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Berufsunfähigkeitsrente Steuern und Abzüge – Was bleibt übrig?

Aktualisiert am 22. November 2024

Wie genau musst du deine Berufsunfähigkeitsrente versteuern? Welche weiteren Abgaben kommen im Falle einer Berufsunfähigkeit auf dich zu? Welche Unterschiede gibt es bei der Besteuerung zwischen Versicherungen aus den unterschiedlichen Schichten? Wie genau es mit Steuern, Krankenversicherungs- und Rentenversicherungsbeiträgen auf deine BU-Rente aussieht und ob du die Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung von der Steuer absetzen kannst, erfährst du in diesem Experten-Artikel.

💡Wichtige Infos auf einen Blick

Auch im Video: Berufsunfähigkeitsrente Steuern und Abzüge

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ntv - Berufsunfähigkeitsrente Steuern und Abzüge - Was bleibt übrig?
Spiegel - Berufsunfähigkeitsrente Steuern und Abzüge - Was bleibt übrig?
Sueddeutsche Zeitung - Berufsunfähigkeitsrente Steuern und Abzüge - Was bleibt übrig?
Handelsblatt - Berufsunfähigkeitsrente Steuern und Abzüge - Was bleibt übrig?
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Wirtschaftswoche - Berufsunfähigkeitsrente Steuern und Abzüge - Was bleibt übrig?
BR - Berufsunfähigkeitsrente Steuern und Abzüge - Was bleibt übrig?
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Handelsblatt - Berufsunfähigkeitsrente Steuern und Abzüge - Was bleibt übrig?

Versicherungen mit Kopf - Bekannt aus

Was bleibt von der BU-Rente nach Abzügen übrig?

Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort, da die Abzüge bei der BU-Rente von verschiedenen Faktoren abhängen.

Bei den Steuern kommt es darauf an, zu welcher Schicht deine Berufsunfähigkeitsversicherung gehört, wie hoch deine BU-Rente ist, mit welchem Alter du berufsunfähig wirst und bis zu welchem Endalter du die Versicherung abgeschlossen hast.

Bei den Krankenversicherungsbeiträgen kommt es darauf an, ob du privat oder gesetzlich krankenversichert bist und welche weiteren Einkünfte du neben der BU-Rente noch hast. Da in den meisten Fällen Krankenversicherungsbeiträge anfallen, solltest du diese bei der Höhe der BU-Rente unbedingt mit einplanen.

Weitere Sozialversicherungsbeiträge werden bei Bezug einer BU-Rente nicht fällig.

Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung werden im Leistungsfall ebenfalls nicht mehr fällig.

Berufsunfähigkeitsrente Steuern

Je nachdem, wie du deine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hast, also quasi in welcher Schicht, unterscheidet sich die Besteuerung deiner Berufsunfähigkeitsrente bei der Auszahlung.

Nachfolgend werden wir auf die verschiedenen Formen der Besteuerung einer BU-Rente eingehen.

Beginnen wollen wir mit der in der Praxis am häufigsten vorkommenden Form (unsere Empfehlung). Nämlich wenn eine reine Berufsunfähigkeitsversicherung (auch selbstständige BU-Versicherung genannt), ohne Verbindung mit anderen Produkten (zum Beispiel Rürup Rente 1. Schicht oder Betriebliche Altersvorsorge 2. Schicht) abgeschlossen wurde. Dann handelt es sich um eine Berufsunfähigkeitsversicherung aus der 3. Schicht.

Steuern Berufsunfähigkeitsrente aus der 3. Schicht (selbstständige BU)

Eine Berufsunfähigkeitsrente aus der 3. Schicht wird wie eine abgekürzte Leibrente behandelt. Dies kannst du im § 22 Nr. 1 Satz 3 lit. a) bb) EStG sowie § 55 Abs. 2 EStDV nachlesen.

Die Besteuerung deiner Berufsunfähigkeitsrente als abgekürzte Leibrente bedeutet, dass nur der Ertragsanteil besteuert wird. Wie sich dieser Ertragsanteil genau berechnet, erfährst du im nächsten Absatz.

