Erfahre in diesem umfangreichen Experten-Artikel, warum eine Bauherrenhaftpflicht für dich als Bauherren unverzichtbar ist. Auch für die Sanierung eines Altbaus. Zudem erhältst du konkrete Kostenbeispiele für eine Bauherrenhaftpflichtversicherung, damit du dir eine Vorstellung davon machen kannst, welche Kosten für dein Bauvorhaben auf dich zukommen. Zudem kannst du mit dem hinterlegten Vergleichsrechner einen Vertrag kinderleicht online abschließen.

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Wichtige Infos auf einen Blick

  • Der Abschluss einer Bauherrenhaftpflicht ist keine Pflicht.
  • Jeder Bauherr sollte diese Versicherung trotzdem abschließen, da dieser für alles haftet, was auf der Baustelle passiert (bei Verletzung der Verkehrssicherheitspflichten). Auch wenn er selbst nicht aktiv mithilft.
  • Es handelt sich um eine temporäre Versicherung für die Zeit des Hausbaus.
  • Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung macht nicht nur bei einem Neubau, sondern auch bei einer Sanierung eines Altbaus Sinn.
  • Der Schutz aus der Privathaftpflichtversicherung ist häufig nicht ausreichend.
  • Mit unserem Vergleichsrechner Kosten vergleichen und Bauherrenhaftpflicht direkt online abschließen.

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Brauchst du eine Bauherrenhaftpflicht?

Bevor wir dir erklären, wie eine Bauherrenhaftpflicht funktioniert und für was diese Versicherung leistet, wollen wir kurz die Frage beantworten, ob du überhaupt eine Bauherrenhaftpflichtversicherung brauchst?

Die Bauherrenhaftpflicht ist keine Pflicht, jedoch empfehlen wir bei jedem Bauvorhaben, egal ob Neubau oder Sanierung eines Altbaus, eine solche Versicherung abzuschließen.

Wieso brauchst du eine Bauherrenhaftpflicht?

Als Bauherr haftest du für alle Schäden an Dritten, welche aufgrund Verletzung der Verkehrssicherheitspflichten, auf deiner Baustelle passieren. Immer und nicht nur, wenn du selbst aktiv mithilfst. Bei einem Schaden kann das schnell sehr teuer werden.

In der Privathaftpflichtversicherung ist häufig bereits eine Bauherrenhaftpflicht mit eingeschlossen. Meist jedoch nur mit einer geringen Bausumme. Bei sehr guten Tarifen gibt es für Fremdleistungen zwar keine Begrenzung der Bausumme, jedoch solltest du unabhängig von der Bausumme darauf achten, was genau mitversichert ist.

Wie funktioniert die Bauherrenhaftpflicht?

Kurz gesagt, schützt dich eine Bauherrenhaftpflicht gegen Haftpflichtansprüche Dritter, welche aufgrund Verletzung der Verkehrssicherheitspflichten auf deiner Baustelle (z.B. Baugrundstück nur unzureichend abgesichert), entstanden sind.

Du kannst zwar als Bauherr die Verkehrssicherheitspflichten z.B. auf den beauftragten Bauunternehmer delegieren, bist jedoch trotzdem für dessen Überwachung verantwortlich. Das heißt, wenn du die Überwachungspflicht verletzt und ein Schaden entsteht, haftest du selbst.

Welche Leistungen deckt eine Bauherrenhaftpflicht ab?

Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung leistet für Personen-, Sach- und Vermögensschäden bis zur vereinbarten Deckungssumme. Zu empfehlen ist hier eine Deckungssumme für Personen- und Sachschäden von mindestens 5.000.000 Euro.

Neben der gesetzlichen Haftpflicht als Bauherr sind je nach Tarif noch folgende Leistungen versichert:

  • Abwehr unberechtigter Ansprüche (Rechtsschutzfunktion)
  • Regressansprüche der Berufsgenossenschaft
  • Haftung für nicht vorschriftsgemäße Beleuchtung der Baustelle
  • Unsichere Lagerung von Baumaterialien
  • Unfälle durch schlecht aufgestellte Bauzäune
  • Unfälle durch vereisten Bürgersteig vor der Baustelle
  • Sachschäden durch Senkung eines Grundstücks
  • Sachschäden durch Erdrutsch
  • Sachschäden durch  Allmählichkeitsschäden (allmähliche Einwirkung von Temperatur, Gasen, Dämpfen, Feuchtigkeit und Niederschlägen)
  • Sachschäden durch Abwasser
  • Gewässerschadenrestrisiko
  • Gewässerschadenrestrisiko für Kleingebinde

Zu welchem Zeitpunkt sollte eine Bauherrenhaftpflicht abgeschlossen werden?

Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung sollte am besten bereits vor Baubeginn abgeschlossen werden, denn die Haftung beginnt ab dem Zeitpunkt der Beauftragung des Bauunternehmens bzw. Architekten. Die Versicherung endet mit Beendigung des Bauvorhabens.

