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Rente berechnen: So viel bekommst du im Alter wirklich
Rente berechnen – so findest du heraus, wie hoch deine gesetzliche Altersrente einmal ausfallen wird. Die Grundlage dafür bildet eine einfache Formel, die auf vier Faktoren beruht: Entgeltpunkte, Zugangsfaktor, aktueller Rentenwert und Rentenartfaktor. In diesem Experten-Artikel zeigen wir dir, was hinter diesen Bausteinen steckt, wie du Schritt für Schritt deine voraussichtliche Rente berechnest und welche Möglichkeiten du hast, sie zusätzlich zu erhöhen. Mit unseren Beispielen, Tabellen und Tipps kannst du deine Rente realistisch einschätzen – und heute schon die richtigen Entscheidungen für deine Altersvorsorge treffen.
💡 Wichtige Infos auf einen Blick
- Die Rentenformel lautet: Monatliche Rente = Entgeltpunkte * aktueller Rentenwert * Zugangsfaktor * Rentenartfaktor (bei Altersrente = 1,0).
- Rentenpunkte entstehen, indem dein Bruttojahreseinkommen ins Verhältnis zum Durchschnittsentgelt gesetzt wird (2025: 50.493 Euro). Mehr Gehalt bedeutet mehr Punkte.
- Die Berechnung der Rentenpunkte erfolgt so: Jahresbrutto / Durchschnittsentgelt = Punkte pro Jahr. Multipliziert mit den Arbeitsjahren ergibt sich eine grobe Schätzung.
- Die Beitragsbemessungsgrenze (96.600 Euro Jahresverdienst) sorgt dafür, dass du 2025 maximal rund 1,91 Punkte pro Jahr sammeln kannst. Höhere Einkommen erhöhen die Punkte nicht.
- Der Rentenwert zeigt, wie viel ein Punkt monatlich wert ist (2025: 40,76 Euro). Er steigt jährlich, abhängig von Löhnen und Demografie.
- Der Zugangsfaktor bestimmt, ob deine Rente gekürzt oder erhöht wird: Regulär = 1,0, früherer Rentenbeginn = –0,3% pro Monat, späterer Rentenbeginn = +0,5% pro Monat.
- Die Rente berechnen in 5 Schritten bedeutet: Punkte sammeln, mit Rentenwert multiplizieren, Zugangsfaktor berücksichtigen, Bruttorente ermitteln, Steuern & Abgaben abziehen = Nettorente.
- Zusätzliche Vorsorge kann deine Rente erhöhen, zum Beispiel durch private oder betriebliche Altersvorsorge, freiwillige Einzahlungen, Anrechnung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten oder einen späteren Renteneintritt.
- Wie berechne ich meine Rente?
- Was sind Rentenpunkte?
- Welche Rolle spielt das Durchschnittsentgelt in Deutschland?
- Was ist der Rentenwert?
- Was ist der individuelle Zugangsfaktor?
- Rente berechnen in 5 Schritten
- Wie viel musst du für eine bestimmte Rentenhöhe verdienen?
- Frühzeitig mit privater Vorsorge starten
- Renten-Check und Online-Beratung
- Häufig gestellte Fragen
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Wie berechne ich meine Rente?
Bevor wir losrechnen, klären wir zunächst die Grundlage: Wie wird deine gesetzliche Rente überhaupt ermittelt?
Entscheidend sind vier Bausteine – Entgeltpunkte, Zugangsfaktor, aktueller Rentenwert und der Rentenartfaktor. Aus ihnen ergibt sich die offizielle Formel der Deutschen Rentenversicherung für die Altersrente.
🧮 Formel zur Berechnung der Altersrente
Monatliche Rentenhöhe = Entgeltpunkte * Zugangsfaktor * Aktueller Rentenwert * Rentenartfaktor (1,0)
Im Folgenden schauen wir uns jeden dieser Faktoren in Ruhe an, erklären, was dahintersteckt und wie er sich auf deine Rentenhöhe auswirkt.
Anschließend setzen wir alles Schritt für Schritt in die Formel ein – damit du nachvollziehen kannst, wie deine spätere Rente zustande kommt.
