Wenn man über die private Krankenversicherung spricht, dann gibt es einen Satz, der so oder so ähnlich immer genannt wird: „Im Alter kann ich die Beiträge dann eh nicht mehr bezahlen, zurück wechseln in die gesetzliche Krankenversicherung kann ich auch nicht mehr, sprich, ich habe als Rentner dann später mal ein echt dickes Problem und da mir das jeder sagt, wechsle ich am besten gar nicht in die private Krankenversicherung.“. Nun, die Frage ist allerdings, wie sehr diese Aussagen wirklich stimmen und ob die Fakten nicht etwas anderes belegen. Wie sieht es wirklich aus bei der privaten Krankenversicherung für Rentner? Und was kostet eine private Krankenversicherung im Alter?
Auch im Video: Private Krankenversicherung für Rentner
Inhaltsübersicht
- Private Krankenversicherung für Rentner – Arbeitgeber-Anteil
- Welche Möglichkeiten habe ich (als Rentner) zurück in die GKV zu wechseln?
- Tarifwechsel innerhalb deines PKV-Versicherers kann dir (als Rentner) viele Kosten sparen
- Vorsorge, um die Kosten für die private Krankenversicherung im Alter zu reduzieren
- Geht es in der PKV um Geld sparen oder um die bestmögliche medizinische Versorgung?
- Fazit – Was kostet eine private Krankenversicherung im Alter?
Private Krankenversicherung für Rentner – Arbeitgeber-Anteil
Was passiert mit dem Arbeitgeber-Anteil, wenn ich in Rente gehe?
Beitragszuschuss für Rentner in der privaten Krankenversicherung
In der Rente fällt als ehemaliger Angestellter der Arbeitgeber-Anteil zur privaten Krankenversicherung weg. Musst du im Alter dann plötzlich die gesamten Kosten alleine tragen? Das wäre ja dann schon eine krasse Nummer. Aber alles der Reihe nach.
Krankentagegeld-Baustein und gesetzlicher Zuschlag entfallen für Rentner
Was im Alter generell beitragsentlastend wirkt, ist der Wegfall des Krankentagegeld-Bausteins. Dieser wird ja nicht mehr benötigt als Rentner und bei den meisten dürfte auch der gesetzliche Zuschlag wegfallen. Dadurch ergibt sich schon mal eine gewisse Beitragsminderung.
Aber es wird noch besser. In der privaten Krankenversicherung für Rentner hast du nämlich die Möglichkeit, einen Zuschuss zu deinen Beiträgen zu beantragen.
Proaktive Beantragung des Zuschusses für deine private Krankenversicherung als Rentner
Diesen Zuschuss musst du aber proaktiv bei deinem Rentenversicherungsträger beantragen. Und natürlich wird dir diese Möglichkeit nicht an jeder Ecke erzählt.
Damit du den Zuschuss auch bekommst, musst du folgende Voraussetzungen erfüllen, welche man aber in der Regel erfüllt:
- Du beziehst eine gesetzliche Rente.
- Du wohnst innerhalb der EU.
- Selbstständige und Freiberufler erhalten ebenfalls einen Zuschuss zu den PKV-Beiträgen im Alter, wenn sie zuvor freiwillig Beiträge an die Rentenkasse gezahlt haben oder sozialversicherungspflichtig waren.
- Der private Krankenversicherer unterliegt der deutschen Versicherungsaufsicht oder der Aufsicht eines anderen Staates, in welchem Europarecht angewandt wird.
Der Zuschuss wird zudem unabhängig von deiner Rentenhöhe und unabhängig von deinem PKV-Tarif ausgezahlt und es kommt auch nicht auf dein anderweitig vorhandenes Vermögen an.
Die Höhe des Beitragszuschusses für deine PKV als Rentner
Schön und gut, dass es einen Beitragszuschuss zur PKV im Alter gibt, aber du willst ja natürlich auch wissen, wie hoch dieser ausfällt und ob dies nicht nur “Peanuts” sind, sondern ein Wert, mit dem du auch später mal etwas anfangen kannst und dieser dich wirklich unterstützt in der Zahlung deiner Beiträge in die private Krankenversicherung als Rentner.
