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Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten: Sinnvoll?
Die Berufsunfähigkeitsversicherung befindet sich laut Verbraucherschützern unter den drei wichtigsten Versicherungen in Deutschland. Warum es sinnvoll ist, sich schon in jungen Jahren mit diesem Thema zu beschäftigen und wie du dich richtig absicherst durch einen Beitrag, den du dir wirklich leisten kannst, sowie einige hilfreiche Insiderinformationen, erfährst du in diesem Experten-Artikel zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten.
💡Wichtige Infos auf einen Blick
- Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung als Student ist insbesondere wegen dem besseren Gesundheitszustand, der günstigen Berufsgruppe und dem jungen Eintrittsalter sinnvoll. Das alles führt zu günstigeren Beiträgen, ein Leben lang.
- Studenten können aber auch berufsunfähig werden. Die versicherte Tätigkeit ist das Studieren. Einen Anspruch auf die staatliche Erwerbsminderungsrente haben Studenten jedoch in der Regel nicht.
- Falls die Beiträge als Student zu teuer sind, kann der Abschluss einer Starter-BU Sinn machen.
- Da der Abschluss einer BU-Versicherung im besten Fall eine einmalige Entscheidung ist, sollten auch Studenten auf alle wichtigen BU-Kriterien achten.
- Für Studenten sind insbesondere die Nachversicherungsgarantien wichtig, da zunächst nur eine vergleichsweise geringe BU-Rente versichert wird, die mit dem Start in das Berufsleben und bei Veränderungen der Lebenssituation in der Regel nach oben hin angepasst werden muss.
Auch im Video: Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten
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Warum ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung bereits als Student sinnvoll?
Studenten haben einen besseren Gesundheitszustand
Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung werden umfassende Gesundheitsfragen gestellt. Als Student bist du in der Regel gesünder und fitter. Daher bekommst du wesentlich leichter eine günstige Berufsunfähigkeitsversicherung.
Des Weiteren sind in jungen Jahren viele Leute sportlich sehr aktiv, weshalb ein höheres Unfallrisiko herrscht. Wenn du dir beispielsweise das Kreuzband beim Fußballspielen reißt und du noch keine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hast, drohen dir mindestens gewisse Leistungsausschlüsse bzw. Risikozuschläge.
Studenten bekommen in der Regel nichts vom Staat
Studenten (z.B. Medizinstudenten) haben in der Regel auch keinen Anspruch auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Wenn du noch keine 5 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast bzw. in den letzten 5 Jahren nicht 3 Jahre Pflichtbeiträge gezahlt hast, bekommst du bei Erwerbsminderung genau 0 Euro vom Staat.
Studenten haben eine günstige Berufsgruppe und behalten diese auch
Und wenn du heute schon weißt, dass dein zukünftiger Beruf risikoreich sein wird, dann sichere dir jetzt schon die günstigere Berufsgruppe des Studenten. Bei vielen Studiengängen werden Studenten in eine der günstigsten Berufsgruppen eingruppiert.
Bei einer guten Versicherung bleibst du bei einem Berufswechsel in dieser Berufsgruppe und du musst nicht den Beitrag für die teurere Berufsgruppe zahlen, wenn du zum Beispiel Handwerker, Künstler oder Sportler wirst oder du mit gefährlichen Stoffen arbeiten solltest (z.B. Chemielaborant).
Versichert ist trotzdem immer die aktuelle berufliche Tätigkeit. Wenn du also eine BU-Versicherung als Student abgeschlossen hast und als Dachdecker berufsunfähig wirst, ist dies der relevante Beruf.
ℹ️ Auch junges Eintrittsalter führt zu günstigen BU-Beiträgen
Neben der günstigen Berufsgruppe profitiert man bei einem Abschluss einer BU-Versicherung als Student aufgrund des jungen Eintrittsalters über die gesamte Laufzeit von geringeren Beiträgen.
