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Lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung? Zahlen, Daten & Fakten
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist sinnlos. Diese Aussage lesen wir zum Glück nur selten, doch auch das ist schon vorgekommen. Häufig wird uns jedoch die folgende Frage gestellt: „Lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?“. Diese Frage ist natürlich schwer zu beantworten, da du nicht wissen kannst, ob du in deinem Leben jemals berufsunfähig sein wirst.
Wir wollen uns jedoch in diesem Experten-Artikel anhand von verschiedenen Zahlen, Daten & Fakten einer Antwort annähern.
💡Wichtige Infos auf einen Blick
- Dass die Berufsunfähigkeitsversicherung sinnlos ist, weil man selbst zum Beispiel mit einem ETF-Sparplan sparen kann, ist ein fataler Irrglaube.
- Statistisch betrachtet erleidet jeder 4. im Laufe seines Lebens eine Berufsunfähigkeit.
- Mehr als 80% der Berufsunfähigkeitsanträge werden bewilligt.
- 2023 befanden sich 275.000 BU-Renten mit einem Volumen von 2,4 Milliarden Euro in der Auszahlung.
- Eine BU-Versicherung lohnt sich in der Regel bereits ab einer Berufsunfähigkeit von 2 Jahren.
- Es ist keine gute Idee, die Kosten der BU-Versicherung durch ein geringeres Endalter zu senken.
- Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist sinnlos: Ich spare selbst
- Statistisch gesehen wird jeder 4. in seinem Leben berufsunfähig
- Über 80% der Anträge auf Berufsunfähigkeit werden genehmigt
- 2,4 Milliarden Euro Auszahlung an BU-Renten
- Nachgerechnet: Lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
- Kosten der BU-Versicherung senken durch geringeres Endalter
Auch im Video: Lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung? Zahlen, Daten & Fakten
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Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist sinnlos: Ich spare selbst
Zu Beginn müssen wir auf einen fatalen Irrglauben eingehen. Denn immer noch denken einige Leute, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnlos ist und man besser selbst zum Beispiel mit einem ETF-Sparplan vorsorgt.
Dieser Plan wird jedoch nur aufgehen, wenn man erst im höheren Alter berufsunfähig wird. Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden, im Alter zwischen 48 und 55 Jahren am höchsten. Dann würde der Plan mit dem selbst sparen möglicherweise aufgehen.
Doch was bringt dir diese Statistik, wenn du selbst mit zum Beispiel Anfang 30 berufsunfähig wirst und sich daran im schlimmsten Fall das gesamte Berufsleben nichts ändert? Richtig. Nichts.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist kein Sparplan, sondern eine Risikoversicherung. Es spielt für die Leistung keine Rolle, ob der Vertrag erst wenige Jahre besteht und nur wenig eingezahlt wurde. Die vereinbarte BU-Rente wird immer gezahlt.
Auch im Video: Kann ein ETF-Sparplan eine Berufsunfähigkeitsversicherung ersetzen?
Statistisch gesehen wird jeder 4. in seinem Leben berufsunfähig
Die Deutsche Aktuarvereinigung e.V. (DAV) hat diese von Medien und Vermittlern häufig zitierte Aussage im Jahr 2018 statistisch belegt. Laut DAV ist diese Aussage schon seit mindestens 20 Jahren zutreffend und das trotz starker Veränderungen in der Arbeitswelt.
Gründe für Berufsunfähigkeit haben sich verändert
Die Anzahl der Menschen, welche in körperlich anstrengenden Berufen arbeiten, ist zwar deutlich rückläufig. Dies hat in der Gesamtheit aber keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden, da sich die Gründe für eine Berufsunfähigkeit verschoben haben.
ℹ️ Mehr Berufsunfähigkeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen
So nimmt auf der einen Seite der Anteil von Berufsunfähigkeiten aufgrund von Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates ab und auf der anderen Seite nimmt der Anteil von Berufsunfähigkeiten aufgrund von Nervenkrankheiten (psychische Erkrankungen) zu.
Beruf ist nicht mehr relevant
Es spielt also kaum mehr eine Rolle, in welchem Beruf du arbeitest. Bürojobber sind ebenfalls häufig von einer Berufsunfähigkeit betroffen.
ℹ️ Unfallversicherung ersetzt keine Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Statistik über die Gründe für eine Berufsunfähigkeit besagt auch, dass weniger als 10% der Berufsunfähigkeiten auf einem Unfall beruhen, auch wenn viele Menschen etwas anderes vermuten. Auch aus diesem Grund kann eine Unfallversicherung keine Berufsunfähigkeitsversicherung ersetzen.
Zusammenfassend sind 25% eine recht hohe Quote für die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit, weshalb sich eine BU-Versicherung unter diesem Aspekt eher lohnt als nicht lohnt.
Über 80% der Anträge auf Berufsunfähigkeit werden genehmigt
Oft hört man, dass BU-Versicherer im Fall der Fälle sowieso nicht leisten. Doch das stimmt tatsächlich in einem Großteil der Fälle nicht. So hat das Analysehaus Franke und Bornberg in einer Studie belegt, dass im Jahr 2021 über 80% der Anträge auf Berufsunfähigkeit genehmigt wurden.
Knapp unter 20% nicht genehmigte Anträge sind zwar immer noch eine hohe Anzahl und es muss die Frage gestellt werden, warum Versicherer nicht leisten.
Warum wird ein Antrag auf Berufsunfähigkeit abgelehnt?
Hier beziehen wir uns auf eine Studie vom Analysehaus MORGEN & MORGEN aus dem Jahr 2024. Die meisten Ablehnungen gingen auf eine ausbleibende Reaktion der Kunden (39,23%) und fehlende Leistungsvoraussetzungen (keine 50% Berufsunfähigkeit) (32,11%) zurück.
Beim erstgenannten Ablehnungsgrund stellt sich die Frage, ob diese Personen tatsächlich berufsunfähig waren? Denn warum sollte man so ein wichtiges Thema nicht weiterverfolgen, wenn man tatsächlich berufsunfähig ist? Vielleicht wollten diese Personen jedoch einfach nur austesten, ob der Versicherer trotzdem leistet. Wir finden: keine gute Idee.
Oft wird behauptet, dass Versicherer Kunden mit Formularen überfordern, um sie von der Antragstellung abzuhalten. Das entspricht jedoch nicht der Realität. Eine BU-Rente, die über Jahre hinweg hohe Summen erreichen kann, wird verständlicherweise nicht durch einen einfachen Antrag bewilligt. BU-Leistungsprüfer sind dabei nicht deine Gegner, sondern unterstützen dich bei der Beantragung.
Ablehnungen aufgrund einer Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht sind rückläufig
Die Ablehnungen aufgrund einer Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht sind in den letzten Jahren immer weiter zurückgegangen und lagen im Jahr 2024 laut MORGEN & MORGEN nur noch bei 7,65%. Bei letzterem Grund hat der Versicherte bei Antragstellung die Gesundheitsfragen nicht wahrheitsgemäß beantwortet, sodass der Versicherer im für den Versicherten schlechtesten Fall nicht leisten muss. Und das ist auch völlig richtig so. Hier möchten wir nochmal ausdrücklich auf die Wichtigkeit der wahrheitsgemäßen und gewissenhaften Beantwortung der Gesundheitsfragen hinweisen.