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Rentenpunkte kaufen: Lohnt sich das? | Tabelle 2025

Aktualisiert am 19. April 2025

Bist du in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert, sammelst du durch deine Beiträge sogenannte Rentenpunkte. Sie bestimmen maßgeblich die Höhe deiner späteren Altersrente. Gehst du aber früher, in der Regel ab dem vollendeten 63. Lebensjahr, in Rente, drohen Abschläge. Deine Altersrente fällt durch sie um bis zu 14,4% niedriger aus. In diesem Fall kannst du zusätzliche Rentenpunkte kaufen (oder Rentenjahre kaufen), um bestimmte Defizite auszugleichen.

💡 Wichtige Infos auf einen Blick

Auch im Video: Rentenpunkte kaufen

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Versicherungen mit Kopf - Bekannt aus

Das Grundprinzip: Rentenpunkte in der Deutschen Rentenversicherung

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer zahlen Zeit ihres Arbeitslebens Beiträge in die Deutsche Rentenversicherung ein. Entsprechendes gilt auch für freiwillig Versicherte, zum Beispiel Selbstständige und Freiberufler.

Rentenpunkte bestimmten Rentenhöhe maßgeblich

Jeder Einzahler sammelt dabei sogenannte Rentenpunkte (auch Entgeltpunkte genannt). Für jedes Jahr, in dem du exakt das sogenannte Durchschnittsentgelt verdienst (2025 vorläufig: 50.493 Euro brutto / 2024 vorläufig: 45.358 Euro brutto West, 44.732 Euro brutto Ost / 2023 endgültig: 44.732 Euro brutto West, 43.514 Euro brutto Ost), bekommst du dabei einen Punkt. Verdienst du mehr, steigt dein Anspruch – und verdienst du weniger, steht dir nur ein Teil eines Rentenpunktes zu.

Die maximale Anzahl der Rentenpunkte pro Jahr ist neben dem Durchschnittsentgelt durch die Beitragsbemessungsgrenze West/Ost gedeckelt. So können 2025 maximal 1,91 Rentenpunkte gesammelt werden (2024: 2). Das Prinzip ist also mehr oder weniger einfach, wird aber durch weitere Faktoren beeinflusst. Denn wer beispielsweise früher in Rente gehen möchte, muss Abschläge hinnehmen.

Rentenpunkte-Tabelle für 2023 (endgültig)

JahresbruttogehaltRentenpunkte West
(Durchschnittsgehalt 44.732 €)
Rentenpunkte Ost
(Durchschnittsgehalt 43.514 €)
10.000 €0,22360,2298
20.000 €0,44710,4596
30.000 €0,67070,6894
40.000 €0,89420,9192
50.000 €1,11781,1491
60.000 €1,34131,3789
70.000 €1,56491,6087
80.000 €1,78841,8385
87.600 €/West, 85.200 €/Ost1,95831,9580

Rentenpunkte-Tabelle für 2024 (vorläufig)

JahresbruttogehaltRentenpunkte West
(Durchschnittsgehalt 45.358 €)
Rentenpunkte Ost
(Durchschnittsgehalt 44.732 €)
10.000 €0,22050,2236
20.000 €0,44090,4471
30.000 €0,66140,6707
40.000 €0,88190,8942
50.000 €1,10231,1178
60.000 €1,32281,3413
70.000 €1,54331,5649
80.000 €1,76371,7884
90.600 €/West, 89.400 €/Ost1,99741,9986

Rentenpunkte-Tabelle für 2025 (vorläufig)

JahresbruttogehaltRentenpunkte (Durchschnittsgehalt 50.493 €)
10.000 €0,1980
20.000 €0,3961
30.000 €0,5941
40.000 €0,7922
50.000 €0,9902
60.000 €1,1883
70.000 €1,3863
80.000 €1,5844
90.000 €1,7824
96.600 €1,9131

Neben der ganz normalen Erwerbsarbeit bekommt man übrigens auch Rentenpunkte für zum Beispiel Zeiten der Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen.

Was kostet es 2024, einen Rentenpunkt zu kaufen?

