Jeder Deutsche ist dazu verpflichtet sich krankenzuversichern. Um dem nachzukommen, gibt es eine Vielzahl an privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen.

Im Fall der gesetzlichen Krankenversicherungen hat sich die Anzahl über die letzten Jahrzehnte stark verringert. So gab es vor rund fünfzig Jahren noch über 1.800 Krankenkassen, heute hingegen nur noch 96 (Stand: 01.01.2023).

Doch welche ist die beste gesetzliche Krankenkasse für dich? Was haben sie gemeinsam? Und worin unterscheiden sie sich?

Diese Fragen und viele mehr beantworten wir in diesem Experten-Artikel für dich.

Zum kostenlosen GKV Vergleich

Wichtige Infos auf einen Blick

  • Seit 2009 gibt es eine Krankenversicherungspflicht in Deutschland.
  • Der allgemeine Beitragssatz in der GKV beträgt 2024 weiterhin 14,6% und wird zu jeweils 50% vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen.
  • Des Weiteren gibt es einen je nach Krankenkasse individuellen Zusatzbeitrag von im Jahr 2024 durchschnittlich 1,7% (2023: 1,6%), welcher ebenfalls zur Hälfte vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen wird.
  • Der GKV Beitrag hängt vom Einkommen ab. 2024 ist der Höchstbeitrag bei einem jährlichen Einkommen von 62.100 Euro (2023: 59.850 Euro) zu zahlen (Beitragsbemessungsgrenze).
  • Die Leistungen der einzelnen Krankenkassen sind zum Großteil identisch, da diese durch das Sozialgesetzbuch V vorgegeben werden.

Der kostenlose VMK-Newsletter informiert dich jede Woche über unbekannte Stolperfallen in Versicherungsverträgen, echte Leistungsfälle der Newsletter-Abonnenten und Aktionen von Versicherern und anderen Finanzinstituten.

Gib dem Kleingedruckten keine Chance mehr!

Für wen gilt die Krankenversicherungspflicht?

Egal ob Student, berufstätig oder Rentner: In Deutschland besteht seit dem 01.01.2009 Krankenversicherungspflicht für jeden. Im Jahr 2021 gab es in Deutschland 73,32 Mio. GKV-Versicherte und 8,7 Mio. PKV Versicherte.

Im Gegensatz zu einer privaten Krankenversicherung ist eine gesetzliche Krankenkasse bis auf wenige Ausnahmen dazu verpflichtet dich aufzunehmen, unabhängig von Alter, Einkommen oder Vorerkrankungen (Kontrahierungszwang). Nur so kann die Krankenversicherungspflicht in Deutschland gewährleistet werden.

Was ist der Unterschied zwischen privater (PKV) und gesetzlicher Krankenversicherung (GKV)?

Blicken wir zuerst auf die Voraussetzungen für die Aufnahme in die private bzw. gesetzliche Krankenversicherung, bevor wir im zweiten Schritt die konkreten Unterschiede aufführen.

Bruttoeinkommen und Beruf sind relevant

Ausschlaggebend für die Versicherungswahl ist der Beruf bzw. das Bruttoeinkommen. Die Versicherungspflichtgrenze beschreibt den Schwellenbetrag, ab dem ein Arbeitnehmer in die private Krankenversicherung wechseln kann. Normalerweise sind Arbeitnehmer verpflichtet sich in der gesetzlichen Krankenkasse zu versichern. Übersteigt das Bruttoeinkommen jedoch die so genannte Jahresarbeitsentgeltgrenze, so darf der Versicherte frei entscheiden, ob er die private oder die gesetzliche Krankenversicherung wählt. Dieser Betrag steigt in der Regel von Jahr zu Jahr und liegt 2024 bei 69.300 Euro pro Jahr (2023: 66.600 Euro).

Alle Arbeitnehmer, die also mehr als 69.300 Euro verdienen, können frei wählen, ob sie sich privat oder gesetzlich versichern möchten. Verdient eine Person weniger muss sie in die gesetzliche Krankenversicherung. Verdient sie hingegen mehr und entscheidet sich gegen die private Krankenversicherung, gilt sie als freiwillig gesetzlich versichert.

Unabhängig vom Einkommen können sich Selbstständige, Beamte und Studenten ebenfalls privat versichern. Sollten sich diese Personen in der gesetzlichen Krankenversicherung versichern, so gelten sie ebenfalls als freiwillig gesetzlich versichert.