Welche Faktoren haben Einfluss auf die Kosten einer Bauherrenhaftpflicht?

Die Frage nach dem Preis einer Bauherrenhaftpflichtversicherung kann nicht pauschal beantwortet werden, da der Beitrag durch 2 individuelle Faktoren beeinflusst wird, auf welche wir im Folgenden genauer eingehen.

Bausumme

Der wichtigste Faktor. Je höher die Bausumme, desto teurer der Beitrag.

Eigenleistungen

Bei der Bausumme kommt auch noch der Faktor Eigenleistungen ins Spiel. Solltest du Eigenleistungen erbringen (dazu gehören auch Leistungen durch Freunde und Bekannte), musst du die Höhe dieser Kosten angeben.

Je höher die Eigenleistungen, desto teurer der Beitrag.

Grund hierfür ist, dass die Versicherer bei Eigenleistungen ein höheres Risiko sehen, als wenn die Arbeiten durch eine Baufirma durchgeführt werden. Eigenleistungen von bis zu 20.000 Euro haben nur einen geringen Einfluss auf die Kosten der Versicherung. Alles was darüber hinausgeht erhöht den Beitrag teilweise deutlich.

Zusätzlich ist noch relevant, ob für die Eigenleistungen Arbeitsmaschinen wie z.B. ein Bagger oder ein Kran genutzt werden. Dann kann die Versicherung ggf. noch teurer werden.

Neubau oder Sanierung eines Altbaus

Handelt es sich bei deinem Bauvorhaben um einen Neubau oder um eine Sanierung eines Altbaus? Wichtig: Bei Umbaumaßnahmen ist in der Regel nur der Neubauanteil versicherbar, d.h. für die bestehenden Gebäudeteile besteht kein Versicherungsschutz.

Ob Alt- oder Neubau hat keinen Einfluss auf den Beitrag, jedoch auf die Auswahl der Versicherer. Denn manche Versicherer wie z.B. degenia bieten keine Bauherrenhaftpflichtversicherung für die Sanierung von Altbauten an.

Bauzeit

Es kann eine Bauzeit zwischen 3 Monaten und 2 Jahren versichert werden. Die Dauer hat jedoch keinen Einfluss auf den Beitrag.

Kostenbeispiele

Eine Bauherrenhaftpflicht wird als Einmalbeitrag für die gesamte Bauzeit bezahlt.

Damit du ein Gefühl für die Kosten einer Bauherrenhaftpflichtversicherung bekommst, haben wir 4 beispielhafte Berechnungen durchgeführt:

Bauvorhaben mit einer Bausumme von 350.000 € ohne Eigenleistungen.

Hier liegen die Preise zwischen 66,64 € und 204,09 €.

Bauvorhaben mit einer Bausumme von 350.000 € und Eigenleistungen in Höhe von 175.000 €.

Hier liegen die Preise zwischen 66,64 € und 630,58 €.

Bauvorhaben mit einer Bausumme von 700.000 € ohne Eigenleistungen.

Hier liegen die Preise zwischen 114,45 € und 391,51 €.

Bauvorhaben mit einer Bausumme von 700.000 € und Eigenleistungen in Höhe von 350.000 €.

Hier liegen die Preise zwischen 116,62 € und 1259,50 €.

Die zum Teil erheblichen Preisunterschiede bei identischen Bauvorhaben, entstehen u.a. durch höhere Deckungssummen (bis 20.000.000 Euro) und einen höheren Leistungsumfang.

Wie bereits erwähnt, erhöht auch der Einschluss von Eigenleistungen die Kosten teilweise deutlich.

Fazit

Bei der Bauherrenhaftpflicht handelt es sich um eine sinnvolle Versicherung für jeden Bauherren.

Schäden können sich schnell im sechsstelligen Bereich bewegen, was das Beispiel des Bauherren Frank C. gezeigt hat. Hier sickerte beim Ausheben der Baugrube Grundwasser ein, was dazu führte, dass die Böschung zum Nachbarn ins Rutschen geriet und an seinem Haus Setzungsrisse entstanden sind.

Prüfe vor Abschluss einer separaten Bauherrenhaftpflichtversicherung, ob das Risiko nicht bereits über die private Haftpflichtversicherung abgesichert ist.

Aufgrund der Einfachheit kann eine solche Versicherung ohne Bedenken online abgeschlossen werden. Bei normalen Bauvorhaben sind die günstigen Standard Produkte von asspario (fair select), INTER (Exklusiv) oder degenia (Basic) unserer Meinung nach völlig ausreichend.

Doch wie immer gilt es, die versicherten Leistungen genau zu überprüfen, um bei einem Schaden keine ungewollten Überraschungen zu erleben.

Bauherrenhaftpflicht bei Sanierung und Neubau vergleichen

Nachfolgend kannst du ganz einfach die passende Bauherrenhaftpflicht für dich finden und direkt online beantragen.

 

Über den Autor

Tobias Weßler
Chief Content Manager