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Beihilfe: Private Krankenversicherung für Beamte

Aktualisiert am 28. April 2025

Klar: Krank wird niemand gerne. Da es hier aber schnell richtig teuer wird, ist es wichtig zu wissen, wer sich um einen kümmert – und bei Beamten ist das der Dienstherr. Er zahlt Beihilfe für die Krankheitskosten, die dir als Beamtin oder Beamter tatsächlich entstehen. Das Fürsorgesystem unterscheidet sich dabei fundamental vom „normalen“ Krankenversicherungsschutz eines Arbeitnehmers. In diesem Experten-Artikel erfährst du alles über die Beihilfe, ihre Funktionsweise und alles über die gesetzliche und private Krankenversicherung für Beamte.

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Versicherungen mit Kopf - Bekannt aus

Was steckt hinter der Beihilfe für Beamte?

Die Beihilfe ist ein eigenständiges Fürsorgesystem, das es in Deutschland so nur im Beamtenverhältnis gibt.

Im Rahmen von Beihilfeleistungen beteiligt sich der Dienstherr (= „Arbeitgeber“ eines Beamten) an den tatsächlich entstandenen Krankheitskosten.

Als Beamtin oder Beamter sammelst du die Rechnungen deiner Ärzte, von Apotheken oder eines Krankenhausaufenthalts und reichst sie bei der Beihilfestelle ein.

Beamte stehen in einem besonderen Dienstverhältnis, das nur in Teilen einem klassischen Arbeitsverhältnis entspricht. Durch die besondere Fürsorgeverpflichtung des Dienstherrn sorgt er für eine angemessene und lebenslange Absicherung vor Krankheitsfolgen.

Wichtigster Unterschied zum zivilen Arbeitsverhältnis: Durch die Beihilfe werden die „wirklichen“ Krankheitskosten übernommen. Der Dienstherr beteiligt sich nicht an den Beiträgen zur Krankenversicherung, die von Beamten grundsätzlich in voller Höhe selbst getragen werden (Ausnahme: pauschale Beihilfe).

Voraussetzungen für die Beihilfe im Überblick

Die dienstrechtliche Beihilfe steht Beamten, Richtern und Soldaten und unter bestimmten Voraussetzungen auch dem Ehepartner und den Kindern zu. Um Beihilfe zu erhalten, müssen folgende Punkte gemeinsam auf dich zutreffen:

Die Krux: Bist du gesetzlich versichert, rechnet der Arzt seine Behandlungen über das Kärtchen direkt mit der Krankenkasse ab. Hier bekommst du keine Rechnung, was automatisch dafür sorgt, dass du auch keine Beihilfe mehr bekommen kannst.

Etwas anderes gilt aber bei Rechnungen, die du als gesetzlich Versicherter beispielsweise bekommst, weil die Krankenkasse nur einen Teil der Behandlung bezahlt. Sofern diese Aufwendungen beihilfefähig sind, erhältst du einen Anteil der Kosten vom Dienstherrn erstattet.

Wie hoch ist der Beihilfeanspruch von Beamten?

Das Beamtenrecht ist – ähnlich wie der Bildungssektor – „Ländersache“. Es kommt für die Beihilfe also darauf an, welche Vorschriften für dich einschlägig sind und wie der Beihilfeanspruch jeweils berechnet wird.

Maßgeblich ist bei allen Dienstherren das Bundes- oder Landesbeamtengesetz (BBG bzw. LBG) in Verbindung mit der jeweiligen Beihilfeverordnung (BeihilfeVO). Die Gesetze regeln auf der einen Seite deinen und auf der anderen Seite den Beihilfeanspruch deiner Familie.

Die Beihilfe des Beamten selbst

Glücklicherweise sind die Regelungen hier bundesweit fast identisch, auch wenn jeder Dienstherr die Möglichkeit hätte, die Höhe der Beihilfe abweichend zu bestimmen. Lediglich die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hessen, Bremen und Sachsen weichen hiervon in unterschiedlichem Maße ab. Die Schlüsselrolle bei der Beihilfe spielt der Beihilfesatz. Er beträgt für:

  1. Ledige Beamte mit keinem oder einem Kind: 50%
  2. Ledige Beamte in Elternzeit: 70%
  3. Beamte mit zwei oder mehr Kindern: 70%
  4. Ruhestandsbeamte: 70%

In Bezug auf Wahlleistungen im Krankenhaus (zum Beispiel Chefarztbehandlung und Zweibettzimmer) gibt es noch weitere Abweichungen. So sind solche Leistungen nicht in allen Bundesländern beihilfefähig und müssen dann zu 100% privat abgesichert werden.