Mehr Leistungen in der privaten Krankenversicherung

Während die GKV alle Grundleistungen abdeckt, enthält die PKV noch einiges mehr. Während die Beiträge für gesetzlich Versicherte vom Einkommen abhängig sind, richtet sich der Beitrag für Privatversicherte nach dem gewählten Tarif. Je mehr Leistungen gewünscht sind, desto teurer wird der Tarif.

Häufig hört man von der Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland. Das kommt daher, dass Privatversicherte ihre Leistungen individuell festlegen können und gesetzlich Versicherte auf den Leistungskatalog der GKV beschränkt sind. In der Regel erhalten Privatversicherte auch schneller einen Termin. Nicht nur das: Oftmals erhalten sie auch schneller Zugang zu neuen Behandlungsmethoden.

Auch die gesetzliche Krankenversicherung hat ihre Vorteile

Ein großer Vorteil besteht darin, dass man seine Familienmitglieder kostenlos mitversichern kann. Das zählt für Ehepartner und Kinder bis 23 Jahre, sofern die Kinder nicht berufstätig sind. Sollte dein Kind ein Studium oder eine Berufsausbildung ohne Bezahlung machen, geht die kostenlose Familienversicherung sogar bis zum 25. Lebensjahr. Grundsätzlich ist die kostenlose Familienversicherung sowohl für Ehepartner als auch für Kinder nur bis zu einem max. Monatseinkommen von 505 Euro bzw. 538 Euro bei Minijobs möglich (Stand: 2024). Bei der PKV musst du für jedes Familienmitglied einen separaten Vertrag abschließen.

Alle Infos zur Familienversicherung auch im Video

Des Weiteren gilt bei der GKV das Solidaritätsprinzip. Egal ob Student, Rentner oder Großverdiener, jeder erhält die gleichen Grundleistungen.

Bei Vorerkrankungen ist die GKV häufig die einzige Wahl

Solltest du an aus Sicht des Krankenversicherers schwerwiegenden Vorerkrankungen leiden, kann es sein, dass eine Aufnahme in die PKV nicht bzw. nur mit einem hohen Risikozuschlag möglich ist. Bei der Aufnahme in die GKV spielen die Vorerkrankungen, wie bereits erwähnt, keine Rolle.

Wie wird der GKV-Beitrag ermittelt und wer muss ihn bezahlen?

Beitragssatz

Es gilt ein allgemeiner Beitragssatz von 14,6%. Zusätzlich wird ein je nach Krankenkasse unterschiedlicher Zusatzbeitrag erhoben. Dieser liegt 2024 im Durchschnitt bei 1,7% (2023: 1,6%). Eine Übersicht aller Zusatzbeiträge 2024 findest du im verlinkten Artikel.

Bei Angestellten wird dieser Beitrag (allgemeiner Beitrag und Zusatzbeitrag) zu jeweils 50% vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen. Das Ganze nennt sich paritätischer Beitragssatz.

Einkommen ist relevant

Der Beitrag richtet sich sowohl bei pflicht-, als auch freiwillig versicherten Arbeitnehmern nach dem Bruttoeinkommen (unter Beachtung der Beitragsbemessungsgrenze).

Selbstständige, Freiberufler und Co.

Bei Selbstständigen, Freiberuflern und anderen Menschen, die nicht sozialversicherungspflichtig angestellt sind wird hingegen die gesamte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit herangezogen. Dazu zählt nicht nur das Gehalt, sondern beispielsweise auch Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung und Einkünfte aus Kapitalvermögen.

Diese Personengruppen können neben dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6% auch den verminderten Beitragssatz in Höhe von 14% wählen. Dann entfällt jedoch das gesetzliche Krankengeld.

Neben einem Höchstbeitrag (Beitragsbemessungsgrenze, wie bei Angestellten) gibt es hier einen Mindestbeitrag von 185 Euro pro Monat (ermäßigter Beitragssatz von 14% + 1,7% Zusatzbeitrag) bzw. 192,07 Euro pro Monat (allgemeiner Beitragssatz von 14,6% + 1,7% Zusatzbeitrag), welcher anhand der so genannten Mindestbemessungsgrundlage berechnet wird (2024: 1.178.33 Euro pro Monat). Solltest du also weniger verdienen, wird diese Summe trotzdem als Bemessungsgrundlage herangezogen.

Was ist die Beitragsbemessungsgrenze?

In der gesetzlichen Krankenversicherung wird der Beitrag je nach Bruttoeinkommen berechnet. Damit dieser nicht ins Unendliche steigt, gibt es die Beitragsbemessungsgrenze. Sie beschreibt das maximale Einkommen, das zur Beitragsberechnung herangezogen werden kann. 2024 liegt die Beitragsbemessungsgrenze für die Kranken- und Pflegeversicherung bundesweit bei 62.100 Euro jährlich (2023: 59.850 Euro) bzw. bei 5.175 Euro monatlich (2023: 4.987,50 Euro).

