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Private Krankenversicherung (PKV) für Beamte: Wie hoch sind die Kosten?
Die private Krankenversicherung (PKV) ist vor allem für Beamte prädestiniert. Denn sie erhalten vom Dienstherrn in der Regel mindestens 50% Beihilfe, wodurch die PKV besonders günstig wird. Allerdings gibt es auch bei Beamten Besonderheiten, denn der monatliche Beitrag hängt – wie bei anderen Privatversicherten auch – vor allem von Alter und Gesundheitszustand ab. Wir geben einen Überblick über die private Krankenversicherung für Beamte und ihre Kosten.
💡 Wichtige Infos auf einen Blick
- Als Beamtin oder Beamter kannst du immer in die private Krankenversicherung eintreten. Entscheidend ist ausschließlich der Beamtenstatus, nicht dein monatliches oder jährliches Einkommen.
- Im Rahmen der Beihilfe werden mindestens 50% der Behandlungs- und Krankheitskosten vom Dienstherrn („Arbeitgeber“) des Beamten übernommen. Nur für die verbleibenden – maximal – 50% benötigst du eine private Krankenversicherung.
- Durch die Besonderheiten des Beamtenstatus wird die private Krankenversicherung für Beamte auch als „beihilfekonforme Krankenversicherung“ bezeichnet. Es handelt sich also um spezielle Tarife, die an den Bedarf von Beamtinnen und Beamten angepasst sind.
- Unter bestimmten Voraussetzungen erhalten auch Ehepartner und Kinder von Beamten Beihilfe. Beim Ehepartner sind hierfür vor allem das jährliche Einkommen sowie die berufliche Tätigkeit entscheidend.
- Warum die private Krankenversicherung für Beamte sinnvoll ist
- Die Beihilfe bei Beamten: So setzen sich die Kosten für die PKV zusammen
- Kosten der privaten Krankenversicherung für Beamte
- Mitversicherung von Ehepartner und Kindern in der PKV für Beamte
- Ich erhalte freie Heilfürsorge. Was muss ich als Beamter bei der PKV beachten?
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Warum die private Krankenversicherung für Beamte sinnvoll ist
Als Beamtin oder Beamter gehörst du zu den Berufsgruppen, die in der Sozialversicherung von der sogenannten Versicherungsfreiheit profitieren. Es besteht also alleine durch den Beamtenstatus keine Sozialversicherungspflicht.
Dies hat zur Folge, dass du nicht nur keine Beiträge zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung bezahlen musst. Du bist darüber hinaus in deiner Entscheidung zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung frei.
Rund 95% der Beamten sind auch aufgrund der Kosten privat krankenversichert
Im bundesweiten Durchschnitt (Beamte des Bundes und der Länder) sind rund 95% der Beamten privat krankenversichert. Die restlichen Beamten sind freiwillig gesetzlich versichert. Hierfür gibt es verschiedene, vor allem aber die folgenden Gründe:
- Beamte erhalten zwar Beihilfe in Höhe von mindestens 50%, in den meisten Bundesländern aber keinen Arbeitgeberanteil zum Krankenversicherungsbeitrag wie ein vergleichbarer Angestellter (Ausnahme: pauschale Beihilfe). Sie zahlen daher den vollen Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die PKV wird aber durch die Beihilfe meist deutlich günstiger.
- Durch die Versicherungsfreiheit ist der Wechsel sehr einfach. Du kannst jederzeit von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln, ohne dafür bestimmte Einkommensgrenzen überschreiten zu müssen.
- Die Leistungen der PKV sind in der Regel umfangreicher als die der gesetzlichen Krankenkassen. Dadurch profitierst du von einer optimalen medizinischen Versorgung, häufig ohne Eigenanteile und Selbstbehalte.
- Gehst du als Beamtin oder Beamter in den Ruhestand, steigt der Beihilfesatz. Dadurch wird die private Krankenversicherung im Alter für Beamte günstiger als beispielsweise für Selbstständige.
Wenn du bereits privat krankenversichert, aber mit deinem aktuellen PKV-Versicherer unzufrieden bist, hast du auch als Beamter die Möglichkeit, von einem PKV-Versicherer zu einem anderen PKV-Versicherer zu wechseln.
