Startseite » Private Krankenversicherung » Risikozuschlag PKV: Wann wird er fällig?
risikozuschlag-private-krankenversicherung-pkv-1200x501

Risikozuschlag PKV: Wann wird er fällig?

Aktualisiert am 13. Mai 2025

Als Risikozuschlag wird in der privaten Krankenversicherung (PKV) ein meist prozentualer Zusatzbeitrag bezeichnet. Der Versicherer verlangt durch den Risikozuschlag einen höheren monatlichen Beitrag, sodass die PKV „unter dem Strich“ teurer für die versicherte Person wird. Üblicherweise erhebt das Versicherungsunternehmen den Risikozuschlag der PKV bereits bei Abschluss der Versicherung, nachdem die Gesundheitsprüfung abgeschlossen ist.

💡 Wichtige Infos auf einen Blick

Alle Infos zur privaten Krankenversicherung im Video

Kostenlose & unverbindliche Online-Beratung

Sichere dir eine kostenlose & unverbindliche Online-Beratung mit einem unserer IHK-geprüften Experten.

5/5

insgesamt über 2.000 positive Bewertungen bei Google und ProvenExpert

ntv-logo
spiegel-bestseller-logo
süddeutsche-zeitung-logo
handelsblatt-logo
capital-logo
faz-logo
wirtschaftswoche-logo
bayerischer-rundfunk-logo
antenne-bayern-logo
handelsblatt-logo

Versicherungen mit Kopf - Bekannt aus

Was steckt hinter dem Risikozuschlag der PKV?

Der Risikozuschlag in der privaten Krankenversicherung ist, wie der Name bereits andeutet, eine zusätzliche Prämie. Er wird auf den monatlichen Beitrag aufgeschlagen und beträgt beispielsweise 10%. In der Regel wird ein prozentualer Risikozuschlag vereinbart, es ist jedoch auch ein fester Betrag denkbar (zum Beispiel 50 Euro für Erkrankung X oder 20 Euro für Fehlsichtigkeit).

Risikozuschlag wird auf Normalbeitrag erhoben

Bei den Kosten einer privaten Krankenversicherung wird zwischen dem Monatsbeitrag (Zahlbeitrag) und dem Normalbeitrag unterschieden.

Der Zahlbeitrag setzt sich aus dem Normalbeitrag und dem gesetzlichen Zuschlag in Höhe von 10% zusammen (Normalbeitrag 400 Euro + 10% gesetzlicher Zuschlag = 440 Euro Monatsbeitrag).

Ein möglicher prozentualer Risikozuschlag wird nicht auf den Monatsbeitrag, sondern den Normalbeitrag erhoben. Ein Risikozuschlag von 10% bei einem Monatsbeitrag von 440 Euro würde also nicht zu einem Zahlbeitrag von 484 Euro, sondern zu 480 Euro pro Monat führen.

Risikozuschlag wird bei Vorerkrankungen erhoben

Ein Risikozuschlag wird immer dann fällig, wenn der Versicherer bei der Gesundheitsprüfung ein erhöhtes Risiko festgestellt hat

Über die Gesundheitsfragen beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung ermittelt der Versicherer deinen aktuellen Gesundheitszustand bzw. deine Vorerkrankungen und die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Behandlungen in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten erforderlich werden

Gelangt er dabei zu dem Ergebnis, dass dein individuelles Krankheitsrisiko gegenüber dem „Normalversicherten“ erhöht ist, bietet er dir die PKV nur mit einem Risikozuschlag an.

In der Regel wird der Risikozuschlag bereits bei Abschluss der PKV fällig. Möglich ist aber auch, dass er erst später hinzukommt – etwa, wenn du in einen anderen Tarif mit höheren Leistungen wechselst.

Risikozuschlag bei Anwartschaftsversicherung

Ein Risikozuschlag kann übrigens auch bei einer Anwartschaftsversicherung vereinbart werden.

Hier wird dann festgehalten, dass bei Aktivierung der Anwartschaft ein Risikozuschlag von X % für Erkrankung Y zu zahlen ist.

Der Beitrag der Anwartschaftsversicherung wird durch den Risikozuschlag nicht beeinflusst.

Risikozuschläge gibt es übrigens nicht nur in der Krankenvollversicherung, sondern auch in der Krankenzusatzversicherung.

Kostenlose & unverbindliche Online-Beratung

Sichere dir eine kostenlose & unverbindliche Online-Beratung mit einem unserer IHK-geprüften Experten.

5/5

insgesamt über 2.000 positive Bewertungen bei Google und ProvenExpert

Warum gibt es in der privaten Krankenversicherung Risikozuschläge?