ℹ️ Ertragsanteil Berufsunfähigkeitsrente berechnen

Der Ertragsanteil deiner Berufsunfähigkeitsrente hängt davon ab,

Anhand der verlinkten Tabelle (Spalten 1 und 2) kann genau abgelesen werden, welcher Ertragsanteil für welche Restlaufzeit/Alter relevant ist. Spalte 3 ist in der Regel nicht relevant, da es sich bei Berufsunfähigkeitsrenten fast immer um Renten mit begrenzter Laufzeit handelt.

Rechenbeispiel Ertragsanteilbesteuerung

Wird nun also ein heute 30-jähriger berufsunfähig und hat eine Berufsunfähigkeitsversicherung bis zum 67. Lebensjahr abgeschlossen, so ergibt sich eine maximale Rentenzahlungsdauer von 37 Jahren. Laut Tabelle wäre dann bei 37 Jahren möglicher Rentenzahlung ein Anteil von 36% der BU-Rente mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz zu versteuern. Es müssen also nicht, wie häufig missverstanden, 36% Steuern auf die BU-Rente gezahlt werden.

Wurden 2.000 Euro Berufsunfähigkeitsrente abgesichert, so müssten in diesem Beispiel 720 Euro versteuert werden. Da dieser Wert aber unter dem Grundfreibetrag liegt (2024: 11.604 Euro pro Jahr / 967 Euro pro Monat), sind keinerlei Steuern zu zahlen – sofern es neben der BU-Rente keine weiteren Einkunftsquellen gibt. Sind andere Einkunftsquellen vorhanden (zum Beispiel Mieteinnahmen), dann müssen diese natürlich berücksichtigt werden und es kann insgesamt zu Steuerzahlungen kommen.

Auch im Video: Besteuerung Berufsunfähigkeitsrente aus der 3. Schicht

Steuern Berufsunfähigkeitsrente aus der 2. Schicht (Kombination mit bAV)

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung in Verbindung mit einer betrieblichen Altersvorsorge (betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung) wird der 2. Schicht zugeordnet. Die Beiträge werden aus dem Brutto gezahlt, weshalb keine Steuern und Sozialabgaben anfallen.

Dieser Steuervorteil in der Einzahlungsphase führt jedoch zu einer hohen Besteuerung im Leistungsfall. Konkret wird die Berufsunfähigkeitsrente zu 100% mit dem persönlichen Steuersatz besteuert.

Steuern Berufsunfähigkeitsrente aus der 1. Schicht (Kombination mit Rürup Rente)

Die Kombination einer Rürup Rente und einer Berufsunfähigkeitsversicherung wird der 1. Schicht zugeordnet. Die Beiträge können in der Einzahlungsphase seit 2023 zu 100% von der Steuer abgesetzt werden.

Wie bei einer Kombination aus der 2. Schicht hat der Steuervorteil aus der Einzahlungsphase auch hier Nachteile im Leistungsfall. 2024 werden 83% der Berufsunfähigkeitsrente mit dem persönlichen Steuersatz besteuert. Bis 2058 steigt der zu versteuernde Anteil auf 100%.

Ausschlaggebend für den zu versteuernden Anteil ist das Jahr des erstmaligen Rentenbeginns.

Auch im Video: Berufsunfähigkeitsrente Steuern

Nachzahlung Berufsunfähigkeitsrente versteuern

Bei einer guten Berufsunfähigkeitsversicherung wird die Rente rückwirkend ab dem 1. Tag der Berufsunfähigkeit gezahlt. Wenn wir uns jedoch die Definition von Berufsunfähigkeit anschauen, stellen wir fest, dass man mindestens 6 Monate berufsunfähig sein muss, damit die Versicherung leistet. Das nennt sich Prognosezeitraum.

Demnach ist es nicht unwahrscheinlich, dass du zu Beginn der Berufsunfähigkeit einen größeren Teil (zum Beispiel 6 Monatsrenten) auf einmal ausgezahlt bekommst. Da auch bei der BU-Rente das Zuflussprinzip gilt, wonach Einnahmen im Jahr des Zuflusses versteuert werden müssen, kann es zu Beginn der Berufsunfähigkeit in gewissen Konstellationen zu Steuerzahlungen kommen, obwohl die BU-Rente eigen