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Ausbildungsversicherung für Kinder und Enkel – sinnvoll?
Viele Eltern und Großeltern machen sich schon vor der Geburt Gedanken darüber, wie die Zukunft des Kindes bzw. des Enkels aussehen soll. Damit es später mal einen tollen Beruf erlernen oder studieren kann, wird häufig Geld in einen Sparplan gesteckt – quasi als finanzielle Absicherung für die Ausbildung. Manche denken dabei auch über eine Ausbildungsversicherung nach. Ob sich so eine Versicherung für Kinder und Enkel wirklich lohnt, erfährst du in diesem Experten-Artikel.
💡 Wichtige Infos auf einen Blick
- Eine Ausbildungsversicherung ist eine Kapitallebensversicherung mit Garantiezins und Hinterbliebenenschutz, bei der das Kind am Ende das angesparte Geld für Ausbildung oder Studium erhält.
- Sie wird häufig abgeschlossen, weil die Studienkosten schnell 40.000 Euro und mehr betragen können und sich nicht allein durch Nebenjobs finanzieren lassen.
- Damit ein sinnvoller Betrag zusammenkommt, sollte die Ausbildungsversicherung möglichst direkt zur Geburt abgeschlossen und über 20 bis 25 Jahre bespart werden.
- Aufgrund der oft sehr niedrigen Renditen, die teilweise nicht einmal die Inflation ausgleichen, ist eine Ausbildungsversicherung jedoch meist nicht die beste Lösung.
- Sinnvoller ist eine Kombination aus einem flexiblen und renditestarken ETF-Sparplan für die Ausbildungskosten sowie einer fondsgebundenen Rentenversicherung mit BU-Option für die langfristige Absicherung.
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Versicherungen mit Kopf - Bekannt aus
Was ist eine Ausbildungsversicherung?
Bei einer Ausbildungsversicherung handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung in der Regel mit Garantiezins, die häufig noch mit einer Risikolebensversicherung kombiniert und dadurch zu einer Kapitallebensversicherung wird.
Die Leistungen klingen zwar auf den ersten Blick attraktiv, wirklich neu ist das Konzept aber nicht.
Was ist der Unterschied zwischen klassischer Lebensversicherung, Risiko-LV und Kapital-LV?
- Klassische Lebensversicherung: Ein Sparvertrag mit einer festen Laufzeit (häufig zur Altersvorsorge) – in der Regel mit Garantiezins.
- Risikolebensversicherung (Risiko-LV): Reine Hinterbliebenenabsicherung, die im Todesfall zahlt – kein Sparanteil.
- Kapitallebensversicherung (Kapital-LV): Kombination aus beiden – du sparst Kapital an und deine Hinterbliebenen sind im Todesfall finanziell abgesichert.
Wie funktioniert eine Ausbildungsversicherung?
Eltern oder Großeltern zahlen – genau wie bei einer normalen Lebensversicherung – jeden Monat einen festen Betrag ein. Dieser wird über die Jahre verzinst und später zu einem festgelegten Zeitpunkt ausgezahlt.
💡 Anders als bei der Lebensversicherung zur Altersvorsorge muss das Geld aber nicht bis zur Rente liegen bleiben: Das Kind ist der Begünstigte und kann die Auszahlung bereits früher nutzen – zum Beispiel zur Finanzierung einer Ausbildung oder eines Studiums, weshalb das Produkt Ausbildungsversicherung heißt.
Warum die Ausbildungsversicherung überhaupt ins Spiel kommt
Kinder kosten eine ganze Menge Geld – das weiß jeder. Aber wie teuer ein Studium wirklich ist, wird oft unterschätzt.
Die tatsächlichen Kosten eines Studiums hängen stark von Wohnform, Alter, Studiendauer und Hochschule (staatlich/privat) ab.
Ein Orientierungswert laut Düsseldorfer Tabelle 2025 für studierende Kinder, die nicht bei den Eltern wohnen: etwa 990 Euro im Monat, inkl. bis zu ca. 440 Euro Warmmiete. Kranken- und Pflegeversicherung sowie Studiengebühren sind in dieser Zahl nicht enthalten.
Bei einem Bachelorstudium über sechs Semester kommen hier schnell Kosten von bis zu 40.000 Euro zusammen. Und wer Medizin, Jura oder andere längere Studiengänge wählt, muss noch deutlich mehr einplanen.
Da diese Summen meist nicht allein durch Nebenjobs gestemmt werden können, springen viele Eltern finanziell ein. Reicht das Geld nicht aus, erscheint eine Ausbildungsversicherung oft als einfache Lösung – in der Hoffnung, dass die über Jahre eingezahlten Beiträge später die Studienkosten decken.
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Was kostet eine Ausbildungsversicherung?
Die Kosten einer Ausbildungsversicherung richten sich nach deinen monatlichen Beiträgen und der gewünschten Auszahlungssumme. Du kannst bereits mit kleinen Beträgen pro Monat starten.