Was sind Rentenpunkte?
Rentenpunkte – auch Entgeltpunkte genannt – sind die zentrale Grundlage für die Berechnung deiner späteren gesetzlichen Rente.
Stell dir Rentenpunkte wie eine Art Sammelwährung vor: Je mehr Punkte du während deines Arbeitslebens sammelst, desto höher fällt am Ende deine Rente aus.
Entscheidend ist dabei dein jährliches Bruttoeinkommen im Vergleich zum Durchschnittseinkommen aller gesetzlich Rentenversicherten in Deutschland.
So funktioniert die Berechnung
Für jedes Kalenderjahr wird dein Bruttojahresgehalt dem aktuellen Durchschnittsentgelt gegenübergestellt. Die Formel ist dabei ziemlich einfach.
🧮 Bruttojahresgehalt / Durchschnittsentgelt = Rentenpunkte
Das Ergebnis zeigt dir, wie viele Rentenpunkte du in diesem Jahr verdienst. Diese Punkte werden über dein gesamtes Berufsleben hinweg gesammelt und am Ende addiert. Auf dieser Basis wird dann deine persönliche Rentenhöhe berechnet.
Jetzt deine Rentenpunkte berechnen
Um eine grobe Schätzung deiner späteren Rentenpunkte zu bekommen, gehst du am besten so vor.
- Setze dein durchschnittliches jährliches Bruttogehalt ins Verhältnis zum aktuellen Durchschnittsentgelt von 50.493 Euro (Stand: 2025). Das Ergebnis zeigt dir, wie viele Rentenpunkte du pro Jahr sammelst. Beispiel: 40.000 Euro / 50.493 Euro = 0,79 Rentenpunkte pro Jahr.
- Multipliziere dieses Ergebnis mit der Anzahl deiner Arbeitsjahre. Ziehe dafür dein Einstiegsalter vom geplanten Renteneintrittsalter ab (zum Beispiel 67 – 25 = 42 Arbeitsjahre).
- Das Ergebnis ist eine vereinfachte Schätzung deiner gesamten Rentenpunkte.
Bitte beachte: Diese Berechnung geht davon aus, dass dein Gehalt und auch das allgemeine Durchschnittsentgelt über die Jahre gleichbleiben. In der Realität verändern sich beide Werte regelmäßig durch Gehaltsentwicklungen und jährliche Anpassungen. Das tatsächliche Ergebnis kann also abweichen.
Beispielsweise steigt das jährliche Durchschnittsentgelt 2026 auf 51.944 Euro. Du musst also ca. 10% mehr verdienen, um einen Rentenpunkt zu erhalten.
Wie viele Rentenpunkte du bisher genau gesammelt hast, findest du auf deiner jährlichen Renteninformation.
Welche Ergebnisse sind möglich?
- Genau im Durchschnitt verdient: Liegt dein Einkommen exakt beim Durchschnittsgehalt, erhältst du für dieses Jahr einen vollen Rentenpunkt.
- Überdurchschnittliches Einkommen: Verdienst du mehr, bekommst du entsprechend mehr als einen Rentenpunkt.
- Unterdurchschnittliches Einkommen: Liegt dein Gehalt unter dem Durchschnitt, sammelst du weniger als einen Punkt.
Rentenpunkte für verschiedene Jahresgehälter 2025
In der folgenden Tabelle siehst du, wie viele Rentenpunkte du im Jahr 2025 mit unterschiedlichen Jahresgehältern sammeln kannst. So bekommst du ein besseres Gefühl dafür, wie dein Einkommen deine spätere Rente beeinflusst.
Jahresbruttogehalt | Rentenpunkte (Durchschnittsgehalt 50.493 €) |
---|---|
10.000 € | 0,1980 |
20.000 € | 0,3961 |
30.000 € | 0,5941 |
40.000 € | 0,7922 |
50.000 € | 0,9902 |
60.000 € | 1,1883 |
70.000 € | 1,3863 |
80.000 € | 1,5844 |
90.000 € | 1,7824 |
96.600 € | 1,9131 |
Wichtiger Hinweis für Gutverdiener: Rentenpunkte sind gedeckelt
Auch wenn du sehr viel verdienst: Unbegrenzt Rentenpunkte pro Jahr sammeln geht nicht.
