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Vor- und Nachteile der privaten Krankenversicherung (PKV): Für wen ist sie sinnvoll?
Bist du nach dem deutschen Sozialrecht (SGB V) versicherungsfrei, kannst du selbst zwischen gesetzlicher (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV) wählen. Beide Systeme haben dabei Vor- und Nachteile, die du bei deiner Entscheidung sorgfältig gegeneinander abwägen solltest. Ein Vorteil der GKV liegt beispielsweise in der kostenlosen Mitversicherung deiner Kinder, während du in der PKV möglicherweise von niedrigeren Beiträgen und einer besseren medizinischen Versorgung profitieren kannst.
💡 Wichtige Infos auf einen Blick
- Die private Krankenversicherung hat Vor- und Nachteile – wie auch die GKV. Gerade in jungen Jahren profitierst du bei der PKV aber häufig von niedrigeren Prämien als in der gesetzlichen Krankenkasse.
- In der privaten Krankenversicherung kannst du deine Leistungen weitgehend selbst wählen. Dadurch ist das Leistungsniveau höher als das der GKV, gleichzeitig bist du vor gesetzlichen Änderungen (zu deinem Nachteil) geschützt.
- In der privaten Krankenversicherung gibt es keinen Familientarif. Jeder Versicherte, als Familie also auch Ehepartner und Kinder, benötigt eine eigene Police, für die auch eigenständig Kosten anfallen.
- Die Entscheidung zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung erfordert eine detaillierte Beschäftigung mit den Unterschieden. Eine fachkundige Beratung ist unverzichtbar, da du die Entscheidung mitunter nicht ohne Weiteres rückgängig machen kannst.
Auch im Video: Vor- und Nachteile der privaten Krankenversicherung
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Wer darf sich in der privaten Krankenversicherung versichern?
In Deutschland regelt das SGB V, wer sich in der privaten Krankenversicherung (PKV) versichern darf. Die entsprechenden Berufs- und Personengruppen werden dabei als „versicherungsfreie Personen“ bezeichnet. Sie haben also die Wahl zwischen gesetzlicher Krankenkasse (GKV) und PKV:
- Arbeitnehmer: Als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer kannst du dich privatversichern, wenn dein Jahreseinkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt. Im Jahr 2025 sind dies 73.800 Euro brutto.
- Beamte: Beamtinnen und Beamte können sich immer privat krankenversichern. Auf das Einkommen oder eventuelle weitere Einnahmequellen kommt es dabei nicht an. Der Dienstherr übernimmt im Rahmen der Beihilfe mindestens 50% der Behandlungs- und Krankheitskosten.
- Selbstständige: Auch Gewerbetreibende und Freiberufler sind versicherungsfrei. Bei ihnen spielt das Einkommen bzw. der Jahresgewinn ebenfalls keine Rolle. Selbiges gilt für Gesellschafter-Geschäftsführer, wenn sie mehr als 50% der Anteile an der Kapitalgesellschaft halten.
- Studierende: Bist du Studentin oder Student, kannst du dich u.a. zu Beginn des Studiums für die private Krankenversicherung entscheiden. Sinnvoll ist dies vor allem dann, wenn deine Eltern Beamte sind und du daher von 80% Beihilfe profitierst.
Wenn du dich als versicherungsfreie Person gegen die PKV und für die GKV entscheidest, bist du freiwillig gesetzlich versichert. Dies hat ebenfalls einige Vor- und Nachteile, welche wir im verlinkten Artikel ausführlich erklärt haben.
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Welche Vor- und Nachteile die private Krankenversicherung hat
Zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung bestehen grundlegende Unterschiede, die vor allem ihre Funktionsweise betreffen.
Während in der GKV alle Versicherten dieselben Leistungen erhalten und der Beitrag vom Einkommen abhängt, kannst du deine Leistungen in der privaten Krankenversicherung selbst wählen. Die Kosten in der privaten Krankenversicherung richten sich nicht nach deinem Verdienst, sondern nach Alter, Gesundheitszustand und Umfang der Leistungen. Auch eine eventuelle Beihilfeberechtigung (bei Beamten) spielt eine Rolle.
Die wesentlichen Vorteile der privaten Krankenversicherung
Zu den wesentlichen Vorteilen einer privaten Krankenversicherung gehören die folgenden Punkte:
- Leistungen: Du entscheidest selbst, welche Leistungen der Versicherer übernehmen soll. So kannst du beispielsweise Sehhilfen und Zahnleistungen umfassend mitversichern, wenn du hier häufiger Leistungen benötigst. Das „Bausteinmodell“ der PKV ermöglicht dir die flexible Kombination verschiedener Module.