Möchtest du nun Rentenpunkte kaufen bzw. in Worten der Deutschen Rentenversicherung eine freiwillige Sonderzahlung leisten, musst du logischerweise exakt den jeweiligen Durchschnittsbeitrag des jeweiligen Jahres einzahlen. Er liegt bei 18,6% des Durchschnittsentgelts und im Jahr 2024 damit beispielsweise bei rund 8.437 Euro im Westen und 8.320 Euro im Osten (2023: 8.024 bzw. 7.806 Euro). Oder anders ausgedrückt: Für einen zusätzlichen Rentenpunkt musst du 2024 8.437 bzw. 8.320 Euro auf den Tisch legen.

Was kostet es 2025, einen Rentenpunkt zu kaufen?

2025 kostet ein Rentenpunkt sowohl im Westen als auch im Osten 9.391,70 Euro, da es erstmals ein bundesweit einheitliches vorläufiges Durchschnittsentgelt in Höhe von 50.493 Euro gibt.

Unterschied vorläufiges und endgültiges Durchschnittsentgelt

Aufgepasst. Jetzt wird es kompliziert.

Weiter oben hatten wir geschrieben, dass im Jahr 2023 ein Einkommen von 44.732 Euro im Westen zu einem Rentenpunkt führt. Dabei handelt es sich um das endgültige Durchschnittsentgelt, welches im Jahr 2024 festgelegt wurde.

Wenn wir 44.732 Euro mit 18,6% multiplizieren kommen wir auf rund 8.320 Euro und nicht auf 8.024 Euro. Für den Kauf von Rentenpunkten ist nämlich das vorläufige Durchschnittsentgelt und nicht das endgültige Durchschnittsentgelt relevant. Dieses liegt für 2023 bei 43.142 Euro im Westen.

Merke dir also: In Bezug auf dein Arbeitseinkommen ist das endgültige Durchschnittsentgelt für die Berechnung der Rentenpunkte relevant und in Bezug auf den Kauf von Rentenpunkten ist das vorläufige Durchschnittsentgelt relevant.

Kauf von Rentenpunkten wird immer beliebter

Laut der Deutschen Rentenversicherung hat sich die Zahl der Versicherten, welche durch den Kauf von Rentenpunkten ihre Abschläge ausgeglichen bzw. reduziert haben, in den letzten Jahren deutlich erhöht. So ist die Anzahl der Beitragszahlungen zum Ausgleich von Rentenabschlägen von 933 in 2012 auf 68.046 in 2022 gestiegen.

Wer kann Rentenpunkte kaufen?

Um Rentenpunkte zum Ausgleich von Abschlägen kaufen zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, welche in § 187a SGB VI gesetzlich festgelegt sind. Konkret geht es hier um folgende Bedingungen:

Dass sich die Punkte zwei und drei hier gewissermaßen aufheben, liegt auf der Hand. Denn: Hast du die Regelaltersgrenze von 67 Jahren bereits erreicht, brauchst du dir die Frage nach der Frührente nicht mehr zu stellen.

Das Mindestalter von 50 Jahren

Der Gesetzgeber räumt dir erst ab dem vollendeten 50. Lebensjahr die Möglichkeit ein, zusätzliche Rentenpunkte zu kaufen. Außerdem musst du vor dem Kauf schon einmal in die Rentenversicherung eingezahlt haben, du kannst also nicht deinen gesamten Rentenanspruch nur mit eigenen „Nachkäufen“ aufbauen.

Bist du aktuell noch jünger als 50 Jahre, ist ein Kauf von Rentenpunkten nicht möglich. Du kannst das Geld aber natürlich anderweitig anlegen oder auf einem Tagesgeldkonto parken, um damit später deine Rente aufzubessern. Denn die Geldanlage in den eigenen Rentenanspruch bietet zwar nicht unbedingt Top-Renditen, allerdings eine gewisse Sicherheit. Denn du erhöhst mit ihr in jedem Fall deinen späteren, lebenslangen Anspruch auf eine Altersrente.

Mindestens 35 Beitragsjahre bei Frührente

Grundsätzlich hast du als Versicherte oder Versicherter das Recht, früher in Rente zu gehen. Während die reguläre Altersgrenze für die meisten bei 67 Jahren liegt, gibt es auch eine Untergrenze von 63 Jahren. Du entscheidest in diesem Rahmen selbst, wann du deinen Antrag bei der Deutschen Rentenversicherung stellst.

Für das Wahlrecht zwischen Normal- und Frührente gilt aber eine ganz wesentliche Voraussetzung: Du kannst deinen Renteneintritt nur vorverlegen, wenn du mindestens 35 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hast. Steht bereits heute fest, dass dieses Ziel nicht mehr erreichbar ist, kannst du auch keine Rentenpunkte kaufen.

