Kannst du deinen bisherigen Beruf nicht mehr ausüben, etwa wegen Krankheit oder in Folge eines Unfalls, geht früher oder später ein großer Teil deines Einkommens verloren. Staatliche Leistungen in Höhe deines bisherigen Einkommens kannst du hier nicht erwarten. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist daher nicht nur sinnvoll, sondern sogar unverzichtbar. Denn nur sie übernimmt den Einkommensausfall im richtigen Umfang.

Wichtige Infos auf einen Blick

  • Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist sinnvoll, wenn du auf dein aktives Arbeitseinkommen angewiesen bist. Wer von Kapital- oder anderen Vermögenserträgen lebt, braucht mitunter keine Berufsunfähigkeitsversicherung.
  • Die staatliche Erwerbsminderungsrente ist keine Alternative zu einer vollwertigen BU-Versicherung. Denn einerseits ist sie deutlich schwerer zu erhalten, auf der anderen Seite reicht sie kaum für ein würdevolles Leben.
  • Die BU-Versicherung leistet, wenn du u.a. wegen Krankheit oder Unfall nicht mehr in deinem bisherigen Job arbeiten kannst. Die Einschränkung muss dabei mindestens 50% betragen.
  • Die Leistung der Berufsunfähigkeitsversicherung besteht in einer monatlichen Rente. Deren Höhe legst du bei Abschluss des Vertrages selbst fest. Als Faustregel gilt, rund 70-80% des aktuellen Nettoeinkommens abzusichern.

Auch im Video: Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll

gif;base64,R0lGODlhAQABAAAAACH5BAEKAAEALAAAAAABAAEAAAICTAEAOw== - Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll: Warum du die Police brauchst!

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Warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung so sinnvoll ist

Statistiken zufolge wird jeder vierte Berufstätige in Deutschland während seines Erwerbslebens berufsunfähig. Eine erschreckend hohe Zahl, bedenkt man, welche Folgen eine Berufsunfähigkeit im Einzelnen haben kann.

„Berufsunfähig“ ist dabei nicht gleichzusetzen mit „nie wieder arbeitsfähig“. In der Regel liegt eine Berufsunfähigkeit bereits vor, wenn du

  • deinen zuletzt ausgeübten Beruf
  • für voraussichtlich sechs Monate oder länger
  • nur noch zu maximal 50%

ausüben kannst.

Dabei spielt die Ursache und ob diese beruflicher oder privater Natur ist keine Rolle. Maßgeblich ist nur, dass eine gesundheitliche Einschränkung dafür sorgt, dass du in deinem aktuellen Job nicht mehr oder nur noch wenig arbeiten kannst. Dies stellt in der Regel deine behandelnde Fachärztin oder dein Facharzt fest.

Hättest du in diesen Fällen keine Berufsunfähigkeitsversicherung, müsstest du mit erheblichen Gehaltseinbußen rechnen. Denn Arbeitgeber und Krankenversicherung decken den Einkommensausfall nur vorübergehend ab. Als Selbstständiger erhältst du keinerlei Lohnfortzahlung, sondern verdienst mitunter von heute auf morgen weniger oder nichts mehr. Auch die Leistung der staatlichen Erwerbsminderungsrente reicht nicht aus, um seinen bisherigen Lebensstandard zu halten.

Leistung der BU-Versicherung: Garantierte monatliche BU-Rente

Die Leistung der Berufsunfähigkeitsversicherung besteht in einer monatlichen Barauszahlung, der sogenannten BU-Rente. Der Versicherer zahlt die Rente aus, solange du berufsunfähig bist – längstens aber bis zum Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit. Diese sollte daher mit dem Eintritt in die Rente übereinstimmen, um eine möglichst nahtlose Versorgung zu gewährleisten.

Die Höhe der BU-Rente bestimmst du grundsätzlich selbst. Hier gilt die Faustregel, rund 70-80% des Nettoeinkommens abzusichern. Verdienst du also beispielsweise 30.000 Euro netto pro Jahr, sollte deine jährliche Berufsunfähigkeitsrente nicht unter 21.000 Euro liegen. Versicherer verlangen bei Abschluss einer BU-Versicherung insbesondere bei höheren BU-Renten und bei Selbstständigen regelmäßig einen Einkommensnachweis, etwa die letzten drei Gehaltsabrechnungen oder den Steuerbescheid.