Der Beihilfesatz gibt an, welchen Anteil deiner Krankheitskosten der Dienstherr übernimmt. Bei einer Arztrechnung über 1.000 Euro und einem Beihilfesatz von 50% bekommst du 500 Euro von der Beihilfestelle überwiesen. Die übrigen 500 Euro werden von der Krankenversicherung übernommen (mehr dazu später).

Bei verheirateten Beamten mit mindestens zwei Kindern bekommt nur der Partner 70% Beihilfe, der auch die steuerlichen Kinderfreibeträge und das Kindergeld erhält

Daher ist es in diesen Fällen üblich, die Familienleistungen 50:50 auf die Ehegatten zu verteilen, sodass jeder der beiden seinen Beihilfesatz auf 70% erhöhen kann. Jeder der Partner „bekommt“ also steuerlich ein Kind. Das führt dazu, dass aus Sicht der Beihilfe jeweils zwei Kinder gezählt werden.

💡 Tipp: Die Aufteilung ist auch bei einer ungeraden Anzahl von Kindern möglich. Hier würde dann jeder Ehepartner 1,5 Freibeträge (bei drei Kindern) oder 2,5 Freibeträge (bei fünf Kindern) erhalten.

Die Beihilfe des Ehepartners und der Kinder

Auch dein Ehepartner und deine Kinder haben einen Beihilfeanspruch, wenn du als Beamter, Richter oder Soldat diesen Anspruch hast. Wie für alles, gibt es auch dabei einige Voraussetzungen:

  1. Deine Kinder erhalten 80% Beihilfe – egal welchen Beihilfesatz du selbst hast – solange du einen Kinderzuschlag auf deine Besoldung bekommst. Dieser wird wiederum gezahlt, bis dein Kind seine Erstausbildung oder das Erststudium beendet hat.
  2. Dein Ehepartner bekommt ebenfalls 70% Beihilfe, unabhängig von deinem eigenen Beihilfesatz. Dafür darf er aber nicht bereits anderweitig versichert sein (etwa gesetzlich im Arbeitnehmerverhältnis) und das Einkommen des Partners muss unter einer definierten Grenze bleiben. Diese beträgt in Bayern beispielsweise 20.000 Euro im Vor-Vor-Kalenderjahr, wobei sämtliches Einkommen nach dem Einkommensteuergesetz relevant ist (auch Kapitaleinkünfte).

Bist du Beamtin oder Beamter und erhältst Beihilfe, dein Ehepartner und deine Kinder sind aber in der gesetzlichen Familienversicherung (freiwillig) versichert, entfällt der erweiterte Beihilfeanspruch. Denn auch für deine nächsten Angehörigen gilt der Grundsatz: Keine Beihilfe ohne Rechnung.

Was passiert bei Anpassungen des Beihilfesatzes?

Passt der Dienstherr deine Beihilfe an, etwa weil du ein zweites Kind bekommen hast, sinkt der Beitrag zu deiner privaten Krankenversicherung. Das ist nur logisch, denn der Versicherer muss dann etwa nur noch 30 statt wie vorher 50% deiner Krankheitskosten übernehmen.

PKV-Tarife für Beamte sind in der Regel zweigeteilt. So hast du einen Baustein mit 30% und einen Baustein mit 20%. Das erleichtert die Durchführung von Beihilfeänderungen. Die gleiche Zweiteilung gibt es für die Wahlleistungen im Krankenhaus.

Vergiss aber nicht, die Änderung deiner Versicherung anzuzeigen, da du dich strafbar machst, wenn du mehr als 100% deiner Krankheitskosten über die Beihilfe und deine PKV erstattet bekommst.

Für die Mitteilung an die Versicherung hast du in der Regel 6 Monate Zeit. Falls du die Frist verpasst, gibt es eine Gesundheitsprüfung, welche im schlimmsten Fall eine Ablehnung zur Folge hat. Bei einer Reduzierung der PKV ist das kein Problem, aber wenn du zum Beispiel durch den Wegfall deiner Kinder auf einmal nur noch 50% und nicht mehr 70% Beihilfeanspruch hast, brauchst du eine höhere PKV-Absicherung.