Die Rentenversicherung setzt hier eine klare Obergrenze – die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze. Einkommen, das über dieser Grenze liegt, wird bei der Berechnung der Rentenpunkte nicht mehr berücksichtigt.
Das bedeutet:
- Verdienst du mehr als die Beitragsbemessungsgrenze, bekommst du trotzdem nur so viele Rentenpunkte, als würdest du genau an dieser Grenze verdienen.
- Für das Jahr 2025 liegt diese Grenze bei 8.050 Euro pro Monat bzw. 96.600 Euro pro Jahr.
- Damit kannst du im Jahr 2025 maximal rund 1,91 Rentenpunkte sammeln – egal, wie hoch dein tatsächliches Einkommen über dieser Grenze hinaus ist.
Wenn du wissen willst, wie hoch die maximale Rente in Deutschland ist, kannst du dir gerne den verlinkten Artikel durchlesen.
Was heißt das für dich?
Wenn du zu den Besserverdienenden gehörst, solltest du wissen: Deine spätere Rente steigt ab einem bestimmten Einkommen nicht mehr automatisch weiter an.
Deshalb ist es gerade für Gutverdiener sinnvoll, zusätzlich mit privater oder betrieblicher Altersvorsorge vorzusorgen. Nur so kannst du langfristig eine mögliche Rentenlücke schließen und deinen gewohnten Lebensstandard auch im Alter sichern. Wenn du wissen willst, wie unsere Beratung zur privaten Altersvorsorge abläuft, kannst du dir gerne den verlinkten Artikel durchlesen.
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Welche Rolle spielt das Durchschnittsentgelt in Deutschland?
Das Durchschnittsentgelt ist das jährliche Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer in Deutschland, die in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.
Es dient als zentrale Bezugsgröße für die Berechnung deiner Rentenpunkte.
Jedes Jahr legt die Deutsche Rentenversicherung diesen Wert neu fest und passt ihn an die aktuelle Einkommensentwicklung an. Für das Jahr 2025 beträgt das vorläufige Durchschnittsentgelt 50.493 Euro.
Unterschied zum allgemeinen Durchschnittsgehalt
Wichtig ist: Dieses Durchschnittsentgelt ist nicht identisch mit dem statistischen Durchschnittsgehalt, das du vielleicht aus Medien oder Studien kennst.
- Beim Durchschnittsentgelt der Rentenversicherung zählen nur die Einkommen der versicherungspflichtigen Arbeitnehmer.
- Einkommen bestimmter Gruppen – zum Beispiel Beamte, Selbstständige oder Minijobber – bleiben außen vor.
Dadurch bildet das Durchschnittsentgelt eine spezifische Rechengröße, die nur für die Rente gilt, während das allgemeine Durchschnittsgehalt alle Erwerbstätigen einschließt und deshalb oft höher ausfällt.
Entwicklung des Durchschnittsentgelts
Die Höhe des Durchschnittsentgelts steigt im Laufe der Zeit an, da es regelmäßig an die allgemeine Lohn- und Gehaltsentwicklung angepasst wird. In Tabellen zur Entwicklung kannst du genau nachsehen, wie sich dieser Wert Jahr für Jahr verändert hat.
Jahr | West | Ost |
---|---|---|
2015 | 35.514 € | 30.745 € |
2016 | 36.187 € | 31.701 € |
2017 | 37.077 € | 32.598 € |
2018 | 38.212 € | 33.700 € |
2019 | 39.301 € | 36.256 € |
2020 | 39.301 € | 36.605 € |
2021 | 40.463 € | 38.317 € |
2022 | 42.053 € | 40.358 € |
2023 | 44.732 € | 43.514 € |
2024 | 45.358 € | 44.732 € |
2025 | 50.493 € | 50.493 € |
2026 | 51.944 € | 51.944 € |
Früher: Unterschied zwischen Ost und West
Nach der Wiedervereinigung wurden lange Zeit zwei verschiedene Durchschnittsentgelte angesetzt – eines für Westdeutschland und eines für Ostdeutschland.