Grundsätzlich erhältst du als “PKV-Rentner” den gleichen Zuschuss wie ein Rentner, der freiwillig in der GKV versichert ist. Grundlage ist – wie du es auch vom Arbeitgeber-Zuschuss kennst – der halbe Beitragssatz für die GKV. Dieser liegt aktuell (2023) bei 8,1% (Hälfte von 14,6% + durchschnittlicher Zusatzbeitrag von 1,6%).
Allerdings darf der Zuschuss auch nicht die Hälfte deines kompletten PKV-Beitrags übersteigen, sprich, der Zuschuss ist auf maximal 50% deines PKV-Beitrages limitiert (siehe § 106 Abs. 3 Satz 2 SGB VI). Den Beitrag zur Pflegepflichtversicherung musst du allerdings komplett allein tragen.
Ein Rechenbeispiel soll verdeutlichen, wie dies in der Praxis aussehen kann:
- Deine monatliche gesetzliche Rente: 1.500 €
- Dein monatlicher PKV-Beitrag: 300 €
- Halber PKV-Beitrag: 150 €
Zuschuss (8,1% von 1.500 €) = 121,50 €
Zuschuss übersteigt nicht die Hälfte des PKV-Beitrages (150 €) und muss somit nicht begrenzt werden.
Würde deine monatliche Rente z.B. 2.500 € betragen, wäre die Höhe des Zuschusses (2.500 € x 8,1%) 202,50 €. Allerdings gilt die Begrenzung auf maximal die Hälfte deines PKV-Beitrags (150 € in unserem Beispiel). Somit würdest du dann auch nur 150 € Zuschuss bekommen und nicht 202,50 €.
Unterschied Pensionäre und Rentner
Beamte und Co. bekommen keine Rente, sondern eine Pension, weshalb sie auch Pensionäre genannt werden. Während des Erwerbslebens bekommen ledige Beamte mit keinem oder einem Kind in der Regel 50% Beihilfe. Im Ruhestand erhöht sich die Beihilfe unabhängig von der Anzahl der Kinder in der Regel auf 70%. Dadurch müssen nicht mehr 50%, sondern nur noch 30% in der privaten Krankenversicherung abgesichert werden. Beamte sparen also bei den Kosten für die privaten Krankenversicherung im Alter.
Welche Möglichkeiten habe ich (als Rentner) zurück in die GKV zu wechseln?
Ein Gerücht, dass sich hartnäckig hält, ist, dass man nie mehr aus der privaten Krankenversicherung in die gesetzliche Krankenversicherung zurück wechseln kann. Die PKV ist quasi wie Alcatraz oder Askaban (für die Harry Potter Fans unter euch). Von dort ist noch nie jemand zurückgekommen. Aber auch hier gilt: Schauen wir uns doch mal die Fakten an.
Wann und wie können Angestellte in die GKV zurück wechseln?
Als Angestellter musst du dein Bruttojahreseinkommen dauerhaft für mindestens 1 Jahr unter die so genannte Jahresarbeitsentgeltgrenze (2023: 66.600 €) bekommen. Das bekommt man z.B. hin, indem man das Gehalt reduzieren lässt durch den Arbeitgeber (z.B. durch Umstellung auf Teilzeit oder durch Einzahlung in eine betriebliche Altersvorsorge). Aber auch der Bezug von Arbeitslosengeld ermöglicht dir, wieder in die GKV zurück zu kommen. “Einmal PKV, immer PKV” greift hier also noch nicht wirklich. Aber schauen wir mal weiter.
Wann und wie können Selbstständige wieder in die GKV zurück wechseln?
Bei Selbstständigen gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie man von der PKV wieder in die GKV zurückkehren kann.
- Du wechselst in ein Angestelltenverhältnis mit einem Gehalt, das unter der o.g. Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt.
- Du bist verheiratet und gibst deine Selbstständigkeit auf und kannst in die Familienversicherung des Ehepartners/der Ehepartnerin (der/die GKV-versichert ist) aufgenommen werden.
Wenn du selbstständiger Künstler oder Freiberufler bist, dann kannst du durch einen Wechsel über die Künstlersozialkasse (KSK) in der GKV aufgenommen werden.
