Krankenkassen-Bonus & Steuer: Was bleibt steuerfrei?
Viele gesetzliche Krankenkassen belohnen gesundheitsbewusstes Verhalten. Wer regelmäßig ins Fitnessstudio geht, Vorsorgeuntersuchungen nutzt oder an Präventionskursen teilnimmt, kann dafür Bonuszahlungen erhalten. Was jedoch viele nicht wissen: Diese Bonuszahlungen können steuerliche Auswirkungen haben. Und zwar je nachdem, wie hoch der Bonus ist und wofür er gezahlt wird.
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💡 Wichtige Infos auf einen Blick
- Krankenkassen-Boni belohnen gesundheitsbewusstes Verhalten wie Vorsorge, Fitnessstudio oder Präventionskurse und können je nach Krankenkasse von wenigen Euro bis zu mehreren hundert Euro im Jahr betragen.
- Bis 150 Euro pro Jahr bleibt jeder Bonus steuerfrei, ohne Nachweise oder steuerliche Auswirkungen – erst Beträge darüber gelten als Beitragsrückerstattung und mindern den Sonderausgabenabzug.
- Nur der Teil über 150 Euro ist steuerrelevant, was bedeutet, dass du weniger Krankenversicherungsbeiträge absetzen kannst. Dadurch kann sich deine Steuerlast erhöhen.
- Eine wichtige Ausnahme: Boni für selbst bezahlte Gesundheitsleistungen, die nicht zum GKV-Grundleistungskatalog gehören (zum Beispiel Fitnessstudio), bleiben unabhängig von der Höhe vollständig steuerfrei.
- Ob die Zahlung aus einem Bonusprogramm oder ein niedriger Zusatzbeitrag für dich sinnvoller ist, hängt stark vom Einkommen ab.
Wichtiger Hinweis: Wir bieten keine individuelle Beratung zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) an und können über die Informationen aus diesem Artikel und den anderen Artikeln zur GKV hinaus keine Auskunft geben. Nutze gerne unseren Online-Vergleichsrechner, um verschiedene Krankenkassen einfach zu vergleichen. Wenn du über einen Wechsel von der GKV in die private Krankenversicherung (PKV) nachdenkst, sind wir der richtige Ansprechpartner und beraten dich gerne persönlich.
- Was ist der Krankenkassen-Bonus?
- Die 150-Euro-Regel: Wann ein Krankenkassen-Bonus steuerfrei bleibt
- Was passiert, wenn der Bonus höher als 150 Euro ist?
- Die große Ausnahme: hohe Boni, die trotzdem steuerfrei bleiben
- Warum Bonuszahlungen deine Steuer überhaupt beeinflussen
- Automatische Meldung an das Finanzamt
- Für wen welcher Bonus besonders sinnvoll ist
Auch im Video: Auswirkung des Bonusprogramms der Krankenkasse auf die Steuer
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Was ist der Krankenkassen-Bonus?
Der Krankenkassen-Bonus ist eine freiwillige Leistung deiner gesetzlichen Krankenkasse. Ziel ist es, gesundes Verhalten finanziell zu belohnen.
Die Programme unterscheiden sich je nach Krankenkasse, funktionieren aber nach einem ähnlichen Prinzip: Du erbringst eine gesundheitsrelevante Maßnahme – und erhältst dafür Geld zurück.
Typische Aktivitäten, die einen Bonus auslösen können, sind zum Beispiel:
- regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
- bestimmte Schutzimpfungen
- aktive Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder Sportverein
- Teilnahme an einem Präventionskurs
- Erwerb eines Sportabzeichens
- normaler Body-Mass-Index
- Nichtraucher
Je nach Krankenkasse können die Bonuszahlungen zwischen wenigen Euro und mehreren hundert Euro pro Jahr liegen.
Genau deshalb ist es wichtig zu verstehen, wie der Bonus steuerlich behandelt wird – denn nicht jeder Bonus ist automatisch steuerfrei.
Die 150-Euro-Regel: Wann ein Krankenkassen-Bonus steuerfrei bleibt
Der wichtigste Punkt vorab: Boni bis 150 Euro pro Jahr bleiben vollständig steuerfrei.
Diese Regelung gilt mittlerweile dauerhaft – also auch 2025 und darüber hinaus. Das Finanzamt wertet diesen Betrag als normale Leistung deiner Krankenkasse und nicht als Rückzahlung von Beiträgen.
Das bedeutet:
- Bis 150 Euro Bonus musst du nichts beachten.
- Es gibt keine Kürzung deiner absetzbaren Krankenversicherungsbeiträge.
- Ein zusätzlicher Nachweis ist nicht erforderlich.
Solange dein Bonus unter dieser Grenze bleibt, hat er keinerlei steuerliche Auswirkungen.
Was passiert, wenn der Bonus höher als 150 Euro ist?
Überschreitet der Bonus die 150-Euro-Grenze, wird der darüberliegende Teil als Beitragsrückerstattung bewertet.
Und genau das wirkt sich auf deine Steuer aus, weil der absetzbare Anteil deiner Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge sinkt.