Beispiel: Du bist 55 Jahre alt und hast bislang 20 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt. Mit 63 Jahren hättest du maximal 28 Beitragsjahre zusammen. Dadurch steht dir die Option „Rente mit 63“ nicht zur Verfügung.

Auch als Frührentner kann man noch Rentenpunkte kaufen

Ein wichtiger Punkt, der häufig nicht beachtet wird, ist, dass Rentenpunkte auch noch als Rentner gekauft werden können, konkret als Frührentner. Erst mit Erreichen der Regelaltersgrenze (in der Regel 67 Jahre) darf man keine Rentenpunkte mehr kaufen. Gleiches gilt auch, wenn man eine Frührente ohne Abschlag bezieht.

Wenn man jedoch eine Frührente mit Abschlag zum Beispiel ab 63 bezieht, darf man noch bis zum vollendeten 67. Lebensjahr Rentenpunkte kaufen. Das macht unter Umständen Sinn, wenn man zwar eine vorgezogene Rente bezieht, aber trotzdem noch ganz normal weiterarbeitet.

Durch das normale Arbeitseinkommen und die Rente hat man ein besonders hohes zu versteuerndes Einkommen, was den Kauf von Rentenpunkten insbesondere aus steuerlicher Sicht interessant macht. Wenn man nur die Altersrente bezieht, macht ein Kauf von Rentenpunkten als Frührentner in Bezug auf die Steuern keinen Sinn.

Im Video: Frührente mit Abschlag, aber trotzdem normal weiterarbeiten

Wartezeit ausgleichen und Rente erhöhen

Der Kauf von Rentenpunkten erfolgt aus dem Grund, Abschläge aufgrund von einem frühzeitigen Renteneintritt auszugleichen.

Man kann jedoch noch aus einem anderen Grund Geld an die gesetzliche Rentenversicherung nachzahlen. Nämlich um die Wartezeit von 5 Jahren auszugleichen. Denn erst ab dieser Mindestversicherungszeit besteht überhaupt ein Anspruch auf die gesetzliche Rente. Dieser Punkt ist relevant für Selbstständige und Freiberufler, welche freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen können.

Man kauft hierbei keine Rentenpunkte, sondern zahlt 2025 für jeden Monat eine Summe zwischen 103,42 Euro (Mindestbeitrag) und 1.497,30 Euro (Höchstbeitrag). Je mehr man zahlt, desto höher ist auch der Rentenanspruch. Der Mindestbeitrag reicht jedoch bereits aus, um einen Monat Wartezeit zu erhalten.

Neben Selbstständigen macht eine solche Nachzahlung auch für (ehemalige) Studenten Sinn, welche bis zum 45. Geburtstag Beiträge für Ausbildungszeiten nachzahlen können.

Im Video: Beiträge für Ausbildungszeiten nachzahlen

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Abzüge bei der Rente mit zusätzlichen Rentenpunkten ausgleichen

Wer Rentenpunkte kauft, tut dies in der Regel, um Abschläge durch einen früheren Renteneintritt zu minimieren oder gänzlich auszugleichen. Denn für jeden Monat, den du vor der Regelaltersgrenze in Rente gehst, zieht die Rentenversicherung 0,3% von deinem Rentenanspruch ab. Angenommen, du gehst unmittelbar an deinem 63. Geburtstag in Frührente, liegen die Abzüge in Summe bei 14,4% – und sind damit durchaus spürbar.

So viele Rentenpunkte musst du kaufen, um den Abschlag auszugleichen

Beispiel: Du hast über dein Erwerbsleben 45 Rentenpunkte gesammelt. Ein Punkt hat aktuell einen Wert von 39,32 Euro. Damit steht dir eine Rente von 1.769,40 Euro monatlich zu. Gehst du nun mit 63 Jahren und ebenfalls 45 Rentenpunkten in Frührente, verringert sich dein Anspruch auf monatlich rund 1.514,61 Euro.

Im genannten Beispiel fehlen dir also pro Monat rund 255 Euro. Diesen Betrag teilst du nun durch den aktuellen Rentenwert von 39,32 Euro. Heraus kommen 6,49 zusätzliche Rentenpunkte, die du kaufen müsstest, um abschlagsfrei in Frührente gehen zu können.