- Sicherheit: Bei der PKV schließt du einen Vertrag mit der Versicherungsgesellschaft. Einseitige Anpassungen der versicherten Leistungen, etwa durch gesetzliche Änderungen, sind dadurch nicht möglich.
- Innovation: Gute PKV-Tarife leisten auch dann, wenn die Behandlungsmethode neu auf dem Markt ist oder gerade erst erprobt wird. So profitierst du immer von den neuesten Entwicklungen in der Medizintechnik, ohne dafür mit höheren Kosten belastet zu sein.
- Beitragsrückerstattung: Die meisten PKV-Tarife ermöglichen dir eine Beitragsrückerstattung. Du bekommst also einige Monatsprämien erstattet, wenn du – mit Ausnahme von Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und Zahnreinigung – innerhalb eines Versicherungsjahres keine Behandlungskosten verursacht hast.
- Wartezeiten: Zur Wahrheit gehört auch, dass du als Privatversicherter regelmäßig schneller einen Termin, insbesondere bei Fachärzten, bekommst.
Die Leistungen und Vorteile der privaten Krankenversicherung können sich also durchaus sehen lassen. Klar ist aber, dass es – je nach Situation – auch einige Schattenseiten gibt.
Diese Nachteile gibt es in der PKV
Neben den Vorteilen kann die private Krankenversicherung für dich auch Nachteile haben. Zu beachten ist aber, dass es stets auf deine persönliche Lebenssituation ankommt:
- Gesundheitsfragen: Bei der Aufnahme in die PKV findet eine Gesundheitsprüfung statt. Hast du Vorerkrankungen oder wurdest du in den letzten Jahren behandelt, kann der Versicherer einen Risikozuschlag oder einen Leistungsausschluss festsetzen oder deinen Antrag ablehnen.
- Höhe der Prämie: Bei der PKV richtet sich der Beitrag nicht nach deinem Einkommen. Dies hat zur Folge, dass du den Monatsbeitrag auch dann stemmen musst, wenn es bei dir finanziell einmal etwas knapper ist.
- Familienversicherung: In der GKV können Ehepartner und Kinder bei der Hauptverdienerin oder beim Hauptverdiener mitversichert werden – ohne eigenen Beitrag. Die private Krankenversicherung bietet diese Option nicht. Hier benötigt jedes Mitglied deiner Familie einen eigenen Tarif, der auch zusätzliche Beiträge verursacht.
Wechsel zwischen GKV und PKV und umgekehrt – wann ist das möglich?
Als versicherungsfreie Person kannst du zwar jederzeit in die private Krankenversicherung wechseln, der Wechsel zurück in die GKV kann aber erschwert sein.
Beachte daher, dass du eine Entscheidung triffst, die möglichst für dein ganzes Leben Bestand hat. Dies gilt insbesondere für die Möglichkeit, den monatlichen Versicherungsbeitrag stets zahlen zu können – denn dieser kann, gerade wenn dein Einkommen sinkt oder ausfällt, auch höher als die GKV-Prämie sein.
Entscheidend ist, dass du von der Versicherungsfreiheit (zurück) in die Versicherungspflicht fällst. In der Praxis liegt dieser Fall meistens dann vor, wenn du eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit einem Einkommen unterhalb der Entgeltgrenze aufnimmst.
Aber Achtung: Bist du bereits 55 Jahre alt oder älter, ist der Wechsel von der PKV in die GKV quasi ausgeschlossen. Spätestens hier sollte deine Entscheidung also feststehen.
Fazit: Wann ist die private Krankenversicherung sinnvoll für mich?
Zwar hängt die Entscheidung für oder gegen die private Krankenversicherung von verschiedenen Faktoren ab, sie lassen sich aber weitgehend auf einen gemeinsamen Nenner bringen: Je jünger und gesünder du bist und je höher dein Einkommen ist, desto eher lohnt sich für dich der Wechsel in die PKV. Denn du profitierst dann von niedrigeren Beiträgen, besseren Leistungen und der „Entkopplung“ von Einkommen und Prämie.
Behalte aber neben den Vorteilen auch die Nachteile der privaten Krankenversicherung im Blick. Stelle insbesondere sicher, dass du die Beiträge stets finanzieren kannst (auch im Alter) und auch auf spätere Beitragserhöhungen vorbereitet bist.
Lasse dich deshalb unbedingt unabhängig zur privaten Krankenversicherung beraten.
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