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Private Krankenversicherung trotz Psychotherapie: So klappt es!

Aktualisiert am 30. Januar 2025

Viele Menschen, gerade in Deutschland, leiden an psychischen Erkrankungen. Gleichzeitig bietet die private Krankenversicherung (PKV) Leistungen, die vor allem schwerer erkrankte Personen gut brauchen können. Ein weit verbreiteter Mythos ist dabei, dass eine Psychotherapie den Abschluss der privaten Krankenversicherung praktisch ausschließt – doch das ist falsch. Es gibt zwar einige Einschränkungen, grundsätzlich ist die PKV aber trotz Psychotherapie möglich.

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Versicherungen mit Kopf - Bekannt aus

Sind Behandlungen und Psychotherapien in der privaten Krankenversicherung abgedeckt?

Einfache Frage, meist einfache Antwort: Ja klar! Psychische Krankheiten sind längst als ernstzunehmende Erkrankungen anerkannt. Auch ein privater Krankenversicherer übernimmt daher entsprechende Behandlungen. Neben einer Psychotherapie sind auch Beratungsgespräche, notwendige Medikamente und stationäre Aufenthalte in Kliniken versichert. Maßgeblich ist immer der Tarif, den du im Einzelnen abgeschlossen hast.

Festhalten können wir also bereits an dieser Stelle, dass eine Psychotherapie von der privaten Krankenversicherung grundsätzlich bezahlt wird. Der sprichwörtliche Knackpunkt besteht allerdings darin, den Versicherungsschutz überhaupt erst zu erhalten.

„Problemfaktor“ Psychotherapie – warum sich Versicherer hier schwertun

Psychotherapien und andere Behandlungen in diesem Bereich führen immer wieder zu Problemen, wenn es um die Aufnahme in die private Krankenversicherung geht. Das Gleiche gilt übrigens auch in der Berufsunfähigkeitsversicherung.

Psychische Vorerkrankungen sind für den PKV-Versicherer ein hohes Risiko

Grund für die Zurückhaltung der Versicherungsunternehmen ist dabei vor allem die nach wie vor schlechte Abschätzbarkeit der Entwicklung von psychischen Vorerkrankungen. Denn:

Viele Ursachen für psychische Erkrankungen

Hinzu kommt die Vielzahl an möglichen Gründen für eine Psychotherapie. Anders als etwa bei Risikosportarten, die erfahrungsgemäß bestimmte Verletzungen begünstigen, können psychische Erkrankungen ihren Ursprung in nahezu allen Lebensbereichen haben. Dazu gehören beispielsweise:

Private Krankenversicherung trotz Psychotherapie: So hast du die besten Chancen!

Dass der Weg in die private Krankenversicherung durch eine Psychotherapie grundsätzlich verbaut ist, ist schlichtweg falsch. Denn zum einen kommt es immer auf die Risikoeinschätzung des Versicherers an, zum anderen spielen Faktoren wie Art und Dauer der Behandlung ebenfalls eine wichtige Rolle.

Anonyme Risikovoranfrage stellen

Bevor du eine private Krankenversicherung abschließt bzw. den entsprechenden Antrag beim Versicherer stellst, solltest du eine anonyme Risikovoranfrage durchführen. Dein Versicherungsvermittler, etwa die PKV-Experten von VMK, fragen bei verschiedenen Versicherungsunternehmen an, ob du grundsätzlich versicherbar wärst. Es werden also alle relevanten Gesundheitsdaten offengelegt, ohne deinen Namen zu übermitteln.

Risikovoranfrage so ausführlich wie möglich gestalten

Damit es mit der privaten Krankenversicherung trotz Psychotherapie klappt, sollte bereits die Voranfrage möglichst ausführlich ausfallen. Enthalten sein sollten in jedem Fall folgende Infos:

Anhand dieser Informationen kann der Versicherer ein erstes Votum abgeben. Fällt dieses positiv aus, kannst du deinen Antrag auf Aufnahme in die private Krankenversicherung stellen – diesmal natürlich mit deinen persönlichen Daten. In der Regel sollte hier nichts mehr schiefgehen, wenn die Risikovoranfrage alle wesentlichen Daten enthielt.