Grund war, dass die Einkommen in den neuen Bundesländern zunächst deutlich niedriger lagen als im Westen. Um die unterschiedlichen Lebens- und Einkommensverhältnisse fair abzubilden, wurden daher getrennte Werte für die Rentenberechnung genutzt.
Mit der schrittweisen Angleichung der Löhne wurde diese Unterscheidung nach und nach aufgehoben. Seit 2025 gilt nun ein bundesweit einheitliches Durchschnittsentgelt als Grundlage für die Berechnung deiner Rentenpunkte.
Unterschied zwischen vorläufigem und endgültigem Durchschnittsentgelt
Achtung – jetzt wird es ein wenig tricky.
Wir haben zu Beginn dieses Abschnitts geschrieben, dass das vorläufige Durchschnittsentgelt 2025 bei 50.943 Euro liegt. Neben dem vorläufigen Durchschnittsentgelt gibt es aber noch das endgültige Durchschnittsentgelt, welches in der Regel im Folgejahr festgelegt wird (also im Jahr 2026 für das Jahr 2025).
Für dein Arbeitseinkommen und die Berechnung deiner Rentenpunkte gilt das endgültige Durchschnittsentgelt und nicht das vorläufige Durchschnittsentgelt. Deine genauen Rentenpunkte für 2025 kennst du also erst im Jahr 2026, wenn das endgültige Durchschnittsentgelt feststeht.
Was ist der Rentenwert?
Der Rentenwert bestimmt, wie viel Geld du später pro Rentenpunkt monatlich erhältst. Anders gesagt: Hast du während deines Arbeitslebens Rentenpunkte gesammelt, dann legt der Rentenwert fest, wie viel dir jeder einzelne Punkt auszahlt.
Dieser Wert wird jedes Jahr zum 1. Juli neu festgelegt. Seit dem 1. Juli 2025 beträgt der Rentenwert 40,76 Euro pro Rentenpunkt.
Warum ist der Rentenwert so wichtig?
Die jährliche Anpassung des Rentenwerts wirkt sich direkt auf deine spätere Rente aus.
Wenn er steigt, bekommst du für deine gesammelten Punkte mehr Geld – bleibt er gleich oder steigt nur wenig, wirkt sich das entsprechend aus.
Deshalb lohnt es sich, den aktuellen Rentenwert im Blick zu behalten und regelmäßig deine Renteninformation zu prüfen.
Entwicklung des Rentenwerts
Jahr | West | Ost |
---|---|---|
2015 | 29,21 € | 27,05 € |
2016 | 30,45 € | 28,66 € |
2017 | 31,03 € | 29,69 € |
2018 | 32,02 € | 30,69 € |
2019 | 33,05 € | 31,89 € |
2020 | 34,19 € | 33,23 € |
2021 | 34,19 € | 33,47 € |
2022 | 36,02 € | 35,52 € |
2023 | 37,60 € | 37,60 € |
2024 | 39,32 € | 39,32 € |
2025 | 40,76 € | 40,76 € |
So wird der Rentenwert berechnet
Die Bundesregierung passt den Rentenwert jedes Jahr neu an. In der Regel steigt er – allerdings hängt das von mehreren Faktoren ab.
- Entwicklung der Löhne und Gehälter: Der Rentenwert orientiert sich an der Lohnentwicklung aller Arbeitnehmer in Deutschland. Steigen die Durchschnittslöhne, steigt normalerweise auch der Rentenwert.
- Nachhaltigkeitsfaktor und demografische Entwicklung: Hier wird geschaut, wie sich das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern verändert. Wenn immer weniger Beschäftigte für immer mehr Rentner Beiträge zahlen, bremst dieser sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor den Anstieg des Rentenwerts.