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Die Beihilfe bei Beamten: So setzen sich die Kosten für die PKV zusammen
Das Thema „Kosten der privaten Krankenversicherung“ ist bei Beamten etwas komplexer als beispielsweise bei Arbeitnehmern und Selbstständigen, denn
- beim Arbeitnehmer übernimmt der Arbeitgeber 50% des monatlichen Beitrags zur privaten Krankenversicherung und
- Selbstständige tragen den Beitrag alleine, sie erhalten (mit Ausnahme von Personen, die in der Künstlersozialkasse versichert sind) keinen Zuschuss zu ihrer Prämie.
Bei Beamten setzen sich die Kosten für die private Krankenversicherung demgegenüber aus Beihilfe und Beitrag zusammen.
Konkret übernimmt der Dienstherr im Rahmen der Beihilfe in der Regel 50 oder 70% der Behandlungskosten (Achtung: Nicht des Beitrags!). Nur für die verbleibenden 50 oder 30% benötigst du als Beamtin oder Beamter eine private Krankenversicherung. Sie fungiert dann als sogenannte Restkostenversicherung.
Hinweis: Hast du Kinder, erhalten diese in der Regel 80% Beihilfe. Sie werden dann zu 20% in der privaten Krankenversicherung versichert.
Beihilfeergänzungstarif
Da die Beihilfe aber nicht alle Kosten übernimmt, kann es zu Deckungslücken kommen.
So kann beispielsweise geregelt sein, dass der Zuschuss zum Kauf einer Brille maximal 400 Euro beträgt. Kaufst du nun eine Brille für 1.000 Euro, übernimmt der Dienstherr 400 Euro, die private Krankenversicherung zahlt 500 Euro. Es entsteht ein Eigenanteil von 100 Euro. Diese Lücke kannst du durch einen Beihilfeergänzungstarif schließen.
Der Beihilfeergänzungstarif „füllt“ die Beihilfeleistung des Dienstherrn auf, sodass kein Eigenanteil verbleibt. Im oben genannten Beispiel würde dies bedeuten, dass du von den 1.000 Euro Kosten der Brille nicht nur 500 Euro, sondern 600 Euro von der PKV überwiesen bekommst. Im Ergebnis wird damit die gesamte Sehhilfe bezahlt.
In Bezug auf Preis (ca. 10 bis 20 Euro pro Monat) und Leistung ist der Beihilfeergänzungstarif für jeden Beamten ein No-Brainer.
Kosten der privaten Krankenversicherung für Beamte
Wie in der privaten Krankenversicherung grundsätzlich, richtet sich der Beitrag auch für Beamte nach Alter, Gesundheitszustand und Leistungsumfang.
Hinzu kommt die Höhe der dir zustehenden Beihilfe. Dabei können wir allerdings festhalten, dass die PKV für dich als Beamtin oder Beamter in den meisten Fällen günstiger als eine vergleichbare „100-Prozent-Absicherung“ ist, weil der Versicherer durch die Beihilfe niedrigere Gesundheitskosten übernehmen muss.
Beispiel: PKV-Kosten als Beamter
Zahlst du als gesunder 30-jähriger Selbstständiger für deine private Krankenvollversicherung rund 600 Euro pro Monat, musst du als Beamter mit 50% Beihilfesatz nur mit ca. 300 Euro Monatsbeitrag rechnen. Die Differenz von 300 Euro kommt durch die dir zustehende Beihilfe zustande.
Auch ist es so, dass Beamte im Gegensatz zu Angestellten und Selbstständigen kein Krankentagegeld benötigen, da der Dienstherr die Zahlung im Krankheitsfall übernimmt.
Beamtenanwärter zahlen sogar noch einen geringeren Beitrag. Hier liegen die Kosten bei ca. 100 bis 150 Euro pro Monat, auch weil es in den sogenannten Ausbildungstarifen keinen gesetzlichen Zuschlag gibt und keine Alterungsrückstellungen gebildet werden.
Höhere PKV-Kosten für Beamte durch Beamtenöffnungsaktion
Entscheidend ist außerdem, ob du die sogenannte Öffnungsaktion für Beamte in Anspruch genommen hast. Der Versicherer erhebt hier maximal 30% Risikozuschlag (etwa aufgrund einer Vorerkrankung).
