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Photovoltaikversicherung – Wie Photovoltaikanlage versichern?
Photovoltaikanlagen (auch Solaranlagen genannt) werden in Deutschland immer beliebter. Laut dem Statistischen Bundesamt sind in Deutschland 2,6 Millionen Photovoltaikanlagen installiert (Stand: März 2023). Da die Anschaffungskosten häufig im 5-stelligen Bereich liegen, stellt sich schnell auch die Frage nach dem Versicherungsschutz. Reicht die Absicherung über die Wohngebäudeversicherung aus oder wird eine separate Photovoltaikversicherung benötigt? In diesem Experten-Artikel erklären wir dir kurz und knapp, welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt, eine Photovoltaikanlage zu versichern und worauf du dabei achten musst.
💡Wichtige Infos auf einen Blick
- Es besteht keine Pflicht, seine Photovoltaikanlage zu versichern.
- Aufgrund der hohen Kosten und diversen Gefahren wie Unwetter, Diebstahl und Tierbisse ist eine Absicherung jedoch auch ohne Pflicht sinnvoll.
- Du kannst deine Solaranlage über die Wohngebäudeversicherung oder eine separate Photovoltaikversicherung versichern.
- Die Photovoltaikanlage ist aber nicht automatisch über die Wohngebäudeversicherung mitversichert, sondern muss separat mit eingeschlossen werden.
- Insbesondere wenn du mit deiner Solaranlage auch Strom für das öffentliche Netz erzeugst, macht es Sinn, den Ertragsausfall mit abzusichern.
- Die gesetzliche Haftpflicht aus dem Besitz und Betrieb einer Photovoltaikanlage ist in der Regel über die Privathaftpflichtversicherung mitversichert, weshalb du keine separate Betreiberhaftpflicht brauchst.
- Wie musst du deine Photovoltaikanlage versichern?
- Was sollte eine Versicherung für deine Photovoltaikanlage beinhalten?
- Solaranlage: Ertragsausfall versichern oder nicht?
- Brauchst du eine Betreiberhaftpflicht für deine Photovoltaikanlage?
- Installation der Solaranlage: Ist eine Montageversicherung notwendig?
- Fazit Photovoltaikanlage versichern
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Wie musst du deine Photovoltaikanlage versichern?
Grundsätzlich bist du nicht dazu verpflichtet, eine Photovoltaikanlage zu versichern. Solltest du jedoch vorhaben, eine Photovoltaikanlage zu finanzieren, werden einige Banken eine entsprechende Versicherung verlangen. Doch auch ohne diese Verpflichtung empfehlen wir dir, die Photovoltaikanlage zu versichern, denn Schäden durch zum Beispiel Unwetter, Diebstahl und Tierbisse können schnell sehr teuer werden.
Schadenbeispiele Solaranlage
- Wechselrichter durch Blitzschlag defekt
- Photovoltaikanlage durch Sturm beschädigt
- Durch Schneedruck brechen Solarmodule
- Solaranlage durch Vandalismus beschädigt
Wohngebäudeversicherung oder Photovoltaikversicherung
Du hast zwei Möglichkeiten, deine Photovoltaikanlage zu versichern. Einerseits über einen Zusatzbaustein in deiner Wohngebäudeversicherung und andererseits über eine separate Photovoltaikversicherung.
Wichtig: Die Photovoltaikanlage ist nicht automatisch in deiner Wohngebäudeversicherung mitversichert.
Photovoltaikanlage über Wohngebäudeversicherung versichern
Bei einer Absicherung über die Wohngebäudeversicherung hast du den Vorteil, dass im Schadensfall alles über einen Versicherer läuft. Sollten also bei einem Sturm auch Schäden am Haus entstanden sein, kannst du alles über einen Versicherer regeln. Bei zwei Policen muss in einem solchen Fall ein Gutachter entscheiden, welche Kosten von der Wohngebäudeversicherung und welche Kosten von der Solaranlagenversicherung getragen werden müssen. Der Nachteil ist jedoch, dass der Wohngebäudeversicherer nicht zwangsläufig den besten Schutz für die Photovoltaikanlage bietet.
Aufgepasst: In manchen Wohngebäudeversicherungen sind Photovoltaikanlagen gar nicht bzw. nur bis 10 Kilowatt versicherbar. Und häufig sind dann auch nur die Risiken der Wohngebäudeversicherung und nicht die speziellen Risiken einer Photovoltaikanlage versichert.