Weniger Rentenpunkte durch weniger Arbeitsjahre

Zu beachten ist noch, dass man in der Praxis bei einem frühzeitigen Renteneintritt auch weniger Rentenpunkte sammelt, da man weniger Jahre arbeitet. Dieser zusätzliche Abschlag muss ebenfalls mit einbezogen werden, wenn man seine frühzeitige Altersrente berechnet.

Fast 1.800 Euro Rente im o.g. Beispiel klingen schon mal ganz ordentlich. Wenn du wissen möchtest, wer 2000 Euro Rente bekommt und wie viel Steuern man darauf zahlen muss, solltest du dir den verlinkten Artikel durchlesen.

Falls du auch noch wissen möchtest, wie hoch die maximale Rente in Deutschland ist, kannst du zusätzlich den anderen verlinkten Artikel lesen.

Kann ich Rentenpunkte auch günstiger kaufen?

Schauen wir uns das vorige Beispiel noch einmal an, müsstest du im Jahr 2025 für 6,49 zusätzliche Rentenpunkte satte 60.952,13 Euro (6,49 * 9.391,70 Euro) auf den Tisch legen. Hier fragst du dich natürlich zu Recht, ob du deine Rentenpunkte auch günstiger kaufen kannst.

Rentenpunkte können theoretisch günstiger gekauft werden

Die Antwort lautet: Ja, das ist grundsätzlich möglich. Denn sinkt das Durchschnittsentgelt in der Rentenversicherung, werden auch die Rentenpunkte günstiger. Dieser Effekt zeigte sich besonders deutlich in den Corona-Jahren, denn durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit haben die Versicherten insgesamt niedrigere Einkommen erzielt. 2022 lag das vorläufige Durchschnittsentgelt im Westen beispielsweise nur bei 38.901 Euro. Das sind 4.241 Euro weniger als 2023, wodurch ein Rentenpunkt im Westen im Jahr 2022 nur rund 7.236 Euro gekostet hat. Im Vergleich zu 2023 ist das eine Ersparnis von 788 Euro.

Noch krasser wird es, wenn man das endgültige Durchschnittsentgelt betrachtet. Dieses lag 2022 im Westen bei 42.053 Euro. So war ein Kauf von Rentenpunkten im Jahr 2022 im Vergleich zu anderen Jahren ziemlich lukrativ.

Rentenpunkte werden in der Regel jedes Jahr teurer

Nun könntest du natürlich auf eine erneute Pandemie oder Wirtschaftskrise hoffen, eine solche Entwicklung ist aber weder wünschenswert noch vorhersehbar. Vielmehr ist es in der Regel so, dass das Durchschnittsentgelt der Versicherten von Jahr zu Jahr ansteigt. Konkret gab es seit 2002 im Westen nur in 3 Jahren im Vergleich zum Vorjahr günstigere Rentenpunkte, im Osten sogar nur in einem Jahr. Damit liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rentenpunkt im aktuellen Jahr noch am günstigsten zu kaufen ist, relativ hoch.

💡 Tipp: Beim Kauf von Rentenpunkten zählt immer das Datum der Antragstellung. Solltest du noch in 2025 den Antrag stellen, zahlst du auf jeden Fall den Preis für 2025, auch wenn der Kauf erst 2026 zustande kommt. Das Ganze macht nicht nur wegen des in der Regel geringeren Preises Sinn, sondern auch, um die Steuerersparnis in das nächste Jahr zu verschieben.

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So läuft der Kauf deiner zusätzlichen Rentenpunkte ab

Ausgangspunkt für den Rentenpunktekauf ist deine aktuelle Rentenauskunft (ab 55 Jahren) oder Renteninformation. Sie liegt dir entweder bereits vor oder du forderst sie kostenfrei über die Online-Services bei der Rentenversicherung an. Die Rentenauskunft kann übrigens auch bereits vor dem vollendeten 55. Lebensjahr angefordert werden. Aus der Auskunft wird unter anderem dein reguläres Renteneintrittsalter ersichtlich. Außerdem teilt dir die Deutsche Rentenversicherung deinen aktuellen Punktestand mit. Bei Unklarheiten kannst du mit dem Formular V0100 einen Antrag auf Kontenklärung stellen.