Studenten können auch berufsunfähig werden
Bei den bisherigen Punkten ging es darum, dass der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung als Student sinnvoll ist, da der Gesundheitszustand am besten ist und man sein ganzes Leben lang durch die vorteilhafte Berufsgruppe und das junge Eintrittsalter von günstigen Beiträgen profitiert.
Doch bei all diesen vor allen Dingen zukunftsrelevanten Punkten darf nicht vergessen werden, dass man auch als Student berufsunfähig werden kann.
Hierbei gilt bei guten Versicherern das Studieren als versicherte Tätigkeit. Und wenn dies gemäß der Definition einer Berufsunfähigkeit nicht mehr möglich ist, wird die vereinbarte BU-Rente ausgezahlt.
Auch im Video: Berufsunfähigkeit während Studium
Tipps, Tricks und Insiderwissen für die Berufsunfähigkeitsversicherung als Student
Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten gibt es einige Dinge zu beachten. Beherzige daher beim Abschluss unbedingt die folgenden 4 Tipps.
Tipp Nr. 1: Starter-BU für Studenten
Bei einer sogenannten Starter-Berufsunfähigkeitsversicherung zahlst du zum Beispiel in den ersten 5 Jahren einen vergünstigten Beitrag. Erst danach zahlst du den normalen Beitrag.
Jedoch solltest du hier folgendes beachten (Beispiel für 1.500 Euro BU-Rente):
- Lasse dir erst den Beitrag zeigen, den du ohne Starter-Bonus oder sonstige Nachlässe monatlich zahlen müsstest (z.B. 42,22 Euro).
- Anschließend werfe einen Blick auf den Beitrag abzüglich des Starter-Bonus (z.B. 27,07 Euro).
- Nun lasse dir den Beitrag nach den 5 Jahren (Starter-Bonus) ausrechnen (z.B. 45,10 Euro).
In diesem Angebot ist die Spanne zwischen Nr. 1 und Nr. 3 (2,88 Euro) völlig in Ordnung. Ist diese Spanne jedoch deutlich höher, dann lohnt sich eine Starter-Berufsunfähigkeitsversicherung nicht und wir würden dir empfehlen, ein neues Angebot einzuholen.
ℹ️ Starter-BU ist für viele Studenten trotz der höheren Kosten sinnvoll
Wichtig zu verstehen ist, dass die Kosten einer Starter-BU im Vergleich zu einer normalen Berufsunfähigkeitsversicherung über die gesamte Laufzeit fast immer höher sind. Wenn du dir aber dank einer Starter-BU die Versicherung überhaupt erst in jungen Jahren leisten kannst, ist das in vielen Fällen trotzdem ein guter Deal.
Tipp Nr. 2: Achte bereits als Student auf die Höhe der BU-Rente
Falls deine Berufsunfähigkeitsversicherung eine BU-Rente in Höhe von 1.000 Euro monatlich beinhaltet, mag dies für dich als Student vielleicht ausreichen. Jedoch steigen deine monatlichen Ausgaben, je älter du wirst.
Somit empfehlen wir dir mindestens eine monatliche BU-Rente von 1.500 Euro, welche du dir jetzt in jungem Alter bereits absichern solltest. Im höheren Alter müsstest du neue Gesundheitsfragen beantworten, welche deinen monatlichen Beitrag möglicherweise erhöhen. Zudem bekommst du die 1.500 Euro BU-Rente dann auch mit dem günstigen Eintrittsalter.
Somit sichere dir auch hier eine „anständige“ Rente in jungen Jahren. Wenn du dir das finanziell leisten kannst, macht dies auf jeden Fall Sinn.
Tipp Nr. 3: Sehr gute Versicherungsbedingungen bei der BU-Versicherung für Studenten
Die Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) müssen zu 100% passen, da eine BU-Versicherung im besten Fall nur einmal im Leben abgeschlossen wird. Nutze dazu auch gerne unsere BU Checkliste.