Beispiel

Ein freiwillig gesetzlich krankenversicherter Arbeitnehmer, der 5.500 Euro verdient, müsste ohne Beitragsbemessungsgrenze sein ganzes Einkommen zur Verrechnung heranziehen. Dank der Beitragsbemessungsgrenze können nur maximal 5.175 Euro herangezogen werden, und die restlichen 325 Euro bleiben beitragsfrei.

Alle Infos zur Beitragsbemessungsgrenze in der Kranken- und Pflegeversicherung auch im Video

Was sind die wichtigsten Leistungen in der GKV?

Das Sozialgesetzbuch V gibt klare Regeln vor, welche Leistungen eine Krankenkasse anbieten muss. Daher sind ein Großteil der Leistungen bei allen Versicherern identisch. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Behandlungen im Krankenhaus, beim (Zahn-)Arzt oder beim Psychotherapeuten
  • Krankheitsfrüherkennung und Prävention
  • Leistungen bei Schwangerschaft und Geburt
  • Leistungen für Kinder
  • Vorsorge und Impfungen
  • Krankenpflege
  • Rehabilitationsmaßnahmen
  • Versorgung von Medikamenten und Hilfsmitteln

Umfangreiche Informationen über Vorsorgeuntersuchungen findest du in im verlinkten Artikel.

In gewissen Punkten unterscheiden sich die gesetzlichen Krankenversicherungen voneinander

  • Service:
    Es ist für jeden Versicherten ein gutes Gefühl in Notfällen einen Ansprechpartner zu haben, sei es persönlich oder telefonisch. Eine schnelle Verbindung und kurzfristige Beratung von einem Gesundheitsexperten stellen mittlerweile den Standard dar.
  • Zusatzleistungen wie Boni & Zuschüsse:
    Neben den Standard- werden oft auch Zusatzleistungen angeboten. Dazu gehören zum Beispiel eine professionelle Zahnreinigung, vergünstigter Zahnersatz oder erweiterte Krebsvorsorge. Neben den Zusatzleistungen bieten die Krankenkassen auch Bonusprogramme an, wobei du beispielsweise einen 500 Euro Zuschuss zur Berufsunfähigkeitsversicherung bekommen kannst.
  • Tests:
    Alle Krankenkassen werden regelmäßig von unabhängigen Agenturen wie zum Beispiel Stiftung Warentest oder Focus Money getestet und geprüft. Es lohnt sich ein Auge darauf zu werfen, was die Testergebnisse der von dir gewünschten Krankenversicherung sind.

Zusätzliche Leistungen der GKV

Ausschlaggebend sind hier die Dinge, die dir wichtig sind. Manche Krankenkassen übernehmen die Kosten von Reiseimpfungen, manche bieten Schwangeren zusätzliche Leistungen und manche bieten die Erstattung von homöopathischen und alternativen Behandlungen. Jedoch nicht alle. Solltest du beispielsweise derzeit in der Phase der Familienplanung sein, lohnt sich eine Krankenkasse zu wählen, die zusätzliche Leistungen bei Schwangerschaften anbietet. Ein Blick in den Vergleich dieser Leistungen lohnt sich. Hier geht’s zum Vergleichsrechner.

Laut Gesundheitsminister Spahn vom 13. Februar 2020 soll das „Gesetz für einen fairen Kassenwettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung“ (GKV-FKG) dafür sorgen, dass der Wettbewerb zwischen den Krankenversicherern gerechter wird. Es soll nicht um Finanztricks gehen, sondern um den besten Service neben dem modernsten digitalen Angebot.

Gesetzliche Krankenversicherung für Selbstständige

Wie bereits erwähnt, hast du als Selbstständiger die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung.

Solltest du dich für die private Krankenversicherung entscheiden, zahlst du einen den Leistungen entsprechenden Beitrag. Je mehr Leistungen du möchtest, desto höher ist der Beitrag. Du weißt jedoch stets, wie viel dich die Versicherung im Monat kostet. Doch wie sieht das in der gesetzlichen Krankenversicherung aus?

Beitrag für Selbstständige in der gesetzlichen Krankenversicherung

Wie bei Angestellten orientiert sich der Beitrag für Selbstständige am Einkommen, muss jedoch im Unterschied zu Angestellten zu 100% selbst getragen werden.

Das Problem mit dem Einkommen bei Selbstständigen ist, dass dieses anders als bei Angestellten nicht zu 100% gesichert ist und meist über die Zeit schwankt. Daher stellt sich die Frage, wie die gesetzliche Krankenversicherung einen passenden Monatsbeitrag berechnet?