Rentenpunkte über Formular „V0210“ kaufen

Anschließend geht es vergleichsweise einfach weiter. Du sendest das ausgefüllte Formular „V0210“ (am besten inkl. Formular V0211 mit einer Bestätigung deines Arbeitgebers über die Gehaltshöhe) an die Deutsche Rentenversicherung. Sie teilt dir anschließend mit, in welcher Höhe du maximal Sonderzahlungen leisten kannst und wie sich dieser Gesamtbetrag zusammensetzt. Denn klar ist, dass du deine Rente maximal auf das reguläre Höchstniveau – also ohne individuelle Abschläge – aufstocken kannst. Für den Kauf von Rentenpunkten zu den genannten Konditionen hast du 3 Monate Zeit (6 Monate bei Wohnsitz im Ausland). Du bist jedoch nicht verpflichtet, Rentenpunkte zu kaufen.

In unserem obigen Beispiel konntest du maximal 6,49 Rentenpunkte kaufen. Ausgeschlossen wäre jetzt ein Kauf von beispielsweise 10 Rentenpunkten, denn dadurch würdest du die dir regulär (mit 67 Jahren) zustehende Rente überschreiten.

Früherer abschlagsfreier Renteneintritt durch Kauf von Rentenpunkten ist keine Pflicht

Trotz dem Kauf von Rentenpunkten bist du nicht verpflichtet, den vorzeitigen abschlagsfreien Renteneintritt auch wahrzunehmen. Wenn du also zum Beispiel 6,49 Rentenpunkte für den Renteneintritt mit 63 gekauft hast, kannst du trotzdem bis 67 weiterarbeiten und bekommst eine entsprechend höhere Rente. Eine Rückzahlung der gekauften Rentenpunkte ist jedoch nicht möglich.

Muss der Arbeitgeber den Kauf von Rentenpunkten bezuschussen?

Auch wenn du als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer grundsätzlich Anspruch auf eine Beteiligung deines Arbeitgebers an den Rentenbeiträgen hast, gilt dies nicht für den Kauf zusätzlicher Rentenpunkte. Dieser stellt sozusagen Privatvergnügen dar und muss von dir aus eigener Tasche finanziert werden.

Der Hintergrund liegt auf der Hand: Das Unternehmen erfüllt seine Verpflichtung bereits dadurch, dass es von deinem laufenden Gehalt Rentenbeiträge abführt. Den Arbeitgeber trifft aber keine Verantwortung dafür, dass du möglicherweise nicht alle möglichen Rentenpunkte erreichst oder früher in Rente gehen möchtest. Aus Fairnessgründen musst du die Rentenpunkte daher selbst kaufen, der Arbeitgeber kann aber freiwillige Zuschüsse zahlen.

Das bedeutet, dass dich der Kauf von zusätzlichen Rentenpunkten in der Regel doppelt so viel kostet, wie ein regulär im Arbeitsleben verdienter Rentenpunkt. Dieser kostet dich selbst nämlich nur etwa 4.696 Euro (50.493 Euro * 9,3%). Die andere Hälfte zahlt dein Arbeitgeber. Dieser Nachteil wird jedoch zum Teil durch die Steuerersparnis ausgeglichen.

Beachte, dass es sich bei den 50.493 Euro um das vorläufige Durchschnittsentgelt handelt. In Bezug auf das Arbeitseinkommen ist jedoch das tatsächliche Durchschnittsentgelt relevant.

Rentenpunkte kaufen – was kann ich steuerlich geltend machen?

Seit 2023 kannst du Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in voller Höhe steuerlich geltend machen. Zu den sogenannten Vorsorgeaufwendungen gehören dabei auch Kosten für den Kauf zusätzlicher Rentenpunkte. Dabei solltest du aber einige Punkte beachten, um das Steuersparpotenzial voll auszureizen.

Höchstbeträge nicht überschreiten

Pro Jahr kannst du maximal Rentenbeiträge in Höhe von 29.344 Euro steuerlich geltend machen (Stand: 2025). In die Berechnung fließen dabei auch deine laufenden Einzahlungen in die Deutsche Rentenversicherung ein (inkl. Arbeitgeberanteil). Du solltest hier unbedingt beachten, dass du nicht mehr einzahlst, als du tatsächlich absetzen kannst. Denn sonst verschenkst du einen Teil deiner eigentlich absetzbaren Einzahlung in die Rentenversicherung.