Grund für den Risikozuschlag ist die Funktionsweise der privaten Krankenversicherung. Hinter jeder Police steht ein sogenanntes Versichertenkollektiv, also eine „Gruppe“ oder eine „Gesamtheit“ von versicherten Personen. 

Der Versicherer muss seine Beiträge so kalkulieren, dass die Krankheitskosten dieser „Gruppe“ abgedeckt werden, und gleichzeitig berücksichtigen, dass die entsprechenden Behandlungskosten mit höherem Alter regelmäßig ebenfalls ansteigen.

Durch den Risikozuschlag wird das Kollektiv der Versicherten geschützt. Der Zuschlag stellt sicher, dass eine Person, die ein höheres Krankheitsrisiko „mitbringt“, auch einen höheren Beitrag entrichtet. Diese Vorgehensweise ist Ausfluss des in der PKV allgemein geltenden Äquivalenzprinzips.

Wann ist die Erhebung eines Risikozuschlags wahrscheinlich?

Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass Risikozuschläge vor allem in den folgenden Fällen wahrscheinlich sind:

Bei psychischen Vorerkrankungen wird in der Regel kein Risikozuschlag angeboten. Die meisten Anträge werden abgelehnt, manchmal wird ein Angebot mit Leistungsausschluss für psychische Erkrankungen gemacht.

Die Höhe des Risikozuschlags: Mit was muss ich hier rechnen?

Eine eindeutige Aussage zur Höhe des individuellen Risikozuschlages ist nicht möglich, weil es hierbei stets um eine Einzelfallentscheidung des Versicherers geht

In der Praxis zeigt sich aber, dass die Zuschläge meistens zwischen 10 und 20% des Normalbeitrags liegen. Dabei handelt es sich oft um Erkrankungen, die bei vielen Menschen vorhanden sind, wie Heuschnupfen, Schilddrüsenunterfunktion oder Migräne.

Je nach Vorerkrankung und Gesundheitszustand kann der Risikozuschlag der PKV aber auch höher ausfallen.

Maximal 30% Risikozuschlag bei Beamtenöffnungsaktion

Besonderheiten gelten bei Beamten im Rahmen der sogenannten Öffnungsaktion. Trittst du innerhalb von 6 Monaten nach deiner Verbeamtung in die PKV ein, sind Risikozuschläge auf 30% des Normalbeitrags begrenzt

Der Versicherer nimmt dich also in jedem Fall auf, der „Worst Case“ für dich ist, dass dein Beitrag 30 % über der regulären Prämie liegt.

Wahlleistungen sind im Gegensatz zum Beihilfeergänzungstarif in der Öffnungsaktion mit inbegriffen.

Maximaler Risikozuschlag PKV

Einen maximalen Risikozuschlag gibt es nur im Rahmen der Beamtenöffnungsaktion.

Ansonsten können Versicherer bei der Höhe des Risikozuschlags frei entscheiden. Sehr hohe Risikozuschläge machen jedoch für dich als Kunden keinen Sinn, weshalb diese in der Praxis einer Ablehnung gleichkommen.

Risikozuschläge können sich potenzieren

Versicherer bewerten deinen Gesundheitszustand immer als Ganzes.

Beispielsweise führt ein leichtes Übergewicht und Bluthochdruck jeweils zu 10% Risikozuschlag.

Wenn eine Person sowohl Übergewicht als auch Bluthochdruck hat, ist das Ergebnis in der Regel deutlich höher als 20% Risikozuschlag, da beide Erkrankungen in Kombination ein deutlich höheres Risiko für den Versicherer sind.

Risikozuschlag PKV loswerden: Wie lange muss ich den Risikozuschlag zahlen?

Auch hierzu lassen sich keine pauschalen Aussagen treffen. Fakt ist aber, dass der Risikozuschlag der PKV immer mit deinem individuellen Gesundheitszustand zusammenhängt. Meist geht es hier um eine oder mehrere Erkrankungen, zum Beispiel

In der Folge muss ein Risikozuschlag nicht für immer bestehen. Du kannst den Risikozuschlag loswerden, wenn die zugrundeliegende Erkrankung geheilt ist oder keine Beschwerden mehr auftreten. Hierzu heißt es in § 41 Satz 1 VVG.

Ist wegen bestimmter gefahrerhöhender Umstände eine höhere Prämie vereinbart und sind diese Umstände nach Antragstellung des Versicherungsnehmers oder nach Vertragsschluss weggefallen oder bedeutungslos geworden, kann der Versicherungsnehmer verlangen, dass die Prämie ab Zugang des Verlangens beim Versicherer angemessen herabgesetzt wird.