Bist du gesetzlich versichert, ändert sich durch die Erhöhung oder Verringerung deines Beihilfeanspruchs nur wenig. Der einzige Unterschied besteht darin, dass du ärztliche Rechnungen über Selbstbehalte zu einem anderen Prozentsatz erstattet bekommst.

Welche Krankheitskosten sind beihilfefähig?

Generell entspricht der Leistungsumfang der Beihilfe in etwa der gesetzlichen Krankenversicherung. An einigen Stellen übernimmt die Beihilfe mehr, an anderer Stelle weniger Kosten. Dadurch, dass die Leistungen aber zwischen den einzelnen Dienstherren stark schwanken, sind pauschale Aussagen schwierig. Grundsätzlich nicht übernommen werden:

ℹ️ Aber kein Grund zur Sorge: Eine gute Beihilfekrankenversicherung ist an die jeweiligen Vorschriften deines Dienstherrn angepasst. Wenn bei der Beihilfe Deckungslücken entstehen, werden sie von der privaten Krankenversicherung geschlossen. Dafür gibt es extra sogenannte Beihilfeergänzungstarife.

Abrechnung der Beihilfe: Der Antrag bei der Beihilfestelle

Als Beamtin oder Beamter hast du einen Beihilfeanspruch – so weit, so bekannt. Diesen musst du aber auch beim Dienstherrn geltend machen, wozu du einen „Antrag auf Beihilfeleistungen“ entweder online oder in Papierform abgibst. Zuständig ist die Beihilfestelle, die (auszugsweise) bei folgenden Behörden angesiedelt ist:

Bist du nicht beim Land, sondern bei einer Stadt oder Kommune beschäftigt, verfügen diese Institutionen meist über eigene Beihilfestellen. Sie sind dann der Personalabteilung zugeordnet.

In deinen Antrag auf Beihilfe, den du bei manchen Dienstherren sogar per App einreichen kannst, schreibst du folgendes:

Die jeweilige Rechnung fügst du als Bild oder Scan deinem Antrag bei. Die Beihilfestelle prüft, ob alle Aufwendungen beihilfefähig sind, und erstattet den prozentualen Anteil der Kosten.

„Geheimtipp“ eines echten Beamten: Stelle deinen Beihilfeantrag nicht zur Spitzenzeit Ende des Jahres. Hier ist der Andrang am größten, was sich auf die Bearbeitungsdauer deines Antrags auswirkt. Entscheide dich lieber dazu, deine Beihilfe etwa Ende Juni zu beantragen.

Der Antrag auf Beihilfe muss vom Beihilfeberechtigten, also von dir als Beamtin oder Beamter, persönlich unterschrieben werden. Auch für die Online-Beantragung ist eine digitale Signatur erforderlich, mit der du dich identifizierst. Bist du – etwa nach einem Unfall – nicht in der Lage, die Beihilfe zu beantragen, flattern die Rechnungen der Klinik weiter ins Haus – und treiben deinen Lebenspartner oder deine Familie im schlimmsten Fall in eine finanzielle Krise.

Erteile daher unbedingt eine Beihilfevollmacht. Mit ihr können deine Angehörigen oder dein Partner die Beihilfe für dich beantragen, wenn du dazu selbst nicht in der Lage bist. Dieser Schritt ist essenziell und sollte keinesfalls hinausgezögert werden. Die Vollmacht wird bei der Beihilfestelle hinterlegt und ist im Ernstfall sofort gültig.

Besonderes Abrechnungsmodell: Die Direktübernahme

Bedenke bei der Beihilfe, dass du die Krankheitskosten zunächst von deinem Konto an den Arzt überweist. Mit etwas Glück kommt die Beihilfe so schnell, dass du die Zahlungsfrist deines Arztes noch nicht überschritten hast – in diesem Fall musst du nicht in Vorleistung gehen, sondern kannst auf die Beihilfeüberweisung warten. Darauf verlassen kannst du dich aber nicht, weshalb es bei besonders hohen Kosten die Möglichkeit der Direktabrechnung gibt.