Auch hier scheint es noch nicht so zu sein, als dass es kein Zurück mehr gäbe. Aber beleuchten wir jetzt mal all diejenigen, die älter als 55 Jahre alt sind.
Wann und wie können über 55-jährige wieder in die GKV zurück wechseln?
In der Tat ist es so, dass, wenn du die magische Grenze von 55 überschritten hast, es nahezu unmöglich ist, wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln. Aber eben nur “nahezu” unmöglich und nicht ganz unmöglich.
Wenn du nämlich in den vergangenen 5 Jahren mindestens 1 Tag gesetzlich versichert warst, dann kannst du ähnlich wie bei den Selbstständigen wieder über die Familienversicherung zurück in die GKV. Damit das allerdings funktioniert, muss das eigene Einkommen unter 485 Euro im Monat liegen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein Wechsel zurück in die GKV für über 55-jährige komplett ausgeschlossen ist, wenn du den letzten 5 Jahren die Hälfte dieser Zeit:
- nicht gesetzlich versichert warst oder
- von der Versicherungspflicht befreit warst (z.B. als gut verdienender Arbeitnehmer oder Beamter) oder
- hauptberuflich selbstständig tätig warst oder
- mit einer Person verheiratet warst, die eine dieser Voraussetzungen erfüllt.
Warum ist eine Rückkehr in die GKV für ältere Menschen besonders schwer?
Du fragst dich, warum die Rückkehr in die GKV besonders älteren Menschen so schwer gemacht wird? Erstens muss man hier an dieser Stelle endlich mal anbringen, dass die wenigsten der Privatversicherten freiwillig wieder zurück wollen in die GKV. Sie wollen in der PKV bleiben. Denn gerade im Alter, wenn immer mehr Gebrechen dazu kommen und sich der Gesundheitszustand verschlechtert, sind die Leistungen der PKV – im Vergleich zur GKV – Gold wert (im wahrsten Sinne des Wortes).
Zweitens ist es eben so, dass der Gesetzgeber den ganzen “Billigheimern”, die in die PKV gewechselt sind, um Beiträge zu sparen und nicht zwangsläufig wegen einer besseren medizinischen Versorgung, einen Riegel vorschieben will. Damit eben diese dann im Alter nicht einfach wieder in die GKV zurück kommen. In jungen Jahren quasi die kostengünstigere PKV nutzen und wenn man älter wird (und die Beiträge auf Grund der Wahl eines nicht so guten Tarifes gestiegen sind), man dann wieder in die GKV zurück geht, um die Solidargemeinschaft dort auszunutzen.
Und in meinen Augen ist das auch richtig so.
Tarifwechsel innerhalb deines PKV-Versicherers kann dir (als Rentner) viele Kosten sparen
Eine der besten Möglichkeiten, um einem Anstieg der PKV-Beiträge (als Rentner) entgegenzuwirken, ist der Wechsel deines PKV-Tarifs innerhalb deines Versicherers. Nicht irgendwo anders hin wechseln. Denn dann gehen die meisten deiner gebildeten Alterungsrückstellungen verloren.
Warum kann es Sinn machen innerhalb der Gesellschaft in einen anderen Tarif zu wechseln?
Viele Menschen, die privat krankenversichert sind, wissen nicht, dass Tarife am laufenden Band geschlossen oder neue Tarife eröffnet werden.
Wird jetzt z.B. dein Tarif, in welchem du versichert bist, geschlossen, so wird dieser mit der Zeit immer teurer werden. Warum? Weil einfach keine neuen jungen und “guten” Risiken mehr nachkommen, sondern das Tarifkollektiv in sich altert. Und je älter man wird, desto höher sind die Krankheitskosten. Du kennst das Spiel.
Und genau deshalb macht es Sinn zu überprüfen, ob du nicht innerhalb der Tariflandschaft deines PKV-Versicherers in einen Tarif wechseln kannst, der z.B. gerade neu aufgemacht wurde und deshalb um einiges günstiger ist und eventuell sogar bessere Leistungen hat.
Tarifwechsel nach § 204 VVG
Die rechtliche Grundlage dafür bietet der § 204 VVG. Dieser erlaubt dir nämlich den eben beschriebenen Tarifwechsel innerhalb des PKV-Anbieters. Egal wann und in welchem Alter. Auch deine bisher gebildeten Altersrückstellungen gehen bei solch einem Wechsel nicht verloren.