Früher: Unterschied zwischen Ost und West
Über viele Jahre hinweg gab es getrennte Rentenwerte für Ost- und Westdeutschland. Grund dafür war, dass sich die Einkommen in den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung langsamer entwickelten. Seit dem 1. Juli 2023 wurde diese Trennung endgültig aufgehoben – seitdem gilt ein einheitlicher Rentenwert für ganz Deutschland.
Was ist der individuelle Zugangsfaktor?
Der individuelle Zugangsfaktor legt fest, ob deine Rente in voller Höhe, gekürzt oder sogar erhöht ausgezahlt wird. Entscheidend ist, wann du in Rente gehst: zum regulären Rentenalter, früher oder später.
- Gehst du genau zum gesetzlichen Renteneintrittsalter, liegt dein Zugangsfaktor bei 1,0. Das bedeutet: Du erhältst deine errechnete Rente ohne Abschläge oder Zuschläge.
- Weichst du davon ab – also gehst du früher oder später in Rente –, verändert sich dein Zugangsfaktor entsprechend.
Zugangsfaktor bei vorzeitigem Rentenbeginn
Wenn du vorzeitig in Rente gehst, wird deine Rente dauerhaft gekürzt (Ausnahmen: u.a. „Rente mit 63“).
Für jeden Monat, den du früher aufhörst zu arbeiten, sinkt dein Zugangsfaktor um 0,003 Punkte. Das entspricht einer Rentenminderung von 0,3% pro Monat. Deutlicher wird das Ganze an einem Beispiel.
- Du möchtest 24 Monate früher in Rente gehen.
- Berechnung: 24 * 0,003 = 0,072.
- Dein Zugangsfaktor beträgt also: 1 – 0,072 = 0,928.
- Ergebnis: Deine Rente reduziert sich dauerhaft um 7,2%.
Wenn du dich für Tricks, um früher in Rente zu gehen interessierst, solltest du dir den verlinkten Artikel durchlesen.
Für bekannte Tricks, wie Arbeitslosigkeit vor der Rente oder Krankheit vor der Rente haben wir separate Artikel geschrieben.
Zugangsfaktor bei späterem Rentenbeginn
Entscheidest du dich dagegen, länger zu arbeiten, wirst du belohnt: Für jeden Monat, den du über das gesetzliche Rentenalter hinaus arbeitest, steigt dein Zugangsfaktor um 0,005 Punkte. Das entspricht einer Rentensteigerung von 0,5% pro Monat. Auch hier ein Beispiel zum besseren Verständnis.
- Du arbeitest freiwillig 12 Monate länger.
- Berechnung: 12 * 0,005 = 0,06.
- Dein Zugangsfaktor beträgt also: 1 + 0,06 = 1,06.
- Ergebnis: Deine Rente erhöht sich dauerhaft um 6%.
Egal ob vorzeitiger und späterer Rentenbeginn, du hast grundsätzlich die Möglichkeit, Rente zu beziehen und weiterzuarbeiten. Ausführliche Informationen dazu findest du im verlinkten Artikel.
Kurz zusammengefasst: Mit dem Zugangsfaktor kannst du selbst beeinflussen, ob du für deine Rente Abschläge in Kauf nimmst, weil du früher aufhörst, oder ob du durch längeres Arbeiten Zuschläge erhältst.
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Rente berechnen in 5 Schritten
Schritt 1: Rentenpunkte pro Jahr ermitteln
Zuerst findest du heraus, wie viele Rentenpunkte du jedes Jahr gesammelt hast. Dafür teilst du dein jeweiliges Jahresbruttogehalt durch das in diesem Jahr gültige Durchschnittsentgelt in Deutschland.
🧮 Rentenpunkte = Bruttojahresgehalt / Durchschnittsentgelt
Das wiederholst du für jedes Jahr, in dem du Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast (oder noch einzahlen wirst). Am einfachsten geht das über deine jährliche Renteninformation. Anschließend addierst du alle Punkte.
Schritt 2: Mit dem aktuellen Rentenwert multiplizieren
Nun multiplizierst du deine gesammelten Rentenpunkte mit dem aktuellen Rentenwert. So erfährst du, wie hoch deine Rente vorerst ausfällt. Für 2025 beträgt der Rentenwert 40,76 Euro pro Rentenpunkt.