Bist du der Auffassung, dass die Gründe für einen Risikozuschlag nicht (mehr) bestehen, kannst du den Versicherer darauf hinweisen. Gleichzeitig solltest du eine Herabsetzung deines Beitrages verlangen. 

Füge hier immer entsprechende Nachweise, etwa deines behandelnden Arztes, bei, um Rückfragen zu vermeiden. Deine Ärztin oder dein Arzt kann dir zum Beispiel bestätigen, dass die entsprechende Erkrankung nicht mehr besteht oder folgenlos ausgeheilt ist.

Es gibt jedoch keine Garantie, dass der Risikozuschlag entfernt werden kann. Die schlussendliche Entscheidung liegt immer beim Versicherer.

Risikozuschlag in der PKV vermeiden: So kannst du vorgehen

Mitunter stellt der Versicherer nach der Gesundheitsprüfung fest, dass du nicht oder nur mit Risikozuschlag versicherbar bist. Diese Nachricht kann erstmal ein Schock sein, aber keine Panik. Es gibt Möglichkeiten, den Risikozuschlag zu vermeiden.

Anonyme Risikovoranfrage

Grundsätzlich solltest du im Rahmen einer anonymen Risikovoranfrage mehrere Versicherer anfragen und miteinander vergleichen. In unserer Beratung zur privaten Krankenversicherung gehen wir immer entsprechend vor, sodass du wirklich Zugriff auf nahezu alle verfügbaren Krankenversicherungsunternehmen erhältst.

Oft ist es nämlich so, dass eine bestimmte Vorerkrankung von Versicherern unterschiedlich beurteilt wird. So gibt Versicherer A ein Angebot mit 10% Risikozuschlag heraus, wohingegen Versicherer B auf einen Risikozuschlag verzichtet.

Leistungsausschluss als Alternative zum Risikozuschlag

Du kannst mit dem Versicherer unter Umständen einen Leistungsausschluss vereinbaren. Die Folgen der Erkrankung, wegen der der Risikozuschlag festgelegt werden würde, werden dann nicht vom Versicherungsschutz umfasst. Im Gegenzug fällt der Zuschlag ebenfalls weg.

Aber Achtung: Ein lückenhafter Versicherungsschutz ist nie optimal. Die Vereinbarung eines Leistungsausschlusses sollte daher nur die allerletzte Option für dich sein. In der Regel ist es sinnvoller, die Zuschläge (vorübergehend) zu bezahlen, dafür aber wirklich zu 100% abgesichert zu sein. Gerade die Leistungen, bei der der Versicherer von zukünftig hohen Krankheitskosten ausgeht, vom Schutz auszunehmen, kann für dich zur Kostenfalle werden.

Leistungsausschluss kann auch sinnvoll sein

In manchen Konstellationen kann ein Leistungsausschluss jedoch auch sinnvoll sein. Beispielsweise wird bei einer Fehlsichtigkeit ein Risikozuschlag von 20 Euro pro Monat angeboten. Du kaufst dir jedoch nur alle 20 Jahre eine neue Brille, weshalb ein Leistungsausschluss für Sehhilfen für dich mehr Sinn macht.

Übrigens: Auch in der Berufsunfähigkeitsversicherung sind sowohl ein Leistungsausschluss als auch ein Risikozuschlag möglich.

Hier fließen nicht nur Vorerkrankungen, sondern u.a. auch gefährliche Hobbys mit in die Bewertung ein.

Kostenloser PKV-Check

Sichere dir einen kostenlosen & unverbindlichen PKV-Check mit einem unserer IHK-geprüften Experten.

5/5

insgesamt über 2.000 positive Bewertungen bei Google und ProvenExpert

pkv-check-template
Kostenlose & unverbindliche Online-Beratung

Sichere dir eine kostenlose & unverbindliche Online-Beratung mit einem unserer IHK-geprüften Experten.

5/5

insgesamt über 2.000 positive Bewertungen bei Google und ProvenExpert

Was Kunden über unsere Beratung sagen

Ähnliche Seiten

private-krankenversicherung-familie-1200x501
leistungsausschluss-private-krankenversicherung-pkv-1200x501
übertragungswert-pkv-1200x501
private-krankenversicherung-pkv-steuerlich-absetzbar-1200x501

Wow! Du bist schon 2:36 Minuten auf unserer Website.

Möchtest du deine wertvolle Zeit nicht mit schöneren Dingen, als mit Versicherungen verbringen?

Mit der kostenlosen Online-Beratung durch unsere IHK-zertifizierten Experten verbringst du keine Minute länger als nötig mit deinen Versicherungen.
Über 1.300 5-Sterne Bewertungen bei Google können sich nicht irren.