Es handelt sich hier allerdings wirklich nur um eine Faustregel. Deinen tatsächlichen Bedarf solltest du in einer individuellen Beratung besprechen.

Verdienst du später mehr oder weniger, spielt das keine Rolle mehr. Der Versicherer wird immer die damals vereinbarte Rente auszahlen, auch wenn du bei Eintritt der Berufsunfähigkeit beispielsweise nur noch 20.000 Euro pro Jahr verdienst.

Für welche Berufsgruppen ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll?

Grundsätzlich ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung immer dann sinnvoll, wenn du auf dein heutiges oder späteres Einkommen nicht verzichten kannst. Damit benötigst du beispielsweise nicht zwingend eine BU-Versicherung, wenn du von Kapitalerträgen wie Dividenden oder Mieteinnahmen leben kannst. Im Umkehrschluss ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung aber immer sinnvoll und notwendig, wenn du für deinen Lebensunterhalt aktiv arbeiten musst. Hier gibt es tatsächlich keine Ausnahmen.

Verschiedene Besonderheiten gibt es allerdings je nach Berufsgruppe zu beachten. Denn es sollte klar sein, dass der Bedarf eines Arbeitnehmers von dem eines Selbstständigen und dieser wiederum vom Beamten abweicht. Schauen wir uns also kurz an, was es hier zu wissen gilt.

BU für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer hast du zumindest für die erste Zeit einen vergleichsweise guten Schutz. Zunächst steht dir bei Krankheit weiterhin dein Gehalt zu (6-wöchige 100%ige Lohnfortzahlung), anschließend erhältst du für bis zu 72 Wochen Krankengeld von deiner Krankenversicherung. Spricht der Arbeitgeber eine krankheitsbedingte Kündigung aus, kannst du in der Regel Arbeitslosengeld 1 beantragen.

Bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit steht dir unter Umständen die staatliche Erwerbsminderungsrente zu, die aber, wie bereits beschrieben nicht ausreicht, um den bisherigen Lebensstandard zu halten.

Ausnahme: Gesellschafter-Geschäftsführer und nebenberuflich Angestellte. Bist du zwar angestellt, aber nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, steht dir mitunter weder Kranken- noch Arbeitslosengeld zu. Dies hängt davon ab, ob du freiwillig in die entsprechenden Versicherungen einzahlst und/oder das Krankengeld in deine Krankenversicherung eingeschlossen hast.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass nahezu jeder Arbeitnehmer eine Berufsunfähigkeitsversicherung braucht.

BU für Beamtinnen und Beamte

Bist du Beamter, Richter oder Soldat, ist die Berufsunfähigkeitsversicherung bzw. Dienstunfähigkeitsversicherung auch für dich sinnvoll. Sie muss aber eine sogenannte echte Dienstunfähigkeitsklausel beinhalten. Mit ihr giltst du automatisch als berufsunfähig, wenn der Dienstherr eine Dienstunfähigkeit festgestellt hat.

Ohne echte DU-Klausel ist die Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte mitunter nutzlos, wenn zwar eine Dienst-, aber keine Berufsunfähigkeit vorliegt. In diesen Fällen stehen dir keine Leistungen aus dem Vertrag zu.

Berufsunfähigkeitsversicherung für Freiberufler und Selbstständige

Bist du selbstständig, hast du weder einen Arbeitgeber noch einen Dienstherrn. Du musst dich daher selbst um deine gesamte Absicherung kümmern und auch deine Berufsunfähigkeitsversicherung entsprechend aufbauen. Bedenke beispielsweise, dass du

  • von heute auf morgen dein Einkommen verlieren kannst und daher mitunter sofort eine BU-Rente benötigst,
  • möglicherweise kein Krankengeld in deiner gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung mitversichert hast,
  • selbst für deine Altersvorsorge aufkommen musst und hierfür auch bei Berufsunfähigkeit weiterhin Geld zurücklegen solltest, und
  • mitunter viele Jahre ausschließlich von der BU-Rente lebst und daher beispielsweise eine Dynamik vereinbaren solltest.

Achte außerdem auf die sogenannte Umorganisationsklausel, zu der wir bereits einen ausführlichen Artikel verfasst haben. Sie kann dich retten oder dir im wahrsten Sinne des Wortes das Genick brechen.