Noch nie davon gehört? Gut möglich, denn du kannst dir vorstellen, dass die privaten Krankenversicherer diese Option nicht unbedingt von den Dächern schreien. Denn am Ende des Tages bedeutet dies natürlich für sie weniger Beitragseinnahmen.
Durch einen solchen Tarifwechsel lassen sich enorme Kosten sparen. 30-40% Ersparnis sind keine Seltenheit. Je nach Tarif kann es sogar zu Einsparungen von bis zu 60-70% kommen.
Diese Form des Tarifwechsels ist also eine extrem gute Möglichkeit, um die Kosten der privaten Krankenversicherung im Alter zu senken und eventuell sogar bessere und umfangreichere Leistungen zu bekommen. Komplett risikofrei. Du kannst quasi nur gewinnen. Man muss es eben nur wissen.
Vorsorge, um die Kosten für die private Krankenversicherung im Alter zu reduzieren
Beitragsentlastungstarif oder “Do it yourself”-Subventionierung?
Damit man die Beiträge im Alter stabil hält bzw. sich diese sogar senken lassen, gibt es so genannte Beitragsentlastungstarife, die man mit in seine private Krankenversicherung integrieren kann.
So ist es zum Beispiel mit so einem Baustein möglich, heute 50 € mehr zu zahlen, um dann dafür im Rentenalter 200 € weniger Beitrag zahlen zu müssen im Monat.
Das klingt erstmal sehr gut und sinnvoll, aber in unseren Augen sollte man die Vor- und Nachteile genau beleuchten und auch in Betracht ziehen, dass ein Beitragsentlastungstarif á la “Eigenbau” eventuell die bessere Alternative ist.
Die Vorteile von Beitragsentlastungstarifen in deiner PKV
- Sie unterliegen einer steuerlichen Förderung (Absetzbarkeit der Beiträge).
- Es fällt keine Abgeltungsteuer an, da die Tarife der privaten Altersvorsorge dienen (wie bei einer privaten Rentenversicherung auch).
- Als Arbeitnehmer hast du den Vorteil, dass dein Arbeitgeber 50% des Beitrages übernimmt.
- Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung werden im Alter um die vereinbarte Größe gesenkt und deine finanzielle Belastung dadurch verringert.
Die Nachteile von Beitragsentlastungstarifen in deiner PKV
- Das für die Beitragsentlastung angesparte Kapital wird meist nur sehr niedrig verzinst. Wirkliche Rendite wird nicht erwirtschaftet.
- Wechseln Versicherte zu einer anderen Versicherungsgesellschaft oder in die gesetzliche Krankenversicherung, wird das angesparte Geld meist nicht ausgezahlt. Somit hast du die ganze Zeit umsonst mehr bezahlt.
- Im Todesfall haben deine Erben das Nachsehen, denn die Sparsumme wird nicht ausgeschüttet.
- Beiträge müssen in der Regel ein Leben lang gezahlt werden.
Wie könnte eine Alternative dazu aussehen?
Eine andere, meiner Meinung nach sehr clevere Möglichkeit, später mal deine monatliche PKV-Belastung “quer zu subventionieren”, ist der Abschluss einer separaten, fondsgebundenen Rürup Rente. Die späteren Rentenzahlungen aus dieser werden dann hergenommen, um die Kosten der privaten Krankenversicherung im Alter teilweise zu finanzieren.
Warum könnte dies eine wirklich sinnvolle Alternative sein? Schauen wir uns mal die Vorteile einer separaten, fondsgebundenen Rürup Rente an.
- Es sind keine Bedingungen an den Abschluss gekoppelt. Jeder, der den Sonderausgabenabzug nutzen kann, kann eine Rürup Rente abschließen.
- Die Rürup Rente kann an Hinterbliebene vererbt werden, der Beitragsentlastungstarif nicht.
- Der Beitrag zur Rürup Rente kann in der Ansparphase steuerlich geltend gemacht werden kann.
- Beitragszahlungen sind sehr flexibel möglich (monatliche, jährliche Zahlweise und Sonderzahlungen).