Patientenakte anfordern

Wirf vor Antragstellung außerdem einen Blick in deine Patientenakte bzw. die bei deiner gesetzlichen Krankenkasse gespeicherten Gesundheitsdaten. Ärzte rechnen häufig Diagnosen bei der Krankenversicherung ab, die es so nie gab oder die deutlich zu „schwammig“ sind. Aus einem einfachen Blaumachen vor der Prüfung wird hier schnell eine „Angst- oder Überlastungsstörung“, die dir später den Eintritt in die private Krankenversicherung erschwert oder unmöglich macht.

Stellst du bei der Einsicht in deine Daten fest, dass Fehler enthalten sind, solltest du um Korrektur bitten. Denn der Versicherer kann im Leistungsfall auch deine früheren Ärzte befragen und die jeweiligen Daten einsehen. Du solltest ihm hier einen Schritt voraus sein.

Fristen bei den Gesundheitsfragen beachten

Psychische Erkrankungen und Behandlungen, etwa eine Psychotherapie, musst du bei den Gesundheitsfragen der privaten Krankenversicherung angeben. In der Regel ist die Abfrage aber auf einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel die letzten fünf oder zehn Jahre, beschränkt.

Was dir das nun bringt? Zum einen kannst du, wenn du kurz vor Ablauf der für dich maßgeblichen Frist stehst, mit der Antragstellung noch einige Wochen oder Monate warten. Zum anderen sind einzelne Behandlungen in der Vergangenheit möglicherweise bereits außerhalb der entsprechenden Frist beendet gewesen. Diese musst du nicht angeben.

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PKV trotz laufender Psychotherapie – hier sieht es meist schlecht aus

Während du bei bereits abgeschlossenen Behandlungen zumindest eine Chance auf eine private Krankenversicherung hast, sieht es bei einer noch laufenden Psychotherapie schlecht aus. Die meisten Versicherer nehmen generell keine Mitglieder auf, die sich aktuell in ärztlicher Behandlung befinden. Bestimmte Krankheiten, vor allem „Kleinigkeiten“, sind hier zwar ausgenommen, psychische Erkrankungen fallen aber nicht darunter.

Warte daher bis zum Abschluss der Behandlung und wende dich dann an die Versicherungsmakler deines Vertrauens. Der nächste Schritt besteht in einer anonymen Risikovoranfrage, mit der die grundlegende Versicherbarkeit geprüft wird.

💡 Tipp: Ein Abschluss der privaten Krankenversicherung ist trotz Psychotherapie hin und wieder möglich, wenn du einen Leistungsausschluss mit dem Versicherer vereinbarst. Du erhältst dann im psychischen Bereich keine Leistungen. Eine solche Vereinbarung empfehlen wir allerdings unter keinen Umständen, da du die im Ernstfall notwendigen Behandlungen trotz 100% Beitrag komplett aus eigener Tasche bezahlen musst. Bleib in diesen Fällen lieber (erstmal) in der gesetzlichen Krankenkasse versichert.

Private Krankenversicherung Psychotherapie verschweigen

Zum Abschluss müssen wir noch auf einen sehr wichtigen Punkt eingehen.

Es ist eine verdammt schlechte Idee, eine Psychotherapie bei Beantragung einer privaten Krankenversicherung zu verschweigen.

Sollte man aufgrund einer psychischen Erkrankung eine Ablehnung des Antrags auf eine private Krankenversicherung erhalten haben, sollte man in keinem Fall einen Antrag bei einem anderen Versicherer stellen und die Erkrankung verschweigen.

Auch wenn man noch keinen Antrag gestellt hat, sollte man die Psychotherapie in keinem Fall verschweigen.

Als Kunde begeht man hierbei nämlich eine sogenannte Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht, welche im schlimmsten Fall eine Rückabwicklung des Vertrags zur Folge hat.

Ausführliche Informationen zur vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzung findest du im verlinkten Artikel (am Beispiel der Berufsunfähigkeitsversicherung).