Wie hoch die Rendite später ausfällt, hängt vor allem von der Verzinsung und den anfallenden Gebühren ab.
Da die Ausbildungsversicherung in der Regel auch einen Risikoschutz beinhaltet, spielt zudem dein Alter beim Abschluss (nicht das Alter deines Kindes) eine Rolle: Je älter du bist, desto höher fallen die Beiträge aus – und desto weniger fließt vom monatlichen Beitrag tatsächlich in den Sparanteil.
Ist die Ausbildungsversicherung für Kinder steuerlich absetzbar?
Weil die Ausbildungsversicherung meist eine Risikolebensversicherung beinhaltet, zählen die Beiträge steuerlich zu den Vorsorgeaufwendungen und können grundsätzlich abgesetzt werden.
Allerdings gibt es dafür einen Höchstbetrag. Da dieser in der Regel bereits durch die Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge ausgeschöpft ist, lässt sich die Ausbildungsversicherung für dein Kind nicht zusätzlich steuerlich geltend machen.
Wann sollte eine Ausbildungsversicherung abgeschlossen werden?
Wenn du eine Ausbildungsversicherung abschließen möchtest, solltest du das am besten direkt zur Geburt des Kindes tun. Nur bei einem sehr frühen Start bleibt genug Zeit, um einen wirklich nennenswerten Betrag anzusparen.
Eine Laufzeit von etwa 20 bis maximal 25 Jahren ist – wie bei klassischen Lebensversicherungen – üblich. Länger sollte es nicht sein, sonst wird das Geld erst ausgezahlt, wenn das Studium schon vorbei ist. Auch wenn nicht jeder sein Studium in der Regelstudienzeit schafft, sind rund 20 Jahre Laufzeit in der Regel völlig ausreichend.
Ausbildungsversicherung und Risikolebensversicherung: So hängen sie zusammen
Viele Versicherer verlangen beim Abschluss einer Ausbildungsversicherung auch eine Risikolebensversicherung – und das hat einen nachvollziehbaren Grund.
Wenn den Eltern als Beitragszahlern etwas passieren würde, könnte die Ausbildungsversicherung nicht weitergeführt werden. In diesem Fall springt die Risikolebensversicherung ein und sorgt dafür, dass die Beitragszahlungen weiterlaufen und das Kind finanziell abgesichert bleibt.
Alternativ kann die Ausbildungsversicherung auch auf Großeltern oder Paten übertragen werden. Passiert den Eltern etwas, übernehmen sie dann die Beitragszahlungen.
Ist eine Ausbildungsversicherung für Kinder und Enkel sinnvoll?
Ob sich eine Ausbildungsversicherung für Kinder und Enkel lohnt, ist ziemlich umstritten. Wir raten eher davon ab, weil die Rendite meist gering ist, die Kosten aber vergleichsweise hoch sind.
Schaut man sich die Zinsentwicklung klassischer Lebensversicherungen in den letzten Jahren an, bestätigt das diese Einschätzung.
Der Garantiezins liegt derzeit nur bei etwa 1%. Damit bleibt die Verzinsung meist unter der Inflationsrate – real verliert man also Geld. Deshalb bieten viele Versicherer klassische Rentenversicherungen kaum noch an. Auch mit Überschüssen wird häufig nicht einmal die Inflation ausgeglichen.
Außerdem ist ein Leistungs- und Renditevergleich schwierig, weil hier zwei Versicherungsarten (Kapital- und Risikolebensversicherung) miteinander verknüpft sind.
Welche Alternativen gibt es zur Ausbildungsversicherung?
Eine beliebte und oft sinnvollere Alternative ist ein ETF-Sparplan, zum Beispiel über ein Kinderdepot. Er ist flexibel, in der Regel sehr kostengünstig und bietet langfristig gute Renditechancen. Gleichzeitig profitieren Kinder von Steuervorteilen, da u.a. der eigene Grundfreibetrag genutzt werden können.
Eine fondsgebundene Rentenversicherung eignet sich hingegen weniger, wenn das Geld gezielt für die Ausbildung des Kindes vorgesehen ist — denn hier erfolgt die Auszahlung in der Regel erst zum Rentenbeginn. Dennoch kann sie für Kinder durchaus sinnvoll sein, weil sie frühzeitig beim Aufbau der Altersvorsorge hilft.
Richtig spannend wird es, wenn die fondsgebundene Rentenversicherung zusätzlich eine BU-Option bietet. Dann lässt sich gleichzeitig Altersvorsorge und späterer Berufsunfähigkeitsschutz abdecken — ein Bereich, der besonders wichtig wird, sobald das Kind eine Ausbildung oder ein Studium startet.
Ideal ist eine Kombination aus ETF-Sparplan für die Ausbildungskosten und einer fondsgebundenen Rentenversicherung inkl. BU-Option für die Altersvorsorge. So sind sowohl Studium oder Ausbildung als auch die langfristige finanzielle Sicherheit des Kindes optimal abgedeckt.
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