Ob das Verfahren möglich ist, hängt vom jeweiligen Krankenhaus und den Möglichkeiten des Dienstherrn ab. Informiere dich bereits im Vorfeld bei der Klinik, in der deine Behandlung durchgeführt wird, und fülle das Formular vor Ort aus. Dann stellst du keinen Beihilfeantrag, sondern das behandelnde Krankenhaus schickt seine Rechnung unmittelbar an die Beihilfestelle.

Deckungslücke durch die Beihilfe: Krankenversicherung für Beamte

Der auf maximal 80% der Behandlungskosten begrenzte Beihilfesatz führt zwangsläufig dazu, dass eine Deckungslücke entsteht. Sie ist die Differenz zwischen dem Rechnungsbetrag des Arztes und der tatsächlich gezahlten Beihilfe. Beamte benötigen aufgrund der Krankenversicherungspflicht eine Krankenversicherung, die diesen Differenzbetrag übernimmt. Es ist nicht möglich, die Krankheitskosten aus eigener Tasche zu zahlen.

💡 Während du als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer bis zum Erreichen der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG), im Jahr 2025 73.800 Euro (2024: 69.300 Euro), gesetzlich pflichtversichert bist, sind Beamte versicherungsfrei. Sie müssen sich zwar krankenversichern, entscheiden aber selbst, ob sie dazu die gesetzliche oder private Krankenversicherung nutzen.

Die optimale Entscheidung: Lass dich beraten!

Die Krankenversicherung ist die elementarste Police überhaupt, denn sie sichert das höchste Gut ab: deine Gesundheit. Mit falscher Sparsamkeit läufst du Gefahr, eine Krankenversicherung zu wählen, die nicht deinen individuellen Bedürfnissen und den Beihilfevorschriften deines Dienstherrn entspricht. Schaue also zunächst nach der Leistung und erst dann nach dem Preis.

Stell dir diese Fragen, wenn du mehrere Versicherer miteinander vergleichst:

Du musst dich mit deinem Krankenversicherungsschutz wohlfühlen. Sich selbst einen Überblick über die Leistungen der einzelnen Versicherer zu verschaffen und sie miteinander zu vergleichen, ist als Laie aber kaum möglich. Nutze daher unsere unabhängige Beratung zur privaten Krankenversicherung für Beamte, um den für dich optimalen Versicherungsschutz zu finden. Wenn du mit deiner aktuellen Versicherung nicht zufrieden bist, kannst du auch als Beamter die PKV wechseln.

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Die gesetzliche Krankenversicherung für Beamte

Durch die Versicherungsfreiheit kannst du dich als Beamtin oder Beamter zu Beginn deiner Laufbahn für die gesetzliche Krankenversicherung entscheiden. Du musst hier aber beachten, dass du aufgrund dessen, dass du keine Rechnungen vom Arzt erhältst, auch keinen Beihilfeanspruch mehr hast. Er besteht nur noch für die Aufwendungen, über die der Arzt eine Rechnung stellt, also die von der gesetzlichen Kasse nicht übernommen werden.

Das Beamtensystem kennt keinen Arbeitgeberanteil, wie du ihn vielleicht aus der Privatwirtschaft gewohnt bist (Ausnahme: pauschale Beihilfe). Entscheidest du dich als Beamter für die gesetzliche Krankenversicherung, bedeutet das automatisch, dass der volle Beitrag von deinem Bruttoeinkommen abgezogen wird. Er beträgt (Stand: 2025) 14% + Zusatzbeitrag (im Durchschnitt 2,5%). Als Beamtin oder Beamter benötigst du kein Krankengeld, da dein Dienstherr deine Bezüge auch bei längerer Krankheit weiterzahlt.

Die gesetzliche Krankenkasse kann für Beamte aber dennoch sinnvoll sein. Das ist besonders in diesen Konstellationen der Fall:

Auch hier gilt aber, dass die Aufzählung nicht abschließend ist und dieser Ratgeber keine vollwertige Beratung ersetzen kann.

Die private – beihilfekonforme – Krankenversicherung für Beamte

In der gesetzlichen Krankenkasse gibt es nur den 100-Prozent-Schutz – eine Anpassung an die Beihilfe ist dort nicht möglich. Das hat zur Folge, dass du deinen Beihilfeanspruch aufgibst, soweit die Behandlungskosten von der Kasse übernommen werden. Ist deine Familie bei dir mitversichert, hat auch sie keinen Anspruch mehr auf die Beihilfe.