- Der Beitrag zur Rürup Rente endet zum Rentenbeginn. Die Beiträge zum Beitragsentlastungstarif musst du weiter zahlen.
- Die Rente aus der Rürup Rente gehört allein dir, sie ist komplett unabhängig von deiner PKV und du kannst entscheiden, was du mit dem Geld machst.
- Du kannst frei wählen, wie das Geld angelegt werden soll (z.B. in kostengünstige und renditestarke ETFs).
Eine Rürup Rente kann später mal nur monatlich ausgezahlt werden. Das macht auch Sinn. Möchtest du aber unbedingt eine Rentenversicherung haben, bei der du später auch mal das komplette Kapital auf einmal auszahlen lassen kannst, so kannst du auch eine normale fondsgebundene Rentenversicherung abschließen. Hier sind die Beiträge allerdings nicht steuerlich absetzbar.
Unterm Strich behaupte ich, dass du mit der “Do it yourself”-Variante am Ende mehr rausholen wirst als mit einem Beitragsentlastungstarif. Dazu bist du auch viel flexibler.
Geht es in der PKV um Geld sparen oder um die bestmögliche medizinische Versorgung?
Hier noch ein gut gemeinter Ratschlag von jemandem, der sein Geld damit verdient, dass Menschen in die private Krankenversicherung wechseln. Also aufgepasst, jetzt kommt gleich das Verkaufsargument für die PKV.
Wenn für dich das Geld sparen im Vordergrund steht und das deine Hauptmotivation ist für den Wechsel in die private Krankenversicherung, dann kann ich dir auch nicht helfen. Dann hast du nicht verstanden, um was es hier wirklich geht.
Bestmögliche medizinische Versorgung ist das einzig richtige Motiv für einen Wechsel in die PKV
Nämlich, dass du dich für dich selbst (oder auch für deine Kinder) für die bestmögliche medizinische Versorgung entscheidest. Punkt. Jeder andere Grund, jede andere Motivation in die PKV zu wechseln wird sich irgendwann umkehren wie ein Boomerang und dir ins Genick schlagen.
Wenn du entschieden hast, dass es rein um eine bessere medizinische Versorgung geht, dann ist dir auch klar, dass dies nicht mit günstigen Beiträgen geht. Zumindest nicht langfristig. Das liegt schlichtweg an der medizinischen Inflation. Und das ist auch gut so. Denn wir wollen ja eben auch immer die bestmögliche Versorgung haben.
Leistungen können in der PKV nicht einfach geändert werden
Du schließt hier einen privatrechtlichen Vertrag mit einem Unternehmen. Die festgesetzten Leistungen können hier nicht einfach von heute auf morgen geändert werden oder aus dem Leistungskatalog genommen werden, wie es am laufenden Band in der GKV passiert – immer weniger Leistungen, aber mehr zahlen.
Hier ein Zitat aus dem Sozialgesetzbuch zu den Leistungen der GKV:
§ 12 SGB V Wirtschaftlichkeitsgebot
(1) Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.
In der GKV muss die erbrachte Leistung also ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein.
Ich kann nur für mich sprechen, aber wenn es um meine Gesundheit oder sogar um mein Leben geht, dann ist mir die Wirtschaftlichkeit echt egal. Dann will ich die bestmögliche Versorgung bekommen. Und die gibt es eben in unserem dualen System nur in der privaten Krankenversicherung.
Fazit – Was kostet eine private Krankenversicherung im Alter?
Zum Abschluss fasse ich nochmal zusammen, was eine private Krankenversicherung im Alter kostet.
Für ehemalige Angestellte fällt als Rentner der Arbeitgeber-Anteil weg. Um das auszugleichen, kann bei der Rentenversicherung ein Zuschuss beantragt werden. Dieser ist identisch mit dem Zuschuss, welchen freiwillig gesetzlich Versicherte Rentner erhalten. Zusätzlich fällt als Rentner das Krankentagegeld weg, da dieses nicht mehr benötigt wird.
Falls dir die Kosten in deinem Tarif im Alter zu hoch werden, kannst du innerhalb des Versicherers in einen günstigeren Tarif wechseln. Falls der neue Tarif keine Mehrleistungen gegenüber dem alten Tarif beinhaltet, ist keine Gesundheitsprüfung notwendig.