Schritt 3: Abschläge oder Zuschläge berücksichtigen
Jetzt kommt der Zugangsfaktor ins Spiel. Er bestimmt, ob du deine Rente ungekürzt, gekürzt oder sogar erhöht erhältst.
- Regulärer Rentenbeginn: Zugangsfaktor = 1,0 bedeutet keine Kürzungen oder Zuschläge
- Früherer Rentenbeginn: Zugangsfaktor = 1 – (Anzahl Monate * 0,003) bedeutet Kürzung von 0,3% pro Monat
- Späterer Rentenbeginn: Zugangsfaktor = 1 + (Anzahl Monate * 0,005) bedeutet Zuschlag von 0,5% pro Monat
Schritt 4: Bruttorente berechnen
Setze nun alle Werte in die Rentenformel ein.
🧮 Monatliche Bruttorente = Rentenpunkte * aktueller Rentenwert * Zugangsfaktor
Damit erhältst du deine voraussichtliche monatliche Bruttorente. Wenn dir dieser grobe Wert reicht, bist du fertig – falls du es genauer wissen willst, folgt Schritt 5.
Schritt 5: Steuern und Abgaben abziehen
- Rentensteuer: Die Höhe hängt von deinem Renteneintrittsjahr, dem geltenden Besteuerungsanteil und deinem persönlichen Steuersatz ab.
- Krankenversicherung: Wenn du gesetzlich krankenversichert bist, zahlst du den halben Beitrag, die andere Hälfte übernimmt die Rentenversicherung.
- Pflegeversicherung: Diesen Beitrag musst du komplett selbst übernehmen.
So erhältst du deine monatliche Nettorente, die am Ende tatsächlich auf deinem Konto ankommt. Ausführliche Informationen zur Besteuerung der gesetzlichen Rente findest du im verlinkten Artikel.
Wie viel musst du für eine bestimmte Rentenhöhe verdienen?
Wir haben einen sehr ausführlichen Artikel dazu geschrieben, wie viel man für 2000 Euro Rente verdienen muss und wie viel davon nach Steuern übrig bleibt.
Mit den Informationen aus diesem Artikel, kannst du das Ganze kinderleicht für deine Wunschrente berechnen.
Alternativ kannst du dir auch eines unserer Videos dazu auf YouTube anschauen. Wir haben solche Berechnungen am Beispiel von 2000 und 3000 Euro Rente gemacht.
Im Video: Wer bekommt 2000 Euro Rente?
Im Video: Wer bekommt 3000 Euro Rente?
Frühzeitig mit privater Vorsorge starten
Je eher du damit beginnst, privat für dein Alter vorzusorgen, desto stärker profitierst du vom Zinseszinseffekt. Schon kleine, frühzeitig eingezahlte Beträge können über die Jahre ein beachtliches Vermögen bilden. Dabei stehen dir viele Wege offen: von der privaten Rentenversicherung (zum Beispiel ETF-Rentenversicherung), über ETF-Sparpläne, einer staatlich geförderten Riester oder Rürup Rente bis hin zu Immobilien als Kapitalanlage.
Wenn du angestellt bist, solltest du außerdem unbedingt prüfen, ob sich eine betriebliche Altersvorsorge über deinen Arbeitgeber lohnt – oft gibt es Zuschüsse, die deine spätere Rente zusätzlich steigern.
💡 Unser Tipp: Lass dich frühzeitig beraten, welches Vorsorgeprodukt am besten zu dir, deiner Lebenssituation und deinen Zielen passt. Je früher du loslegst, desto größer ist dein langfristiger Vorteil.
Weitere Möglichkeiten, deine Rente zu erhöhen
1. Freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung
Du kannst deine gesetzliche Rente aktiv aufstocken, indem du freiwillig zusätzliche Beiträge einzahlst (Rentenpunkte kaufen). Solche Sonderzahlungen eignen sich besonders, wenn du:
- Rentenabschläge vermeiden möchtest, weil du früher in Rente gehen willst,
- Zeiten mit geringen Beiträgen ausgleichen möchtest (zum Beispiel während der Ausbildung oder Elternzeit),
- oder Phasen einer Selbstständigkeit hast, in denen keine regulären Einzahlungen erfolgen.