In der privaten Krankenversicherung – genauer in speziellen Beihilfetarifen – sieht das anders aus. Hier übernimmt die Versicherung genau den Teil der Kosten, der nach der Erstattung der Kosten durch die Beihilfe verbleibt. Entsprechende Policen werden daher auch als „Restkostenversicherung“ bezeichnet.

Beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung entscheidest du selbst, welche Leistungen dir wichtig sind. Der Basistarif, den jeder Versicherer anbieten muss, entspricht hinsichtlich des Umfangs dem Schutz der gesetzlichen Krankenkasse. Darüber hinaus gibt es meist zwei oder mehr Tarife, die etwa folgendermaßen heißen und diese Leistungen (auszugsweise) bieten:

„Economy“ – erweiterter Basisschutz

„Premium“ – Top-Absicherung

Die Tarife gibt es generell auch für Nicht-Beamte. Dann wird aber der volle Beitrag fällig, der dann wiederum von Arbeitgeber und Arbeitnehmer je zur Hälfte bzw. vom Selbstständigen in voller Höhe getragen wird.

Beispiel: Du bekommst 50% Beihilfe. Deine private Krankenversicherung wird an diesen Anspruch angepasst und übernimmt die übrigen 50% der Kosten.

Der Beihilfeergänzungstarif

Grundsätzlich würde es ausreichen, wenn die private Krankenversicherung den verbleibenden Anteil der Kosten, also etwa in allen Fällen genau 50% der Aufwendungen, übernimmt. Doch jetzt stell dir vor, bestimmte Aufwendungen werden von der Beihilfe nur zu 20% oder gar nicht übernommen. Hier entsteht dann eine Deckungslücke, wenn deine beihilfekonforme Krankenversicherung sie nicht schließt.

Und hier kommt der Beihilfeergänzungstarif ins Spiel. Er ergänzt die Beihilfe an den Stellen, an denen sie bestimmte medizinische Leistungen nicht abdeckt. Besonders „prominente“ Beispiele sind Sehhilfen und hochwertiger Zahnersatz.

Beispiel: Eine Zahnersatzmaßnahme kostet 800 Euro. Die Beihilfe deckt davon aber wegen bestimmter Höchstbeträge und unabhängig von deinem Beihilfesatz nur 250 Euro ab. Deine private Krankenversicherung übernimmt 400 Euro, da du einen Anspruch auf 50% Beihilfe hast. In Höhe der 150 Euro besteht dann eine Deckungslücke, die du mit dem Beihilfeergänzungstarif schließt. In diesem Fall übernimmt die PKV die Kosten, die eigentlich die Beihilfe übernehmen würde, wenn es keine Leistungsausschlüsse gäbe.

Du musst jedoch beachten, dass ein Beihilfeergänzungstarif nicht in jedem Fall 100% der Restkosten übernimmt. Auch hier gibt es Grenzen, die sich je nach Versicherer und Tarif unterscheiden.

Ein weiteres Beispiel für die Leistung aus einem Beihilfeergänzungstarif ist das Einzelzimmer. Die Beihilfe und dein Haupttarif sehen nur eine Leistung für ein Zweibettzimmer vor. Durch den Beihilfeergänzungstarif hast du Anspruch auf ein Einzelzimmer. Solltest du diese Leistung nicht in Anspruch nehmen, steht dir in der Regel ein Ersatzkrankenhaustagegeld zu. 

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Vergleich: Gesetzliche vs. Private Krankenversicherung für Beamte

Wegen der besseren Anpassungsfähigkeit der privaten Krankenversicherung an die Beihilfe sind über 90% der Bundes- und Landesbeamten privat krankenversichert. Dennoch ist es nicht ohne weiteres möglich, die Versicherungsarten miteinander zu vergleichen, da hinter ihnen unterschiedliche Funktionsweisen stecken:

  1. Die private Krankenversicherung erbringt vertraglich garantierte Leistungen. Einseitige Anpassungen sind nicht möglich. Der Beitrag berechnet sich nach deinem individuellen Risiko, das sich aus den Faktoren Alter, Beruf, Gesundheitszustand und ergänzenden Risikofaktoren wie Alkohol- und Tabakkonsum ergibt. Auch die gewählten Leistungen und der Beihilfesatz haben einen entscheidenden Einfluss auf die Höhe deiner Prämie.
  2. In der gesetzlichen Kasse ist der Beitrag immer ein Prozentsatz deines Einkommens. Die Leistungen sind gesetzlich festgeschrieben und können vom Gesetzgeber eingeschränkt oder erweitert werden. Selbiges gilt für den Beitrag.