Die Systematik lässt sich wie folgt zusammenfassen:
- Der Teil bis 150 Euro ist steuerfrei.
- Alles über 150 Euro wird wie eine Beitragsrückerstattung behandelt.
- Der Sonderausgabenabzug reduziert sich um diesen Betrag.
Wichtig ist: Das bedeutet nicht, dass du den übersteigenden Bonusbetrag als Steuern nachzahlen musst. Es heißt lediglich, dass du weniger absetzen kannst – und dadurch kann deine Steuerlast steigen.
Beispiel für die steuerlichen Auswirkungen eines Krankenkassen-Bonus
Du bekommst einen Bonus für gesundheitsbewusstes Verhalten in Höhe von 400 Euro ausgezahlt.
150 Euro davon sind steuerfrei. Die restlichen 250 Euro mindern den Sonderausgabenabzug. Du kannst also 250 Euro weniger KV-Beiträge von der Steuer absetzen.
Bei den 150 Euro handelt es sich um einen Freibetrag und nicht um eine Freigrenze. Das heißt, wenn deine Bonuszahlung über 150 Euro liegt, mindert nur der darüberliegende Teil deinen Sonderausgabenabzug.
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Die große Ausnahme: hohe Boni, die trotzdem steuerfrei bleiben
Es gibt eine sehr relevante Ausnahme, die viele Versicherte nicht kennen: Wenn du einen Bonus für selbst gezahlte Leistungen, die nicht zu den Basisleistungen der Krankenkasse gehören, erhältst, bleibt dieser vollständig steuerfrei – unabhängig von der Höhe. Dazu zählen zum Beispiel Fitnessstudiobeiträge.
Nicht steuerfrei sind dagegen Boni für:
- private Versicherungen (zum Beispiel Berufsunfähigkeitsversicherung)
- Wahltarife
Das führt zu folgenden Grundregeln:
- Ein Bonus für selbst gezahlte Leistungen, die nicht zu den Basisleistungen der Krankenkasse gehören, ist komplett steuerfrei.
- Ein Bonus für private Versicherungen ist nur bis zu 150 Euro steuerfrei.
Warum Bonuszahlungen deine Steuer überhaupt beeinflussen
Um zu verstehen, warum Boni steuerlich relevant werden können, lohnt sich ein Blick auf den Sonderausgabenabzug.
Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge kannst du steuerlich geltend machen.
Wenn dir die Krankenkasse aber einen Teil dieser Kosten „zurückerstattet“ – so deutet es das Finanzamt – reduziert sich dieser abziehbare Betrag automatisch.
Das führt zu einer höheren Steuerlast, weil das zu versteuernde Einkommen steigt. Besonders Menschen mit höherem Einkommen oder Selbstständige merken diese Effekte stärker.
Einfluss des Zusatzbeitrags auf die Steuer
Der gleiche Effekt tritt auch bei einem niedrigeren Zusatzbeitrag auf.
Je niedriger der Zusatzbeitrag ist, desto weniger kannst du steuerlich absetzen und je höher ist deine Steuerbelastung.
Deshalb solltest du immer die tatsächliche Netto-Ersparnis und nicht nur die Ersparnis bei der Krankenkasse beachten.
Ausführliche Informationen zu den steuerlichen Auswirkungen des Zusatzbeitrags findest du im verlinkten Artikel.
Auch im Video: Auswirkung des Zusatzbeitrags der Krankenkasse auf die Lohnsteuer
Automatische Meldung an das Finanzamt
Du musst Bonuszahlungen nicht selbst in der Steuererklärung eintragen. Die Krankenkasse meldet alle relevanten Informationen automatisch an das Finanzamt.
Zusätzlich erhältst du ein Schreiben zur Dokumentation für deine Unterlagen.
Wenn du deine Steuererklärung mit einem Programm erstellst, kannst du diese Werte eintragen, sodass die richtige Erstattung angezeigt wird. Für die korrekte Steuerberechnung beim Finanzamt ist das jedoch nicht nötig.
Grundsätzlich weiß die Krankenkasse, welche Bonusleistungen steuerlich relevant sind und welche nicht. Es kann jedoch sinnvoll sein, zu prüfen, ob das Ganze in deinem Fall korrekt erfolgt ist. Bei Unklarheiten solltest du dich direkt an deine Krankenkasse wenden.
Für wen welcher Bonus besonders sinnvoll ist
Ob ein Bonusprogramm für dich Sinn ergibt, hängt stark von deiner persönlichen Situation ab.
Bei geringem Einkommen können Bonusprogramme finanziell wertvoller sein als ein niedriger Zusatzbeitrag.
Bei höherem Einkommen spielen die steuerlichen Effekte eine größere Rolle. Hier sollte genau geprüft werden, ob der Bonus steuerfrei bleibt oder sich negativ auf die absetzbaren Beiträge auswirkt.
Für Selbstständige ist das Thema besonders wichtig. Da sie ihre Krankenversicherungsbeiträge vollständig selbst tragen, wirkt sich jede Kürzung des Sonderausgabenabzugs direkt auf die Steuerlast aus.
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