2. Kindererziehungszeiten und weitere anrechenbare Zeiten nutzen
Für die Erziehung von Kindern oder die Pflege von Angehörigen erhältst du zusätzliche Rentenpunkte gutgeschrieben. Auch Zeiten des Wehr- oder Zivildienstes, deiner beruflichen Ausbildung oder des Arbeitslosengeldbezugs können berücksichtigt werden.
Achte darauf, dass wirklich alle relevanten Zeiten in deinem Rentenkonto erfasst sind (u.a. auch Kinderberücksichtigungszeiten) – und melde fehlende Zeiten rechtzeitig nach.
3. Flexibler Renteneintritt
Dein Renteneintrittszeitpunkt wirkt sich direkt auf die Höhe deiner Rente aus. Wenn du länger arbeitest und deine Rente später beantragst, bekommst du einen Zuschlag: 0,5% pro Monat bzw. 6% pro Jahr.
Schon ein Jahr mehr im Job kann also spürbar deine monatliche Rente erhöhen – dauerhaft und lebenslang.
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Was Kunden über unsere Beratung sagen
Häufig gestellte Fragen
Die gesetzliche Rentenhöhe wird nach einer festen Formel berechnet: Monatliche Rente = Entgeltpunkte * aktueller Rentenwert * Zugangsfaktor * Rentenartfaktor. Für die Altersrente beträgt der Rentenartfaktor 1,0.
Rentenpunkte – auch Entgeltpunkte genannt – sind die wichtigste Grundlage für deine spätere Rente. Sie entstehen, indem dein Jahresbruttogehalt durch das Durchschnittsentgelt in Deutschland geteilt wird.
- Einkommen im Durchschnitt = 1 Punkt
- Überdurchschnittliches Einkommen = mehr Punkte
- Unterdurchschnittliches Einkommen = weniger Punkte
So funktioniert die Berechnung:
- Teile dein Jahresbruttogehalt durch das Durchschnittsentgelt (2025: 50.493 Euro).
- Das Ergebnis zeigt, wie viele Punkte du in diesem Jahr sammelst.
- Multipliziere die Punkte mit deinen Arbeitsjahren (Rentenalter – Berufseinstiegsalter).
Die Rentenpunkte sind gedeckelt. Grund ist die Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung. 2025 liegt sie bei 96.600 Euro Jahresgehalt. Damit kannst du 2025 maximal ca. 1,91 Rentenpunkte sammeln – egal, wie viel mehr du verdienst.
Das Durchschnittsentgelt ist das durchschnittliche Jahresgehalt aller rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmer in Deutschland. Es wird jedes Jahr neu festgelegt (2025: 50.493 Euro). Beamte, Selbstständige und Minijobber sind dabei nicht berücksichtigt.
Der Rentenwert gibt an, wie viel Geld dir ein Rentenpunkt pro Monat auszahlt. Zum 1. Juli 2025 beträgt er 40,76 Euro. Der Rentenwert steigt in der Regel jährlich, abhängig von der Lohnentwicklung und dem Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern (Nachhaltigkeitsfaktor).
Der Zugangsfaktor bestimmt, ob deine Rente in voller Höhe, gekürzt oder erhöht ausgezahlt wird.
- Regulärer Rentenbeginn: 1,0 (keine Kürzung/Zuschlag)
- Früherer Rentenbeginn: –0,3% pro Monat
- Späterer Rentenbeginn: +0,5% pro Monat
- Rentenpunkte ermitteln
- Mit aktuellem Rentenwert multiplizieren
- Zugangsfaktor berücksichtigen
- Bruttorente berechnen
- Steuern & Abgaben abziehen = Nettorente
- Private oder betriebliche Altersvorsorge
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- Späterer Renteneintritt (+0,5% pro Monat länger arbeiten)
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