Photovoltaikversicherung
Eine separate Photovoltaikversicherung ist speziell auf die Gegebenheiten einer Photovoltaikanlage ausgerichtet, weshalb hier in der Regel auch Gefahren wie Bedienungsfehler und Tierbisse mitversichert sind. Häufig sind solche separaten Tarife etwas teurer als der Zusatzbaustein in der Wohngebäudeversicherung.
Was sollte eine Versicherung für deine Photovoltaikanlage beinhalten?
Unabhängig davon, ob du dich für eine Absicherung über die Wohngebäudeversicherung oder eine separate Solaranlagenversicherung entscheidest, sollte der Vertrag bei folgenden Gefahren leisten:
- Brand, Blitzschlag & Überspannung
- Sturm & Hagel
- Elementargefahren wie Schneedruck und Erdbeben
- Diebstahl von Solarmodulen, Wechselrichtern oder anderen Teilen der Solaranlage
- Vandalismus
- Bedienungsfehler
- Kurzschluss
- Wasser & Frost
- Tierbisse
- Ertragsausfall bei einem Sachschaden an der Solaranlage
- Mehrkosten (Mehrkostenversicherung, zum Beispiel für Stromeinkauf nach einem Schaden bis zu 50% der Entschädigungsleistung des Sachschadens)
- grobe Fahrlässigkeit
- Allgefahrendeckung (alle Schäden, die nicht explizit ausgeschlossen sind, sind mitversichert)
Neben den Reparaturkosten bis zur vereinbarten Versicherungssumme sollte die Versicherung u.a. auch für Aufräum- und Entsorgungskosten, Feuerlöschkosten, Kosten für Gerüstaufstellung, Mehrkosten durch behördliche Auflagen und Kosten für schadenbedingte Arbeiten am Haus aufkommen.
Schutz über Solaranlagenversicherung ist in der Regel umfangreicher
An dieser Stelle können wir schonmal sagen, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass alle der genannten Punkte in einer Wohngebäudeversicherung mitversichert sind. Wenn du den bestmöglichen Schutz für deine Solaranlage möchtest, musst du in den meisten Fällen eine separate Solaranlagenversicherung abschließen.
Solaranlage: Ertragsausfall versichern oder nicht?
In den Must-Haves für Leistungen einer Photovoltaikversicherung haben wir den Ertragsausfall bei einem Schaden aufgeführt.
Wir finden, dass dieser Baustein unabhängig von der Nutzung der Photovoltaikanlage mitversichert sein sollte. Selbst bei einer Nutzung ausschließlich zur Eigenversorgung entstehen bei einem Ausfall der Anlage Kosten, da mehr externer Strom bezogen werden muss. Je nach Länge des Ausfalls können bereits hier Kosten von mehreren Hundert Euro entstehen.
Falls du mit der Anlage zusätzlich Strom ins Netz einspeist und dafür eine Einspeisevergütung erhältst, macht dieser Baustein noch mehr Sinn, da der mögliche Ertragsausfall deutlich höher ist.
Du solltest bei Abschluss darauf achten, bis zu welcher Höhe und für welchen Zeitraum der Ertragsausfall versichert ist. Das Ganze sollte sich an deinen tatsächlichen Kosten orientieren, da du im Schadensfall nicht bessergestellt werden darfst, als du es vorher warst.
💡 Gut zu wissen: Je nach Versicherer und Tarif liegt auch ein Ertragsausfall vor, wenn durch zu geringe Sonneneinstrahlung weniger Strom produziert wird (Minderertragsdeckung).
Brauchst du eine Betreiberhaftpflicht für deine Photovoltaikanlage?
Wenn du einem Dritten schuldhaft einen Schaden zufügst, bist du in der gesetzlichen Haftpflicht. Das gilt auch für einige Schäden im Zusammenhang mit dem Betrieb einer Photovoltaikanlage.
In der Regel brauchst du jedoch keine separate Betreiberhaftpflicht, da das Risiko bei vielen Privathaftpflichtversicherungen mitversichert ist. Am besten schaust du direkt in deinen Versicherungsbedingungen nach.
Installation der Solaranlage: Ist eine Montageversicherung notwendig?
Wie es der Name schon sagt, sichert dich eine Montageversicherung gegen Schäden ab, welche während der Montage der Photovoltaikanlage entstehen.
Es ist nämlich so, dass eine Solaranlagenversicherung bzw. die Wohngebäudeversicherung erst greift, wenn die Anlage fertig montiert und in Betrie