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BU-Rente Höhe – Wie hoch sollte deine BU-Rente sein?

Aktualisiert am 22. November 2024

Wenn du dich um den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung bemühst, wirst du zwangsläufig mit der Frage konfrontiert, wie die Höhe deiner Berufsunfähigkeitsrente (BU-Rente) aussehen sollte.

Dies klingt erstmal nach einer einfachen Frage, da man im Netz auch recht schnell über die pauschale Formel ca. 70 bis 80% des Nettoeinkommens stolpert. Ganz so einfach ist dies dann aber trotzdem nicht.

Zumindest solltest du es dir nicht so einfach machen. Oder findest du dein monatliches Einkommen, im Falle einer Berufsunfähigkeit sollte „pauschal“ bestimmt sein?

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Versicherungen mit Kopf - Bekannt aus

Pauschale oder individuelle Herangehensweise zur Ermittlung der Höhe der BU-Rente?

Führst du denn ein „pauschales Leben“? Oder ist dein Leben doch eher sehr individuell?

Wohl eher letzteres, weshalb eine individuelle Absicherung deines Einkommens durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer zu dir und deiner Lebenssituation passenden BU-Rente hier durchaus mehr Sinn macht.

Dazu kommen auch noch diverse Irrtümer, wie zum Beispiel, dass du ja nicht so viel absichern musst, da du ja auch noch was vom Staat bekommst. Warum das mitnichten der Fall ist, welche Stolperfallen du noch beachten solltest und wie du die Höhe deiner individuellen Berufsunfähigkeitsrente bestimmst, klären wir nachfolgend.

Darauf solltest du bei der Höhe deiner Berufsunfähigkeitsrente achten

Vom Staat gibt’s bei Berufsunfähigkeit doch auch Geld für dich, oder?

Auch wenn das leider immer noch viele glauben, so ist Fakt, dass du bei reiner Berufsunfähigkeit keinen Cent vom Staat bekommst. Was hier viele Leute mit Berufsunfähigkeit verwechseln, ist die Erwerbsminderung, für welche es vom Staat eine kleine Rente gibt, je nachdem ob volle oder teilweise Erwerbsminderung vorliegt. Lediglich Personen, die vor dem 02.01.1961 geboren worden sind, haben noch ein Anrecht auf eine Art staatliche Berufsunfähigkeitsrente in Höhe der teilweisen Erwerbsminderungsrente.

Und damit du eine Erwerbsminderungsrente überhaupt bekommst, musst du erstens die Voraussetzungen was Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung angeht erfüllt haben und zweitens auch erwerbsgemindert sein. Und glaube mir. Insbesondere die zweite Voraussetzung ist gar nicht mal so leicht zu erfüllen.

Wenn du berufsunfähig bist, gibst du eh kein Geld mehr aus, also reicht dir eine kleine BU-Rente

Ach ja, ist das denn wirklich so? Versetzen wir uns mal in die Situation eines Berufsunfähigen. Weißt du, was dieser ganz viel hat? Richtig, Zeit! Und was machen wir Menschen, wenn wir viel Zeit haben? Genau, wir tendieren dazu, auch viel Geld auszugeben, um eben diese Zeit mit irgendetwas zu füllen. Dieses Argument ist also schon hier entkräftet.

Dazu könnte ich auch noch erwähnen, dass Berufsunfähigkeit nicht gleich bedeutet, dass du nur noch im Rollstuhl sitzen kannst. Du kannst lediglich deinen zuletzt ausgeübten Job nicht mehr zu 50% ausüben. Ich kenne den ein oder anderen Berufsunfähigen, der weiterhin seinen Sport macht, reist oder sich mit Freunden trifft. Und all das kostet eben Geld. Und deshalb ist die passende Höhe deiner Berufsunfähigkeitsrente so wichtig.

Dazu zahlst du im Falle der Berufsunfähigkeit keine Beiträge mehr in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Sprich, dadurch wird diese später mal sinken. Und deshalb ist es umso wichtiger, dass du deine private Altersvorsorge vorantreibst und weiter die Beiträge zu privaten Rentenversicherungen, Sparplänen etc. zahlst. Vor allem dieser Punkt wird bei der Ermittlung der richtigen Höhe der BU-Rente leider oft vergessen, ist aber immens wichtig.