💡 Tipp: Über eine sogenannte „Öffnungsklausel“ kommst du als Beamtin oder Beamter auch in die private Krankenversicherung, wenn du eigentlich „zu krank“ wärst. Der Versicherer erhebt in diesem Fall einen maximalen Risikozuschlag in Höhe von 30%.

Beachte aber, dass du normalerweise innerhalb von 6 Monaten nach Eintritt ins Beamtenverhältnis (egal ob Widerruf oder Probe) auch der PKV beitreten musst.

In unserer kostenlosen & unverbindlichen Online-Beratung erfährst du, zu welchen Konditionen du einer auf deinen Bedarf zugeschnittenen privaten Krankenversicherung beitreten kannst, welche Vor- und Nachteile du dadurch hast und ob sich die Familienversicherung als Alternative anbietet.

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Sonderform der Krankenversorgung: Die freie Heilfürsorge

Als Beamter erhältst du nicht zwingend eine Beihilfe. Bist du etwa bei der Bundespolizei oder als Soldat bei der Bundeswehr beschäftigt, steht dir die freie Heilfürsorge zu. Sie wird zeitlich begrenzt und maximal bis zum Eintritt in den Ruhestand gewährt. Wir geben einen kurzen Überblick über die Funktionsweise der Heilfürsorge und den Übergang zum Beihilfeanspruch.

Allgemeines zur freien Heilfürsorge

Unter den Begriff der Heilfürsorge fällt die für dich kostenfreie Behandlung durch den truppenärztlichen Dienst (Bundeswehr) oder die Ärzte der Polizei. Sie steht dir üblicherweise während des aktiven Dienstes zu, wobei die jeweiligen Dienstherren hier sehr individuelle Vorschriften erlassen haben. In Bayern erhältst du als Polizistin oder Polizist die Heilfürsorge etwa nur während der Ausbildung, bei der Bundespolizei steht sie dir erst nach der Ausbildung zu.

Informiere dich also zunächst über die bei deinem Dienstherrn geltenden Regelungen. Sie bilden den Ausgangspunkt für die Auswahl bestimmter Versicherungen.

Umfang der Heilfürsorge

Wenn du einen Anspruch auf freie Heilfürsorge hast, bist du verpflichtet, dich bei medizinischen Anliegen aller Art zunächst an den Truppen- oder Polizeiarzt zu wenden. Nur wenn er dich nicht behandeln kann oder ein Notfall vorliegt, kannst du einen zivilen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Im ersteren Fall benötigst du einen Überweisungsschein des ärztlichen Dienstes, im letzteren werden dir die Kosten vollständig vom Dienstherrn erstattet.

💡 Tipp: Du bekommst als Heilfürsorgeberechtigter einen entsprechenden Ausweis. Diesen legst du im Krankenhaus vor, sodass die Rechnung direkt an die Abrechnungsstelle gestellt werden kann. Weniger Bürokratie für dich.

Die Heilfürsorge-Ergänzungsversicherung

Im Rahmen der freien Heilfürsorge stehen dir mit der gesetzlichen Krankenversicherung vergleichbare Leistungen zu. Dies führt im Umkehrschluss dazu, dass es auch hier verschiedene Deckungslücken – etwa bei Zahnleistungen – gibt. Mit einer Heilfürsorge-Ergänzungsversicherung kannst du diese Differenz ausgleichen. Bei ihr handelt es sich um eine an die Bestimmungen des Dienstherrn angepasste, private Krankenzusatzversicherung.

Beihilfe für Angehörige von Heilfürsorgeberechtigten

Deine Angehörigen werden, wenn du Heilfürsorge erhältst, so behandelt wie beihilfeberechtigte Angehörige. Auch wenn du selbst keinen Beihilfeanspruch hast, stehen deinen Kindern 80% und deinem Ehepartner 70% Beihilfe zu. Sie benötigen, um den Anspruch bestmöglich zu nutzen, eine beihilfekonforme Krankenversicherung. Insoweit gibt es keine Unterschiede zu „normalen“ Beamten.

