegerentenversicherung machst du grundsätzlich nichts falsch. Die Pflegetagegeldversicherung ist hierbei das Standardprodukt. Wichtig ist, dass die monatliche Rente angemessen hoch ist. Pauschal empfehlen wir mindestens 1.200 Euro bei Pflegegrad 5.

Solltest du aufgrund deines Gesundheitszustandes keine der beiden Versicherung abschließen können, ist der Pflege-Bahr eine ordentliche Alternative. Die Leistungen sind zwar deutlich geringer, jedoch entfällt die Gesundheitsprüfung, sodass ein Abschluss in jedem Fall möglich ist.

Eine völlig andere Alternative wäre der Abschluss einer ETF-Rentenversicherung oder eines ETF-Sparplans. Hier hast du den Vorteil, dass die Beiträge nicht weg sind, wenn du niemals ein Pflegefall wirst. Jedoch hast du natürlich auch das Risiko, dass der Pflegefall früher als gedacht eintritt und das angesparte Geld nicht bis an das Lebensende ausreicht.

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Über den Autor

Tobias Weßler
Chief Content Manager