Falls du bereits eine BU-Versicherung abgeschlossen hast, dir aber nicht sicher bist, ob diese wirklich gut ist bzw. alle wichtigen Kriterien erfüllt, kannst du dir gerne einen Termin zu unserem kostenlosen & unverbindlichen BU-Check buchen.
Wichtige BU-Kriterien (keine abschließende Aufzählung)
- Zahlung der BU-Rente ab einer Berufsunfähigkeit von 50% und rückwirkend ab dem 1. Tag der festgestellten Berufsunfähigkeit.
- Es ist ein Prognosezeitraum von 6 Monaten vereinbart.
- Der Versicherer muss auf die abstrakte Verweisung verzichten. Das heißt, der Versicherer kann dich nicht auf einen anderen Beruf verweisen.
- Es wird auf die Arztanordnungsklausel verzichtet.
- Achte auf einen weltweiten Versicherungsschutz.
Berufsspezifische Klauseln
- Die Umorganisationsklausel in der Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige, in der ganz genau definiert sein muss, wann eine Umorganisation als zumutbar gilt. Wenn du also bereits als Student eine zukünftige Selbstständigkeit in Erwägung ziehst, solltest du unbedingt auf diese Klausel achten.
- Die Infektionsklausel ist für viele Berufsgruppen wichtig. Zum Beispiel, falls ein Arzt oder Pfleger durch eine Hepatitis-Infektion ein Berufsverbot auferlegt bekommt und aus diesem Grund nicht arbeiten darf, springt für diesen Zeitraum die Berufsunfähigkeitsversicherung ein und zahlt monatlich die Rente, bis diese Person wieder arbeiten darf. Falls du also einen Studiengang in diesem Bereich absolvierst oder eine solche berufliche Tätigkeit für dich in Frage kommt, solltest du auch auf diese Klausel achten.
Den richtigen Versicherer auswählen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Prozessquote bzw. die Prozesshäufigkeit.
Das heißt: In wie vielen Fällen zieht der Kunde wegen einer verweigerten BU-Leistung von Seiten der Versicherung vor Gericht und in wie vielen Fällen wurde sie zu Unrecht verweigert. Das zeigt die Zahlungsmoral und die Kulanz der Versicherung.
Diese Quote würden wir nicht außer Acht lassen, deshalb sollte sie definitiv in deine Entscheidung mit einfließen.
Tipp Nr. 4: Studenten brauchen gute Nachversicherungsgarantien
Mit Nachversicherungsgarantien kannst du deine BU-Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen. Hierbei wird zwischen anlassbezogenen und nicht-anlassbezogenen Fällen unterschieden. Anlassbezogene Fälle sind beispielsweise:
- Gehaltserhöhung
- Abschluss eines Studiums
- Jobwechsel/Wechsel in die Selbstständigkeit
- Heirat/Scheidung
- Geburt eines Kindes
Besonders relevant sind für Studenten jedoch die nicht-anlassbezogenen Nachversicherungsgarantien. Hierbei kannst du beispielsweise nach 6 und 10 Jahren deine BU-Rente ohne erneute Gesundheitsfragen erhöhen.
Denn stell dir vor, du müsstest die Gesundheitsfragen erneut beantworten und durch einen eventuell schlechteren gesundheitlichen Zustand würde sich dein Beitrag für die Berufsunfähigkeitsversicherung nach oben hin anpassen. Dies könnte dann ziemlich teuer für dich werden oder die Erhöhung ist im schlechtesten Fall erst gar nicht möglich.
Hohe BU-Rente zum Start trotz Nachversicherungsgarantien
Du fragst dich jetzt vielleicht, warum wir weiter oben auch als Student 1.500 Euro BU-Rente empfohlen haben, obwohl es Nachversicherungsgarantien gibt.
Der erste Grund hierfür ist, dass die Nachversicherungsgarantien in der Höhe begrenzt sind. Und die Ausgangsgrundlage ist oftmals die initial versicherte BU-Rente. Mit einer BU-Rente von 1.500 Euro zum Start hast du also deutlich mehr Möglichkeiten als mit einer initialen BU-Rente von 500 Euro.