Zahlst du bereits hohe laufende Beiträge und gegebenenfalls Prämien für eine Rürup Rente, kannst du deine Rentenpunkte auch über mehrere Jahre kaufen. So stellst du sicher, dass du die jedes Jahr aufs Neue geltenden Höchstbeträge tatsächlich ausschöpfen kannst.

💡 Übrigens: Ehegatten und Lebenspartner, die gemeinsam veranlagt werden, können den doppelten Betrag absetzen. Du kannst hier auch den Anteil deines Partners mitbenutzen, wenn dieser ihn nicht bereits vollständig selbst ausschöpft.

So viele Rentenpunkte sollte der Durchschnittsverdiener maximal pro Jahr kaufen

Wenn du als Single genau das Durchschnittsentgelt von 50.493 Euro verdienst, wird der maximal absetzbare Betrag in Höhe von 29.344 Euro bereits um 9.391,70 Euro reduziert. Solltest du keine zusätzliche Rürup Rente besitzen, kannst du demnach maximal weitere 19.952,30 Euro absetzen. Demnach solltest du in diesem Beispiel im Jahr 2025 maximal rund 2,12 Rentenpunkte kaufen (19.952,30 / 9.391,70).

Du könntest zwar auch mehr Rentenpunkte kaufen, würdest dann jedoch deine Steuerersparnis verschwenden. Sinnvoller ist daher in der Regel die Aufteilung auf mehrere Jahre, auch wenn du dann ggf. höhere Kosten für die Rentenpunkte hast. Wichtig ist auch, dass du den Grundfreibetrag beachtest. Der Kauf von Rentenpunkten mindert nämlich dein zu versteuerndes Einkommen. Falls dieses unter 12.096 Euro sinkt, zahlst du keine Steuern und verschwendest demnach ebenfalls deine Steuerersparnis.

Je höher der Steuersatz, desto höher die Ersparnis

Was für andere Kosten gilt, gilt natürlich auch für den Kauf von Rentenpunkten. Je höher der Steuersatz im jeweiligen Jahr, desto umfangreicher wirken sich auch deine freiwilligen Zusatzzahlungen an die Rentenversicherung aus.

Möglicherweise bekommst du in den nächsten Jahren eine Abfindung oder erzielst mit einem Nebengewerbe hohe Zusatzeinkünfte, sodass du in den Spitzensteuersatz von 42% fällst. Hier kannst du den Vorteil, den Zeitpunkt deines Rentenpunktekaufs selbst auswählen zu können, optimal nutzen. Leg deine Einzahlung einfach in das Steuerjahr, in welchem du hohe Einkünfte erzielt hast.

Wie bereits beschrieben, kann es aus steuerlicher Sicht auch Sinn machen, den Kauf von Rentenpunkten in die Zeit zwischen dem vollendeten 63. und 67. Lebensjahr zu legen, wenn man trotz Bezug der Altersrente noch ganz normal weiterarbeitet.

Da das Thema Steuern von vielen individuellen Faktoren abhängt, wollen wir in diesem Artikel keine konkrete Steuerersparnis nennen. Wende dich hierzu bitte am besten an einen Steuerberater.

Rentenpunkte kaufen vs. private Rentenversicherung – Was lohnt sich mehr?

Möglicherweise stellst du dir an diesem Punkt des Artikels die Frage, ob die durchaus hohen Summen für den Kauf zusätzlicher Rentenpunkte tatsächlich gut investiert sind. Hier lassen sich natürlich nur pauschale Aussagen treffen, da viele Faktoren immer von deiner individuellen Situation abhängen. Auch deine Risikofreudigkeit spielt eine Rolle.

Rentenpunkte kaufen bedeutet Sicherheit

Fest steht allerdings, dass mit einem langen Anlagehorizont auch die mögliche Rendite ansteigt. Denn der Zinseszinseffekt kann nur wirken, wenn du über viele Jahre und bestenfalls sogar Jahrzehnte investierst – beispielsweise in eine private ETF Rentenversicherung, die deine gesetzlichen Rentenansprüche ergänzt. Wir können an dieser Stelle also festhalten, dass

Laut den Statistiken der Deutschen Rentenversicherung steigt der Rentenwert West seit dem Jahr 2000 im Durchschnitt um rund 1,78% pro Jahr an. Ausgehend von einem heutigen Rentenwert von 39,32 Euro, wäre dein Anspruch damit in 10 Jahren auf rund 46,91 Euro gewachsen. Wichtig zu wissen ist, dass der Rentenwert aufgrund der Rentengarantie niemals fallen kann. Neben der garantierten lebenslangen Rentenzahlung ist dies ein weiterer Sicherheitsaspekt.