Wie sieht es mit Steuern und Krankenversicherungsbeiträgen bei der BU-Rente aus?

Leider muss man auch die Themen Steuern und Krankenversicherungsbeiträge bei der Auszahlung einer Berufsunfähigkeitsversicherung beachten. Beide Themen haben wir im verlinkten Artikel oder in den folgenden Videos behandelt.

Im Video: Steuern auf deine BU-Rente

Im Video: Krankenversicherungsbeiträge auf deine BU-Rente

Wie genau solltest du die Höhe deiner BU-Rente nun bestimmen?

Wie du siehst, ist das Thema doch nicht ganz so einfach, wie viele vermuten. Wenn du dich gegen Berufsunfähigkeit versichern möchtest, dann richtig. Und dazu gehört eben auch eine BU-Rente in einer zu deinem Leben passenden Höhe.

Schaue also, dass du all deine Kosten und Ausgaben (auch für Sparverträge, Leasing, Finanzierungen, etc.) auf dem Schirm hast, wenn du die Höhe deiner Berufsunfähigkeitsrente wählst. Habe im Hinterkopf, dass ggf. ein wenig Steuern fällig werden und du auch die Beiträge zum Beispiel zu deiner gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung weiter zahlen musst.

Grundsätzlich gilt: Lieber ein wenig zu viel abgesichert als nötig (im Rahmen dessen, was erlaubt ist) als zu wenig.

Denn wenn du 2.000 Euro im Monat brauchst und nur 1.800 Euro BU-Rente bekommst, dann gilt leider nicht das Motto „na immerhin etwas“, sondern du musst dich auf Grund der zu niedrigen Rente in wichtigen Lebenspunkten beschneiden, was signifikante Auswirkungen auf deine (finanzielle) Zukunft haben kann.

Übrigens: Die richtige Höhe der BU-Rente ist nur ein Kriterium einer guten BU-Versicherung. Alle Kriterien findest du in unserer BU Checkliste.

Wie viel BU-Rente ist überhaupt möglich?

Versicherer begrenzen die maximale Höhe der BU-Rente in der Regel auf 60 bis 80% des Bruttogehalts. Manche Versicherer nehmen das Nettogehalt als Grundlage.

Diese Grenzen sollen verhindern, dass Versicherte eine BU-Rente abschließen, die über dem aktuellen Gehalt liegt (Bereicherungsverbot). Logischerweise würde eine solche Absicherungshöhe zu Fehlanreizen führen.

Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der BU-Versicherung um eine Summenversicherung und keinen Schadenversicherung. Das heißt, im Leistungsfall wird die BU-Rente nicht gekürzt, wenn diese über dem dann aktuellen Einkommen liegt. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Person die BU-Versicherung bei einer Vollzeitbeschäftigung abgeschlossen hat, aber in einer Teilzeitbeschäftigung berufsunfähig wird. Es wird also immer die versicherte BU-Rente ausgezahlt.

Bei Studenten gelten besondere Regeln, da in der Regel noch kein Einkommen vorhanden ist. So gibt es hier feste Grenzen von bis zu 2.000 Euro je nach Versicherer.

Eine zu niedrige Höhe der BU-Rente ist sinnlos

Wie bereits beschrieben, solltest du die Höhe der BU-Rente so wählen, dass diese ausreicht, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Häufig wird jedoch der Fehler gemacht, dass nur eine niedrige BU-Rente von unter 1.000 Euro versichert wird. Das reicht nicht nur nicht zum Leben, sondern ist auch sinnlos, weil Sozialleistungen wie Bürgergeld und Grundsicherung auf die BU-Rente angerechnet werden.

Wenn dir eigentlich eine Grundsicherung von zum Beispiel 800 Euro und eine BU-Rente von 700 Euro zustehen, bekommst du tatsächlich nur 100 Euro vom Staat, da die Grundsicherung auf die BU-Rente angerechnet wird. Du kannst dich also nicht über insgesamt 1.500 Euro freuen, sondern hast die ganze Zeit umsonst deine BU-Versicherung bezahlt.

Wenn du nur eine sehr niedrige BU-Rente versichert hast, solltest du darüber nachdenken, die Berufsunfähigkeitsversicherung zu wechseln.