Einkommensteuerbescheid

Das relevante Dokument für die gesetzliche Krankenversicherung ist der Einkommensteuerbescheid.

Anhand deines Jahreseinkommens berechnet die gesetzliche Krankenkasse mit dem Beitragssatz von 14,6% bzw. dem verminderten Beitragssatz von 14% den monatlichen Beitrag.

Neben der bereits genannten Mindestbemessungsgrundlage von 1.178.33 Euro pro Monat liegt die Beitragsbemessungsgrenze für Selbstständige wie bei Angestellten ebenfalls bei 5.175 Euro pro Monat. Der Höchstbeitrag für die Kranken- und Pflegepflichtversicherung beträgt demnach 1.050,53 Euro pro Monat (843,53 Euro KV bei 14,6% + 1,7% Zusatzbeitrag, 207 Euro PPV bei 4% für Kinderlose).

Du musst der gesetzlichen Krankenversicherung jedes Jahr dein Einkommen nachweisen, damit ein korrekter Beitrag berechnet werden kann. Hier kann es dann bei Abweichungen zu Nach- bzw. Rückzahlungen kommen.

Existenzgründer

Als Existenzgründer gibt es logischerweise noch keinen Einkommensteuerbescheid, welcher das Einkommen aus der Selbstständigkeit nachweist. In einem solchen Fall wird der Beitrag anhand einer Schätzung des voraussichtlichen Einkommens berechnet.

Doch Vorsicht – sollte die Schätzung deutlich zu niedrig ausfallen, ist mit einer hohen Nachzahlung zu rechnen. Behalte diese Tatsache stets im Hinterkopf und lege Geld für die gesetzliche Krankenversicherung zurück. Selbstverständlich kann es auch zu einer Rückerstattung kommen, wenn das Einkommen zu hoch geschätzt wurde.

Studentische Krankenversicherung

In diesem Abschnitt gehen wir auf die Studentische Krankenversicherung in der GKV ein.

Studentische Versicherungspflicht in der GKV

Grundsätzlich herrscht für Studenten eine studentische Versicherungspflicht in der GKV bis zur Vollendung des Semesters, in dem das 30. Lebensjahr vollendet wird (Ausnahmen über das 30. Lebensjahr hinaus sind möglich). Von dieser Versicherungspflicht kannst du dich als privat versicherter Student befreien lassen. Dann ist ein Wechsel zurück in die GKV während des Studiums jedoch in der Regel nicht mehr möglich.

Beitragsfreie Familienversicherung

Wie bereits erwähnt kannst du als Student unter bestimmten Voraussetzungen über die Familienversicherung eines gesetzlich versicherten Elternteils bis zur Vollendung des 25. Lebensjahr kostenlos mitversichert werden. Bei einem freiwilligen Wehrdienst, einem anerkannten Freiwilligendienst oder einer Tätigkeit als Entwicklungshelfer kann die beitragsfreie Zeit um bis zu 12 Monate verlängert werden.

Ferner gilt hierbei eine Einkommensgrenze des Studenten von regelmäßig 505 Euro bzw. 538 Euro bei Minijobs (2024) pro Monat. Bei regelmäßigem Überschreiten dieser Einkommensgrenze endet die beitragsfreie Familienversicherung und du kommst in die studentische Krankenversicherung.

Beitrag studentische Krankenversicherung

Der Beitrag für die studentische Krankenversicherung in der GKV wird anhand des BAföG-Bedarfssatzes (2024: 812,00 Euro) ermittelt. Hiervon zahlt jeder Student 10,22%. Zu den 82,99 Euro kommt noch der individuelle Zusatzbeitrag hinzu, welcher im Durchschnitt bei 1,7% liegt (812,00 Euro * 1,7% = 13,80 Euro). Demnach zahlt ein Student im Durchschnitt 96,79 Euro für die Krankenversicherung. Damit jedoch nicht genug. Es fehlt noch der Beitrag zur studentischen Pflegeversicherung. Dieser beträgt bei Studenten mit einem Kind 27,61 Euro pro Monat (3,4%) und für kinderlose Studenten ab 23 Jahren 32,48 Euro pro Monat (4%). Übrigens: Für die Berechnung spielt es keine Rolle, ob du BAföG beziehst oder nicht.