Je älter du wirst, desto mehr hat sich der Kauf von Rentenpunkten gelohnt

Auch wenn es makaber klingt, die Aussage ist ganz einfach mathematisch belegbar. Um die Rechnung zu vereinfachen, gehen wir zunächst davon aus, dass der Rentenwert konstant bei 39,32 Euro bleibt. Das sind im Jahr etwa 472 Euro zusätzliche Rente. Teilen wir die aktuellen Kosten für einen Rentenpunkt durch diese Zahl, kommen wir auf ca. 20 Jahre (Steuerersparnis durch den Kauf von Rentenpunkten nicht berücksichtigt). Somit musst du in diesem stark vereinfachten Beispiel noch mindestens 20 Jahre nach Rentenbeginn leben, damit sich der Kauf von Rentenpunkten gelohnt hat.

Kauf von Rentenpunkten amortisiert sich nach etwa 16,5 Jahren

In der Realität sieht die Zahl jedoch etwas positiver aus, da die Rentenpunkte, welche du heute kaufst, bereits bei Rentenbeginn mehr wert sind. Wenn du zum Beispiel 2025 mit 57 Jahren einen Rentenpunkt für 9.391,70 Euro kaufst, ist dieser bei der o.g. Rentensteigerung bei Rentenbeginn mit 67 nicht mehr 39,32 Euro, sondern bereits 46,91 Euro wert. Dann müsstest du „nur“ noch 16,5 Jahre nach Rentenbeginn leben, um auf Plus/Minus Null zu kommen.

Da der mit 57 Jahren gekaufte Rentenpunkt jedoch auch nach Rentenbeginn voraussichtlich immer wertvoller wird, liegt die Zahl realistisch unter 15 Jahren. Natürlich aber nur dann, wenn es in der Zukunft eine Rentensteigerung wie in der Vergangenheit gibt.

Ob das ein guter Deal ist, muss wie bereits beschrieben individuell entschieden werden. Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer lag 2021 übrigens bei 20,5 Jahren. Bei den Beispielen haben wir einfachheitshalber Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge, Steuern und die Inflation nicht berücksichtigt.

Höhere Rendite mit einer privaten Rentenversicherung

Ein ETF zum Beispiel auf den MSCI World kommt auf eine jährliche Rendite von durchschnittlich ungefähr 8%. Die Vermögensentwicklung unterliegt hier aber auch stärkeren Schwankungen und kann dadurch auch negativ werden, während die gesetzliche Rente durch die Rentengarantie nur steigen kann. Je länger also dein Anlagehorizont, desto näher wirst du an die durchschnittlichen 8% Rendite kommen – und dadurch mit einer privaten Rentenversicherung („Fonds im Versicherungsmantel“) möglicherweise besser fahren.

So viel Geld ist ein Rentenpunkt bei privater Anlage wert

Wenn du beispielsweise zunächst auf die „sicherere“ Rentensteigerung durch den Kauf von Rentenpunkten verzichten kannst, ist auch eine Investition in höherem Alter denkbar. Ganz vereinfacht dargestellt. Wenn du wie im o.g. Beispiel mit 57 Jahren, die 9.391,70 Euro nicht in die gesetzliche Rentenversicherung investierst, sondern das Geld zum Beispiel über eine ETF Rentenversicherung oder einen ETF Sparplan in den MSCI World anlegst und nach Rentenbeginn 15 Jahre nichts machst, sind aus den 9.391,70 Euro bei 8% Rendite nach 25 Jahren über 64.000 Euro geworden (vor Kosten, Inflation und Steuern). Klar bist du dann bereits 82 Jahre und kannst im schlechtesten Fall nichts mehr mit dem Geld anfangen, deine Kinder bzw. Enkelkinder werden sich jedoch bei dir bedanken.

Nochmal: Das Ganze ist keine Anlageempfehlung. Jeder muss selbst entscheiden, was er mit seinem Geld macht. Für den einen ist der Kauf von Rentenpunkten eine sinnvolle Sache und für den anderen die Investition am Kapitalmarkt.

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