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Die monatlichen Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung

Der Beitrag, den du für deine Berufsunfähigkeitsversicherung bezahlen musst, bemisst sich nach mehreren Faktoren:

  • Beruf
  • Alter
  • Höhe der vereinbarten Rente
  • Laufzeit
  • Gesundheitszustand
  • Gewohnheiten und Risikosportarten

Je jünger und gesünder du bist, desto günstiger ist auch deine Berufsunfähigkeitsversicherung. Andersherum bedeuten Vorerkrankungen für den Versicherer ein Risiko, ähnlich wie ein erheblicher Tabakkonsum.

Wir empfehlen dir daher, deine Berufsunfähigkeitsversicherung möglichst frühzeitig abzuschließen. So vermeidest du, dass du später mitunter keine Police mehr bekommst oder dies nur noch mit spürbaren Nachteilen möglich ist. Ohnehin ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch in jungen Jahren sinnvoll, denn du weißt nie, ob und wann dir etwas passiert.

Vertragliche Regelungen: Diese Klauseln sind in der Berufsunfähigkeitsversicherung besonders sinnvoll

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung mag sinnvoll sein, dies bringt dir aber nichts, wenn sie im Zweifel nicht leistet oder Deckungslücken beinhaltet. Auch gibt es in vielen Tarifen noch immer nachteilige Klauseln, von denen du regelmäßig erst etwas hörst, wenn es bereits zu spät ist. Leider ist der Versicherer hier aber meistens im Recht, weshalb du dich vor Abschluss der Versicherung mit dem Vertrag beschäftigen solltest.

Achte dabei besonders auf die folgenden Punkte:

  • Vertragslaufzeit: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist nur dann wirklich sinnvoll, wenn sie eine lückenlose Versorgung gewährleistet. Der Vertrag sollte also bis zum Eintritt in die Rente laufen.
  • Höhe der monatlichen Rente: Eine BU-Versicherung sollte rund 70-80% des Nettoeinkommens abdecken. Beachte, dass niedrige BU-Renten wenig Sinn ergeben. Denn die BU-Rente stellt ein Einkommen dar, das auf die meisten Sozialleistungen angerechnet wird.
  • Dynamik: Sie sorgt dafür, dass Beitrag und/oder Versicherungsleistung jedes Jahr um einen festen Prozentsatz steigen. Damit gleichst du die Inflation aus.
  • Zusatzklauseln je nach Berufsgruppe: Beamte benötigen eine Dienstunfähigkeits-, Selbstständige eine gute Umorganisationsklausel. Als Hausfrau, Hausmann oder Studierender solltest du beachten, dass diese Tätigkeiten ebenfalls als Berufe gelten und damit versichert sind.
  • Nachversicherungsgarantie: Sie ermöglicht dir, bei besonderen Ereignissen (deutlich höheres Einkommen, Hausbau, Kindsgeburt) die vereinbarte BU-Rente zu erhöhen.
  • Verzicht auf abstrakte Verweisung: Der Versicherer muss auf die Prüfung einer alternativen Beschäftigungsmöglichkeit verzichten, da er sich mit der Klausel praktisch immer um seine Leistungspflicht herumdrücken kann. Heutige Verträge erhalten nahezu nie eine abstrakte Verweisungsklausel.

Warum ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch für Studierende sinnvoll?

Auch als Studentin oder Student ist die Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll. Dafür gibt es im Kern zwei Gründe:

  • Du wirst später einmal ins Arbeitsleben starten und auf dein Einkommen angewiesen sein. Wird dir dieser Weg bereits im Studium verwehrt, etwa durch einen Unfall, bist du versichert und erhältst eine monatliche Rente.
  • Studierende sind meist jung und gesund. Sie profitieren damit von günstigen Beiträgen, auch wenn sie später eine „riskante“ Tätigkeit aufnehmen.

Vereinfacht gesagt, nimmst du den Schutz der Berufsunfähigkeitsversicherung – den du später wahrscheinlich ohnehin brauchen wirst – bereits frühzeitig mit. Du profitierst von günstigen Konditionen und bist für den Fall der Fälle gerüstet. Wenn du dir die Beiträge als Student nicht leisten kannst, macht es Sinn, über eine Starter BU nachzudenken.

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Über den Autor

Tobias Weßler
Chief Content Manager