Altersgrenze von 30 Jahren

Nach Erreichen der Altersgrenze von 30 Jahren fallen Studenten aus der studentischen Krankenversicherung, können sich aber zu einem günstigen Beitrag weiter freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versichern. Der Beitrag orientiert sich am Einkommen des Studenten. Mindestens sind jedoch 185 Euro für die Krankenversicherung (bei 1,7% Zusatzbeitrag) und 40,06 Euro (1 Kind) bzw. 47,13 Euro bei Kinderlosen für die Pflegeversicherung zu zahlen. Der Beitrag für die Krankenversicherung wird anhand eines fiktiven Mindesteinkommens von 1.178.33 Euro (2024) berechnet. Hiervon sind 14% (weil kein Krankengeld) + Zusatzbeitrag zu zahlen.

Grenze für studentische Versicherungspflicht

Sollte der Student einer mehr als geringfügigen Beschäftigung nachgehen, gilt diese trotzdem als versicherungsfrei, wenn die wöchentliche Arbeitszeit während der Vorlesungszeit nicht mehr als 20 Stunden beträgt. Sollte diese Grenze jedoch überschritten werden, fällt der Student, wie bei Erreichen der Altersgrenze von 30 Jahren, aus der studentischen Krankenversicherung und kann sich weiter freiwillig in der GKV versichern.

Beispiel

Wir wollen das Ganze nochmal an einem Beispiel verdeutlichen.

Ein Student fängt mit 20 Jahren sein Studium an. Da seine Eltern beide gesetzlich krankenversichert sind und er neben dem Studium keiner Arbeit nachgeht, ist er bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres kostenlos in der GKV seiner Eltern mitversichert.

Ab dem 26. Lebensjahr endet diese beitragsfreie Versicherung, unabhängig davon, ob er ein Einkommen hat oder nicht. Er ist dann in der studentischen Krankenversicherung versichert.

Diese endet mit Vollendung des 30. Lebensjahres oder wenn seine Arbeitszeit im Job neben dem Studium die Grenze von 20 Stunden übersteigt.

Dann kann er sich jedoch zu einem Beitrag, welcher sich am Einkommen orientiert, weiterhin freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versichern.

Wer kann die Krankenkasse wechseln?

Du hast einen Vergleich gemacht und möchtest die Krankenkasse wechseln? Im Grunde genommen gilt: Jeder kann die Krankenkasse wechseln. Zumindest innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung ist das kein Problem, sofern du mindestens 12 Monate Mitglied gewesen bist.

In der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es zwei Arten von Kündigungen

Ordentliche Kündigung

Möchtest du schnellstmöglich die Krankenkasse wechseln, musst du lediglich einen Antrag bei der neuen Krankenkasse stellen. Eine schriftliche Kündigung ist seit dem 01.01.2021 nicht mehr nötig. Die „Kündigungsfrist“ beläuft sich jedoch weiterhin auf zwei Monate, immer zum Ende des Monats. Reichst du den Antrag bei der neuen Krankenkasse beispielsweise am 23. August ein, dann findet der Wechsel zum 01. November statt.

Bei einem Wechsel von der GKV in die PKV musst du aber weiterhin schriftlich kündigen. Dort gibt es kein automatisches Meldeverfahren.

Sonderkündigung

Sollte es zu einer Erhöhung des Zusatzbeitrages kommen, tritt das Sonderkündigungsrecht in Kraft. In diesem Fall darfst du außerordentlich kündigen, also auch wenn du noch nicht mindestens 12 Monate bei dieser Krankenkasse warst. Genauso wie bei der ordentlichen Kündigung beläuft sich hier die Kündigungsfrist auf zwei Monate.

Welche ist die beste gesetzliche Krankenversicherung?

Diese Frage, was die beste Krankenkasse ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Aufgrund des Kassenwettbewerbs besteht ein faires Angebot am Markt. Es hängt ganz davon ab, was dein Fokus ist. Hast du beispielsweise deine Familienplanung im Blick, so ist eine Krankenkasse empfehlenswert, die hier zusätzliche Leistungen anbietet. Bevorzugst du beispielsweise alternative Behandlungsmethoden, solltest du darauf achten, dass deine Krankenkasse auch dies abdeckt. Du brauchst immer wieder Termine bei Fachärzten und hast keine Zeit für Telefonschleifen? Dann bietet sich eine Krankenkasse an, die eine Terminvermittlung für dich übernimmt. Lege fest, was dir wichtig ist und entscheide dich nach diesen Kriterien. Nur so kannst du deinen Krankenversicherungsschutz im Notfall genießen und dich nur um deine Genesung kümmern.

Du brauchst konkrete Unterstützung? Hier geht es zum von uns empfohlenen und geprüften Vergleichsrechner.

Zum kostenlosen GKV Vergleich

Häufig gestellte Fragen

Was ist die elektronische Patientenakte (ePA)?