Der zweite Grund für dieses Vorgehen ist, dass für eine Erhöhung im Rahmen der Nachversicherungsgarantie immer das aktuelle Alter hergenommen wird. Wenn du also zum Beispiel bereits 1.500 Euro mit 20 Jahren abgesichert hast und nur um 500 Euro mit Mitte 20 erhöhen musst, ist das vorteilhafter, als wenn du um 1.000 Euro erhöhen musst.
Und der dritte und letzte Grund für eine hohe BU-Rente zum Start ist, dass im Rahmen der Nachversicherungsgarantie der aktuelle Beruf relevant ist. Wenn du die BU-Versicherung als Student abgeschlossen hast, anschließend als Chemielaborant arbeitest und die BU-Rente erhöhen möchtest, ist der Beruf des Chemielaboranten relevant. Wenn du dann nur 500 statt 1.000 Euro zu den schlechteren Konditionen erhöhen musst, bringt das über die gesamte Vertragslaufzeit einen großen Beitragsvorteil.
Nachversicherung nicht vergessen
Viele vergessen jedoch leider, die Erhöhungsmöglichkeiten im Rahmen der Nachversicherungsgarantie zu nutzen. Das führt dann im schlimmsten Fall dazu, dass im Leistungsfall nur die ursprünglichen zum Beispiel 1.000 Euro versichert sind.
Da dies in vielen Fällen nicht zum Leben reicht, muss zusätzlich Bürgergeld beantragt werden, was dann dazu führt, dass die BU-Versicherung komplett sinnlos war, weil das Bürgergeld als Sozialleistung auf die BU-Rente angerechnet wird. In anderen Worten kannst du dir eine BU-Versicherung mit einer so geringen BU-Rente sparen. Ausführliche Informationen zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung oder Bürgergeld findest du im verlinkten Artikel.
Vergiss daher auf keinen Fall deine als Student abgeschlossene BU-Versicherung zum Start in das Berufsleben und bei Veränderungen der Lebenssituation anzupassen, damit die Absicherung immer bedarfsgerecht ist.
Fazit Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten
Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung bereits als Student ist mit das Schlaueste, was du machen kannst. Du profitierst durch die genannten Faktoren ein Leben lang von günstigen Beiträgen.
Bereits als Student eine hohe BU-Rente absichern
Sichere auch als Student nicht eine zu geringe BU-Rente ab, denn für die späteren Erhöhungen werden das jeweils aktuelle Alter und der aktuelle Beruf hergenommen.
Oft passiert jedoch genau das in der Praxis, weil argumentiert wird, besser eine kleine BU-Rente abzuschließen als gar nichts. Das gilt zwar für viele Lebensbereiche, aber nicht für die Berufsunfähigkeitsversicherung.
In vielen Fällen werden solche kleinen BU-Renten dann auch im Berufsleben nicht erhöht und im schlechtesten Fall muss Bürgergeld beantragt werden, welches dann auf die BU-Rente angerechnet wird, wodurch man die ganze Zeit umsonst Beiträge gezahlt hat.
Selbst wenn du kein Bürgergeld beantragen musst, wird eine BU-Rente von zum Beispiel 1.000 Euro in der Regel nicht reichen, um den bisherigen Lebensstandard zu sichern. Und genau dafür ist eine BU-Versicherung eigentlich da. Daher gilt: Wenn du es machst, dann bitte richtig.
Je älter, desto kränker
Wenn du die Versicherung erst (weit) nach dem Studium abschließt, kann es sein, dass durch Vorerkrankungen Risikozuschläge fällig werden oder ein Abschluss gar nicht mehr möglich ist.
Solltest du Interesse an einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten haben, kannst du dir gerne einen Termin zu unserer kostenlosen & unverbindlichen Online-Beratung buchen.