Er darf deinen Antrag jedoch nicht ablehnen und auch keinen Leistungsausschluss vereinbaren. Der Versicherer muss dir im Rahmen der Beamtenöffnungsaktion keinen Beihilfeergänzungstarif anbieten, Wahlleistungen im Krankenhaus sind jedoch eingeschlossen. Eine PKV ganz ohne Gesundheitsprüfung gibt es für Beamte nicht.
Wichtig ist, dass du erstmalig verbeamtet wirst und innerhalb von 6 Monaten nach der Verbeamtung (auf Widerruf oder Probe) in die PKV eintrittst.
Geringere PKV-Kosten für Beamte im Alter
Im Laufe eines Beamtenlebens kann sich dein Beihilfesatz verändern. Er steigt beispielsweise auf 70%, wenn du in den Ruhestand eintrittst oder in Elternzeit gehst.
Diese Veränderung musst du deiner privaten Krankenversicherung mitteilen. Der Beitrag wird dann entsprechend reduziert, kann aber auch wieder steigen, wenn sich der Beihilfesatz (etwa wieder auf 50%) verringert.
Auch diese Änderung musst du deiner PKV innerhalb von 6 Monaten mitteilen. Machst du das nicht, kommt es zu einer erneuten Gesundheitsprüfung, wodurch eine Erhöhung der PKV-Absicherung von 30 auf 50% abgelehnt werden kann.
Mitversicherung von Ehepartner und Kindern in der PKV für Beamte
Bist du verheiratet und/oder hast du Kinder, haben diese mitunter ebenfalls einen Anspruch auf Beihilfe. Deine Ehepartnerin oder dein Ehepartner kann dann, wie auch deine Kinder, eine eigene private Krankenversicherung abschließen. Voraussetzung für die Beihilfeberechtigung ist, dass
- beim Ehepartner, dass er ein Einkommen von maximal 20.000 Euro pro Jahr hat (in Bayern) und nicht bereits selbst krankenversichert ist (etwa durch eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit) und
- bei deinen Kindern, dass du für sie Kindergeld erhältst oder zumindest einen Anspruch auf Kindergeld hast.
Familienmitglieder von Beamten können günstig privat krankenversichert werden
Kinder erhalten dabei regelmäßig 80% Beihilfe. Der Vorteil für dich als Vater oder Mutter ist daher, dass die beihilfekonforme Krankenversicherung sehr günstig ausfällt. In der Regel gibt es entsprechende Tarife bereits ab rund 30 Euro pro Monat.
Ehepartner erhalten in der Regel 70% Beihilfe, weshalb auch hier die Kosten vergleichsweise gering sind.
Es gibt in der PKV für Beamte jedoch keine kostenlose Familienversicherung wie in der GKV.
In unserer PKV-Beratung für Beamte gehen wir u.a. auch auf den Punkt Familie ausführlich ein.
Ich erhalte freie Heilfürsorge. Was muss ich als Beamter bei der PKV beachten?
Viele Beamte (etwa bei der Bundespolizei) und Soldaten erhalten während des aktiven Dienstes freie Heilfürsorge. Der Dienstherr übernimmt die Behandlungskosten hier zu 100%, wodurch du lediglich eine private Pflegepflichtversicherung und gegebenenfalls Zusatzversicherungen benötigst.
Anwartschaftsversicherung
Für diese Berufsgruppen ist eine Anwartschaft wichtig. Sie ermöglicht dir, deinen Gesundheitszustand (kleine Anwartschaft) und zusätzlich dein Eintrittsalter (große Anwartschaft) zu „konservieren“, um später einmal zu planbaren Konditionen in die private Krankenversicherung aufgenommen zu werden. Denn der Anspruch auf freie Heilfürsorge fällt spätestens mit Eintritt in den Ruhestand, auch wegen einer Dienstunfähigkeit (Frühpensionierung) weg.
Die Kosten für eine kleine Anwartschaftsversicherung für Beamte liegen in der Regel bei wenigen Euro pro Monat. Eine große Anwartschaft ist (deutlich) teurer, da zusätzlich auch das Eintrittsalter „eingefroren“ wird. Du zahlst also während deines Erwerbslebens mehr für die Anwartschaft, um im Alter einen günstigeren PKV-Beitrag zu zahlen als jemand, der nur eine kleine Anwartschaft abgeschlossen hat.
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