Die Anwartschaft – optimal vorbereitet auf die spätere Beihilfe

Sowohl bei Studiengängen wie Lehramt als auch bei einer heilfürsorgeberechtigenden Beschäftigung im öffentlichen Dienst steht fest, dass du früher oder später einen Anspruch auf Beihilfe hast.

Als Lehrerin oder Lehrer besteht er beispielsweise ab dem ersten Tag deines Beamtenverhältnisses auf Widerruf. Als Soldat weißt du, dass du mit dem Eintritt in den Ruhestand keine Heilfürsorge mehr, sondern ebenfalls Beihilfe bekommst.

Die „kleine“ Anwartschaft

Mit einer Anwartschaftsversicherung bereitest du dich optimal auf den Eintritt in die private Krankenversicherung, die du zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht benötigst, vor. Die Anwartschaft „konserviert“ deinen Gesundheitszustand („kleine Anwartschaft“) und auf Wunsch auch dein Alter („große Anwartschaft“) und kostet nur wenige Euro im Monat (große Anwartschaft ist teurer als kleine Anwartschaft).

Diese gespeicherten Werte werden später der Beitragsbemessung in der PKV zugrunde gelegt, sodass sich zwischenzeitlich eingetretene Erkrankungen nicht mehr auf die Prämie auswirken.

Zugegeben, die Erklärung zur Anwartschaft klingt auf den ersten Blick etwas abstrakt. Daher ein praktisches Beispiel.

Lehramtsstudent Lämpel weiß, dass er in 4 Jahren eine private Krankenversicherung benötigt, weil er hier durch die Ernennung zum Beamten Anspruch auf Beihilfe erhält. Nun könnte es passieren, dass ihm in den nächsten 4 Jahren etwas zustößt, sodass er später nur noch zu teuren Konditionen in die PKV aufgenommen werden kann. Mit der Anwartschaft „sichert“ er bereits jetzt seinen guten Gesundheitszustand, sodass später nur noch dieser und nicht der tatsächliche Zustand für die Höhe seiner Prämie relevant ist.

Die „große“ Anwartschaft

Je länger es dauert, bis du eine private Krankenversicherung benötigst, desto sinnvoller ist es, zusätzlich zum Gesundheitszustand auch das Alter zu „konservieren“. Hast du etwa während deines gesamten Berufslebens Anspruch auf Heilfürsorge und bekommst erst im Ruhestand Beihilfe, macht die „große“ Anwartschaft besonders viel Sinn. Schließt du sie mit 18 Jahren ab, erhältst du später die Konditionen, die du erhalten würdest, wenn du zum jeweiligen Zeitpunkt eine private Krankenversicherung mit 18 Jahren und deinem „konservierten“ Gesundheitszustand abschließen würdest.

Wie bei der privaten Krankenversicherung allgemein, gilt auch bei der Anwartschaft: Eine individuelle Beratung ist unerlässlich, um bestmögliche Leistungen zu garantieren.

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Häufig gestellte Fragen

Kurze Antwort: Weil sie sich individuell an die Beihilfe anpassen lässt. Die gesetzliche Krankenversicherung gibt es nur als „Ganz-oder-Garnicht-Versicherung“ (Ausnahme: pauschale Beihilfe).

Alle Beamtinnen und Beamten erhalten entweder Beihilfe oder freie Heilfürsorge. Einer der beiden Ansprüche besteht in jedem Fall. Er wird mit der Ernennung zum Beamten auf Widerruf erworben und endet erst, wenn auch das Beamtenverhältnis wieder endet (entweder durch Entlassung oder Tod).

Die Höhe der Beihilfe hängt vom Familienstand und der Anzahl deiner Kinder ab. Ledige Beamte mit maximal einem Kind erhalten 50 Prozent, ab dem zweiten Kind 70 Prozent Beihilfe. Deine Kinder haben immer einen 80-prozentigen Beihilfeanspruch und wenn du in den Ruhestand eintrittst, stehen dir 70 Prozent Beihilfe zu.

Du kannst deinen Beihilfeanspruch zwar nicht „abgeben“ und er kann auch nicht verfallen. Allerdings erhältst du als Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung nur für Kosten, über die du eine Rechnung vom Arzt bekommst, Beihilfe.

Die Beihilfe entspricht im Wesentlichen dem Schutz der gesetzlichen Krankenversicherung, wobei es stellenweise – etwa bei Zahnleistungen – einen etwas höheren Standard gibt.

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