Beitragssteigerungen in der PKV und GKV
Sowohl in der gesetzlichen Krankenversicherung als auch in der privaten Krankenversicherung wird es aufgrund des medizinischen Fortschritts in der Zukunft Beitragssteigerungen geben. Es ist jedoch ein Mythos, dass nur in der PKV die Kosten stark steigen. Tatsächlich sind die Kosten in der GKV in den letzten Jahren sogar stärker als in der PKV gestiegen. Und zusätzlich kann dir die PKV im Gegensatz zur GKV nicht einfach Leistungen streichen. Handelt es sich nicht um eine verstreckte Beitragssteigerung, wenn Leistungen gestrichen werden?
Quelle: https://www.pkv.de/wissen/beitraege/warum-die-beitraege-steigen/
So kannst du die Kosten der privaten Krankenversicherung im Alter bereits jetzt reduzieren
Der wichtigste Ratschlag von mir lautet, frühzeitig für das Alter vorzusorgen. Entweder durch einen Beitragsentlastungstarif oder eine zusätzliche private Rentenversicherung. Dadurch werden die Kosten der privaten Krankenversicherung im Alter reduziert und du musst dir keine Sorgen machen, dass du dir die Beiträge nicht mehr leisten kannst.
Wenn du noch auf der Suche nach der passenden privaten Krankenversicherung für dich bist, dann kannst du dir ganz einfach einen Termin zu unserer kostenlosen & unverbindlichen Online-Beratung buchen. Wie unsere PKV-Beratung abläuft, kannst du im verlinkten Artikel nachlesen.
Servus Manuel,
der Zuschuss der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) bezieht sich auf den PKV Beitrag, welchen du als Rentner zahlen musst. Mit Beitragsentlastungstarif ist der Zahlbeitrag der PKV geringer als ohne. Somit kann es sein, dass der Zuschuss der GRV geringer ausfällt. Wenn ich dein Beispiel richtig verstehe, bekommst du den Zuschuss auf die 100 Euro Zahlbeitrag (500-400). Der Zuschuss beträgt dann 50 Euro (halber PKV Beitrag), weil diese Zahl kleiner 198,75 Euro ist.
Guten Morgen
Wie verhält es sich eigentlich mit dem Zuschuss der gesetzlichen Rentenversicherung zum PKV-Beitrag, wenn man zusätzlich einen Beitragsentlastungsbaustein vereinbaren würde?
Beispiel:
Angenommen 2500 euro gesetzliche Rente
Max Möglicher Zuschuss der GRV 50%: 198,75 Euro
Der PKV-Beitrag (vor Entlastung mit BRE-Baustein) liegt bei 500 Euro
Beitragsentlastung (vereinbart bei 400 Euro)
Welchen Zuschuss erhalte ich von der GRV nun?
Ist die Bemessungsgrundlage der Beitrag vor oder nach der Entlastung? Welchen Betrag melden die Versicherungen?
Für mein Verständnis funktioniert ein BRE wie eine zweckgebundene Rentenversicherung, so würde ich den Max Zuschuss von 198,75 bekommen und nach Entlastung einen Beitrag von 100 Euro an die PKV noch abführen. Ergo komm ich auf ein Plus von 98,75.
Oder erstattet die GRV nur die Hälfte, die übrig bleibt sprich 50 Euro?
Bin gespannt auf die Antwort.
Danke und Gruß
Manuel
Hallo Andrés,
zu 1) hier kommt es immer drauf an, wo der 70-jährige versichert ist und in welchem Tarif. Grundsätzlich sollte man immer sein Tarifwechselrecht nach §204 VVG in Anspruch nehmen und prüfen, ob man in einen günstigeren Tarif wechseln kann, mit gleichartigen Leistungen
zu 2) Die Firma kenne ich nicht. Allerdings gibt es durchaus Möglichkeiten, wie man auch noch nach dem 55. Lebensjahr zurück in die GKV wechseln kann.
Hallo,
1) haben Sie Infos über Beiträge, die aktuell ein 70 jährige als Privatpatient zahlt?
2) was halten Sie von Clearing Solutions, die spezialisiert auf den Wechseln in die GKV ist?
Grüße
Andrés